optimale Equipmentkombination für Live Gigs

  • Ersteller AndyMusiker
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Wenn nicht sinnlos, so ist dieser Thread imo doch zumindest ein gefährlicher Sammelpunkt für Halbwahrheiten (wie gesagt - da kein Thema zureichend ausdiskutiert werden kann bzw. werden wird), die vorallem Anfänger, an die sich der Thread ja auch richtet, falsch aufschnappen könnten.

Für "Fortgeschrittene" ist der Thread durchaus interessant, keine Frage. Solange die Diskussion so zivilisiert bleibt wie im Moment :gruebel:.
 
Hi,

Deshalb möchte ich so gerne auch von anderen hören was sich denn nun wirklich (auf der Bühne) bewährt hat, für welche Musik und warum?


das IST ja das Schwere. Bewähren tun sich für jeden von uns andere Amps, anderes Equipment, je nach eigenem Gusto. Was nützt es, wenn ich groß schreibe, dass ich auch morgen wieder auf der Bühne meine beiden Bugera V55 als Türmchen nutze, einer davon abgemikt für die PA. Mikro wird das EV Blue Raven sein oder - wenn es denn rechtzeitig kömmt - das E606 von Sennheiser - ab in den Mixer - ab in die PA...

Musik: Rock. Die Amps sind mir als neutrale Monitore willkommen, Sound macht aber wohl rein technisch das ME-70 von Boss, dazu zwei Gitarren im Wechsel, Stratocaster und LP-Clon....

Schon allein im Proberaum wären die V55 aber grauenhaft, hier nutze ich meinen Fender-PR-Clone z.Zt....

Nur nochmals, was bringt es, ausser dass - wie ich schon schrieb, und ich schreibe es gern noch einmal provokant - jeden nun mit seinem Equipment hier herum o******t?

Die meisten von uns sind, wage ich mal vorsichtig zu formulieren, auf der Suche nach ihrem eigenen Sound, jeder gottverdammt allein und einsam für sich.

Die Medien, insbesondere Gitarrenzeitschriften, wollen verkaufen und gaukeln einem vor, dass Stars IHR ureigenes Equipment fiedeln und das schon immer. Toll, aber für uns jeden selbst, der da auf einer Bühne fiedelt, wohl schwer zu gebrauchen. Schliesslich versucht man, sein Equipment technisch auszureizen und mit all den Widrigkeiten fertig zu werden, als ständig sich was neues zu kaufen. Geldscheißer-Vorhandensein einmal ausgenommen.

Treter und Amp sind für mich für die Bühne nicht schlecht im Sound und m.E. für mich völlig ausreichend. Hingegen schon allein nur im Wohnzimmer gefiedelt, will ich aber nix von einer Tretmine sehen. Hier genügen mir z.B. mein V55 und eine Strat + Kabel vollauf, um eine angenehmere direktere Zerre = Interaktion zwischen Sound und mir zu haben, als sie mir jede Tretmine auch nur ansatzweise bieten könnte.

Ich will ganz bewusst vermeiden, technisch aufzurüsten ohne Ende. Schwer fällt es genug.

Gruß Michael
 
na ja.. auf der Bühne bewährt sich derselbe Kram, der sich für dich auch auch im Proberaum bewährt. Wer viel Gedöns in seinem Sound benutzt, wird wohl oder übel auch live auf seine Soundkistchen nicht verzichten wollen und halt schleppen müssen. Glücklicherweise machen sich da viele ihre Gedanken und basteln sich hübsche Floorboards mit fest verkabelten Effektgeräten, Loopern, Switches was die Aufbauzeit und Fehlerquellen erheblich minimiert. Was hab ich schon welche gesehen, die 7-10 Kistchen frei aufm Boden liegen hatten und andauernd was ausgefallen ist, bzw schon beim Aufbau/Soundcheck was nich gefunzt hat. Ich persönlich bin da pragmatisch - 2-3 Gitarren, Amp/ev. meine Box (falls nichts gestellt ist) mein Floorboard mit dem GSC als Ampswitcher und Effektlooper (wo auch nur 1 Effektgerät drinnehängt), Wah, Stimmgerät und Funke. Aufbauzeit 1,5 Minuten + Auspacken der Klampfe bis zum ersten Ton...
 
