Selmer Style User-Thread

Wenn man's global betrachtet, ist Würzburg ja nicht soo weit von München entfernt.... :cool:

...Ungefähr 270 km, nach Erlangen sind es wohl 190 km :) ...

Du könntest es ja ganz entspannt angehen, und unter den zahlreichen Musikalienhändlern Münchens einen besonder Motivierten darum bitten, ob er dir vielleicht zwei oder drei Selmer Nachbauten zur Ansicht in den Laden kommen lässt. Der Kunde ist schließlich König.
Wenn du diesen Userthread durchgelesen hast, dann hast Du ja schon einen gewissen Einblick, mit welchen Modellen die Leute zufrieden oder weniger zufrieden waren.
Oder denkst du bereits jetzt daran, dir ein Meister-Instrument für rund 1 000.- € zu kaufen?
Grüße, Dieter
 
warum erlangen? da bin ich gebürtig her??? wat gibbet da?

nein, nein, ich denke ganz moderat an gitane dg 255 oder 250...ich spiele jazzgitarre auf elektrischer archtop und möchte einfach eine selmer-kopie. alles bis 700 euro ist interessant.
 
warum erlangen? da bin ich gebürtig her??? wat gibbet da?

nein, nein, ich denke ganz moderat an gitane dg 255 oder 250...ich spiele jazzgitarre auf elektrischer archtop und möchte einfach eine selmer-kopie. alles bis 700 euro ist interessant.

Hallo Matpio,

Erlangen ist nicht ganz richtig gewesen, in Treppendorf bei Bamberg hat der Thomann seinen Laden, und der hat auch einen Großteil der Saga Gitane Modelle, einige davon auch auf Lager. https://www.thomann.de/de/search_dir.html?gf=sonstige_westerngitarren&bn=&sw=saga+gitane

Ich habe auch mal nachgefragt, ob sich der Musik Service der Selmer Nachbauten annehmen will, will er aber scheinbar nicht.
 
ach so, thomann, ja klar....die andere variante wäre einfach: ihr könnt die saga gitane dg255 und 250 empfehlen. taugen die trotz des preises? immerhin sind es keine aria-gitarren für 250 euro oder so.

wer hat erfahrungen??

danke
matt
 
Was sind denn das für "Meister" Instrumente? :D ;)

Zum Beispiel die hier, in kleiner Auflage von einem deutschen Gitarrenbauer hergestellt. So etwas habe ich damit gemeint.
http://www.gypsyguitar.de/cms/index...facturer_id=0&option=com_virtuemart&Itemid=46

So eine Fichael Fischer Gitarre stellt zumindest zu den teureren Saga Modellen eine überdenkbare Alternative dar, verglichen mit den anderen Gitarren von Saiteninstrumentmachermeistern ist die natürlich im unteren Preisbereich. Ich würde sie gerne mal testen!
 
Zum Beispiel die hier, in kleiner Auflage von einem deutschen Gitarrenbauer hergestellt. So etwas habe ich damit gemeint.
http://www.gypsyguitar.de/cms/index...facturer_id=0&option=com_virtuemart&Itemid=46

So eine Fichael Fischer Gitarre stellt zumindest zu den teureren Saga Modellen eine überdenkbare Alternative dar, verglichen mit den anderen Gitarren von Saiteninstrumentmachermeistern ist die natürlich im unteren Preisbereich. Ich würde sie gerne mal testen!

Hm... sieht zumindest auf den Fotos nicht schlecht aus. Bin aber dennoch skeptisch bzgl. des niedrigen Preises.
 
ach so, thomann, ja klar....die andere variante wäre einfach: ihr könnt die saga gitane dg255 und 250 empfehlen. taugen die trotz des preises? immerhin sind es keine aria-gitarren für 250 euro oder so.

wer hat erfahrungen??

danke
matt

Hi Mat,

wenn du den ersten Teil dieses Threads durchliest, wirst du sehen, dass es hier Leute gibt, die mit den einfachereren Saga Modellen zufrieden sind. Vielleicht melden sie sich ja noch :rolleyes:
Ich spiele ne Kirkland und bin auch zufrieden ;)
 
ach so, thomann, ja klar....die andere variante wäre einfach: ihr könnt die saga gitane dg255 und 250 empfehlen. taugen die trotz des preises? immerhin sind es keine aria-gitarren für 250 euro oder so.

wer hat erfahrungen??

