Kleine Big Band live aufzeichnen

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Hallo liebe Recording-Spezialisten!

Ich spiele in einer kleinen Jugendformation in (fast) Big Band-Besetzung. Hier kurz die Instrumente:
  • 5 diverse Holzbläser (Saxophone, Klarinette, Flöte)
  • 3 Trompeten
  • 3 Posaunen
  • Schlagzeug und E-Bass

Wir haben am kommenden Wochenende einen kleinen Auftritt und wollten diesen gerne mitschneiden. Das Ergebnis ist nur für uns selber gedacht, damit wir uns mal selber hören und eventuell Fehler analysieren können, etc. Das heißt die Qualität muss nicht Hammermäßig sein, aber man sollte alles hören können. Meiner Überlegung nach sollte es mit dem bereits vorhandenen Equipment möglich sein, aber deshalb frage ich ja euch.

Wir haben:
  • ein hochwertiges Dynacord Mischpult
  • 2x AKG C1000 S Kondensator-Mikrofone
  • 2 oder 3 diverse Gesangsmikrofone, weiß ich leider nix genaueres zu
  • falls nötig 2 billige Overheads, ein Snare-Mic und ein Bassdrum-Mic

Ich dachte mir jetzt, dass man einfach die 2 AKGs hoch vor der Band platziert, und die dann alles einfangen. Oder denkt ihr das reicht eventuell nicht aus? Ich könnte noch 2 billige Fame-Overheads von mir zu Hause mitbringen, wenn das was bringen würde. Direktabnahme der Instrumente kommt meiner Meinung nach nicht in Frage, das wäre für den Zweck vielleicht schon wieder zu aufwendig? Ich habe mir überlegt das ganze dann in einen Laptop zu schicken, welches dann alles am Stück aufzeichnet. Die einzelnen Lieder würde ich dann zu Hause auseinander schneiden, etc.

Was denkt ihr, was ist die beste Lösung?

Danke schonmal für eure Hilfe!



Edit: Im Anhang ein Bühnenplan wie wir sitzten, das hilft vielleicht auch ....
 
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Hast du ne Möglichkeit die Aufnahme zu Proben?
Ich würd versuchen bei ner Probe einfach mal das mit den 2 Overheads zu Probieren...wenns im Raum gut klingt reichts vlt. ja zum Analysieren....sonst kann man ja versuchen die Instrumente die untergehen nochmal extra abzunehmen und das Signal leise zuzumischen....
 
Die Aufnahme können wir leider nicht Proben, zumindest nicht auf der Bühne. Nur im Proberaum, aber da ist ja alles wieder ganz anders ...
 
Ich würde 2 Raummikros probieren - sonst artet das aus :)
 
Und wie sollte ich die 2 Mics dann genau positionieren? Eignen sich die AKG C 1000S überhaupt dafür, soweit ich weiß sind die recht gut für diesen Zweck, aber ich kenne mich da eben nicht allzu gut aus ... Deshalb freue ich mich über jeden weiteren Tipp! Danke :)

PS: Noch ne Frage: Welche Einstellungen am Pult soll ich wählen (EQ, Effekte, usw, wenn überhaupt!) und wie kann ich das ganze später am PC eventuell noch verbessern (Kompressor, usw?)
 
grundsätzlich gilt: die Hörposition des Dirigenten abgreifen

d.h. 2 Kondensatormikrofone auf eine Schiene und hinter und oberhalb des Kopfes des Dirigenten. Meinetwegen auch kurz vor die Bühne, wenn ihn das stört. Dann eine A/B-Mikrofonierung - also beide Mikros nach vorne und am Pult hart rechts und links einschlagen. Die AKGs sind in Ordnung.
Sehr unglücklich ist die Positionierung des Drumsets. Das sollte besser in die Mitte. Möglichst auch der Bass.
Sonst gibt das kein ausgewogenes Klangbild.

Das ist der einfachste Weg für ein direktes Stereo-Recording ohne viel Aufwand. Wenn du mehr Mikrofone verwenden möchtest, solltest du auch zwingend eine Mehrspuraufnahme machen.

Am Pult keine Einstellungen machen: alles gerade lassen.
Falls du keine Möglichkeit der Nachbearbeitung hast, kannst/solltest du schon beim Recorden etwas Hall draufgeben.
 
Wenn es nur um Fehleranalyse geht, würde ich so aufnehmen, wie es beim Publikum ankommt, also in der von Harry beschriebenen Methode.

Wenn es euch um eine schöne Aufnahme geht, dann würde ich Links außen und Rechts außen auf der Bühne je ein AKG C1000s platzieren, die auf die Bühnenmitte "zielen".
VOR dem Schlagzeug würde ich ein Overhead in einigem Abstand aufstellen (nicht ÜBER dem Drumset, dann gibts zu viel Becken auf der Aufnahme).

Den Bassverstärker kannst du direkt über den DI-Ausgang abnehmen. Das Bassdrummikrofon kannst du ÜBER den Posaunen und den tiefen Instrumenten positionieren, damit die nochmal schön im Mix rauskommen. Ich hab das ganze in deiner Grafik im Anhang dargestellt.

Ich nehme an, du willst dann am Dynacord-Pult über einen Tape-Out oder sowas ähnliches in die Onboard-Soundkarte deines Computers gehen. Dann musst du natürlich auch darauf achten, die Mikros jeweils schon im Mischpult korrekt im Stereo-Panorama zu verteilen. Also so, wie sie auf der Bühne stehen. Die C1000 fast ganz nach links, bzw. ganz nach rechts, den Bass leicht nach links, das Bassrummic in die Mitte, das Schlagzeug-Overhead weit nach links.