Band 1: Engl Blackmore oder Diezel Einstein - Diezel-412, meist Helliver Basic Custom. Diese Kombi ist einfach schon straight
Band 2: Marshall JMP an Marshall Box, meist Les Paul Gold Top, hier habe ich eine Box of Rock als Boost, ein Delay und ein Wah dazu. Geile Rocknroll-Kombi...
Band 3: Diezel Einstein an Diezel Box, meist PRS Tremonti SE. Hier spiele ich ein Drop-Tuning.

LIVE: für alle Bands: Einstein, Gitarre nach Wahl plus eine Ersatzgitarre, AKG-Funke, wenn ich die Box stelle, dann die Diezel.
Meine Gitarren haben alle in etwa die gleiche Saitenstärke, teils etwas angepasst, um sie auch mit Drotunings spielen zu können. Ich kann also an sich alle für alles einsetzen (Edit: das hat einen praktischen und universell einsetzbaren Charakter)

Je nach Lust und Laune nehme ich mein fertig stehendes Effektboard mit. Live geht das so: EInstein auf Backlinebox, Funke rein-evtl. Effektboard vor-fertig.

Es kristalliert sich hier heraus: die meisten möchten live entweder so simpel wie möglich sein, und dennoch flexibel, daher kaufte ich mir den EInstein, der alle meine Sounds grundlegend abdeckt. Andere möchten lieber ihr gewohntes Equipment spielen, die nehmen dafür ne Menge Geschleppe in Kauf oder steigen live auf Modeller etc. um. Wieder andere kombinieren einfache mit flexiblen Lösungen.

Ich persönlich lese das gerne...:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiel Live mit nem Fryette Pittbull Combo mit nem Boss GT-10 im Effektloop, ich denke mal Saitenstärke und Stimmung haben eher weniger mit dem Thema zu tun....

Die Kombination find ich deswegen optimal, da ich nur 2 Netzstecker + 3 Klinkenkabel einstecken muss und mein Setup ist bereit (Ok, der Deckel vom Effektcase muss noch runter).
Und damit bekomm ich den Sound, den ich brauche / haben will, die Combo ist sehr vielseitig, durch die große Effektauswahl und was für mich besonders wichtig war:

Ich bekomm den Sound, den ich will auch schon bei geringerer Lautstärke, er bleibt aber auch bei hoher Lautstärke genau so, wie ich ihn haben will.
Daher kann ich das Setup sowohl für Clubgigs als auch Openairs vewenden, ohne vorher ein 150W Topteil in ein 10W Combo tauschen zu müssen :)
 
Hi,

ich spiele nun schon seit 5 Jahren regelmäßig LIVE, vor 10 - 1000 Leuten, je nachdem. Ein nettes Spielzeug für mich ist der TUBE AMP DOCTOR SILENCER, ein Gerät, das als Loadbox, als Attenuator oder auch nur zum Durchschleifen verwendet werden kann. Das Teil hat ein Line-Out, ein XLR-Out und natürlich einen Boxenausgang. Wahlweise oder in Kombination laufen da ein ORANGE TinyTerror und ein VOX AC-15 BlueBulldog drüber.
Die Qual ist immer die selbe - ein voll aufgerissener Amp + Gitarre genügt eigentlich, da hat man so viel Dynamik, da braucht man keinen Treter mehr, Volumenpoti der Gitte genügt ABER wenn man mal leise spielen muss, dann braucht man für einen ähnlichen Sound einen Booster, einen Driver bla bla bla...
Am liebsten würde ich nur mit Amp und Gitte giggen gehen,
letztendlich habe ich aber dann doch wieder mein Pedalboard mit 10+ Effekten drin dabei, ne Ersatzgitarre für alle Fälle und mindestens einen Amp. Das Wunder: 2 Amps, 2 Gitarren, ein Rucksack mit Kleinzeug und das Pedalboard passen zusammen in den Kofferraum meines ´92er Toyota Corollas --> und zwar perfekt. Da passt sonst nur noch ne Zeitung rein... ;-))

Nachteilig an dem Setup ist das Geschleppe und die ständige Angst, dass etwas geklaut wird, weil man so viel Zeug rumstehen hat.
Nachteilig ist auch, dass ich mich im Zweifelsfall oft nur schwer entscheiden kann, welche Gitte und welchen Amp ich spielen soll.