danke
matt
ich besitze eine saga 255, spiele Gypsy Swing und bin sehr zufrieden. Sehr gute Verarbeitung und Bespielbarkeit. Sound ist immer Geschmacksache, also ausprobieren. Wobei auf den Gitarren sind die Bronze-Seiten drauf was eine Beurteilung des typischen Django Sound überhaupt nicht zulässt. (30 Tage rückgabe Garantie ist dafür keine schlechte Sache). Ach ja, der Bridge ist meiner meinung nach letzte Dreck. Also man muss noch mal 40-50 Euro einplanen für einen gescheiten. Aber diese Investition wertet die Gitarre um einiges auf. Habe auch einige Arias spielen können. Preisunterschied hört man mehr als deutlich. Ich sage mal so: SAGA ist preiswert, ARIA ist mir zu teuer.:screwy::screwy:
 
Nachdem nun schon mehr als ein Jahr vergangen ist, seitdem ich meine ersten Eindrücke mit der Selmer Kopie geschildert habe, möchte ich heute einmal berichten, wie ich heute zum Kauf dieser Gitarre stehe, was sich für mich mit dem Instrument so anstellen lässt, und was nicht!
Meine Gitarre, die Kirkland Django, ist bekanntlich in einem früher bei Gysy Guitar einsehbaren Test eines der preisgünstigen Modelle gewesen, dass insgesamt noch recht gut beurteilt wurde. Die beste der Billigheimer, die Cigano, ist glaube ich in den vergangenen Monaten nirgends mehr lieferbar gewesen, wer sich keine Saga leisten kann, für den ist die Kirkland u.U. der naheliegende Kauf. Zur Verarbeitungsqualität dieser Gitarre wiederhole ich noch einmal, was ich in Post 58 bereits geschrieben hatte:
...Nachdem ich schon über eine Woche darauf gespielt hatte, wurde mir erst klar, dass zwei Bundstäbchen recht scharfkantig waren, dadurch war der Zeigefinder übersäht mit winzigen Schnittwunden. Ich hatte keine Lust auf Reklamation, einpacken, Fahrt zur Post, und habe dies selbst mit Feile und Schleifpapier, als dies nicht so viel brachte, mit Minivielzweckmaschine aus dem Discounter in Ordnung gebracht...
...Ich habe bereits auch den Steg an den Saitenkerben mit jeweils einem kleinen Punkt Sekundenkleber verstärkt, wie das Miles Smiles schon mal angesprochen hat, denn die sägende Wirkung der Saiten macht sich schnell bemerkbar....

