Wieso werden Schlagzeuger häufiger gesucht als Percussionisten?

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Spell
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Ein Percussionist muß ja nicht zwangläufig Congas, Bongos usw. spielen (die vielleicht auch häufiger als Ergenzung zum echten Schlagzeug eingesetzt werden).

Sondern es gibt ja auch Dinge, die als Schlagzeugersatz dienen könnten wie z.B. das Cajon.
Das Cajon lässt sich ja auch wunderbar mit Schlagzeug Equipment erweitern (Becken, Hi Hat, Kuhglocke usw.).
Nur wieso findet man so selten Anzeigen, wo ein Cajonplayer gesucht wird?

Wenn man das Cajon richtig mikrofoniert bzw. verstärkt, dann sollte es doch eigentlich auch gut auf größeren Bühnen zu hören sein.

Wie nennt man eigentlich jemanden, der das Cajon wie ein Schlagzeug spielt, und es mit Schlagzeug Equipment kombiniert (Hi Hat, Becken usw.).
Ist man dann ein Percussionist oder ein Schlagzeuger? Oder bewegt man sich dann irgendwo in der Grauzone :D

Ist das ein Schlagzeuger oder ein Percussionist:

http://de.youtube.com/watch?v=_Yz7IZfEmAY
 
Eigenschaft
 
Das ist ein Schlagwerker ;)
 
Zur Frage im Titel: ich denke Drums sind halt 'normaler', man erwartet irgendwie einfach, dass ein Band so was hat. :) Wir haben in der Band zum Drummer auch ein 'Schläger', mit zwei Congas und ein Paar Bongo, ein Ocean Drum für Special FX (sehr cool und vielseitig) und Chimes. Er ersetzt bei uns den fehlenden Bass ein wenig, dazu bringt er viel FX mässiges rein. Ich finde er hat einen anderen Aufgabenbereich als ein Drummer, muss nicht wie der den Groove aufrechterhalten (bei uns jedenfalls nicht, es liege ihm nicht).

Habe auch schon eine Band erlebt, der mit einem Cajon auftrat, mit drei Mics abgenommen, klang genial. Ich denke gerade für kleinere Rahmen (Bars, kleine Clubs) ist so ein Cajonist optimal, da praktisch kein Aufwand. Aber ich glaube, ein klassischer Drummer müsste das übernehmen, wegen Feeling und so. Ist aber nur die Meinung eines Gitarristen. :D
 
percussion passt halt nicht so gut wie ein schlagzeug. stell dir mal ne rockband nur mit percussion vor. metal total ausgeschlossen. und ich denke für jazz dürften percussionisten(um einen schlagzeuger zu ersetzen) zu eingeschränkt sein.

allgemein würde ich sagen,dass percussion schon wegen der lautstärke für rock und metal nicht geeignet ist. udn ein großteil der musikhörer etc. gehört in diesen bereich.
 
Drums gehören halt einfach zum klassischen Line-Up einer Band, das hat sich so eingebürgert und die Leute sind das so gewohnt. Wer weiß, wenn der Rock n Roll mit Cajons etc. angefangen hätte die man mit Mics abgenommen hätte und den Sound verstärkt hätte so dass er zum Gesamtkonzept passt und auch laut genug ist, wer weiß, vielleicht wären dann heute Drumsets die Exoten?;)
 
wenn Drummer UND Percussionist spielen, kann das schon super toll sein... - oder aber nicht, wenn die beiden nicht zusammen grooven und phrasieren, dann ist es nur eine Katastrophe! Wenn dann einer von beiden oder beide Egomanen sind, dann funktionierts auch nicht.

Dann der techn. Aspekt, das Perc.-Set braucht den gleichen Platz wie das Drumset, die meisten Bühnen sind dazu viel zu klein, dann die Mikrofonierung, die Abnahme der Perc. wird grenzwertig, wenn er nicht in einem Plexi-Kasten sitzt, da auf allen Mikros immer zuerst die Snare vom Drumset drauf ist. Genauso braucht man für die Perc. auch mal schnell 5 und mehr Mikros, da muß der Mischer groß genug sein...