Meine Kombis sind i.d.R.:
GRETSCH G6128T - VOX oder ORANGE
FENDER AM.DLX.STRAT - VOX
GIBSON ´61 RI SG - ORANGE

Aber jede andere Kombi passt eben auch. Ich hab nur noch nicht einfach wieder alles bis auf die GRETSCH DUO JET [Die beste Gitarre, die ich jemals gespielt habe - und ja, ich war in Nashville im Gibson Customshop und hab dort rumgeklimpert...-aber die GRETSCH hat mehr *** im Sound als jede anedere Gitte, die ich kenne. Liebe meine GIBSON trotzdem innig!!! Werde mir trotzdem wieder ne Paula ins HAus holen ;-)) aber die GRETSCH ist beeindruckend gut.] verkauft und was neues hergetan, weil ich dabei so unglaublich viel Geld kaputt machen würde. Versteht mich nicht falsch - ich hab einen 1a Sound in der Probe und auch LIVE, aber es ist nicht wirklich simpel. Mein Soundcheck steht aber auch in 1 Minute...wenn man sein Zeug kennt...
Man sucht eben immer weiter...Fakt ist: 15 Watt Vollröhre haben bisher immer genügt, auch für die cleanen Sachen. Hatte auch schon nen großen MARSHALL rumstehen, den konnte ich dann nur mit HAndbremse fahren, hatte auch schon nen großen LANEY rumstehen, den nutzte ich dann für die cleanen Sachen, wenn es wirklich laut war auf der Bühne, den hat jetzt mein VOX ersetzt.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich keinen Modeller mehr spielen würde (hatte ich auch welche), kein Multieffekt und keinen Amp über 50 Watt, eher kleiner. Das wichtigste ist, dass die Gitarre, die Du spielst dir den Sound liefert den du brauchst. Charakteristika des Sounds kann man dann mit dem jeweiligen Amp hervorheben.

Meine einzig große Weisheit zum Thema LIVE-Sound...halte dein Signal so trocken wie möglich. So wenig Modulationseffekte rein wie möglich, damit der Sound definiert bleibt...so ne Hallfahne verschwindet dann schnell im Mix, ein trockener Crunch mit etwas Delay bleibt präsent...

Sorry, das war jetzt laaaaaaaaaaaaaang...
 
Ach ja...hatte ich vergessen - mein erster Amp war ne Transe und ich hatte immer das Problem, dass ich im Mix untertauchte. Mein 2ter Amp war dann ein Hybrid, Röhrenvorstufe, TRansenendstufe - aber wieder das Problem - im Mix ging ich verloren...und nein, es lag nicht am Techniker...Modeller und Multieffekt dirket ins Pult halfen auch nicht - da war dann der Monitorsound kacke...!!!
Dann der Schritt zur Röhre und: ZACK! Ich war ganz vorne mit dabei im Mix!!!! Mein Techniker meint, dass das dann andere Frequenzen sind, bla bla bla...
Fakt ist: Irgendwie ist was dran an dem Röhrengefasel...aber es müssen eben nicht gleich 100 Watt sein, 5, 7 oder 15 Watt reichen erstmal dicke aus.
 
- 2-3 Gitarren, Amp/ev. meine Box (falls nichts gestellt ist) mein Floorboard mit dem GSC als Ampswitcher und Effektlooper (wo auch nur 1 Effektgerät drinnehängt), Wah, Stimmgerät und Funke. Aufbauzeit 1,5 Minuten + Auspacken der Klampfe bis zum ersten Ton...
Na ja, das wird hoffentlich keiner mit der Stopuhr prüfen wollen:rolleyes:.
Aber die Zeit ist schon ein wichtiger Faktor - das bezieht sich nicht nur auf die Menge Gerödel sondern auch auf die Einstellungen und die Störempfindlichkeiten der Gerätschaften. Den Grund für einen schlechten Sound oder eine Störung zu finden ist, finde ich, das schlimmste weil nicht planbar. Daher komme ich trotz Sounddefizite immer wieder auf mein Modeller (Pod) direkt ins Pult zurück. Für bestimmte Sounds wärend des Gigs an den Amppotis zu drehen mag ich mir (derzeit) nicht mehr antun.
 
