Bands mit gemischten Geschlecht

  • Ersteller Jerry77
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Zum Thema "Warum spielen Mädels weniger Gitarre?" Kann ich aus meiner Wahrnehmung als Frau berichten. Als Kind war ich von den schönen Dingen fasziniert - als ganz kleines Ding fand ich eben Engel und Prinzessinnen toll und nahm Ballettstunden - ich denke das ist für 4-6 jährige Mädchen recht gängig. In dem Alter bin ich auch angefangen Musik zu machen. Da hat mich eine Hardrockgitarre überhaupt nicht interessiert. Meine Aufstellung der Wunschinstrumente war 1. Klavier, 2. Harfe, 3. Geige. Nach langem Betteln hab ich dann mein Klavier bekommen, sehr klassisch gespielt und bin davon auch nicht mehr gewichen. Gesungen habe ich auch schon immer gerne, habe da aber erst später angepackt, das zu professionalisieren.
In dem jugendlichen Alter, wo Rockmusik für mich auch interessant wurde, hatte ich 2 Hindernisfaktoren. A) Ich konnte in der Tat mit dem häufig vorherschenden Machotum und vor allem dem eher lässig-schlampigen Auftreten vieler Jungrocker nichts anfangen. Ich war es gewohnt adrett mit Bluse und Kleid auf Bühnen zu stehen und habe mich da auch mehr zu Hause gefühlt - mich extra für die Bühne räudiger zurecht zu machen, als ich schon im Alltag rumlaufe - no way. Ich war schon immer lieber die Elegante als die Coole. B) Habe ich dann im Schulorchester gespielt. Ich habe auch mal bei akutem Mangel in der Pop-AG ausgeholfen und denen ein paar Keyboardparts gespielt für nen Auftritt. Davor habe ich genau einmal mit den Leuten geprobt und mich zu tode gelangweilt. Kurzum: Ich war mit dem Kram, den die Leute da veranstalteten, furchtbar unterfordert. Wenn die Leute mit 13-14 mal ihre ersten Gitarrenakkorde zupfen, wie es oft der Fall ist, und du schon x Jahre dein Instrument spielst - das macht keinen Spaß, da Däumchen zu drehen. Und da ich da ja auch schon musikalisch mit meinem Instrument gut bedient war - kam die Gitarre für mich nicht in Frage. Dazu kam auch der Vorsprung auf der theoretischen Ebene: Ich war es einfach mal gewohnt, nen mehrstimmigen Fugensatz auseinanderzunehmen und vierstimmig zu denken, während meine da kennengelernten Pop-Kollegen kaum in der Lage waren, die Noten zu entziffern. Teilweise lag es sicher auch an einem ganz anderen Herangehen an das Instrument: Ich habe nie versucht, Dinge nach dem Gehör nachzuspielen. Noten aufs Pult und ich weiß, wie der Hase läuft und erarbeite meine Interpretation, warum den Kram x Mal anhören und mühseelig zusammenflicken? Für mich gestaltete sich als 12-13 jährige also folgende Gleichung: Rocker sind die, die auf dicke Hose machen und eigentlich nicht viel können. *Augenverdreh* Das war natürlich nicht gerade das, wo ich mich unbedingt positionieren wollte. Für die Rocker hat das dann wahrscheinlich so ausgesehen: Die Klassiktante hängt ja voll steif am Piano (ja, sie ist halb über ihren Tasten eingeschlafen...), die hat voll kein Feeling (Man, spielt doch erstmal die Noten richtig, statt rumzuposen... *wart*).
Das hatte in meinem Fall aber überhaupt nichts mit Desinteresse an der rockigen Richtung oder moderner Musik im allgemeinen zu tun, sondern schlicht daran, dass mein musikalisches Zeitbudget und mein musikalisches Schaffen zu dem Zeitpunkt einfach schon extrem geprägt waren. Ich habe dann ja auch irgendwann angefangen, mich ans Komponieren zu wagen und fand die Möglichkeiten von E-Gitarren faszinierend - aber für mich stand immer fest, dass ich bei meinem Gesang/Klavier-Duo bleibe und mir die E-Gitarristen dann eben besorge.
Kurzum: Wer von euch E-Gitarristen hat zur Grundschulzeit schon E-Gitarre gespielt? Ich denke da liegt der Hund begraben.

