[Amp] - Tech 21 Landmark 300 Bassamp

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Spiele ja nun schon ne ganze Weile (ca 2 Jahre Bass). Von Behringer Combos und Tops ging es ne ziemlich lange
mit einer Thomann Endstufe (T.amp E800) und dem Green Audio ME1 (Preamp) ganz gut, sowohl vom Sound als auch
von der Austattung und der Möglichkeiten.
Irgendwie fing diese PA-Endstufen-Preamp-Kombination an mich zu nerven. Warum? Nun, einerseits erlangt man halt
mit der Erfahrung die man mit der Zeit nunmal bekommt auch ein gewissen Soundanspruch, man könnte auch sagen,
dass sich eben der eigene Geschmack entwickelt und andererseits ging mir das Geschleppe und diese ganze Kabelage
auf den Keks.
Jedenfalls konnte diese Kombination, trotz sehr gutem Preamp (wirklich echt klasse Teil!), meine Soundvorstellung
nicht zufriedenstellend abdecken, also musste ein neues Top her.
Mein finanzielles Limit lag bei 500 EUR. Über ein supernettes Angebot meines örtlichen Dealers konnte ich das
Landmark Top mit in die Auswahl einbeziehen (NP liegt bei 830 EUR).
Zur Auswahl standen Landmark 300, GK Backline 600
und das Hartke 3500, Warwick profet 5.1, Ashdown Mag 300. Man muss nicht lange rätseln wie es ausgegangen ist.

Nun zum interessanten Teil.

Gespielt wird das Top mit einem ESP LTD Viper 254 Bass und zur Zeit leider noch mit einer HB 410 Box.

Hier der Link zum Top: Tech21 Landmark 300

*The_Facts*
-----------

Leistung: 300 W an 4 Ohm
zweikanalig
Kanal 1 basiert auf der Reglereinheit des legendären Bass-Driver DI (Röhrensimulation)
Kanal 2 basiert auf dem Acoustic DI Preamp
Anschluss für Fußschalter
SansAmp XLR Direct Output (-10db/0dB schaltbar)
10dB Gain Boost (für Outputschwache passive PUs)
Effekteinschleifweg
unabhängiger Tuner Output
Lautsprecherausgang Klinke
19" / 2HE (H: 9cm W: 44cm T: 25,5cm)
Gewicht ca. 10,5 KG


*Verarbeitung*
--------------

Insgesamt ist das Landmark Top super verarbeitet. Nichts wackelt, klimpert, raschelt, surrt (der Lüfter ist übrigens
temperaturgesteuert und extrem leise!). Alle Schrauben und Potis sitzen fest. Die Knöpfe zur Gainanhebung, Channelswitch, etc. wirken
gut eingepasst. Insgesamt alles top verarbeitet

*Bedienung*
-----------

Die Bedienung funktioniert im Primzip genauso wie viele es schon vom Bassdriver DI kennen.
Die Bedienung ansich finde ich spartanisch von der Ausstattung her, aber sehr gelungen. Alles funktioniert eher intuiti; man findet
schnell seinen Sound. Genau das mag ich: Ohne viel Gefummel einen geilen Sound bekommen.

Zur klangformung stehen folgende Einheiten zur Verfügung:

Channel A (Bassdriver DI)
+ Drive: Kontrolliert die Vorverstärkung und somit auch den "Röhrenzerrgrad" .
+ Bass: Ich denke hierzu brauche ich nicht allzuviel schreiben, der Regler greift gut.
+ Presence: Dienst zum Kontrollieren von Obertönen und Attack. Je weiter man diesen regler aufdreht, desto "knackiger"
wird es.
+ Blend: Dieser Regler beeinflusst wieviel dem Originalsignal an Röhrensimulation zugemischt werden soll.
+ Treble: greift auch sehr gut.
+ Level: Ausgangslautstärke (Beim Landmark quasi das MasterVol.).

Channel B (Acoustic DI)
+ Drive: hiermit verleiht man dem Sound eine schöne runde Wärme (hier wird nicht gezerrt!), ebenfalls wieder Vor-
verstärkung.
+ Bass: s.o. .
+ Mid: selbsterklärend, greift gut.
+ MidShift: hiermit lassen sich die Mittenfrequenzen (im Bereich von 170 Hz bis 3 KHz) bestimmen, die dann mit dem
Midregler angehoben/
abgesenkt werden können.
+ Treble: s.o. .
+ Level: s.o. .


Um es schonmal dem *Sound*-Abschnitt vorwegzunehmen: Der Bassdriver-Kanal ist für die röhrig, warm gezerrten bis hart gezerrten
Sounds und der Acoustic-Kanal für die cleanen, auch warmen aber zerrfreien Sounds.

*Sound*
-------

Ja, Ja, der Sound. Ich werde mein Bestes geben ihn anschaulich zu beschreiben. Jedoch muss natürlich berücksichtigt werden, dass
hierbei nur mein subjektives Empfinden zählt.

Da der Landmark ja im Prinzip nichts anderes ist als eine Endstufe gepaart mit einem Bassdriver DI und einem Acoustic DI als Vorstufen,
werde ich diesen Abschnitt auch in zwei "Soundbeschreibungen" splitten.

