Gibt es hier Berufsgitarristen?

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Fingers Freddy
Fingers Freddy
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Howdy,

da immer wieder Threads auftauchen, in denen nach einem Gitarrenstudium gefragt wird, würde es mich interessieren, ob es hier im MB echte "Profis" gibt, die studiert haben und nun mit dem Gitarrenspiel ihr Geld verdienen. (Hans_3 vielleicht?)

Wenn ihr euch nun angesprochen fühlt (allzu viele werden's wohl nicht sein), plaudert doch mal aus dem Nähkästchen: wo habt ihr studiert? Wie ging's im Studium zu? Wie seid ihr an eure ersten Jobs gekommen? Wie sind die Berufsaussichten für Neulinge? Und so weiter und so fort...

Wär nett wenn ihr ein bisschen was schreibt, ich bin sicher dass es hier viele gibt, die das Thema interessiert und denen Erfahrungsberichte mehr bringen als wilde Spekulationen.

Gruß Freddy
 
Eigenschaft
 
also ich bin gerade dabei da reinzukommen...
also kann ich dir noch net viel sagen,
nur so arg gut sind die aussichten nicht wirklich und die konkurenz ist groß und hart...

MFG. Maxi
 
Ja, das hab ich auch schon gehört. Mein Gitarrenlehrer, der selbst jahrelang in Südafrika Gitarristen zu Profis ausgebildet hat (krasser Mensch, ich weiß), meint, wer wirklich gut spielt, bei dem rollt auch der Rubel...
 
Fingers Freddy schrieb:
Ja, das hab ich auch schon gehört. Mein Gitarrenlehrer, der selbst jahrelang in Südafrika Gitarristen zu Profis ausgebildet hat (krasser Mensch, ich weiß), meint, wer wirklich gut spielt, bei dem rollt auch der Rubel...

ot, aber wieso is man n krasser mensch nur weil man gitarristen in südafrika ausbildet? die gitarristen sind ja auch nicht anders als hier...
 
Fingers Freddy schrieb:
wo habt ihr studiert?

An der kunsthochschule Arnheim. http://www.artez.nl/
Warum Holland ? Konkret weil damals ein cooler Drummer hier aus der Gegend auch da war. Und ich dachte mir, dass ich für Deutschland nicht gut genug Jazz spielen konnte. Und ist ne gute Hochschule, sogar mit nem deutschen Gitarrendozent. Frank Sichmann, der auch in Essen Dozent ist.

Fingers Freddy schrieb:
Wie ging's im Studium zu?

Tjo, man hat Unterricht in allen möglichen Fächern. ZB. Harmonielehre, Gehörbildung, Klavierunterricht (Jazz) , Rythmusensemble (lernen rythmen von Blatt von singen), Computer und Musik (man lernt mit Finale umzugehen) etc. . Es gibt verschiedene Ensembles in denen man spielen muss, zB Jazzensemble, Latinensemble, Popensemble. Später hat man auch die Gelegenheit ein eigenes Ensemble aufzubauen. Egal welche Musikrichtung. Es gibt Zwischendprüfungen am Ende jeden Jahres, d.h. man muss vorspielen. In Arnheim kann man nach dem rsten Jahr noch rausfliegen, wenn die Dozenten meinen, man hätte nicht genug Fortschritte gemacht.
Ab dem 3. Jahr muss man zusätzlich noch unterrichten. Sogar vor den Dozenten und natürlich jede Unterrichtsstunde ausfühlich aufschreiben etc.
Gibt noch ne Menge mehr, aber vieles hab ich auch schon wieder vergessen. ^^
Aber wenn ich ehrlich bin, hat mir eigentlich die Funksession, auf der ich fast jede Woche gespielt habe mehr gebracht, als das Studium. Die Hausband war saugut und man musste einfach funktionieren. Das trainiert. Seitdem bin ich auch nicht mehr so nervös, wenn ich spielen muss.
Was auch noch viel gebracht hat, ist die anderen Stundenten kennenzulernen. Zu merken, wieviele Leute es gibt, die auch voll auf Gitarre spielen stehen und sehr gut sind. Da merkt man auch schnell, wo man selber steht, bzw. was man gut kann und was nicht.