Edit sagt: ich muss auch meinen Vorrednern zustimmen in Hinblick auf Perfektionismus. Als ich mich schließlich später dazu durchgerungen habe, mit meinen Eigenkompositionen eine Band zu gründen, hat das lange gedauert. Warum? Ich will glänzen, wenn ich mich auf eine Bühne stelle. Und zwar mit einer mind. guten musikalischen Leistung. Ich habe noch vier weitere Jahre an meiner Stimme rumgefeilt, bis ich gesagt hab: ok, jetzt fehlt dir noch wenig genug, dass du dich in nem Jahr, was du wahrscheinlich brauchen wirst, um Musiker zu finden und den Kram einzuüben, mit deiner Leistung auf die Bühne stellen magst. Zu dem Zeitpunkt hatte ich insgesamt 5 Jahre Gesangsunterricht und den habe ich mit der Ausgangsbasis begonnen, vorher in einem Chor gesungen zu haben, wo man eine musikalische Aufnahmeprüfung bestehen musste, um mitmachen zu dürfen. Die war nicht so sonderlich hart, aber immerhin. Ich hätte es mir vorher denken können, habe es aber nicht: Ich bin aus allen Wolken gefallen, was sich bei mir alles für Leute gemeldet haben zum Mitspielen. Mit den instrumentalen Kenntnissen, die da teils vorlagen, hätte ich mich netmal auf ner minikleinen Familienfeier blicken lassen. Über die musiktheoretischen Kenntnisse rede ich mal gar nicht erst. Ich musste erst einmal lernen: was für mich selbstverständliche Grundlagen sind, ist für Viele offensichtlich Zeug, wovon man mal gehört hat, dass es das gibt (oder auch nicht). Banales Beispiel: Wenn ich jemandem Noten und Tabs seiner Stimme schicke, erwarte ich, dass derjenige sie lesen kann und zur Probe vorbereitet. Außerdem erwarte ich, wenn es sich um ein Probevorspiel handelt, dass man erscheint, wenn man den Kram auch bewältigen kann und nicht mit dem Hinweis: Das kann ich vielleicht in 3-4 Jahren auch spielen. Mir ist es unangenehm, irgendwo unsicher zu sein und ich sehe eine Probe als den Moment an, wo man das Zusammenspiel verfeinert und am musikalischen Ausdruck arbeitet. Wie ich vom 4/4-Takt in einen 6/8 Takt komme, zählt für mich zur Vorbereitung und hat in der Probezeit nichts zu suchen - da kann man maximal dran feilen, dass man den Tempiwechsel auch wirklich synchron spielt. Usw. Ich könnte die Liste noch ein ganzes Stück fortsetzen... ich fasse es als: perfektionistischeres Herangehen und höhere Selbstdisziplin zusammen, die mir musikalisch zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Insbesondere bei vielen Herren der Schöpfung scheint das nicht gegeben zu sein.
 
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Naja was den Rockbereich angeht finde ich "cleanen" Frauengesang auch nicht so toll. In manchen Metalstilen ist das was anderes aber generell hör ich das dann auch nicht so gerne. Ist aber meiner persönliche Meinung kann jeder anders sehen.
Das liegt sicherlich auch daran, daß richtige Rockröhren mittlerweile weitgehend ausgestorben sind. Wo sind sie denn, die Janis Joplins? Die Gianna Nanninis? Die Joan Jetts? Die Tina Turners? Die Grace Slicks? Oder Extrembeispiel, die Mädels, die 2011 singen können wie Nina Hagen 1980 und den *rsch in der Hose haben, das auch zu tun? Nachdem in den 90ern noch alle Mädels singen können wollten wie Whitney Houston in Bodyguard, ist doch selbst das mittlerweile vorbei.