Am besten besorgst du dir jemanden, der mit dem Pult umgehen kann und einen guten Sound einstellen kann. Während der Generalprobe kann dieser Gehilfe dann mittels Kopfhörern einen schönen Sound am Mischpult einstellen, den ihr dann aufnehmt.

Gute kostenlose Recordingsoftware ist z.B. http://audacity.sourceforge.net/ oder http://www.kreatives.org/kristal/ .

Viel Erfolg.
 

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Viele Danke schonmal!

@Harry: Eine Mehrspuraufnahme ist leider nicht möglich. Deine Version erscheint mir auch am einfachsten. Jedoch war es bei uns schon immer so, dass die Bläser und die Rhythmusgruppe getrennt sitzten, wie es bei einer Big Band normalerweise auch ist. Nachbearbeiten kann ich halt nur die Gesamtspur, da könnte ich nachträglich dann schon einen leichten Hall drauf geben, aber eben nur auf der Gesamtspur!

@Morry: Deine Lösung ist zwar aufwendiger und schwerer zu Mixen, aber ich könnte mir vorstellen, dass hier alles etwas direkter und druckvoller zu hören ist. Allerdings ist das ohne eine vorherige Probe ja nur schwer zu verwirklichen. Und diese Probe ist nur im Proberaum möglich, aber nicht auf der Bühne.
Edit:Meinst du beim Bass den direkten Ausgang vom Instrument oder den Ausgang vom Verstärker? Denn die Zuschauer wollen ja auch unsere Musik hören und sollen im Prinzip gar nichts von der Aufnahme mitbekommen, also klanglich ... die Mikros übersieht man ja eh nicht :rolleyes:


Denkt ihr es reicht dann, beim Gig einfach die vorher eingestellten Settings vom Proberaum stehen zu lassen oder wird die Akkustik auf der Bühne doch gaaanz anders sein? Die Bühne steht übrigens unter einem recht großen Zelt, also sie ist von Zeltplanen umgeben (außer vorne natürlich).
 
Hallo Hyper-Horst,

ich meine den Ausgang am Bass-Verstärker, der hat in der Regel einen Ausgang mit XLR-Anschluss. Den nennt man DI-Ausgang.

Mit den voreingestellten Settings vom Proberaum sollte eine ordentliche Aufnahme möglich sein. (Reglerpositionen notieren, beim Transport wird leicht was verstellt)

Viele Grüße
Moritz
 
Denkt ihr es reicht dann, beim Gig einfach die vorher eingestellten Settings vom Proberaum stehen zu lassen oder wird die Akkustik auf der Bühne doch gaaanz anders sein? Die Bühne steht übrigens unter einem recht großen Zelt, also sie ist von Zeltplanen umgeben (außer vorne natürlich).
Natürlich ist jede Lokation anders, ich glaube allerdings nicht, dass dies hier zum Tragen kommt. Das mit den Zeltplanen kannst du eh nicht ändern. Und schlecht muss das ja nicht sein.
 
Du hast natürlich recht, man kann eh nichts daran ändern.

Wie wäre es denn, die Bläser mit den 2 AKG's einzufangen, das Schlagzeug mit nem Overhead und den Bass mit dem BD-Mic? Oder kommt der Bass vielleicht schon laut genug über das Schlagzeug-Overhead? Und die Posaunen, brauchen die auch noch extra Verstärkung? Ich glaube die 2-Mic-Lösung ist am besten für mich/uns als Anfänger. Wenn wir nur Zeit hätten alles auszuprobieren, dann wärs wesentlich einfacher.

Sorry aber in Sachen Liveaufnahme habe ich absolut keine Erfahrung :redface:
 
das Problem dabei ist: wenn du hinterher feststellst, dass Mikro 1 oder 2 oder 3 viel zu laut drauf ist dann wars das.
Bei Stereo-Recording hast du keine Möglichkeit mehr, nachträglich den Mix zu beeinflussen. Deshalb würd ich das lassen.
 
Stimmt. Dann werd ich wohl die einfachste Variante wählen, vielen Dank! Aber eine letzte Frage bleibt dazu trotzdem noch: Was genau versteht man unter A/B-Mikrofonierung? Könntest du es vielleicht noch durch eine Skizze verdeutlichen, weil ich hab das schon des Öfteren gelesen aber nie kapiert ;)

Und wie wäre es, wenn ich es so wie im Anhang mache? Das wäre für den Dirigenten und die Zuschauer günstiger, denn ich persönlich fände es auch etwas störend, so einen Ständer mitten drin stehen zu haben. Wo liegt dann beim Ergebnis der Unterschied?
 

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Ich würde das linke mikro etwas weiter zum dirigenten hinstellen, damit das schlagzeug nicht zu dominant wird. aber sonst klappt das so auch prima.
 
ich hab meine Meinung dazu geäussert - streiten werde ich mich nicht
Optik und Praxis passen oft nicht zueinander - und das ist genau so ein Fall

wollt ihr es schön oder gut? das ist eure Entscheidung
 
Wir werden vor Ort probieren, ob es wirklich sehr stört! Aber auf jeden Fall danke nochmal, ihr habt mir sehr geholfen! Ich werd dann bestimmt einen kleinen Auschnitt ins Hörproben-Forum stellen, vielleicht interessierts euch ja.

Danke! :)
 
jo - mach mal
viel Glück dabei :great:
 
Ein Mikrostativ mit 2 Mikros drauf ist doch optisch eh nicht so schlimm.
Ihr dürft das nicht als Sichtblockierung, sondern als ein Zeichen von...hm...sagen wir Professionalität oder sowas sehen :)
 

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