Dies blieb bislang aber auch das einzige Verarbeitungsproblem - trotzdem, schlimm genug, auch in dieser Preisklasse sollte so etwas nicht vorkommen!
Mein Bestreben war von Anfang an, mir eine akustische Gitarre mit einer besonderen Eignung für Jazz anzuschaffen, Jazz Manouche höre ich zwar gerne, habe jedoch nicht die Befähigung, ihn selbst zu spielen.
So eine Selmer Kopie ist ja doch eher darauf ausgelegt, mit Plektrum gespielt zu werden, durch die längere Mensur sind die Saiten eben doch ungewöhnlich hart, also versuchte ich, als eingefleischter Fingerpicker, mir dies anzugewöhnen, ich muss sagen, mit sehr mäßigen Erfolg. Nach einigen Wochen hatte ich relativ weiche Saiten drauf, einen 11er Satz Flat Wound Saiten (Jazz Swing) von Thomastik, http://www.infeld.at/temp/git_jazz.html und ich spielte wieder mit den Fingernägeln!! Um es genau zu formulieren: Nach meiner Erfahrung kann man solch eine Gitarre eigentlich nur mit recht kurzen Fingernägeln spielen, also ein Spiel irgendwo zwischen Kuppenspiel und Nagelspiel praktizieren. Mit dieser Technik und den erwähnten Saiten holt man dann sogar verhältnismäßig tiefe Klänge aus der flachen Gitarre heraus. Wichtig war mir vor allem, auf die gewohnte Weise mehrstimmig spielen zu können. Ich habe in den vergangenen Monaten relativ viel mit dem Buch Jazz Guitar Light(s) geübt, dieses Buch lehrt eher Jazzgitarre mit klassischer Spieltechnik, dies geht dann auf einer mit solchen Saiten umgerüsteten Selmerkopie ganz gut. Ich arbeitete dann auch entsprechende Soloversionen von den beiden Jazz Manouche Klassikern „Nuages“ und „Minor Swing“ aus, und ein paar geeignete Stücke wie z.B. „Take Five“ und „Autumn Leaves“ hatte ich sowieso schon im Repertoire. Zwingend notwendig ist so eine Jazzgitarre allerdings nicht für derartige Musik. Mal ganz ehrlich, mit Tonabnehmer wäre meine Kirkland für diesen Zweck brauchbarer, rein akustisch gespielt geht das nämlich auf einer mittelmäßigen Konzertgitarre leichter und lauter. Ich spiele die Selmercopy deshalb auch gerne nachts, wenn ich niemanden stören möchte ;)
Die große Gitarrenliebe meines Lebens ist die Kirkland nicht geworden, da habe ich halt doch qualitativ wesentlich bessere andere Instrumente im Haus, und im Laufe des vergangenen Winters traten dann auch wieder andere musikalische Interessen in den Vordergrund, ein wenig Rückbesinnung auf Barock und Renaissance, Flamenco, und neuerdings auch die Ukulele.
Die Kirkland ist jedoch schön robust, ideal für Lagerfeuer, und die Welt geht auch nicht unter, wenn sie mal eine halbe Stunde von einem Anfänger gespielt wird. Ihren ungewöhnlichten Ausflug in andere musikalische Gefilde hatte die Kirkland, als sie bei einer großen Geburtstagsfeier für bretonische Tänze verwendet wurde. Das war überhaupt kein Problem! Ich benutze sie gerne als Rhythmusgitarre zur Songbegleitung, da ist sie unschlagbar:great:
Ich habe immer noch die „treppenförmige“ Brücke drauf, ich würde erst dann etwas schöneres anschaffen, wenn sie kaputt gehen würde. Nach der Sekundenkleberverstärkung hat es aber den Anschein, dass es diese Brücke noch lange Zeit machen wird...
Zum Schluss noch ein Verdacht: Da ich mal annehme, dass so eine Billigkopie wirklich nur sehr, sehr wenig mit einer echten Selmer gemeinsam hat, frage ich mich, ob die als Klassiker definierten Saiten, wie die Savarez Argentine, überhaupt für so eine Gitarre die geeignete Empfehlung darstellen. Die erwähnte Saite von Thomastik lässt die Krirkland sehr viel schöner und interessanter klingen, als dies mit der Savarez vorstellbar gewesen wäre.
Durch Herumexperimentieren mit anderen Saiten ließe sich hier sicherlich noch die eine oder andere Überraschung erleben.
Ich werde meine Kirkland behalten, auch wenn sie momentan nicht die große Rolle in meinem Gitarrenleben spielt. Irgendwann werde ich sie vielleicht elektrifzieren, mit einem Stimer oder Miller, womöglich sogar mit einem Shadow Attila Zoller...
Zum Abschluß hier noch einmal ein Beispiel für einen etwas andersartigen Einsatz einer Selmer http://www.youtube.com/watch?v=2hSSJVpSYNA
Grüße, Dieter
 
Schöner Beitrag der eigentlich gar nicht kommentiert werden muss. Möchte nur einiges bestätigen: die Seiten spielen eine große Rolle. Meine Saga klingt auch nicht gut mit Savarez aber mit Galli dafür um so besser. Richtig Gypsy. Also mit Seiten muss man experimentieren. Was fingerpicking auf so eine Gitarre betrifft da hast du auch recht, da ist eine klasiche Gitarre viel besser. "Django" Gitarre ist wie geschaffen für halzbrecherische Plektrum-Raserei ;-) Eine solche Selmer Kopie wie Dieine oder meine (ehe amerikansich angehauchte) kann man ohne probleme auch für andere Musikstilrichtungen "missbrauchen" was nicht wenige auch tun (mich inclusive). Europäische Django Gitarre aus Meisterhand wird sich wahrscheinlich keiner für was anderes zulegen. Dafür ist ihr Klang doch zu speziell, sie kosten zu viel und es gibt viel bessere Gitarren für z.B. Country oder Blues.
 
In dem Video spielt aber keiner wirklich, bzw. die können gar nicht spielen. ;)

Hi Miles, ich glaube die können schon spielen, dass Video ist halt auf die Performance ausgelegt, eben ein Clip. Die Band tritt aber auch live auf. Von Janet Klein gibt es sogar eine nette kleine Ukulelenlektion!