Und nein, auch wenn sie eine große Klappe hat, Judith Holofernes ist keine Rockröhre.


Martman
 
Nuria:
Also deine Erklärung warum Mädchen weniger Gitarre spielen klingt logisch
allerdings grinst mich zwischen den Zeilen die "eierlegende Wollmilchsau" an:D
Das liegt sicherlich auch daran, daß richtige Rockröhren mittlerweile weitgehend ausgestorben sind. Wo sind sie denn, die Janis Joplins? Die Gianna Nanninis? Die Joan Jetts? Die Tina Turners? Die Grace Slicks? Oder Extrembeispiel, die Mädels, die 2011 singen können wie Nina Hagen 1980 und den *rsch in der Hose haben, das auch zu tun? Nachdem in den 90ern noch alle Mädels singen können wollten wie Whitney Houston in Bodyguard, ist doch selbst das mittlerweile vorbei.

Und nein, auch wenn sie eine große Klappe hat, Judith Holofernes ist keine Rockröhre.
Tut mir Leid Martman aber das war vor meiner Zeit.
Aber vielleicht nehm ich mir mal Zeit um diese Bildungslücke aufzufüllen.
 
@Martman: Du hast Bonnie Tyler vergessen. Das ist für mich der Inbegriff einer weiblichen Rockstimme.
 
Leider gehen hier viele davon aus, dass Männer selbstverständlich auf Frauen stehen und andersrum. Mensch kann doch auch einfach oben ohne rumlaufen ohne dass dadurch gleich Probleme entstehen, nur weil ne Frau auch dabei ist. (Ich beziehe mich auf einen Beitrag, in dem gesagt wurde, "wir wollen auch mal oben ohne rumlaufen und wenn ne Frau dabei ist, gibt man sich gleich anders")
Wir müssen nur aufhören, uns als Sexobjekte zu sehen.
 
Ich möchte nochmal klarstellen: Was die Qualität und das Können beim "musizieren" betrifft, bin ich absolut der Meinung, dass hier viele Frauen mit den Männern gleichauf, oder ihnen sogar oft überlegen sind. Es stimmt, dass Frauen oft sorgfältiger an das Erlernen eines Instruments herangehen. Mir geht es hier aber um das Feeling, die Atmosphäre, die für mich im Publikum rüberkommt und die ich in einer Band selbst als Mitglied spüre. Und da merke ich einfach, wie wenig mir Frauenbeteiligung in einer Rockband behagt.
 
@Martman: Du hast Bonnie Tyler vergessen. Das ist für mich der Inbegriff einer weiblichen Rockstimme.
Stimmt, aber Bonnie Tyler hat ihre Stimme von einer aufgrund übergroßen Ehrgeizes schlecht verheilten OP. Bei Janis Joplin hatte das weniger ehrenhafte Ursachen.


Martman
 
Ich möchte nochmal klarstellen: Was die Qualität und das Können beim "musizieren" betrifft, bin ich absolut der Meinung, dass hier viele Frauen mit den Männern gleichauf, oder ihnen sogar oft überlegen sind. Es stimmt, dass Frauen oft sorgfältiger an das Erlernen eines Instruments herangehen. Mir geht es hier aber um das Feeling, die Atmosphäre, die für mich im Publikum rüberkommt und die ich in einer Band selbst als Mitglied spüre. Und da merke ich einfach, wie wenig mir Frauenbeteiligung in einer Rockband behagt.


