fichte versus zeder - welches deckenholz wofür ?

  • Ersteller Akquarius
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... eine 25 jahre alte lowden *seufz* glückspilz :great:

ich persönlich tendiere für meine neuanschaffung insgesamt eher zu zeder. es wird eine reine fingerstyle gitarre werden, die überwiegend zuhause gespielt wird. da ich eher ein fan von sanften tönen bin und auf einen weichen vollen sound wert lege, scheint mir zeder die bessere wahl zu sein.

groetjes

... und den Preis für die S5 verrate ich jetzt nicht, der war nämlich auch gut!

Tatsächlich würde ich mich - auch hauptsächlich als Picker - als bei der "Gitarre für die Insel" ziemlich schwer tun, zwischen der Seagull, der Lowden und den Gurians (Fichtendecke) zu wählen (aber alle mit Mahagonikorpus).
 
wenn ich schon dabei bin, dann hier auch noch ein büschen Senf:
Lowden hab ich auch (S10, gekauft 81). Seitdem habe ich mir aber nur noch Gitarren mit Fichtendecken gekauft, weil sich da doch mehr herausholen lässt.
Meiner Meinung nach ist das Korpusholz fast entscheidender, weil Mahagoni die Gitarre etwas schneller ansprechen lässt und einen warmen Ton gibt, der für Fingerstyle recht gut ist, während Palisander bei Schlagtechniken klarer und bassiger klingt, aber eben auch einen etwas härteren Anschlag verlangt.
Und Zeder entwickelt sich definitiv kaum mehr weiter, während Fichte "mitwächst". Deswegen sind Zederndecken für mich mittlerweile völlig uninteressant, obwohl sich Anfänger gerne von deren "großen" Ton blenden lassen.
Aber - das ist meine ureigenste Meinung.
 
@s.tscharles: könntest du das mit dem "fichte wächst mit" etwas erläutern? meine älteste gitarre mit massiver (zedern)decke ist erst 15 jahre. meine martin mit fichtendecke erst 2. mir fehlt daher der background, wie sich dieses "weiterentwickeln" der fichte, vor allem für fingerpicker, bemerkbar macht.

wichtig ist das vor allem deshalb, weil dieser umstand beim kauf einer neuen gitarre ja noch nicht spürbar ist.

wer dazu sonst noch was sagen kann, bitte gern!

groetjes
 
Nö, dafür gibt´s dann Google! Mir fehlt schlichtweg die Zeit, hier noch lange Diskussionen zu führen, weil ich noch etwas anderes zu tun habe.
 
klare worte. aber trotzdem danke.

groetjes
 
also, dass das korpusholz entscheidender ist als das deckenholz, da bin ja so gar nicht eurer meinung. ich würde eher sagen, das klangbild der gitarre ist bis zu 70% von der decke beeinflusst.

groetjes
 
nun, es geht ums schwingunsverhalten. die eigentlich schwingung wird von der saite erzeugt. diese wird auf decke und korpus übertragen (primitiv gesagt) je eher der korpus "anspricht" (also zu schwingen beginnt) desto besser. einige holzarten schwingen nun mal schneller als andere. müßte ich wählen, würde ich mahagoni den vorzug geben.
 
also, dass das korpusholz entscheidender ist als das deckenholz, da bin ja so gar nicht eurer meinung. ich würde eher sagen, das klangbild der gitarre ist bis zu 70% von der decke beeinflusst.

groetjes
Hi,

dem Stimme ich voll zu. Bei Konzertgitarren ist definitiv die Decke entscheidend für den Klang und wüsste nicht, wieso das bei einer Steelstring nicht auch so ein sollte.
 
Hi,

dem Stimme ich voll zu. Bei Konzertgitarren ist definitiv die Decke entscheidend für den Klang und wüsste nicht, wieso das bei einer Steelstring nicht auch so ein sollte.

Einfach ausgedrückt werden ja die Saitenschwingungen über den Steg auf die Decke übertragen und durch den Korpus verstärkt (ich drücke das bewusst etwas anders aus als ike clanton). Wir sind uns deshalb bestimmt dahingehend einig, als dass sowohl die Saiten als auch der Steg als auch die Decke als auch der Korpus an der Klangfärbung beteiligt sind, wobei ich aber denke, das die Decke als "Membran" die Grundlage für den Klang bereitstellt. Der Korpus ist der "Verstärker", der aber durch Größe, Form und Holzauswahl den Grundklang einfärbt. Die Möglichkeiten, am Korpus klangverändernd einzugreifen sind imo ungleich höher als bei der Decke.

Schön, so viele alte Lowdens hier zu finden. Ich habe mir selbst in den frühen 80ern eine S5 japanischer Fertigung geleistet, die mich auch heute noch begleitet.