- Bassdriver-Kanal:
Viele, die den Bassdriver DI besitzen, wissen eigentlich ganz gut was zum Bassdriver DI zu sagen ist.
Für die, die sich gerne ein Bild machen möchten, können sich die ***SOUNDBEISPIELE*** des Herstellers reinziehen, besser wären meine Aufnahmen
auch nicht.
Hmm, lecker kann ich nur sagen. Echt gelungen der Bassdriver, hier bekommt man schöne warme, röhrige, gezerrte Sounds hin, aber auch extrem
gezerrte. Jedoch nur soweit, wie es auch für einen bass- und banddienlichen Sound dienlich ist. Super extrem gezerrte Sounds sollte man dann doch,
wenn man darauf steht, mit einem anderen Teil machen.
Der Sound ist druckvoll, im "gezerrtem" Sinne definert und setzt sich im Bandkontext gut durch.
Da ich kein Fan dieser Anleitungen zum Einstellen bestimmter Amptypen/Sounds (SVT, Slapp, etc.) bin, sondern mir lieber was eigenes
"zusammenbastel" kann ich zu diesen ganzen Presets recht wenig sagen, außer, dass diese Einstellungen sowieso mit diesem Top für einen Sound der
bei Proben, etc nicht untergehen soll unpassend/nicht umsetzbar sind.
Warum? Stelle ich alle diese Presets so wie angegeben ein (natürlich passe ich Level an, bzw. habe es auf "volle Pulle") höre ich mich bei den
Proben absolut gar nicht, wobei unser Drummer nicht der lauteste ist.
Da der Drive-Regler ja der Vorverstärkung dient, muss dieser natürlich weiter aufgedreht werden, dammit dann der Pegel für die Endstufe stimmt
und die Lautstärke passt, so dass man den Level-Regler nich voll aufreißen muss. So ist zwar ansatzweise der SVT-Sound beispielsweise flöten
gegangen, aber mit etwas anpassen mit den restlichen Regeleinheiten kommt man schon wieder realtiv nahe an den Sound ran.
Ich meine, dass diese Presets für Aufnahmen/Studio bestens geeignet sind, jedoch so wie angegeben bei Proben nicht umgesetzt werden können, nicht
mit dieser 300 Watt Endstufe (ich spiele das Top mit meiner 8 Ohm HB 410 Box und weiß, dass diese vom Wirkungsgrad nicht die Beste ist).
Schließe ich spaßeshalber die PA Endstufe an (über den Preamp Out) dann passt es wieder ganz gut, denn ich habe ja jetzt zu den Drive/Gain und Level
noch das MasterVol der PA Endstufe.
Aber alles halb so wild. Ich spiele das Top ja alleine (also ohne die zusätzliche PA) und habe eh meinen eigenen Sound gefunden.

- Acoustic-Kanal:
Ja das ist quasi mein Hauptkanal, denn hier liegen die cleanen, warmen sounds ohne das röhrige Zerren. Dadurch, dass man die MItten, die angehoben/
abgesenkt werden sollen, bestimmen kann, sind auch recht viele Sounds möglich, der Cleansound besonders in den Tiefmitten hat es mir angetan.
Auch in diesem Kanal gilt: super Druck, immer durchsetzungsfähig und definiert. Hier hat man aber Probleme einen schönen HiFimäßigen Sound hinzubekommen.
Insgesamt klingt dieser Kanal, überhaupt das ganze Top warm, rund, eben nicht "schrill".

Genau deswegen habe ich mich in dieses Top verliebt, es hat eben den grundsound den ich sonst immer lange suchen/einstellen musste.

Mit einem Fußschalter (ich habe einen einfachen OnOff-Schalter) kann ich prima zwischen beide Kanäle hin und her schalten. So kann ich von einem
cleanen, warmen, runden Sound in einen gezerrten, röhrigen Sound schalten. //Mit dem original Fußschalter (kostet ca. 190 EUR!) kann man sogar
beide Kanäle mischen und auch noch das ganze muten.


*Fazit*
Für den Preis von ca. 800 EUR ein super geiles Top und für den Preis den ich bezahlt habe noch viel geiler:)
Es hat genau den schönen warmen dennoch röhrigen Sound den ich gesucht habe und ist durch die beiden getrennten Vorstufen super flexibel, ohne
dabei charakterlos zu wirken (diesen eindruck hatte ich vom Hartke 3500, was auch gut ist, aber eben meiner Meinung nach nicht so gut wie der Lanmark).
Leider sit das Top mit den 300 Watt nicht gerade das leistungsfähigste (besonders mit meiner HB Box) aber für mich reicht es eben so, es kommt ja bald
eine Box vom FMC die dann vom Wirkungsgrad nochmal wesentlich besser ist.
Die Studiotauglichkeit konnte ich leider nicht testen, aber über den DI sind, denke ich, genauso qualitativ hochwertige Aufnahmen möglich wie mit dem
Bassdriver als Fußtreter auch.
Sehr gelungenes Konzept insgesamt, dass mich jedenfalls glücklich gemacht hat.
Ich hoffe dieses Review konnte ansatzweise deutlich machen, was dieses Top leisten kann.

orge
 
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