Was macht "gute" Sänger aus

  • Ersteller stimme17
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AntiPastis Statement bringt mich auch zum Grübeln.
So wie antipasti es ausdrückt, könnte man meine ganze Art zu musizieren und Songs zu schreiben bezeichnen.

Wenn ihr euch mal meine Band anhört, ist es genauso. Wir sind 6 Leute die alle völlig unterschiedliche Musikgeschmäcker haben und völlig unterschiedliche Dinge gut finden. Ich mag z.b. Metalcore, aber ich kann nicht shouten und auch nicht so schnell spielen. Ich mag deutsche Texte ala Kettcar, aber ich kann sowas nicht schreiben. Ich hab einfach nen Hang zum Kitsch und blumigen Metaphern. Und trotzdem find' ich meine Songs alles andere als schlecht.
Hinzukommt, dass jedes Bandmitglied, wenn es seinen Teil dazu beiträgt, seine ganz persönliche Note einbringt. Und so entsteht manchmal was neues. Und manchmal was, was nur das selbe in Grün ist, aber trotzdem Spaß macht.

www.regioactive.de/gutenmorgenlena

Was meine Gesang betrifft: Ich konnte zu Anfang überhaupt nicht singen. Ich hatte eine grauenhaft nasale, kratzige Stimme und hab keinen Ton getroffen. Ich hab mir also jeden verdammten Ton erarbeitet. Mir wurde nie Talent attestiert, ich wurde nie gefördert. Es geht also auch so. :)

Grüße,
Kenshi
 
Ich habe mir im „Auge des Orkans“ angehört. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Da kann ich nur sagen „Weiter so“!
Ich hab mir also jeden verdammten Ton erarbeitet. Mir wurde nie Talent attestiert, ich wurde nie gefördert. Es geht also auch so. :)
Gefördert wurde ich auch nie. Der Musikunterricht in der Schule ist ganz oft ausgefallen. Privaten Musikunterricht gab es nicht. So etwas ist einfach eine Frage des Portemonnaies der Eltern (damals wie heute). Allerdings habe ich schon immer gern gesungen. Und wenn man etwas mit Freude macht, klappt es besser – weiß man ja:)
 
... So etwas ist einfach eine Frage des Portemonnaies der Eltern (damals wie heute) ...
Leider hast Du für viele Fälle recht, aber es gibt auch Lehrer, die bei wohlbegabten Schülern auch mal zu Sonderkonditionen unterrichten, ich weiß das von Kollegen, ich habs auch gemacht.
Aber das sind in der Regel Schüler, die keinen Aufwand verursachen, die üben wie Weltmeister, sind immer bestens vorbereitet, die BRENNEN - da macht es Spaß mit denen zu arbeiten.
Außerdem sind die auch relativ schnell in der Lage mit kleinen Aushilfen, selber wieder Anfängerunterricht zu geben, etc. sich was zu verdienen.
 
Ich wurde als Kind auch nicht gefördert. Privaten Musikunterricht habe ich nie gehabt, und in der Schule ist er auch oft ausgefallen und war ansonsten wohl öde und uninteressant, es ist jedenfalls nichts hängengeblieben... wir haben halt zu Hause relativ oft gesungen, meine Eltern hatten beide sehr schöne Gesangsstimmen. Gitarre haben meine Geschwister und ich uns im Teeniealter selber beigebracht, auch da gab es nie Unterricht. Das ist heute so selbstverständlich - damals aber eher die Ausnahme. Ich kann mich höchstens noch vage an Blockflötenunterricht erinnern, das war aber wohl in der Schule und ich hab da nie einen vernünftigen Ton rausbekommen - und bis heute hasse ich Blockflöten ;)
 
Ich kann Bell so bestätigen!!
Unser Musikunterricht in der Schule hat sich darauf beschränkt, stehend zu singen - oft eigene "Kreationen" vom Lehrer mit 37-43 Strophen, bewertet wurde dann fürs Zeugnis, ob man diesen Scheiß auswendig konnte.
Den Gesang hätte der eh nicht gehört beim Quälen des Harmoniums...