Perc. anstatt Drumset ist wohl eher ein Frage des Geschmacks oder der Präsentation des Percussionisten, gibt einige Bands, die spielen nur mit Perc.-Set, da wird kein Drumset vermißt - und das sehr wohl im Rock-Cover-Bereich, aber eher im Unplugged-Bereich.
Zumal dann, wenn im Perc.-Set auch wieder Bassdrum und HiHat zu Congas, etc. gespielt wird. Es ist ja alles möglich, man kann auch Drumset und Perc. so mischen, daß man beides gleichzeitig spielen kann, bzw. beliebig hin und her wechseln kann. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, meist sind das nur ungerechtfertige Erwartungshaltungen, die die Perc. aber locker "niederspielen" können...
 
also erstmal auf deine frage:
ich wusste nicht, dass es so etwas cooles gibt :D

aber jetzt bin ich stark am überlegen unseren drummer rauszuwerfen und soon coolen typen zu suchen :D:D:D
 
Alles hat wohl so seine Vor und Nachteile.

Der Nachteil eines Schlagzeugs ist halt, das es extrem unkonfortabel ist (wenn es um den Transport geht).

Da ist ein Cajon doch wesentlich transportfreundlicher.

Ein Cajon lässt sich auch im vorderen Bereich einer Bühne hin stellen, ohne das man gleich alles zu bauen muß.
Somit stünde dann auch der Cajonist neben dem Sänger und dem Gitarristen in einem guten Sichtfeld zum Publikum.
Während ein echter Drummer vielleicht auf den ersten Blick eher unscheinbarer wirkt, wenn er sich hinter seinen ganzen Becken u. Trommeln versteckt.
Oder der Drummer spielt ein sehr kompaktes Drumkit wie z.B. das Yamaha Club Jordan Cocktail Schlagzeug, was auch im vorderen Bereich der Bühne aufgestellt ist.

Aber man muß sich da ja auch nicht so fest legen...
Man kann ja auch Drummer u. Percussionist in einem sein (so das man ein breites Spektrum an Sounds abdecken kann).

Aber wieso gibt es in diesen ganzen Musiker Kontaktmärkten dutzende Metal-Hardcore-Bandgesuche, aber nur so wenige Unplugged Bands die dort inserieren?

Wo sind die ganzen Irish Folk - Rockbands die vorwiegend unplugged spielen wollen???
 
...Der Nachteil eines Schlagzeugs ist halt, das es extrem unkonfortabel ist (wenn es um den Transport geht) ...

...also diesen Zahn muß ich dir leider ziehen, wenn ich mit dem Percussionset unterwegs bin, dann ist mein Kombi rappelvoll bis unter die Decke, Drumset ist bedeutend weniger.
Drumset habe ich in 15-20 Minuten (gemütlich) aufgebaut, fürs Perc.-Set brauche ich 2 Stunden und mehr..., vorallem mit Mikrofonierung.
 
Na ja es kommt ja auch darauf an wie groß das Equipment ist ;)

Zur einfachen Liedbegleitung reicht ja sogar schon ein einziges Cajon.
Und darum geht es ja: Als Percussionist braucht man nur eine Cajon, um einen Song zu begleiten.
Natürlich ist das dann extrem minimal, aber möglich ist es dennoch.

Aber wenn halt die Percussionisten gemeint sind, die ein ganzes Asenal an Instrumenten benötigen, dann ist das Percussions Equipment wohl auch nicht ganz so Transport u. Aufbaufreundlich.

Aber ein Schlagzeug sollte im Idealfall doch schon aus mehr Teilen bestehen (Snare, Bassdrum, Hi Hat, Becken usw.).

Von daher ist es eine Frage, ob ein Percussionist mit einer minimalen Austattung auskommt oder eher nicht.
 
Wenn man das so sieht:

Minimale Ausstattung Drumset:
- Bass
- Snare
- Tom1/2
- HiHat
- Ride
- Crash
- Hardware

Minimale Ausstattung Percussionist:
- Cajon
- evtl. Becken oder anderer Zusatz

Dann ist das Drumset schon aufwändiger...
 
Wo sind die ganzen Bands die einen Cajonisten gebrauchen könnten?

Hätte ich jetzt ne Anzeige aufgegeben "Schlagzeuger sucht Band" dann hätten sich doch bestimmt dutzende Bands gemeldet...

Fazit: Mehr Unplugged Bands braucht das Land :)


Oder kennt ihr irgendwelche speziellen Kontaktmärkte, wo man überwiegend Unplugged Musiker findet?
 
@Spell: Jup das würde ich sagen.
90% aller Bandneugründungen in unsrer Region sind
Metal und Punk.