Hallo,

also mein für mich persönlich optimales Equipment (zu sehen hier) besteht im Grunde aus einem Koch Multitone II Combo (2x 12''-Speaker, 100 Watt), einem Line6 M13 (ausschließlich für Delays, manchmal in Kombination mit meinem alten Roland Space Echo RE-201 :ugly: ), einem Volumepedal als Mastervolume (um schnell auf sich ändernde Umstände reagieren zu können), je nach Bedarf ein bissl WahWah und natürlich meiner (leicht modifizierten) MusicMan Axis Sport.
Ich verdiene mit der Musik mein Geld (einige eigene Bands und Projekte, viele Aushilfsjobs usw...), muss mich also schell anpassen können, habe dabei jedoch auch immer den Anspruch "meinen Sound" nicht zu verlieren. Die Musikrichtung ist im Großen und Ganzen meist irgendwo zwischen Rock, Pop, Blues und Jazz zu finden. Oft habe ich Auftritte mehrere Tage hintereinander (teilweise auch 2 komplett unterschiedliche Gigs an ein und demselben Tag) und als faule Socke kann ich dann mein Standard-Setup (mit Ausnahme der Gitarre) einfach im Auto lassen (eingeschlossen in der Garage, natürlich nur wenn sich die Temperaturen nicht gerade in irgendeinem Extrembereich befinden). Das Auto ist natürlich groß genug, ich kann mein Zeugs alleine schleppen und eine PA ist bei jedem Auftritt vorhanden.
Zusätzlich zu allem (hier und da wird natürlich immer mal wieder ein bissl was verändert und angepasst :p) habe ich immer eine Ersatzgitarre (was mir grad so in die Finger fällt, geht ja nur drum im Notfall nicht komplett auszufallen), ein Ersatz-Topteil (Crate Powerblock, leicht und handlich, kann ich zur Not über die Speaker meines Combos laufen lassen oder wenn's ganz hart kommt direkt in die PA) sowie in doppelter Ausführung alle Kabel/Netzteile usw. dabei. Oft dann auch noch 'ne Akustikgitarre und hier und da noch ein paar Kleinigkeiten dabei und eigentlich könnte mein Auto, obwohl Kombi, doch noch etwas größer ausfallen :D.
Soviel von meiner Seite. Jaja, Moddeling-Zeugs ist viel einfacher zu transportieren, hab ich auch 'ne Zeit benutzt, ist aber ist nicht meine Welt. Ich bin stolz auf meinen Sound und habe immer meine Freude mit dem ganzen Geraffel :).

Noch einen schönen Abend und viele Grüße... :cool:
 
Auch, wenn ich mich damit (mal wieder) unbeliebt mache: Der Thread ist allgemein gehalten, darum auch eine allgemeine Binsenweisheit von mir:


Das optimale Liveequiment besteht aus vernünftiger Spieltechnik, ein Gespür für Sounds, die sich auch durchsetzen, und funktionierenden (!) Geräten. Alles andere ist Esotherik...

Denn Du spielst für Dein Publikum, und nicht für die Musikerpolizei. Letzere steht immer ganz hinten, hat keine Gigs, kann es überhaupt nicht verstehen, warum Du da stehst und nicht sie selbst, und darum finden die sowieso alles Sch... ! Das Publikum hingegen will eine gute, unterhaltsame Performance, nicht mehr und nicht weniger.

Also brauchst Du:
- Vernünftige Cases, insbesondere Ampcases!
- irgendein Backup, mit dem Du notfalls den Gig zuende spielen kannst (Ich nehme dafür einen Modeller mit, den ich in die PA einstecken könnte).
- Ein Lineup, dass Du kennst und sicher bedienen kannst - dazu gehört, dass Du die Lautstärke an das Venue und die Band anpassen kannst.

Ich habe schon erstklassige Gitarristen gesehen, die als Behringer - Endorser mit einem 200-Euro-Behriger-Amp richtig gut geklungen haben, und zwar um Klassen besser als viele Jungs mit ihren Diezeln etc, die nachher mit einer Staubschutzhülle in die LKWs geworfen werden.

Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich nur sagen: Zu 99% ist es nicht Dein (Live)Epuipment, das zu schlecht ist. Selbstkritik ist hier alles.