Und Musikschulen gab es zu meiner Zeit auch noch nicht, entweder man ging zu einem entsprechenden Verein und wurde dort für den Eigenbedarf ausgebildet oder es gab privaten Unterricht, auch damals schon finanziert von den Eltern.
 
.... und trotz dieser widrigen Umstände sind wir doch beide Musiker geworden, lieber WilliamBasie ;)
Ich bin da echt zwiegespalten. Führt dieser ganze Förderwahn bei Kindern tatsächlich zu mehr und besseren Künstlern oder wird es nach wie vor dabei bleiben, daß es das eine oder andere Genie gibt und der Rest bleibt bestenfalls Mittelmaß ?
Ich weiß es nicht.
Meine Tochter ist jetzt 7 und macht keinerlei Anstalten, ein Instrument lernen zu wollen. Ich stelle bisher auch keine Wunderkind-Fähigkeiten fest und möchte sie zu nichts zwingen, sondern lasse das ganze eher laufen und wenn sie mal den Wunsch äußert, was zu lernen, können wir immer noch zum Tag der offenen Tür an der hiesigen Musikschule gehen. Letztes Jahr war ich mit ihr dort - ein absoluter Reinfall. Sie hat sich nur fürs Kinderschminken interessiert und letzten Endes saß ich fasziniert vor einer Harfe und ließ mir erklären, wie man die zupft :mad:
Singen tut sie dafür recht gern und ist eine ganz Schnelle im Merken von Texten, aber sie kriegt zu Hause natürlich jede Menge Input. Wenn man das nicht hat, macht Förderung natürlich Sinn.
 
die Förderung geht doch viel zu oft schlcht und einfach am Kind vorbei - laufen lassen und gezielt korrigieren ist viel sinnvoller. Ich persönlich glaube, daß Kinder, die kindgerecht aufwachsen (wozu sehr wohl ein musisches Elternhaus gehört!) am Ende viel weiter sind.

Ich empfehle hierzu mal in eines der Bücher von Daniel Goleman reinzublättern - am Ende wird die Natur siegen, die Frage ist nur, wie wir dahin kommen und wieviele Opfer erst auf der Strecke bleiben müssen?!

...ist jetzt aber wahrscheinlich schon wieder schwer OT.
 
...ist jetzt aber wahrscheinlich schon wieder schwer OT.

Ich denke, in diesem Thread ist Hopfen und Malz verloren - daher: ausnahmsweise egal. Sonst müsste ich ihn ja vierteilen.

Aber um jetzt das vorherige Thema (oder das davor) noch mal aufzunehmen oder umzukehren:

Die Theorie, dass Deutsche nur Musik von den wenigen etablierten Künstlern oder als Ami-Klon akzepiert wird, liegt auch an den Künstlern selbst und den Anhängern "guter" Musik.

Das kann man auch in vielen Diskussionen hier im MB beobachten.

In DE (vielleicht auch in anderen europäischen Ländern) scheint es bei vielen einen gewissen Hang zum Losertum zu geben. Oder anders: es scheint igendwie Pfui zu sein, als Künstler Erfolg zu haben oder Geld zu verdienen.

Kaum hat Künstler, der nicht von vornherein dem Mainstream folgt, Erfolg und verdient einen Batzen Geld und nimmt - schande - auch noch mehr als einen symbolischen Eintrittspreis, fallen sofort Worte wie "Verrat", "Untrueness", "Kommerz" oder "Ausverkauf"...

Hier scheint immer noch das Bild vom "armen Poeten" verfestigt zu sein, denn Geld verdirbt den Charakter - zumindest solange er am Leben ist. Leider sehen das wohl nicht nur die Fans so, sondern auch die Künstler selbst.
 
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@ antipasti

Irgendwelche Vorschläge, wie sich das ändern lässt?
Einfach von Modus A auf Modus B umschalten ... da ist es ja einfacher, von einem auf den anderen Tag mit dem Rauchen aufzuhören.