Fingers Freddy schrieb:
Wie seid ihr an eure ersten Jobs gekommen?

Mein damaliger Gitarrenlehrer hat mich empfohlen, als eine Stelle als Lehrer frei wurde. Seitdem ging es mit mir bergab. ^^
Naja, ich bin eigentlich eher der gemütliche Musiker. Ich mach nicht viel, geniesse aber mein stressfreies Leben. Hinzu kommt, dass ich auf dem Land wohne, wo es nicht soviele gute Musiker gibt. Aber ich kann nur empfehlen so früh wie möglich in eine Grossstadt zu gehen.
Ich spiele halt hier und da mal Aushilfen bei Coverbands und im Moment sind wir im Aufbau eine solchen. Ab und zu gibt's auch mal nen Fusiongig. Aber die meisten meiner Kollegen verdienen ihr Geld in Cover/Gala oder zB Unterhaltungsjazzbands. Oder Karneval ist auch sehr beliebt. Die richtig guten kommen evtl. in grossen Popacts unter. Die wenigsten haben das Glück mit eigener Mucke Kohle zu verdienen.

Fingers Freddy schrieb:
Wie sind die Berufsaussichten für Neulinge?

Darüber denkt man nicht nach, wenn man Musiker werden will. Das ist ein Zwang. Wenn man Kohle verdienen will, sollte man etwas anderes machen, sonst wird man nicht glücklich. Ich kann euch sagen, dass es ganz schön nervt, dauernd knapp bei Kasse zu sein.
Und man verdient meist Geld mit Musik, die unter den eigenen Möglichkeiten liegt. Damit sollte man auch kein Problem haben.
Das wichtigste Standbein ist der Unterricht. Man muss sich halt klar machen, dass man wahrscheinlich sein ganzes Leben lang unterrichten muss.

Allerdings gibt es noch andere Wege als Musiker sein Geld zu verdienen. Man kann nen Studio aufmachen zB. . Oder man arbeitet als Studiomusiker. Oder komponiert Werbejingles oder sowas. Hängt halt von den eigenen Möglichkeiten ab und wie gut ma sich verkauft.
 
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hmmm das is nen traum den sicher viele haben aber niemals alle erreichen können.......mein gitarrenlehrer hat es auch nie geschafft und er is SEHR gut nich nur aus meiner sicht !


Greetz darki !
 
hi...
naja, mein lehrer verdient mit der musik auch sein geld. zum einen eben mit unterricht aber auch als studiomusiker bzw. als gitarrist in verschiedenen bands, bzw. projekten in halb europa..
ich denk es gibt schlimmere berufe
 
max7000 schrieb:
ot, aber wieso is man n krasser mensch nur weil man gitarristen in südafrika ausbildet? die gitarristen sind ja auch nicht anders als hier...

Ja ne, aber die Tatsache, Leute zu Profis auszubilden (!) (und dann irgendwo in Deutschland an so einer Gammelschule wieder Unterricht zu geben). Wenn du ihn mal spielen gehört hättest, wüsstest du was ich meine. :D

Hey, Stringgod, danke für den ausführlichen Bericht! Das gibt doch gleich mal ne Bewertung. Hat mir sehr weitergeholfen.
 
Stringgod schrieb:
Ich kann euch sagen, dass es ganz schön nervt, dauernd knapp bei Kasse zu sein.
Und man verdient meist Geld mit Musik, die unter den eigenen Möglichkeiten liegt.
und sobald man was verdient hat steckt man es wieder ins equipment :D
 
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Fastel schrieb:
und sobald man was verdient hat steckt man es wieder ins equipment :D

Ich verdiene so wenig, dass ich mir kaum Equpiment kaufen kann. Mein Drummerfreund verdient allerdings wesentlich mehr und steckt das unter anderem deshalb in Musikequipment, weil er das steuerlich absetzen kann.
 