Zugegeben: Shoppen macht mehr Spaß als Üben. Nur leider macht es fast immer keinen Unterschied, ob ich Diezelamps oder Pradaschuhe kaufe. Das hat nämlich genauso wenig mit mit gutem Livesound zu tun wie mit vernüftiger Beinbekleidung. Höchstens mit der Einschränkung, dass Dein Publikum Pradaschuhe vielleicht noch erkennen kann.:p
 
Sehr guter Post, kann ich mich nur anschließen!

Um meine eigene Meinung noch hinzuzufügen. Ich brauche nur nen Amp mit 2 Sounds ... Nen Rhythm Sound und den gleichen Sound ne Spur lauter als Solo Sound. Dazu ne Klampfe und es gibt keine Probleme :great: (Sofern nichts Ausfällt).


Gruß
Fipo
 
Köttel;4936162 schrieb:
Denn Du spielst für Dein Publikum, und nicht für die Musikerpolizei. (...) Das Publikum hingegen will eine gute, unterhaltsame Performance, nicht mehr und nicht weniger.

Ich kann deinem Post im allgemeinen nur zustimmen, möchte aber an diesem Punkt kurz einhaken:

Schon richtig, man spielt nicht für die Musikpolizei, oder mal zu Ende formuliert: Dein Publikum kann in den seltensten Fällen wirklich zwischen einem Diezel oder einem Valveking unterscheiden.
Allerdings spielst du ja nicht nur "für das Publikum", sondern in erster Linie fängt das Spielen bei dem an, wie du dich fühlst, dein Spielgefühl ist etc. und endet mit dem, was dann deine Hände an der Gitarre machen - und zurück, was vom Amp bzw. Monitor an deine Ohren kommt.
Und letztendlich sehe ich genau da die Berechtigung für den Musiker, so viel Geld wie er Lust hat in sein Equipment zu stecken, denn der Musiker muss sich beim spielen wohl fühlen. Und da kann es dann eben auch um Details gehen, die nur der Gitarrist selbst hört bzw. sich vielleicht sogar nur einbildet zu hören.
Wenns hilft, dass der Gitarrist guter Stimmung ist, kommt das ganze am Ende nämlich wieder dem Publikum und dem Gesamt-Sound zu gute.
 
@toxx,

stimmt schon....

Ich glaube dass er dieses Klischee beladene Extrem meint. In der letzten Grand Guitars war ein witziges Review zu einer Jazzmaster.

Im einleitenden Text wurde dann so ne Szenerie beschrieben wo sich Herren zum Blues Konzert versammelten die die besten Jahre hinter sich hatten, aber alle den guten Ton am Start. Einer übertraf den anderen mit dem neuesten Boutique Amp und bei dem ganzen Event waren dann noch zwei überredete Alibi Quoten Frauen mit dabei die hofften dass alles möglichst schnell vorbei geht :).

Ansonsten gehe ich da mit: Man muss ein gutes Feeling zu seinem Zeug haben, so irrational dies auch anmuten mag.:D

Ich spiele keine Pods oder ähnliches weil mir die Dynamik zu flach ist. Ein 15 - 20 Watt (Boutique :)) Amp, zwei Pedale, einen Mini Tube Amp und eine zweite Gitarre als Backup, das wars.
 
Und letztendlich sehe ich genau da die Berechtigung für den Musiker, so viel Geld wie er Lust hat in sein Equipment zu stecken, denn der Musiker muss sich beim spielen wohl fühlen. (...) Wenns hilft, dass der Gitarrist guter Stimmung ist, kommt das ganze am Ende nämlich wieder dem Publikum und dem Gesamt-Sound zu gute.

Verzeih mir, wenn ich Dir genau in dem Punkt respektvoll wenigstens teilweise widerspreche. Ich tue das als jemand, der wahrscheinlich alle Fehler ausprobiert hat, die man live machen kann.

Zunächst ist es mir egal, wieviel jemand für sein Equipment ausgibt. Ich habe auch überhaupt nichts gegen gehobenes Equipment, ich selbst z.B. habe auch einen nicht gerade billigen 50 Watt 112 Röhrencombo, der allerdings mich gefunden hat und nicht ich ihn (Ich wollte eine Gitarre antesten und habe anstattdessen den Amp mitgenommen, den ich dafür benutzt habe, einen hier völlig unbekannten italienischen "The Valve 2/50", aber das ist eine ganz andere Geschichte... ;-) Italienische Momente im Leben halt...)