Was soll man z.B. tun, wenn einem von familiärer Seite (auch im weiteren Umkreis - weil man z.B. aus einer dafür nicht prädestinierten Gesellschaftsschicht kommt, oder einfach, weil alle in der Familie andere Berufe hatten und haben) nur mir Stirnrunzeln bzw. ablehnendem Stillschweigen begegnet wird, sobald es um "ernsthaft Musikmachen" geht?
Von der eigenen Kunst überzeugt zu sein ist keine Kunst; sich gegen ein von kindauf internalisiertes Wertebild durchzusetzen scheint mir dagegen manchmal unmöglich.
Die Krux ist ja, dass daraus im Laufe der Zeit eine Art selbsterfüllende Prophezeihung wird. Man tritt ja dann mit einer bestimmten Haltung an die Welt heran - und wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben zurück...

?

1788
 
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Hier geht's ja zu, ich hoff, ich hab alles erwischt.

na ja, es soll auch Talente in Physik, Mathe, etc. geben - denen würdest Du doch eine Förderung wohl auch nicht absprechen...:confused:

:rofl: Ich hab's geahnt, ich hätte es dazuschreiben sollen. Ich dachte, hier im Thread ginge es um Sänger ;) Die Physiker und Mathematiker aus Deutschland sind ja weltweit wohl auch sehr gut angesehen, was ich so mitkriege. Mathe und Physik sind btw Hauptfächer an Gymi und Realschule (mathematischer Zweig), ebenso an FOS im technischen Zweig ;) Mathe auch an den restlichen Zweigen, iirc.

Auch da muß ich Dir widersprechen.

Das kannst Du gerne machen, ich fände es langweilig, wenn alle nur meiner Meinung wären. Nur, widersprichst Du mir hier wirklich? Du schreibst doch selber irgendwo in den Tiefe dieses Threads, dass Du von klein auf gesungen hast. Das hat Christine Aguilera z.B. wohl auch, nach dem, was sich im Netz finden lässt. Sie war bereits mit 9 oder 10 anscheinend auf dem ersten Talentwettbewerb und hatte, nach dem was ich gefunden habe, von klein auf das Ziel, Sängerin zu werden. Und offensichtlich das Glück, in diesem Ziel unterstützt zu werden, denn alleine ist sie mit Sicherheit nicht zu dem Talentwettbewerb gefahren. Und definitiv muss sie von klein auf gesungen haben. Somit hat sie viel, viel Übung. Ob sie nun die besseren stimmlichen Resourcen, rein körperlich gesehen, hat, habe ich nicht beurteilt, will ich nicht beurteilen und werde ich nicht beurteilen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind sie anders.

Nur weil es Dir nicht als Arbeit erscheint muss es noch lange nicht heissen, dass es keine Arbeit ist. Mir erscheint vor der Klasse stehen, vor allem, wenn ich gut vorbereitet habe, bis dato auch nicht wirklich als harte Arbeit. Hat es auch nicht in der elementary school. Da war ich nur abends verwundert, wie müde ich doch bin. Aber frag dazu mal 'nen Lehrer, der an Burnout leidet, der sieht das komplett anders!

Ich verstehe auch nicht ganz, warum Aguileras Sangeskraft so haenderingend relativiert werden soll.

Ich weiss nicht wen Du im Auge hast, evtl könnte ich da dabei sein. Ich will aber nicht ihre Sangeskraft "händeringend relativieren"; infact mag ich diese weiterhin gar nicht beurteilen. Sondern mich nervt immer noch die Aussage "der reicht keine so schnell das Wasser". Und ich sage, doch, es gibt noch andere herausragende Sänger/innen, garantiert auch in Deutschland, vielleicht aber nicht so bekannt. Den Deutschen wird es allerdings meiner Ansicht nach generell gesehen erheblich schwerer gemacht, so weit zu kommen.

Und, sorry, meiner Ansicht nach kocht sie auch nur mit Wasser. Wie jeder andere Mensch auch hat sie zwei Stimmlippen und einige andere anatomischen Nötigkeiten zum Singen. Vielleicht ist ihr Wasser süßer als meines, keine Ahnung, vielleicht ist irgend etwas bei ihr günstiger angelegt als bei Dir oder mir oder Bell*, aber sie hat nicht den eingebauten perfekten Synthesizer, schätz ich mal, insofern kocht sie auch nur mit Wasser und vom Nichtstun kommt das bei der auch nicht.

