So, gestern hatte Gelegenheit, mich wieder mit dem Amp zu beschäftigen.
1. Lampen:
Ich habe mal hinten aufgeschraubt. Die Lampen sind eindeutig weiß, aber ich erkenne am Boden noch "rote Reste". Kann es also sein, daß der Vorbesitzer die rote Folie, falls solch eine vorhanden war, heruntergekratzt hat? Ich hänge mal drei Photos von den Lampen (zwei Hinteransichten, eine Vorderansicht) an dieses Posting.
2. Sinuston:
Gleich vorweg: Ich habe keine Lösung für dieses Störgerausch gefunden. Es tritt auch im Cleankanal auf, bei sehr wenig Gain. Es verschwindet, sobald man die Saiten anfaßt, taucht aber wieder auf, sobald man eine Einzelsaite anschlägt, klingt gleichzeitig mit dem Ton mit und auch noch danach weiter. Ich habe mit meiner Digicam eine Aufnahme gemacht und davon das Audio extrahiert. Klarerweise hilft die mindere Qualität des Kameramikros nicht wirklich viel, aber ich denke, man kann den sinusartigen Ton gut hören, auch wie er sehr metallisch nachklingt, wenn die Saite bereits angeschlagen wurde. Dasselbe gilt für gemuteten Anschlag (v.a. bei Hi-Gain aber auch bei Clean).
Hier das Soundfile:
Dann hier noch ein Soundfile im Leadkanal. Hier tritt das Phänomen wirklich laut und störend auf, allerdings konnte das das Kameramikro nicht wirklich so einfangen, wie's live klingt. Und noch einmal: Ich spreche nicht von natürlichem Feedback. Ich meine den anhaltenden Sinuston und das metallische "Nachscheppern", sobald man angeschlagen hat.
Neu hinzugekommen ist gestern auch ein sonores Brummen/Brutzeln. Das hört man besonders gut im cleanen Soundfile.
Dasselbe Phänomen tritt wie gesagt auch beim Peavey 6505 auf. Allerdings weniger stark (v.a. im Cleankanal kaum hörbar). Früher hatte ich diese Probleme nicht! Beim Peavey tauchte das vor ein paar Monaten einmal auf, verschwand aber wieder. Und jetzt ist es eben permament da, beim ENGL und beim Peavey. Sehr seltsam!
Hier sind die Lösungsversuche, die ich gestern unternommen habe:
a. Andere Boxen ans Topteil
b. Andere Gitarre ans Topteil
c. Pedalboard umgangen, direkt in den Amp
d. Anderes Gitarrenkabel
e. Stromstecker für Pedale aus den Steckdosen raus
f. Anderes Boxenkabel
g. Andere Steckdose
h. Stromstecker umgedreht in die Steckdose gesteckt
Nichts von diesen Dingen hat geholfen. Ich konnte auch kein Glied in der Kette ermitteln, welches am Störsignal schuld gewesen wäre.
Was ich noch versucht habe:
Meine Gitarre an den Peavey 6505 + 2x12" Fame Box meines Bandkollegen. Hier erst einmal eine große Überraschung: Sein Peavey hat ca. 1/3 weniger Gain als meiner. Ich bekam eine super Cleansound hin, auch bei höheren Gain- u. Rythmusmastereinstellungen. Bei meinem Peavey habe ich Pregain im Rythmuskanal auf 0 und es zerrt schon bei hartem Anschlag. Ich habe mal hinten reingeschaut: Er hat eine komplette EHX Röhrenbestückung bis auf den Phase Inverter Slot - da ist eine Sovtek LPS drin. Ich hatte ja auch schon mal komplett EHX und fand das sogar zu aggressiv für meinen Amp. Keine Ahnung, warum sein Peavey weniger Gain hat. Wie auch immer, dadurch trat der Effekt nur ganz schwach über der Hörbarkeitsgrenze auf. Den Sinuston konnte ich aber hören.
Die Gitarre meines Kollegen an mein Setup lieferte ein ähnliches Ergebnis. Er hatte auch den Störton, aber weniger ausgeprägt, weil seine Pickups wohl weniger Output haben.
Und noch etwas: Der Sinuston ist bereits vorhanden, wenn ich nur die Gitarre an den Input des Topteils anschließe, ohne zu spielen oder auch mit heruntergedrehtem Volume. Das Topteil allein an der Box, ohne daß eine Gitarre angeschlossen ist, produziert den Störton nicht.
Alles in allem konnte ich also weder Topteile, Effekte, Boxen oder meine Gitarre als Störquelle identifizieren. Kann es theoretisch etwas im Raum sein? Leider kann ich nicht so ohne weiteres den Amp woanders testen. Erst dann beim nächsten Gig.
Ich finde das alles mehr als seltsam und bin auch mit meinem Latein am Ende. Es liegt ja nicht einmal an mir als Person, da dieser Effekt sogar auftrat, als unser Bassist seinen Custom Made Bass in mein Topteil stöpselte. Auch hier der Sinuston.
3. Cleansound
Ich konnte dieses Mal einen lauteren Cleansound einstellen. Auf jeden Fall gut genug, um damit zu spielen. Aber Grundzerre ist immer vorhanden, speziell bei härterem Anschlag. Das bekomme ich nicht weg. Insgesamt muß ich das Clean Vol. immer noch voll aufreißen und der Master steht auf 5. Darunter hört man im Bandkontext fast nichts mehr. Ein A/B Vergleich wiederum mit dem Peavey zeigte mir, daß bei diesem bei Gain 0 und Rythmus Post-Gain auf 5 ein lauter, ziemlich unverzerrter Cleansound möglich war. Zufrieden bin ich also mit dem Savage 120 Cleankanal noch nicht.
4. Boxen
Das ist hier jetzt kein Problem sondern nur ein bißchen Erfahrungsbericht. Ich hatte eine Marshall 1960A Box am Savage 120 dran. Furchtbar! Viel zu schreiend in den Mitten. Ich mag die Box und zwar am Peavey 6505. Da paßt sie. Aber für den ENGL kann ich sie mir nicht vorstellen. Auch die V30 Speaker aus der Fame Box finde ich zwar ok, aber immer noch nicht berauschend für den Savage 120. Die Peavey 5150 Box mit den Sheffields scheint da ein echter Geheimtipp zu sein, denn ich finde, daß der Savage 120 über sie eine sehr fette, dunkle Wand produziert. Ich nehme an, daß die Peavey Box mit ihren Bass-Höhen-Betonung goldrichtig für mittenstarke Topteile ist. Ich werde mir also jetzt mal wohl keine ENGL Pro kaufen, es sei denn, ich könnte sie irgendwo vorher mit dem Savage 120 Topteil antesten und mich überzeugen lassen.
Gut, soviel mal zum Update.
Es ist ein langer Weg zum Glück...
![[E]vil](/data/avatars/s/2/2330.jpg?1409229526){kind=avatar}