Ja, Zeder ist weicher und etwas anfälliger gegen Beschädigung. Ja, Fichte zeichnet detaillierter, feiner und mit größerem Hochtonanteil; knackiger ;). Obwohl ich neben der Lowden nur noch Akustics mit Fichtendecke spiele, hat Zeder durchaus einen eigenen Charme, auf den ich auch immer wieder mal gerne zurückgreife. Ich spiele heute aber auch ganz anders als vor 25 Jahren, nicht nur von der Spieltechnik aus betrachtet. Insoweit war Zeder damals die richtige Wahl, heute eher nicht mehr.
 
leuchtet ein. trotzdem ne frage zu deinen beiden letzten sätzen 7-ender:

inwiefern hat sich dein spiel verändert, als dass du heute nicht mehr zu zeder greifen würdest? wenn man sowas überhaupt erklären kann...

groetjes
 
Es ist idT. nicht ganz leicht, das allgemeinverständlich auszudrücken. Ich kombiniere heute oft verschiedene Stilmittel und Spieltechniken miteinander und variiere viel mehr innerhalb eines Stückes als ich das früher getan habe. Z.B. setzte ich beim Fingerpicking sehr oft ein Plektrum als "Daumen" ein, um schneller zu Singlenotes oder akzentuiertem Strumming überzuleiten. Zusätzlich habe ich beim Picking die Möglichkeit, beim Bassanschlag die Lautstärke und die Dynamik gegenüber den Melodiesaiten sehr unterschiedlich zu gestalten. Eine Zederndecke neigt hierbei zur "Gleichmalerei", während eine Fichtendecke die Akzente deutlicher herausstellt. Aber wie ich schon schrieb, auch Gleichmäßigkeit hat ihren Reiz...
 
d.h. wenn ich eine gitarre favorisiere, die gerade dadurch brilliert, dass sie eben nur dann bass-, mitten- oder höhenlastig ist wenn ich entsprechend spiele, wäre eine fichtendecke passender, da sie auf diese stilistischen feinheiten besser/leichter/deutlicher anspricht? hab ich deine erklärung so richtig verstanden?

groetjes
 
d.h. wenn ich eine gitarre favorisiere, die gerade dadurch brilliert, dass sie eben nur dann bass-, mitten- oder höhenlastig ist wenn ich entsprechend spiele, wäre eine fichtendecke passender, da sie auf diese stilistischen feinheiten besser/leichter/deutlicher anspricht? hab ich deine erklärung so richtig verstanden?

groetjes

Ein bischen Deine Worte verdrehen, dann passts: Wenn ich eine Gitarre spielen möchte, die auf diese stilistischen Feinheiten besser/leichter/deutlicher anspricht, würde ich zu Fichte tendieren. Dass diese Feinheiten sich aber erst nach regelmässigem Spielen immer deutlicher einstellen, ist ja schon genannt worden. Am Anfang eines Gitarrenlebens klingt Zeder einfach schon viel "erwachsener"/"reifer" als Fichte. Auf Bässe, Mitten, Höhen will ich noch gar nicht hinaus, da hier auch andere Faktoren maßgeblich sind.
 
ich glaub ich bekomme langsam eine vorstellung, wie ich mit der entscheidung "zeder oder fichte" umgehen sollte.

schon mal vielen dank!

groetjes
 
Also meine derzeit mit am besten klingendste Gitarre hat diese Kombination:
Hals: Ahorn
Zargen und Boden: Ahorn
Decke: massive Zeder

...das ist ja wohl nicht gerade eine der gängigsten Kombinationen, jedoch funktioniert sie sehr gut!
D. h., sie klingt auch sehr gut, warm und voll.

Das ist sicherlich ein sehr interessantes Thema, vll. für viele unter uns vll. etwas überbewertet?? - weil letztendlich alle Gitarren mit Sicherheit besser sind, wie der jeweilige Bediener (hauptsächlich von meiner Sicht aus).
Duck..
Sicher - der Klang muss einem gefallen, ich finds jetzt aber nicht so schlimm, deswegen eine Grundsatzdiskussion anzuzetteln, naja besser gesagt ein abschließendes Urteil kann es wahrscheinlich nicht geben.

BITTE: Nicht falsch verstehen, es macht durchaus Sinn Unterschiede mal festzuhalten, ich hab halt den Eindruck, dass man zu viel Gewicht darauf legt.

ABER, wen interessiert schon die Meinung eines Trommlers :D

Wichtig ist doch, dass eine Gitarre gut klingt - das soll sie am Besten schon von Anfang an. :)

Zederndecken sagt man nach, dass sie ohr Klangpotential bereits ab Werk beinahe "lieferb", wohingegen Fichtedecken sich klanglich positiv entwickeln... können.

Ich finde, dass jedes Instrument eine Einschwingphase braucht, abgesehen von den verwendeten Materialien. In der Regel klingt ein gut verwendetes Instrument besser als ein ungebrauchtes.

Dieses Einschwingverhalten hängt auch stark von der Spielweise des Einzelnen ab und kann sich wieder abbauen - so zumindest hab ich das schon öfter gelesen....
Irgendwie bekommt die Gitarre das Eigenleben des Spielers eingeimpft!!!