Ich bin da echt zwiegespalten. Führt dieser ganze Förderwahn bei Kindern tatsächlich zu mehr und besseren Künstlern oder wird es nach wie vor dabei bleiben, daß es das eine oder andere Genie gibt und der Rest bleibt bestenfalls Mittelmaß ?

Dazu kann ich Dir vielleicht in ein paar Wochen mehr sagen, was da so Stand der Forschung ist, ich beschäftige mich gerade vermehrt mit dem Thema ;)

Ich empfehle hierzu mal in eines der Bücher von Daniel Goleman reinzublättern - am Ende wird die Natur siegen, die Frage ist nur, wie wir dahin kommen und wieviele Opfer erst auf der Strecke bleiben müssen?!

Stern ist auch recht lohnenswert wenn es um Intelligenz und Begabung geht, dto Spitzer, dieser mehr zum Thema lernen ;)

Die Theorie, dass Deutsche nur Musik von den wenigen etablierten Künstlern oder als Ami-Klon akzepiert wird, liegt auch an den Künstlern selbst und den Anhängern "guter" Musik.

Das kann man auch in vielen Diskussionen hier im MB beobachten.

In DE (vielleicht auch in anderen europäischen Ländern) scheint es bei vielen einen gewissen Hang zum Losertum zu geben. Oder anders: es scheint igendwie Pfui zu sein, als Künstler Erfolg zu haben oder Geld zu verdienen.

Endlich mal einer, der das versteht.

Was soll man z.B. tun, wenn einem von familiärer Seite (auch im weiteren Umkreis - weil man z.B. aus einer dafür nicht prädestinierten Gesellschaftsschicht kommt, oder einfach, weil alle in der Familie andere Berufe hatten und haben) nur mir Stirnrunzeln bzw. ablehnendem Stillschweigen begegnet wird, sobald es um "ernsthaft Musikmachen" geht?

Kämpfen oder resignieren.

Von der eigenen Kunst überzeugt zu sein ist keine Kunst; sich gegen ein von kindauf internalisiertes Wertebild durchzusetzen scheint mir dagegen manchmal unmöglich.
Die Krux ist ja, dass daraus im Laufe der Zeit eine Art selbsterfüllende Prophezeihung wird. Man tritt ja dann mit einer bestimmten Haltung an die Welt heran - und wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben zurück...

Eben das. Und genau deswegen bin ich gegen den Schuldbegriff. Die einzige Chance, die ich im Moment sehe, ist, sich das immer und immer wieder bewusst zu machen und bei den eigenen Kindern besser. So Veränderungen gehen nicht von null auf gleich, das braucht seine Zeit. Und viele, viele kleine Schritte.
 
In jedem von euch (ich wähle ganz bewußt "euch"; ich würde mir nicht anmaßen, mich mit Gesangsgöttinnen zu messen) steckt also die deutsche Antwort auf eine Ella Fitzgerald, eine Christina Aguilera, ein John Lennon ? Ihr konntet sie nur nicht herauslassen, weil Künstler in Deutschland so unterdrückt werden ? Oder weil euch eure Eltern nicht rechtzeitig auf Talentwettbewerbe geschickt haben ?
Also echt jetzt.... meinst Du das wirklich ernst ??
Bin grade etwas fassungslos.....
 
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Bin grade etwas fassungslos.....

Fang Dich wieder. "Jede" ist genauso verkehrt wie "keine" und war von mir auch nicht so gemeint. Lass es einfach mal sickern, manchmal stellen sich Sachen nach ein paar Tagen ganz anders dar als sie erst erscheinen.
 
Bell hat recht.

Aber jede tut eben was sie kann so gut wie sie es kann. Ich kann von mir sagen, daß ich in meiner Band nicht ersetzbar bin, denn die Songs habe ich selber für meine Stimme und meine Besonderheiten geschrieben. Wohl könnte sie auch jemand anders singen so rein technisch gesehen. Aber ich bin die Schöpferin und damit immer das Original. Und ich würde auch nicht zustimmen, daß eine andere Sängerin meine Songs übernehmen dürfte.