@ Stringgod :

Würdest Du sagen, man braucht so eine professionelle Ausbindung ( bzw. ein Zertifikat über sowas ), um beruflich mit Gitarrespielen was anzufangen, oder hat man auch realistische Chancen, durch Selbststudium was hinzukriegen ( vorrausgestzt die Fähigkeiten sind da ) ?

Grüße
 
as mich jetzt auf die schnelle interessieren würde: ist es möglich ohne jegliches studium gitarrenlehrer zu werden? ich meine, ich kann doch auch den sohn meines nachbarn für 10 euro die stunde unterrichten. oder darf man so nur nicht "offizieller" gitarrenlehrer sein?
 
Mein Lehrer hat nicht studiert und arbeitet trotzdem als Gitarrenlehrer, hat auch mal inner Musikschule geschafft.

Der lebt btw. auch von der Musik. Hat n Studio, gibt unterricht und hat mehrere Bands die auch laufen.
 
wie war das:
Wenn du dich ob du musik werden sollst,
dann vergiss es gleich wieder...
so nach dem motto...
und dann hats aber auch wirklich kein sinn...
mann verdient später nicht sehr gut...
aber man hat seinen spaß und man kann mal wenn mann in die arbeit geht zu sein kinder sagen: Ich gehe spielen... *g*

MGf. Maxi
 
SaitenSchamane schrieb:
@ Stringgod :

Würdest Du sagen, man braucht so eine professionelle Ausbindung ( bzw. ein Zertifikat über sowas ), um beruflich mit Gitarrespielen was anzufangen, oder hat man auch realistische Chancen, durch Selbststudium was hinzukriegen ( vorrausgestzt die Fähigkeiten sind da ) ?

Grüße

hast du schon, aber wenn du so gut bist nehmen dich unter anderem auch hochschulen o.ä. ohne das de abi hast....
 
Ales klar.

Bin halt nicht mehr der jüngste,d eswegen käme ein erneutes Studium für mich eher nicht mehr in Frage ;) :D
 
es ist nie zu spät *g*---
 
:) Stimmt auch wieder.
 
Maxi schrieb:
wie war das:
Wenn du dich...ob du musiker werden sollst,
dann vergiss es gleich wieder...

Muss ja nicht jeder so eine idealistische Ader haben wie Bernstein.
Ich verdiene mein Geld auch mit Musik, aber man fragt sich oft, ob das jetzt der richtige Weg ist. (Wenn man zum 50.mal "The Boxer" von Simon&Garfunkel auf einer Firmenfeier spielt, während alle Anwesenden sind nen Furz für interessieren :rolleyes: )

@Saitenschamane:

Ich mach jetzt so eine pädagogische Zusatzausbildung, um eventuell mal staatlich finanziert Unterricht geben kann...Mal sehen, ob mir dieser Wisch einen Vorteil verschafft.
 
Um mit Musik 'richtig' Geld zu verdienen gehört genau so viel Glück und Können dazu wie im jeden anderen künstlerischen Beruf! Die Chancen etwas 'vernüftiges' in diesem Bereich zu machen sind genau so gering wie einen ordentlichen Plattenvertrag in einer Band zu bekommen! Es sei denn Du möchtest ein Gitarrenlehrer an irgendeiner Schieß-Mich-Tot-Schule werden :) Da kann ich mir gut vorstellen das dort auch mal nicht studierte ihr Wissen weiter geben. Aber wenn es wirklich prof. werden soll kommt man um ein Musikstudium nicht umher! Allein schon die Kontakte die sich ergeben wenn man an einer Musikhochschule studiert!
 

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