In der Stilistik wird eher ein Doppelbasspedal vorausgesetzt.
Als Fähigkeiten am Cajon. Ist wohl leider so.
Da ist wohl eher Eigeninitiative gefragt.
Zur Not eine eigene Unpluggedband ins Leben rufen.

@Metaljünger das kann ich dementieren.

*altes Foto rauskramt*

frankenjazz.JPG


Man könnte auch noch aufs Ridecrash verzichten ^ ^.
 
Hallo,

ich sehe das Problem leider genauso. Ich bin leidenschaftlicher Percussionspieler, habe mich allerdings überwiegend mit Shakern befasst (Maracas, Eggshaker usw.), aber auch Lärm-/Effektinstrumente wie Trillerpfeifen. Kürzlich bin ich über meine Tante an ein abgelegtes Drumset gekommen (ihr Sohn hatte angefangen, aber dann doch keinen Spaß daran). Damit es (sowohl vom spieltechnischen als auch vom Platzbedarf her) nicht zu aufwändig ist, habe ich mir da so ein kleines 3-teiliges "Percussion-Set" aus Snare, Ride und Standtom zusammengestellt, einfach um "just for fun" ein bisschen darauf rumzutrommeln ;-)

Über die Jahre hinweg habe ich auch immer wieder festgestellt, dass an reinen Percussionisten kein Bedarf da zu sein scheint. Mir wurde zwar schon von diversen Leuten gesagt, dass ich zwar ein gutes Rhythmusgefühl habe und durchaus irgendwo in einer Band/Ensemble oder sowas mit Maracas o. ä. mitspielen könnte. Aber die meisten jungen Leute, die sich so für Musik interessieren und auch selber Musik machen wollen, sind entweder im Rock/Metalbereich aktiv, oder sehr konservativ im "klassischen Bereich", also Klavier, Geige, Querflöte oder so. Percussions sind hingegen eher im Latino-Bereich anzutreffen, aber das gehört ja hier zu unserem Kulturkreis leider nicht. Auch der zunehmende Erfolg spanischer Bands (Juanes, David Bisbal, Shakira, Hot Banditoz ... ) die auch sehr viel (allerdings meist elektronisch produzierte) Percussions verwenden, regen kaum junge Leute an, selber Latino-Musik zu machen, was ich sehr schade finde.

Bei den wenigen Sachen, wo es noch um Percussion geht, werden zudem dauernd die Cajons so gehypt. Ich sehe das nur als ein Instrument unter vielen. An Percussion-Instrumenten kann ich mich am meisten für so Sachen wie Maracas/Shaker, Schellenring, Guiro, Kastagnetten etc. begeistern und würde so etwas auch gerne in einem Ensemble oder so spielen. Leider finde ich so etwas nicht.

Dass es nur um "unplugged" gehen muss, leuchtet mir auch nicht ein. Ein kleines Percussion-Instrument kann man ebenso einfach wie einen Sänger mit einem einfachen Mikro abnehmen, damit es lauter wird. Für "stationäre" Instrumente wie Congas braucht man natürlich für jedes einzelne ein Mikrofon. Aber soweit muss man ja gar nicht gehen; man kann doch schon mit Handpercussion so viel machen, da reicht ein Mikro voll aus. Und selbst dieses ist nicht immer unbedingt erforderlich; manche Handpercussions sind laut genug, um unverstärkt in der Band durchzukommen.

Generell ist es aber auch so, dass das Spielen von Percussion-Instrumenten teilweise sehr einfach aussieht (und ja auch tatsächlich leichter als die anderen Instrumente ist), und daher gibt es auch kaum Percussion-Spieler, ihnen ist das einfach zu "primitiv", einfach nur die "Rasseln" zu schütteln.

DJ Nameless
 
Generell ist es aber auch so, dass das Spielen von Percussion-Instrumenten teilweise sehr einfach aussieht (und ja auch tatsächlich leichter als die anderen Instrumente ist), und daher gibt es auch kaum Percussion-Spieler, ihnen ist das einfach zu "primitiv", einfach nur die "Rasseln" zu schütteln.

Ich halte es für ein Gerücht, das das Spielen von Percussion leichter ist, als das Spielen von anderen Instrumenten.

Es ist nur häufig so, dass sich Percussion nicht so einfach in Rock oder ähnliches eingliedern lässt.

Seit einiger Zeit spiele ich mit einer Percussionistin zusammen, die viel mit afrikanischen Rythmen zu tun hatte.

Das sind häufig Sechs/Viertel-Takt-Geschichten, wogegen im Rock ja der Vier/Viertel dominiert.