Aber ob der Gitarrist guter Stimmung ist oder nicht, ist - in Hinblick auf den Bandsound - nicht nur völlig sekundär, sondern auch mehr als trügerisch. Wir lassen seit Jahren nicht nur alle Gigs, sondern auch (fast) alle Proben mitschneiden; und das für mich immer auf's Neue verblüffende Ergebnis ist, dass genau die Gigs, bei denen ich das subjektive Gefühl hatte, um jeden Ton kämpfen zu müssen, die - auch spielerisch - allerbesten waren. Umgekehrt, bei subjektivem Hochgefühl während des Spielens, kam am Ende meist nur Suboptimales raus.

Die Frage galt hier dem Live - Equipment, und gerade in Livesituationen kann ich eben nicht das machen, was ich im Studio könnte. Da gibt es Ampräume, in denen ich alle Regler auf Rechtsanschlag drehen kann, wenn ich denn will; live gibt es nur die zunehmend tauber werdenen Ohren meiner Bandkollegen und Zuhörer und die Gegebenheiten des Venue. "Feine Nuancen" hört live niemand, auch nicht der Gitarrist selbst; erst recht dann nicht, wenn Band- und Bühnensound den Bach runtergehen. Kontrolle über sein Spiel bekommt man nicht, indem man 100 Watt und Fullstack 4x12 drauflegt, sondern indem man seinen Combo auf Ohrenhöhe stellt.

Die Band wirds danken, genauso wie das Publikum und nicht zuletzt die eigene Gesundheit...
 
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Die Frage galt hier dem Live - Equipment, und gerade in Livesituationen kann ich eben nicht das machen, was ich im Studio könnte.

Ja , und darauf würde ich auch charmant wieder den den Blick lenken wollen. Mit spannenden Diskussionen wie "Musik kommt aus den Fingern (und aus dem Gefühl)" oder "wieviel Equipment braucht ein guter Gitarrist" kann man ohne weiteres wieder neue Threads füllen. Da der eine oder andere aber schon davor warnte, das dieses Thema zum "ausufern" verführt möchte ich den Blick nocheinmal auf den Kern lenken:
Das tatsächlich und hauptsächlich benutzte Live Equipment, die Musikrichtung und bzw. kurz Hintergründe.
Natürlich ohne andere Beiträge "abzuwürden", die auch spannend sind. Dennoch denke ich was tatsächlich meistens auf der Bühne ausgepackt wird, sagt manchmal mehr als "1000 Worte":)
 
Hallo AndyMusiker,

Das tatsächlich und hauptsächlich benutzte Live Equipment, die Musikrichtung und bzw. kurz Hintergründe.

aber das ist - mit Verlaub - doch alles schon beschrieben worden und es geht nicht anders: Das Equipment ist untrennbar mit der Seele (= persönlichen Vorlieben / Neigungen /Schwächen) der Spieler verbunden. Was zum Himmel willst Du denn noch wissen?

Gruß Michael
 
Soweit sind wir da - glaube ich - gar nicht auseinander.

Wenn ich einem Anfänger (ohne eigenen Roadie) das optimale Liveequipment empfehlen sollte, würde ich ihm für alle Musikrichtungen Folgendes sagen:

- ein robuster und funktionaler Amp, so einfach und klein wie möglich, mit vernünftigem Case, Lautsprecher aufgestellt möglichst in Kopfhöhe
- drei gute und saubere Grundsounds (clean, crunch, od) reichen live immer.
- nur soviel Effekte wie unbedingt benötigt, kein oder gaaaanz wenig Hall, alles ebenfalls im Case
- irgendein Backup für Gitarre und Amp

und

- Bedenke immer, dass edles Liveequipment Dich nicht retten wird. Du kannst Dich auch nicht dahinter verstecken.
- Dein Equipment ist Dein Feind, das Dich vom Spielen abhalten will. Du hältst es nur in Schach, indem Du es pingelig wartest und so übersichtlich wie möglich hältst (s.o.)

Mehr habe ich dazu nun wirklich nicht zu sagen... :)
 
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Köttel;4937996 schrieb:
Wenn ich einem Anfänger (ohne eigenen Roadie) das optimale Liveequipment empfehlen sollte, würde ich ihm für alle Musikrichtungen Folgendes sagen:
Das würde ich, trotz dem etwas gewagten "für alle Musikrichtungen" ;) so unterschreiben.
 
