Hallo Patrick,
ein Schlagzeuger, welcher sich um die Belange seines Keyboarders kümmern muß - o tempora, o mores!
Doch Spaß beiseite, ich weiß zwar nicht, ob Dein Problem noch aktuell ist, doch ich hoffe, Dir einige Erläuterungen geben zu können. Wie Ralle schon erläuterte, mußt Du zwei Sachen trennen: die Sounds, also die Klangfarbe und den Style, also die gewählte Begleitung samt Arrangement. Beides ist vollständig editierbar, also zu verändern, wobei die Erstellung von Styles eine der anspruchsvollsten Aufgaben sein dürfte.
Grundsätzlich kann man beides am Gerät selbst oder am PC erledigen. Das Klangergebnis bleibt auch immer gleich. Dazu sollte man jedoch wieder zwei Dinge unterscheiden, was den Sound betrifft:
a) Du wählst einen internen Sound des Keyboards, und veränderst diesen. Dabei ist zu bedenken, daß der 9000er nicht für orgiastische Soundexperimente konzipiert ist, doch allemal als Stand-Alone-Gerät geeignet ist
b) Du wählst ein sogenanntes externes Sample, daß sozusagen eine völlig neue Grundwellenform darstellt, welche wiederum mit den Bordmitteln editierbar ist
Um es nicht zu kompliziert zu machen, greife ich Dein "Walk Of Life"-Beispiel auf. Auf die Schnelle habe ich einmal in der Accordion-Section den Sound "Accordion" oder auch "Tango Accord" angewählt. Geh nun zur "Mixing Console" und greif auf die "Filter" zu: einfach ausprobieren, man kann nichts ‚zerstören'. Den Wert für "Brightness" und/oder "Harmonic Content" etwas erhöht, schon klingt es giftiger. Im Original ist auch noch eine Orgel dabei, doch solltest Du Dicht nicht zu sehr veriiren.
Um Attack-Zeiten und ähnliches zu verändern, mußt du den Sound anschließend als sogenannte "Custom Voice" speichern. Die Anzahl der Speicherplätze ist zwar begrenzt, jedoch auch nachladbar. Auch auf Samples basierende Sound mußt Du grundsätzlich als "Custom Voice" ablegen und kannst sie anschließend, wie jeden Sound auch als Grundlage für Styles verwenden.
Solcherlei Sound-Arbeiten erledige ich persönlich am Gerät selbst, doch es gibt dafür auch Software-Editoren.
Für die Styles geht es wirklich ans Eingemachte. Grundsätzlich ist hierfür jeder Software-Sequencer geeignet und anzuraten, da die Erstellung von Styles am Gerät selbst die reinste Quälerei ist. Leider ist die Anleitung hierfür sehr spärlich und zudem mit kleinen Fehlern versehen. Hilfreich ist ein kleines Midifile, welches auf Diskette mit ausgeliefert wurde: der Name des Files ist Template.mid, glaube ich. Ich persönlich nutze Cubase als Software-Sequencer, doch, wie gesagt, grundsätzlich funktioniert es mit allen Sequencern, sofern sie sogenannte "Meta-Marker"-Ereignisse verarbeiten können.
Ich halte mich hier nun etwas kürzer, da sich das Problem ja vielleicht schon erübrigt hat. Frag einfach nach, wenn Du weitere Hilfe brauchst.
Also, grundsätzlich mußt Du nun jede Variation, jeden Break, jedes Intro usw. erstellen. Die Anleitung spricht zwar davon, es grundsätzlich in C-Major7 zu tun, was aber nicht ganz richtig und zudem äußerst ‚unmusikalisch' sein kann. Man muß nur nach dem Einlesen in den 9000er den sogenannten "Root-Key" ändern. Die verschiedenen Sektionen werden nun mittels der "Meta Marker" getrennt. Sollte Dein Style fertig sein (es ist ratsam, erst einmal mit einem einfachen Versuch zu beginnen: nur eine Variation, vielleicht ein Fill und ein Ending), dann muß man das File als Standard Midi File abspeichern. Anschließend wird die Endung ".mid" durch die Endung ".sty" ersetzt, worüber sich das Handbuch geflissentlich ausschweigt (Einfach im "Explorer" ersetzen). Dann kannst Du es via Diskette transferieren. Du kannst die Sounds, welche Du benutzt hast, jetzt auch wieder am Gerät editieren und auf der Diskette abspeichern, was oftmals für Einsteiger sehr ratsam ist. Wenn Du nämlich das File wieder in den Rechner zurücktransferierst(".sty" durch ".mid" ersetzen!), entdeckst Du die am Gerät gemachten Änderungenan neuen "Controller"-Befehlen.
Wie gesagt, die Erstellung von Styles ist eigentlich die "Königsdisziplin" und erfordert doch einiges an Grundwissen. Doch sollte man es eben auch einmal probieren, denn wenn Du regelmäßig Deine Grundeinstellungen am PSR 9000 abspeicherst, kannst Du nichts kaputtmachen.
Einfach probieren und melde Dich, wenn es nicht ohne Schwierigkeiten abläuft. Es kann leider etwas dauern, da ich nicht regelmäßig hier sein kann.
Viele Grüße
Bobby