Ich kann nicht singen wie Christina Aguilera, bin nicht so charismatisch wie John Lennon, nicht so genial wie Björk - Aber meine Songs sind trotzdem einzigartig und wie ich finde auch gut.

So.

;-)
Shana
 
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... Ich kann von mir sagen, daß ich in meiner Band nicht ersetzbar bin ...
Tja, da unterscheiden wir uns schon mal grundsätzlich, egal wie abgefahren meine Projekte waren, spätestens der zweite Punkt, den ich immer berücksichtigt habe, war, daß mich jederzeit ein Sub ersetzen kann. Ist für mich (sehr persönlich) ein extrem wichtiger Aspekt beim professionellen Arbeiten.
 
Bell, ich gebe Dir endlich Recht.
Es gibt keine wie Ella Fitzgerald.
Es gibt keinen wie John Lennon.

Wir, die anderen, sind nur Massenware. Austauschbare Objekte. Nummern. Keiner von "uns" hat Charme. Keiner von "uns" hat Stimme. Und wenn - was aber nahezu ausgeschlossen sein dürfte - dann war es wohl eine irregeleitete Laune der Natur.
Wir sind alle nur Mittelmaß. Keiner von "uns" kann vernünftige Songs schreiben. Gegen die Götter verblassen wir alle - immer - vollständig.

Stelle eine Aguilera in den Raum - und sie wird mir die Ohren "wegblasen". Wie ich nur so lange so blind (bzw. taub) sein konnte! Und John Lennons Charme! Lasse ihn von mit-den-Klunkern-klimpern erzählen und ich breche zusammen vor Ehrfurcht. Erzähle mir vom bed-in, und ich werde meines Lebens nicht mehr froh ob meiner eigenen Einfältigkeit! So viel Geisteswitz wird einer von "uns" niemals haben.

Bis gerade eben gefiel mir noch jener Ausspruch:
"Jeder Superlativ reizt mich zum Widerspruch."

Doch nun sehe ich, dass Bismarck Bullshit erzählt hat. Denn er lebte vor Aguilera, Fitzgerald und Lennon.
Der Unerleuchtete!
Da haben wir es besser! Die Verkaufsstrategen und ihre Herolde - die Medien - verkünden uns schon, an wen wir gefälligst zu glauben haben. Und ja, wir glauben!

1788
 
Nun, 1788. Dich scheint in der Tat jeder Superlativ zum Widerspruch zu reizen. Und gleichzeitig scheinst du auch selber einen Hang zu haben, diese aufzustellen.

Nur ist es so, dass du bei deiner sarkastischen Antwort einfach ZU stark übertreibst. Sicherlich ist es nicht so, dass KEINER von "uns" John Lennon oder Christina toppen können. Aber die Zahl derer, die es so abartig drauf hat, ist einfach verschwindend gering.

Was jedoch nicht heißt, dass man es nicht versuchen sollte. :D
 
1788, ich will nicht "recht haben". Ich schreibe hier nur meine Meinung nieder, genauso wie Du und alle anderen.
Ich bin meinen "Gesangsgöttinnen" und anderen Musikern dankbar für die Freude und Inspiration, die sie mir mit ihrem Ausnahmetalent über die Jahre gegeben haben und immer noch geben. Die allermeisten stammen aus dem angelsächsischen Sprachraum, ja - auch wenn das den Nationalstolz einiger zu beleidigen scheint ;) Ohne diese Vorbilder, an denen ich mich orientieren konnte, wäre ich gesanglich heute nicht da, wo ich bin. Trotzdem bin ich mangels Talent weit darunter geblieben - so what. Ich finde es respektlos und sehr anmaßend zu behaupten, alle "kochen nur mit Wasser". Schön wär´s. Ist aber nur meine kleine, unmaßgebliche Meinung ;)
 
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... alle "kochen nur mit Wasser". Schön wär´s. Ist aber nur meine kleine, unmaßgebliche Meinung ...
Da sind wir min. zu zweit!!
Das ist doch wohl eher die Behauptung von Mittelmäßigen, die damit den Abstand nach oben (für sich) deutlich verkleinern. Dummerweise fällt es anderen schnell auf, daß da max. der Wunsch Vater des Gedankens war...
 