Ich weiß nicht, wie das sich im Publikum einer weiblichen Rockband anfühlt, allerdings muss ich sagen, dass es mal so und mal so sein kann, wenn man mit weiblichen Musikern zusammenarbeitet. Einerseits kann das echt sehr viel Spaß machen, da man gut vorrankommt und das Posen auch nicht zu kurz kommt. Allerdings kann bei extremen Perfektionistinnen das Feeling auch wirklich untergehen.
Einerseits macht es keinen Spaß mehr, weil dann irgendwann die Kommunikation zwischeneinander einfach verschwinden kann, da man sich ja darauf konzentriert, seinen Part perfekt zu spielen und weniger auf das achtet, was die anderen machen. Im klassischen Bereich achtet man vielleicht noch auf den Dirigenten, aber im Rock-Pop Bereich wirkt das steril und da geb' ich dir Recht, da kommt das Feeling nicht herüber, wie du es beschrieben hast.
Denn mal ehrlich, wer hört sich lieber ein Stück an, das groß arrangiert ist(egal welches Genre), 100 Musiker benötigt werden, die sich untereinander eigentlich ignorieren, als ein ein Trio, wo alle sich aufeinander stützen und dadurch eine Art Kommunikation besteht, die auch für den Zuschauer erhörbar ist?
 
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Fragen die sich bei mir aufwerfen, wenn ich den Post über mir lese:

1.1 Wieso kommt man besser vorran, wenn man mit Frauen spielt? (Meine Meinung: kommts nicht auf die Person an? Ob Jemand effektiv arbeiten kann, hängt meiner Meinung nach noch nicht vom Geschlecht ab. Da kenne ich effektive Männer wie Frauen)

1.2 Gleiche Frage bei dem Satz mit den Perfektionistinnen.

2.1 Wenn alle ihren Part perfekt spielen. Sollte es dann nicht von alleine zusammen passen?

2.2 Willst du allen Orchestern unterstellen, sie würden nicht aufeinander hören? Das wenn man Glück hat und das Orchester total versiert ist, die Hälfte der Musiker alle fünf Minuten einen Blick auf den Dirigenten werfen und schauen ob der Kerl überhaupt noch da steht, oder schon in der Cafeteria ein Sandwich mampft?

Nein tut mir Leid du bist offenbar noch jung. Aber mal ernsthaft: Du solltest nicht so über das Spielen in einem Orchester urteilen. Offenbar hast du es noch nicht gemacht. Also ich gebe dir einen Rat mit: Urteile niemals ernsthaft über einen Musikstil, bevor du ihn wirklich gewissenhaft und ernsthaft praktiziert hast. Davor hat man keine Ahnung.
 
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Ich verstehe gut, was "gitarre1994" meint, denn bei einer Rockband kommt es eben nicht nur darauf an, seinen Part notenblattgetreu durchzuspielen, sondern du bist gleichzeitig Entertainer. Bitte wiesenforce, schieb ihm nicht so einen Quatsch unter wie Kritik am Orchester als solches oder an seinen Musikern unter. Die Aussage ist, dass bei allem Perfektionismus, den Mädchen oft zeigen, das Feeling auf der Strecke bleibt.
 
Die Aussage ist, dass bei allem Perfektionismus, den Mädchen oft zeigen, das Feeling auf der Strecke bleibt.

Und die Aussage ist nun mal kompletter Quatsch. :cool:
Von allen miserablen Bands, die ich bisher gesehen hab, bestanden gut drei Vierteln nur aus Männern. Was sagt das deiner Meinung nach über Männer und Musikmachen aus? :gruebel:
Natürlich gibts Mädels mit überschaubarem musikalischen Talent. Und? Ich für meinen Teil hab schon wesentlich mehr männliche Kollegen gesehen, die der Bühne besser fern geblieben wären....

grühs
Sick
 
Ich verstehe gut, was "gitarre1994" meint, denn bei einer Rockband kommt es eben nicht nur darauf an, seinen Part notenblattgetreu durchzuspielen, sondern du bist gleichzeitig Entertainer. Bitte wiesenforce, schieb ihm nicht so einen Quatsch unter wie Kritik am Orchester als solches oder an seinen Musikern unter. Die Aussage ist, dass bei allem Perfektionismus, den Mädchen oft zeigen, das Feeling auf der Strecke bleibt.