Grüße, Dieter
 
Hi Leute!

Auch, wenn es zwischendurch nicht mehr so aussah, ich bin immer noch in dieser Materie aktiv, wenn auch auf meine ganz spezielle Art :) (1)

Ich will euch eigentlich nur kurz über das Wiedersehn mit einem alten Bekannten berichten, der eine kleine Sammlung von wirklich guten Selmer-Copys besitzt und natürlich auch darauf spielt. Er hat zwei etwas ältere Copys von Hoyer, desweiteren einen Nachbau von einem Instrumentenbauer aus Franken, wohl ziemlich authentisch, NP ca. € 3000.-, also schon was anderes als eine Gitane oder eine Kirkland. Ich wollte ihn auch dazu übereden, an diesem Ort ein wenig über seine Instrumente und seine Erfahrungen zu berichten, er hat leider abgelehnt, weil er sich nicht so als Foren-Typ sieht. Passt irgendwie zu dieser Szenerie, man hält sich irgendwie etwas bedeckt, aber das Recht darauf steht einem natürlich auch zu!

Der alte Bekannte machte mich darauf aufmersam, dass eine gute Selmer-Kopie eigentlich auch eine Archtop-Gitarre sein sollte, was mich zuerst ein wenig überrraschte, ich bin mir zwar darüber bewußt, dass meine Kirkland einen leicht gewölbten Boden hat, ich ging jedoch seither davon aus, dass die Decke so plan ist, wie man sie eben hinbekommen konnte. Vor ein paar Tagen betrachtete ich die Decke meiner Billigkopie mal genau, und ich siehe da, sie ist in der Tat ganz leicht gewölbt, so, dass man das wirklich fast nicht bemerkt!

Ich mus sagen, dass mich dieser Umstand doch mit einer gewissen Hochachtung für die Günstig-Kopie erüllt hat. Zumindest hier haben die Chinesen richtig gute Arbeit geleistet gehabt! (über die Mängel an dieser Gitarre habe ich schon ausführlich berichtet!)

Als ich meinem alten Bekannten davon berichtete, dass die Kirkland durch das Einspielen doch einiges an Klangqualität gewonnen hätte, meinte er nur ganz trocken, dies läge weniger am Einspielen, sondern eher daran, dass in China für den Gitarrenbau eben kein typisches, abgelagertes Instrumentenbauholz verwendet würde, und dass diese Ablagerung eben daher erst beim Endkunden stattfinden würde, mit dem Risiko, dass dies eben auch gehörig schiefgehen könne, weil sich die Gitarre eben verzieht und dadurch natürlich unbraucbar werden kann.

Meine Kirkland betreffend ist dieser Prozeß bislang noch gut gegangen, ich habe sie jetzt etwa 18 Monate. Abwarten.

Insgesamt geht es mir so, dass mir die armen Leute, die dieses Instrument zusammengebaut haben, wirklich leid tun, es würde mir wirklich gut tun, den Arbeitern wenigstens noch einen 50er in die Hand zu drücken, als Lohnaufbesserung, ohne dass hier Unternehmer, Konzern, Importeur, Großhändler und Online-Shop erneut absahnen können.

Das sind meine Gedanken zum neuen Jahr, und die betreffen z.T. natürlich nicht nur die Selmer-Kopien, sondern alle Instrumente, die aus Billiglohnländern stammen.

(1) die ganz spezielle Art besteht nach wie vor darin, in der Selmer Kopie ganz allgemein eine akustische Jazzgitarre zu sehen, auf der man alles spielen sollte, wonach einem gerade der Sinn steht!

Grüße, D.
 
Halli Hallo,

frohes Neues zusammen. Wollte mich mal im "kleinen" Kreis der Gypsyguitar - Fraktion vorstellen, nachdem ich stiller Mitleser war, vielleicht kann man ja noch die ein oder andere Diskussion entfachen ;)

Bin seit kurzem auch stolzer Besiter einer Selmer Copy, bei mir ist es eine Gallato Django geworden.