Nichtsdestotrotz können auch andere Holzkombinationen, wie auch nicht massive Decken und Körper (Korpi, Korpusse, Kopulanten...) sehr gut klingen. Auch nicht massive Hölzer können manchmal besser sein als massive (meist im Deckenbereich), ...ein Gitarrenbauer sagte einmal "verleimte Holzschichten sind im Prinzip nichts anderes als das, was die Natur mittels Harz auch macht".....

So gesehen nicht unwahr!
Dennoch sind natürlich massive Hölzer anzustreben, sofern sie von gleichmäßiger Struktur, guter Lagerung und vor allem guter Verarbeitung geprägt sind.

Nicht umsonst schlagen (oder lassen schlagen) namhafte Violinenbauer ihre Hölzer zu bestimmten Jahreszeiten und suchen ihr Rohmaterial nach Standort, Wuchs, Umgebung, Mondphase, Jahreszeit..... aus.
Klingt jetzt vll. überzogen - es ist aber so.
Wir können aber davon ausgehen, dass es sich bei der breiten Masse im Gitarrenbau um Standardhölzer handelt, die auch sehr gute Qualität haben kann...

Zu unterschiedlich sind dann eben diese Qualitäten, so dass ein allgemeines Pro und/oder Contra Urteil eben nicht leicht fällt.

Mein Fazit: Letztendlich eigentlich fast egal, formbar sind alle Hölzer, denn neben der Decke (die zwar maßgeblich am Klang beteiligt ist) haben so viele Faktoren eine bestimmende Rolle (Konstruktion, Verbau, Beleistungs, Leim, Verarbeitung...), dass letztendlich eine Beurteilung Für oder Wider letztendlich des persönlichen Geschmacks vorbehalten sei.
UND das finde ich gut so!
 
@schlagzeuger

jep!

mal ehrlich? wenn ich ne neue suche und dann eine finde, die in punkto klang/bespielbarkeit/optik/preis genau meinen vorstellungen entspricht, dann darf die auch ne decke aus birkenrinde, nen korpus aus edelstahl und nen hals aus plastik haben.

leicht gesagt, denn sowas wirds nicht geben ;)

aber...

den thread hab ich hier reingestellt, um von denen, die damit erfahrungen gesammelt haben, infos zu den unterschieden zwischen zeder und fichte zu bekommen.
(noch mal danke an 7-ender für das mitteilen seiner erfahrungen. schließlich gibt es auch leute, die für sowas keine zeit haben.)

das es hier keinerlei objektivität geben kann ist klar. die gibt es in diesem forum ohnehin kaum, denn hier dreht sich fast alles um subjektive eindrücke.

aber viele subjektive meinungen in einen kontext gebracht können schon einen hauch objektivität erzeugen.

ich hab mal irgendwo einen spruch zum thema gitarrenkauf gelesen, der ungefähr so ging:
"natürlich hört das ohr, sieht das auge, riecht die nase, fühlt die hand und spürt der bauch. aber es das herz, was entscheidet." etwas pathetisch :redface: aber es ist auch was dran. das einzige, was mich bei dem spruch stört ist, dass das hirn offenbar keine rolle spielen soll.:D

auf jeden fall hat mir dieser thread bei meiner entscheidungsfindung schon deutlich weitergeholfen.

groetjes
 
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...du hast mich sicher nicht falsch verstanden

Jede Diskussion ums Thema ist gut und das Thema ist hervorragend, ich versuch halt nur einen ganz kleinen Teil beizutragen und vll. auch Impulse einzustreuen.

Sicherlich erhebe ich auf mein Gedankengut keinerlei Anspruch auf Richtigkeit... anmaßend zu sein ist sicher nicht toll...
Jaaa, ich denke mein Beitrag wurde auch nicht falsch verstanden, die Diskussion hier ist sicher berechtigt (welch Anmaßung) und interessant...

Das ist sie zweifellos!!

Nun wäre es an der Zeit mal Fotos beizusteuern, dass auch andere sehen was iss Zeder und wass iss Fichte.....

Soll ich???

PS: Ich finde dieses Forum hier toll, besser Euch finde ich toll!!!
Das macht echt Spass!
 
*/me knuddelt den schlagzeuger*
hab dich auch lieb, opa ;-)

zum thema:
ich denke das gesamtpaket muss stimmen.
eigentlich hatte ich festgestellt, dass mir zeder eher liegt, kam mir irgendwo immer ein bisschen weicher, wärmer vor. und auch optisch tendiere ich eher zu dunkleren hölzern

trotzdem hat meine lakewood jetzt ne fichtendecke und nen ovangkol korpus. die kombi stimmt für mich einfach. und in 15 jahren ist das holz ja nachgedunkelt *gg*
 
@schlagzeuger: gern MAD! ich finde deine fotos ausgesprochen gut (wenn ich da an die hbooo-28 und die johnson denke...;):D)

ich werd morgen auch ein paar pics reinstellen, ich werd nämlich morgen meine "neue" abholen und dann ne kurze bebilderte "sneak preview" schreiben.

die große preview mache ich dann, nachdem ich mir während meines urlaubs die finger blutig gespielt hab :D

groetjes

p.s. es ist übrigens zeder geworden ;)
 

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