Ganz ehrlich: Bullshit. Mädchen sind nicht perfektionistischer als Jungs. Das weiß ich auch, weil ich in Musikgenres unterwegs bin wo Mädchen eben keine Kuriosität sind. Gedanke: vielleicht sind die Mädels bei euch Rockern ja auch so versteift, weil sie dauernt solche Vorurteile an Kopf geworfen bekommen und man nicht einfach locker mit ihnen spielen.

Und wenn Gitarre1994 sicht nicht abfällig über das Spielen von klassischer Musik äußert.. wie interpretierst du das hier sonst?

Einerseits macht es keinen Spaß mehr, weil dann irgendwann die Kommunikation zwischeneinander einfach verschwinden kann, da man sich ja darauf konzentriert, seinen Part perfekt zu spielen und weniger auf das achtet, was die anderen machen. Im klassischen Bereich achtet man vielleicht noch auf den Dirigenten, aber im Rock-Pop Bereich wirkt das steril und da geb' ich dir Recht, da kommt das Feeling nicht herüber, wie du es beschrieben hast.
 
Ich sehe das nicht als abfällig an. Ich habe auch schon mit Orchestern zusammengespielt und es ist mir aufgefallen, dass es etwas anderes ist, wenn jeder auf seinem Hocker sitzt, seine Noten vor sich liegen hat und einen Dirigenten davor, als wenn man zu dritt auf der Bühne steht und das Publikum drei Meter vor dir jede deiner Bewegungen genau mitbekommt, auch wenn es dank der vermurksten den Text vielleicht nicht versteht. ;) Das sind verschiedene Arten der Kommunikation und ich denke auch, dass diese bei einer Rockband irgendwo direkter ist, besonders dem Publikum gegenüber.
-> Es ist doch völlig klar, dass die klassischen Kollegen musikalisches einiges mehr drauf haben, aber das ist nicht alles, auf das es live ankommt.

Gedanke: vielleicht sind die Mädels bei euch Rockern ja auch so versteift, weil sie dauernt solche Vorurteile an Kopf geworfen bekommen und man nicht einfach locker mit ihnen spielen.

Vorurteile, die sich mir bisher zu 90% bestätigt haben. Ich spreche von meiner Erfahrung im Bereich der Rockmusik, nicht von irgendwelchen absurden Vorurteilen. Mädchen sind einfach nicht so die Entertainer.

---------- Post hinzugefügt um 10:12:31 ---------- Letzter Beitrag war um 10:05:25 ----------

Ich für meinen Teil hab schon wesentlich mehr männliche Kollegen gesehen, die der Bühne besser fern geblieben wären....

Ich auch, absolut. Weil einfach mehr Männer Musik machen.
 
Ich checks einfach nciht. Vielleicht sollte man erstmal ein paar Basisbegriffe festlegen, bevor wir weiter diskutieren. Das scheint mir hier gerade die einzige wirkliche Hürde zu sein.

Meine Interpretationen. Ihr seid frei eure Eigenen zu machen und ich erhebe kein Anspruch auf 100% Wahrheit

Feeling bzw. gemeinsames Feeling:
Das beschreibt, dass das gesamte ensemble (band, orchester, vocaltrio sonstwas) den gleichen Puls bei der musik verspürt. Das gleiche Tempo, den gleichen Groove (shuffle, 16th funk, rock etc), gleiche Dynamik und gleiche Gedanken.

Performance
Bühnenverhalten. Ob man halt irgendwie ausrastet oder halt nicht.

Perfektion (?)
Offensichtlich für einige nur das sichere notenlesen gemeint. Für mich ist es aber das Gesamtbild.


...