Gallato ist wohl eine französische Firma, wo sie genau ihre Instrumente herstellen lässt kann ich nicht sagen. Habe mal läuten hören, dass Spanien die Produktionsstätte sei. Habe sie für einen akzeptablen Preis neu erworben und ich muss sagen, ich bin seit der ersten Minute begeistert. Wundervoller Klang, meiner Ovation wird sie in punkto Saitenlage nicht den Rang abschlagen, aber vom Klang her einfach allererste Sahne. Konnte natürlich nicht warten und habe direkt neue Savarez Argentine Saiten aufgezogen. Geil :D

Problem war nur, dass der Steg ein wenig gewandert ist. Da er ja nicht fest mit dem Korpus verbunden ist, befindet sich dieser jetzt nicht mehr an der ursprünglichen Stelle. Und seit dem Saitenwechsel klingt die G-Saite in tieferen Lagen ziemlich dumpf, so als ob die Saite nicht mehr richtig schwingt. Ich habe keine Ahnung woran das liegt. Halskrümmung wurde nachträlglich korrigiert und die Saitenlage somit ein wenig optimiert, aber die G-Saite macht nach wie vor "Probleme". Kann mir nicht vorstellen, dass das so richtig ist, vielleicht hat ja einer einen Tipp! Ich wäre auf jeden Fall dankbar.

Werde in naher Zukunft sicherlich Fotos machen und diese hier posten.
 
Ach so, denke nicht dass es OT ist.

Aber ein gewisser Bireli Lagrene spielt am 23.01.2009 in Bonn. Ich denke hier im Thread wird man ihn kennen ;)

Eine Hommage an Django Reinhard. Wer in der Nähe wohnt, sollte das sicherlich nicht verpassen, zumal die Karten nur 23,70 Euro kosten. Habe das auch nur zufällig gesehen.

Also ich habe meine Karten schon :D
 
...
(1) die ganz spezielle Art besteht nach wie vor darin, in der Selmer Kopie ganz allgemein eine akustische Jazzgitarre zu sehen, auf der man alles spielen sollte, wonach einem gerade der Sinn steht! ...
Ok, bekenne mich schuldig!
Ich spiele auch alles was mir gerade passt auf meiner Selmer-Kopie.
Ich habe übrigens nun seit über 2 Jahren eine Gitane und sie ist auch noch nicht auseinandergefallen. Auch bei ihr ist die Decke gaaanz leicht gewölbt.

Gruß
Armin
 
Bei nahezu allen Steelstrings ("Westerngitarren") - auch bei meiner Martin - ist die Decke in der Tat ein wenig gewölbt. Ob das nun so gewollt ist oder einfach ein Resultat des Zugs der Saiten an der Decke kann ich aber nicht sagen.
 
..Problem war nur, dass der Steg ein wenig gewandert ist. Da er ja nicht fest mit dem Korpus verbunden ist, befindet sich dieser jetzt nicht mehr an der ursprünglichen Stelle. Und seit dem Saitenwechsel klingt die G-Saite in tieferen Lagen ziemlich dumpf, so als ob die Saite nicht mehr richtig schwingt. Ich habe keine Ahnung woran das liegt...
.

Willkommen bei den Selmer-Spielern, Mushashi :great:
Dein Steg = Brücke sollte auf jeden Fall wieder dorthin zurück, wo er hergekommen ist ;)
Du kannst ihn mit etwas sanftem Druck wieder unter den Saiten entlangschieben, notfalls die Spannung dazu noch einmal ein wenig lockern. Bist du mit dem Prinzip der Oktavreinheit vertraut? Das bedeutet in aller Kürze, dass sich jede Saite im 12. Bund gedrückt von der Tohhöhe her möglichst gleich anhören sollte, als ob du über dem 12. Bund einen Flagolett-Ton spielst. Das ist also durch aus ein Vorteil der beweglichen Brücke, bei einem festen Steg geht das nicht, falls die Gitarre mal nicht mehr oktavrein sein sollte. Am besten, die lässt beim nächten Saitenwechsel erst mal zwei alte Saiten drauf, und tauscht sie erst aus, wenn die anderen vier erneuert sind.
Die Brücke ist in der Regel asymetrisch gebaut. Hast du sie wieder richtig herum eingesetzt? Wenn hier keine Fehler vorliegen, könnte auch das klangliche Problem deiner Gitarre behoben sein. Falls nicht, dann waren die Savarez Argentine vielleicht nicht die geeignete Saite für dein Instrument :gruebel:

Bei nahezu allen Steelstrings ("Westerngitarren") - auch bei meiner Martin - ist die Decke in der Tat ein wenig gewölbt. Ob das nun so gewollt ist oder einfach ein Resultat des Zugs der Saiten an der Decke kann ich aber nicht sagen.
Hi Peter!! Bei der Selmer-Kopie sollte es zumindest gewollt sein :D
Beim Boden ist es etwas auffälliger zu sehen. Ist in der Tat irgendwie kunstvoll gemacht.
Eine Dreadnought ist ja (zumindest oft) im Verhältnis von Decke und Boden ein wenig keilförmig, keine Ahnung, ob dies obligatorisch ist...
 