Köttel;4937996 schrieb:
...ein robuster und funktionaler Amp, so einfach und klein wie möglich, mit vernünftigem Case, Lautsprecher aufgestellt möglichst in Kopfhöhe...

oder unten schräg, auf einen direkt strahlend, zusätzlich abgemikt.

Ansonsten voll und ganz Deiner Meinung. Besonders Deine Anmerkungen zum edlen Equipment gefallen mir. :)

Gruß Michael
 
Hier das für mich derzeit optimale Equipment, mit einigen Anmerkungen zum warum und wieso:

Band: GODS WILL BE DONE
Genre: Thrash Metal
Auftritte: 15 - 20 pro Jahr, in der Regel Konzerte mit 4-5 anderen Metal-/HC-Bands
Locations: Alles von JZ über kleine/mittlere Clubs, Festivals, Opener für "etablierte" Acts, üblicherweise 100-500 Zuschauer, 1-2 pro Jahr 'ne größere Veranstaltung

Gitarre: Gibson Explorer; mein altes Schätzchen von '84. Zeitweise habe ich noch eine Ersatz-Explorer mitgeschleppt, überlasse das aber seit geraumer Zeit meinem Bandkollegen ;-) Ich ziehe immer vor der letzten Probe vorm Gig neue Saiten auf, dann sind sie zum Gig ok eingespielt (stimmstabil) und dann reißt beim Gig eigentlich auch nie eine!

Amp: Earforce two, 50 Watt; 2-Kanal-Röhren-Topteil, Lead-Channel mit Boost für Gain-Lautstärke-Anhebung; wir spielen straighten Metal, da komme ich mit zwei Sounds aus, keine Effekte.

Box: In 95% der Fälle stellt der Veranstalter eine 4x12 pro Gitarrist oder organisiert, dass zwei der Bands je eine mitbringen. In vielleicht 5% der Fälle trifft es mich dann auch mal ... Ansonsten: Meine eigene 4x12er bleibt im Proberaum, das einzelne Top ist bequem zu transportieren. Vor Ort trifft man dann zwar die verschiedensten, nicht immer hochwertigen 4x12-Modelle an, aber damit muss der Amp (bzw. Gitarrist ...) halt klarkommen.

Signalweg: Gitarre -> Sender (Shure PG 14) -> Tuner (Boss TU-2) -> Nosegate (ISP Decimator Pedal) -> Amp -> 4x12, keine Effekte oder sonstige Soundverbesserer!


Sonstiges/Praxistipps: In der Regel haben wir nur einen 10-15 minütigen Linecheck, der Monitorcheck ist (wenn denn überhaupt Zeit dafür ist!) oft zu schnell und "kompromissbehaftet", oft gibt's z.B. nur zwei bis drei Monitore, also nicht für jeden Musiker einen eigenen ... Da lob ich mir die 4x12, denn mit deren Hilfe kann ich mich auch unabhängig vom Monitormix in einem ausgewogenen Verhältnis zum Drummer (also NICHT lauter als dieser) hören. Die 4x12 "brüllt" dann auch nicht zu laut, dass der Mixer nicht mehr mixen könnte (wie hier im Forum oft kolportiert ...). Wie gesagt: Amp + 4x12 sind dann auch nicht lauter als die Drums - und die lassen sich nunmal nicht leiser drehen ...

In dem Zusammenhang mit fehlenden Monitoren kann es auch Sinn machen, die beiden 4x12 (bei zwei Gitarristen) quer zur Bühne aufzubauen, so kommt auf der anderen Bühneseite jeweils auch was von der Gitarre des Gitarren-Partners an, auch ohne Monitore ... Für's saubere Zusammenspiel nicht ganz unwichtig ...

Equipment-Tipp: Als Noisegate ist wirklich das ISP einfach nur genial, egal ob vorgeschaltet oder eingeschleift. Ganz klar das beste Gerät auf dem Markt, mit nahezu konkurrenzloser Performance. Mein Amp ist zwar sehr nebengeräuscharm, in Kombination mit dem Sender macht die Verwendung des ISP aber Sinn, da dieser (je nach Location!) schon mal Störgeräusche einfängt.
 

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