Das muss man erst mal passend kriegen!

Ich hab' bei Ihr viel über Percussion gelernt.
Z.B., dass "Shaker" spielen sehr vielseitig sein kann, aber durchgehend sauber gespielt auch recht anstrengend!
...und bei den Congas hätte ich nie gedacht, wie sehr sich die Handhaltung, Steifigkeit der Hand und Aufprallwinkel und -ort der Hand auf's Fell auf den Sound auswirken!

In Rockbands ist daher eine mindestens ebenso gute Mikrofonierung wichtig, wie beim Schlagzeug. Ansonsten gehen die wichtigen Feinheiten der Sounds unter.
 
... Generell ist es aber auch so, dass das Spielen von Percussion-Instrumenten teilweise sehr einfach aussieht (und ja auch tatsächlich leichter als die anderen Instrumente ist), und daher gibt es auch kaum Percussion-Spieler, ihnen ist das einfach zu "primitiv", einfach nur die "Rasseln" zu schütteln ...

was ist denn das wieder für ein dummes Zeug?!!!

einfache Übung: du gehst (maschierst) im 4/4 in deinem Zimmer auf und ab und spielst darüber 5 gegen 7 mit zwei Shakern - wenn du das in ein paar Jahren vielleicht sauber spielen kannst, dann reden wir weiter!
 
... Das sind häufig Sechs/Viertel-Takt-Geschichten, wogegen im Rock ja der Vier/Viertel dominiert.
Das muss man erst mal passend kriegen!...

das ist ja wohl eher für die Rockmusiker ein Problem, als für die (afrikan.) Percussionisten.

sowas nennt sich Polyrhythmik, die Grooves treffen sich nach jedem dritten Takt wieder auf die Eins - und das klingt für (Rock-)Puristen vielleicht abartig, ist aber hochinteressant und bereichernd.

...in der afrikan. Musik kommt das ständig vor, da werden wesentlich mehr Taktarten "gemischt".
 
das ist ja wohl eher für die Rockmusiker ein Problem, als für die (afrikan.) Percussionisten.

Genau, und da der größte Teil der User hier wohl im Rock und dessen Spielarten zu Hause sein dürfte, werden eben mehr Schlagzeuger als Percussionisten gesucht.
 
Ich halte es für ein Gerücht, das das Spielen von Percussion leichter ist, als das Spielen von anderen Instrumenten.

Es sieht aber für Außenstehende so aus. Ich habe im Laufe der letzten Jahre schon viele Leute kennen gelernt, die auch aktiv Musik machen. Aber keiner war dabei, der sich ernsthaft mit Percussionspielen befasst hat. Ich habe ihnen dann mal auf meinen Maracas mal ein paar Rhythmen vorgespielt. Eigentlich keiner konnte dem was abgewinnen; auch hat eigentlich keiner mal Interesse gezeigt, es selber mal auszuprobieren, obwohl ich das Instrument ja vor seinen Augen in der Hand hatte. Begründungen waren sinngemäß: "Langweilig", "zu blöd", oder "nur was für Kinder".

Diese komplizierten polyrhytmischen Sachen sind den meisten Leuten, die einfach nur in ihrer Freizeit ein Instrument spielen wollen, völlig unbekannt. Und um diese Leute geht es hier; die paar Leute im Musiker-Forum sind nicht repräsentativ. Solche Musik ist ja auch gar nicht in den Medien in der Öffentlichkeit präsent (Radio, Fernsehen oder so).

Das, was bei einem Großteil der Leute als typischer Shaker-Einsatz bekannt sein dürfte, ist DAS HIER. Und sowas kann man eben wirklich - ein bisschen Rhythmusgefühl vorausgesetzt - in kurzer Zeit perfekt spielen.

DJ Nameless
 
DJ Nameless schrieb:
Hein schrieb:
Ich halte es für ein Gerücht, das das Spielen von Percussion leichter ist, als das Spielen von anderen Instrumenten.

Es sieht aber für Außenstehende so aus.


Dass es für Aussenstehende so aussieht, als wäre es leichter, mag ja sein.
Dies bedeutet aber doch nicht, dass es auch tatsächlich leichter ist.

Besonders, weil Du selber gerne Percussion-Instrumente spielst, wundert mich diese

DJ Nameless schrieb:
...(und ja auch tatsächlich leichter als die anderen Instrumente ist)...

Ansicht.
 

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