So, jetzt ich auch mal!

Ich war etwas verwundert, hier einen derartigen Thread zu finden, hab auch brav alle zehn Saiten, äh, Seiten durchgelesen und mich gewundert, daß noch keiner was zu der Gitarre hier https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbmc500.htm gesagt hat.

Der von mir gern zitierte Kollege ist durch einen Schüler bei einem Besuch bei Thomann "drübergestolpert", und hat nach ausgiebigen Vergleichen mit den hier genannten Marken sich dann so ein Teil geleistet, obwohl er der Hausmarke eher kritisch gegenübersteht. Ich habe meiner kleinen Sammlung (derzeit sind es 24 Gitarren) dann etwas später auch eine hinzugefügt.

Wenn man aber weiß, daß die Gitarre bis auf das Label identisch mit einer anderen Marke ist (sinnigerweise steht auf der Originalverpackung (Karton) der HB der Name der anderen Handelsmarke drauf), die doch deutlich teurer verkauft werden, so ist die HB eigentlich ein Geheimtipp. (Ich orakele hier mal ein bisschen, der Originalname setzt sich aus dem Namen eines Computerherstellers mit vier Buchstaben (nein - nicht Apple) und einem Wort, dass einem Fremdwort für Kunst ähnelt, zusammen. Und die Typenbezeichnung ist die französische Übersetzung für Huldigung/Ehrerbietung). Und gerade die Huldigung trifft den Kern der Sache eigentlich ganz gut.

Die Gitarre ist sehr gut verarbeitet, der Halsstab lässt sich in beide Richtungen gut verstellen, und wenn man die Gitarre immer schön im Koffer verstaut und dort einen großen (PlanetWaves) Befeuchter reinlegt, bleibt der Klang (und die Decke) erhalten. Ich habe gerade mit dieser Gitarre wieder gesehen, daß bei neuen Gitarren ein Befeuchter fast lebensnotwendig ist, auch wenn die Gitarren schön im Koffer stehen, und ein Luftwäscher seine Dienste verrichtet. Auf den Bewertungsseiten bei T klagt ein Käufer über ungleichmässig abgerichtete Bünde. Mein Exemplar fing mit Anfang der ersten Kälteperiode in den höheren Lagen das Scheppern an. Nach zwei Wochen Einsatz des genannten Befeuchters ist die Gitarre gut 40g schwerer, klingt ziemlich satt (die Video-/Audiobeispiele bei T geben nicht wieder, wie voll aber trotzdem blechern die Klampfe klingen kann/soll), und von wegen Bundstäbchen ist auch wieder alles in Ordnung, ohne meine Feilen benutzen zu müssen. Aber zurück zum Thema:

Ich bin nun nicht so der Gypsy-Swing Spezialist, aber wenn man weiß, was man tun muss, damit es authentisch klingt, ist es schon erstaunlich, was aus dem Teil alles herauszuholen ist. Und gerade im direkten Vergleich mit den hier so oft genannten Gitarren ist die HB wirklich (zumindest meiner Meinung nach) die bessere Wahl. Die Verarbeitung ist wirklich sehr gut, der Ahorn-Hals ist auf althergebrachte Art fünffach verleimt (dreimal Ahorn, zweimal Wenge) und hat ein sehr dickes Palisandergriffbrett drauf. Möglicherweise hat man ähnliche Probleme wie Fender in den ersten Jahren mit dieser Holzkombination.