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@ antipasti

Irgendwelche Vorschläge, wie sich das ändern lässt?

Ich habe gar kein großes Interesse daran, etwas zu ändern. Im Grunde genommen fiinde ich es OK, dass man ernsthafte, bedeutende KÜnstler nicht gesellschaftlich "züchten" oder "fördern" kann. Ich finde es OK, dass der Weg schwer ist und nicht jeder bereit ist, ihn zu gehen. Ich finde es OK, dass dazu Glück, Überzeugung und Ausdauer nötig ist. Und eben auch keine Angst vor Erfolg zu haben, gehört dazu. Wer das hat, fällt eben durch.

Ansonsten hätten wir eine Welt voll von großen Künstlern - die damit gleichsam in der Bedeutungslosigkeit versinken würden. Ansatzweise ist das ja schon so. In Amerika werden ständig Leute präsentiert, die obwohl gerade Anfang 20, angeblich schon seit zig Jahren einen langen beschwerlichen Weg hinter sich haben, sicher eine verkorkste Kindheit hatten, natürlich alle Songs selbst schreiben, sich gern mal mit Kippe und Bier verrucht und revoluzzermäßig ablichten lassen. Hier wird das Image des zerrissenen, aber authentischen Slackers gleich mitgeliefert. Das kann es auch nicht sein.

Aber wer weiß: vielleicht wurden sie auch alle tatsächlich schon von Kindheit an in diese Richtung "gefördert". Wundern würde es mich nicht. Aber was besseres kommt dabei auch nicht raus.
 
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B
Wir, die anderen, sind nur Massenware. Austauschbare Objekte. Nummern. Keiner von "uns" hat Charme. Keiner von "uns" hat Stimme. Und wenn - was aber nahezu ausgeschlossen sein dürfte - dann war es wohl eine irregeleitete Laune der Natur.
Wir sind alle nur Mittelmaß. Keiner von "uns" kann vernünftige Songs schreiben. Gegen die Götter verblassen wir alle - immer - vollständig.

Genau das ist es, was ich sagen wollte: Jede macht was sie kann.
John Lennon war nicht der beste Sänger vor dem Herrn. Da würde ich mich nicht schämen zu behaupten, daß ich einen größeren Stimmumfang habe und auch ein paar mehr stimmlich/stilistische Facetten drauf habe. Auch hat John Lennon gewissermaßen schon beinahe mit Nichts begonnen. Weder konnte er Gitarre spielen, noch singen, noch Songs schreiben und soweit ich weiß hatte er auch zunächst keinen Unterricht. Er hat einfach losgelegt, weil er was erreichen wollte. Was daraus wurde konnte er doch damals als 17 jähriger nicht ahnen. Die Beatles haben mit dem Musikmachen erst Musikmachen gelernt.
Was die Kreativität angeht würde ich jetzt auch nicht behaupten, daß ich da weniger zur Verfügung hätte als John Lennon oder gar eine mittelmäßigere/schlechtere Kreativität, sollte es sowas geben.
Dennoch ist jemand wie John Lennon selbstverständlich eine große Inspirationsquelle. Er ist mit seinem Talent weiter gegangen als ich es tue, schon alleine aufgrund der großen Öffentlichkeit, die die Beatles erreicht haben.

Christina Aguilera ist eine großartige Sängerin. Da sage ich "Hut ab" - SO werde ich es niemals können. Das übersteigt ganz einfach mein maximales Können und fertig. Außerdem hat sie langjährige Routine und ich gehe davon aus, daß sie auch die passende Persönlichkeit mitbringt, um im Popgeschäft schon so lange so gut zu bestehen. Das alles habe ich nicht. Und es ist auch nichts, wovon ich denke, daß es für mich erlernbar wäre.
Andererseits finde ich vieles, was man auf Aguileras Alben findet den allerletzten Müll, gelinge gesagt. Auf ihrem letzten Album mag ich ca 5 Songs von bestimmt 15 oder 16 oder noch mehr. Das ist eine sehr geringe Ausbeute. Und ich finde noch nicht einmal, daß meine Songs schlechter sind als diejenigen, die mir auf ihrem Album gefallen.
 

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