Die Gitarre hat im Gegensatz zur Gitane die lange Mensur, was auch nochmals klangliche Unterschiede bringt, und das Teil ist wirklich LAUT. Und wenn man weiß, das auch die Originalgitarren nur eine massive Decke und einen laminierten Korpus hatten, bzw. man erst in den Bereich über 3000,-€ an vollmassive Gitarren denken kann, dann ist die HB-MC 500 bestimmt keine schlechte Wahl. Allerdings, etwas größer sollte man schon sein (der Korpus ist relativ groß, und der lange Hals tut ein Übriges) und einen kräftigen Plektrumanschlag nebst einem dicken Pick (V-Picks kommen hier richtig gut) sollte man schon haben, weil die Gitarre erst bei entsprechender Behandlung ihre Stärken zeigt. Fingerstyle ist hier definitiv nicht. Und auch für andere Stile würde ich die Gitarre nicht einsetzen, weil sie zwar als Sologitarre durchaus einsetzbar sein mag (dafür muss man aber schon ziemlich fix sein, weil sie kein großes Sustain hat), für die Rhythmusarbeit ist sie in anderen Stilen aber gerade deswegen doch sehr gewöhnungsbedürftig.
Und hier kommt noch ein Nachteil (jedenfalls für mich): Akkordarbeit ist auf dem Teil relativ schwer, weil der Hals doch sehr einer Konzertgitarre ähnelt, die zumindest für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist, also flacher Griffbrettradius, und eine D-förmige Halsrückseite, allerdings hier in einer etwas kräftigeren Ausführung gepaart. Man kann hier also schon ein wenig Krafttraining machen. Das gilt auch dann, wenn man mit Vierklängen, oder Django-/Freddie Green-mässig mit verkürzten Akkorden arbeitet. Und für die nur Barre-Spieler (was man für diese Stilistik von wegen Authentizität sowieso vermeiden sollte!), Jungs/Mädels: nachdem hier nur mit der linken Hand gedämpft wird, kommt hier ziemlich Arbeit auf Euch zu.

Kurz und gut - gerade in Bezug auf das Preis-/Leistungsverhältnis ist diese Gitarre wirklich eine Empfehlung wert. Und - irgendwie macht das Teil süchtig, jedenfalls macht es ziemlich Spaß, damit zu spielen. Jedenfalls ist die HB neben meinen aus beruflichen Gründen immer wieder gespielten Akustik-Gitarren die Gitarre, die ich in meiner Freizeit momentan am liebsten spiele.

Was Saiten angeht, kann ich die Empfehlung mit den Optimas nur unterstreichen, bei den Savarez weiß ich noch nicht so genau.

Bei YouTube finden sich einige Videos, unter anderem ein Vergleich der chinesischen Originalgitarre mit anderen Maccaferri/Selmer-Style-Gitarren. Dabei ist dann auch ein Video zu finden, bei dem die Gitarre mit einer Hahl für über 6000,-€ verglichen wird. Dabei kackt sie natürlich ab, zieht man aber die Preise wieder heran, dann ist die Hahl (die natürlich viel besser klingt) aber auch fast 15mal so teuer ist, doch nicht mehr so eine gute Wahl. Jedenfalls für Leute wie mich, die halt möglichst authentisch klingen wollen, aber doch nicht gerade ihr Heil im Imitieren von Django Reinhardt suchen.

Und wer noch was zur Spieltechnik sucht, bei dem obengenannten Videoportal finden sich drei Videos von "Romane", die zumindest einem etwas fortgeschrittenen Spieler den Einstieg in die Materie Zigeunerjazz sehr erleichtern können. Gewisse (nicht nur Grund-)Kenntnisse sollte man aber dafür schon haben. Wer weiter in die Materie einsteigen will, von besagtem Herrn gibt es auch ein ziemlich gutes Buch http://www.melbay.com/product.asp?ProductID=20014BCD, bzw. hier noch ein weiteres von Stephane Wrembel http://www.melbay.com/product.asp?ProductID=20273BCD, das auch eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Materie bietet. Und beide Bücher sind meiner unmaßgeblichen Meinung nach eine weitaus größere Hilfe als alles, was online und vor allem in besagtem Videoportal zu finden ist. Über Google lässt sich noch eine Menge Material finden, recht gut ist das hier http://www.gipsy-jazz.de/ , weil hier eigentlich wirklich hilfreiche Informationen gegeben werden. Wer´s mag und braucht, wird dort bestimmt noch fündig.
Was ich in diesem Zusammenhang schon etwas lustig finde: die Spieltechniken, die für Zigeunerjazz gebraucht werden, finden sich eigentlich alle heute im Metalbereich wieder (3 Noten auf einer Saite-Skalen, Arpeggios, Sweeping etc.). Nur hat das vor gut siebzig Jahren schon mal einer auf einer Akustik-Gitarre vorgemacht. Und wie war das, wer spielen kann, spielt Akustik?

Das war´s. Ich danke für die Aufmerksamkeit!;)
 
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