Also erstmal:

Ich rede bisher überhaupt nicht über Performance sondern über Feeling. Und da wüsste ich nicht, warum Frauen kein Feeling haben sollen. Wahrscheinlich ist die Diskussion auch schon gegessen.
Wie man sicherlich jetzt bemerkt sind Perfektion und Feeling zwei dinge die, nach meiner defintion, sich nicht ausschließen.
Und wenn jemand nach meiner Defintion sagt, ein Orchester brauche kein Feeling.. dann ist das genauso Bullshit (was vielleicht garnicht gesagt worden ist - wahrschienlicher ist gemeint gewesen: ein Orchester braucht keine Bühnenshow/Performance)

Gut ob Mädchen jetz eine tolle Performance bringen oder nicht ist mir eigentlich ziemlich egal, weil ich mich mit Bühnenperformance nie ordentlich beschäftigt habe. Aber wenn ich dazu ein Statement abgeben würde:
Was ist mit den ganzen Popsternchen? Die geben doch klasse Performances ab. Und bei den ganzen Bands die ich live gesehen habe gab es auch immer bühnenfitte Frauen. Meine Erfahrung.
 
... ich fasse es als: perfektionistischeres Herangehen und höhere Selbstdisziplin zusammen, die mir musikalisch zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Insbesondere bei vielen Herren der Schöpfung scheint das nicht gegeben zu sein.
Das was du beschreibst hat aber mal maximal wenig mit dem Geschlecht zu tun.

Das ist einfach der Unterschied zwischen klassischen und nichtsklassischen Musiker. Da hab ich auch so meine Erfahrung, allerdings aus der anderen Richtung mit ein paar studierenden Musikern. Einerseits ist das sehr angenehm - ein paar Noten aufschreiben und sie können es spielen. Andererseits wird man angeguckt wie ein Auto wenn es mal darum geht locker zu improvisieren. Es ist halt eine andere Herangehensweise.

Zu Rockmusik gehört irgendwie auch der Mut zur Imperfektion. Das kann man total anspruchslos finden, man kann aber auch so Musik die machen die genau so viele (oder gar mehr...) Leute berührt wie ein vierstimmiger Klaviersatz.
 
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Zum Thema Orchester und "Feeling":
Bei mir setzt ein Orchester häufig viel tiefere Emotionen frei, als wenn ich mir nen Rocksong anhöre. Gestehen wir es uns doch einfach ein: Ein Orchester hat größere Möglichkeiten.
Und natürlich ist deren Bühnenperformance etwas arg eingeschränkt, wie sollen die auch alle auf der Bühne rumspringen!? Mal versucht mit nem Fagott stundenlang über ne Bühne zu rennen? Generell finde ich das als Bläser eher schwierig. Oder rennt mal mit nem Contrabass die ganze Zeit auf und ab. Da kriegt ihr lange Arme ;)

Zum Thema Frauen und "Feeling":
Ich vergleich da mal unsere Gitarristin und mich. Wir spielen Irish Folk, sie kommt eher aus der Klassik-Richtung (Geige), ich aus dem Blues-Bereich (E-Gitarre). Sie sitzt lieber beim Spielen, ich stehe lieber. Aber das ist fürs "Feeling" wumpe. Die Kommunikation ist während des Spielens da. Hier ein Blick, da ein Blick, ein Lächeln, mal ein schmunzelndes Kopfschütteln. Das Übliche

Ich denke es ist einfach eine Sache der Gewöhnung. Solange ich Musik mache, habe ich mit Mädchen und jetzt mit Frauen zusammengespielt. Erst hab ich Klarinette gespielt und war bei mir im Kurs der einzige Junge, dann gings zur Gitarre und zum Irish Folk, halb und halb von der Geschlechteraufteilung. Sicherlich ist es ein anderes Gefühl, wenn ich mit Kumpeln zusammensitze im Klampfenkreis und wir einfach locker improvisieren. Aber das würde ich eher auf die Menschen und ihre Charaktere als solches zurückführen, als auf die Musik oder die Geschlechter.
 
Ich weiß jetzt nicht, was das genau für eine Diskussion sein soll. Geht's darum, dass Frauen nicht ins Bandklima passen sollen oder darum, dass Frauen weniger "Feeling" sondern eher "Perfektionissmus" haben? (Ich will mit dieser Aussage in keinsterweise sagen dass Feeling mit Perfektionismus nicht einhergehen kann)

Ich versuch mal zu Beidem meine Erfahrungen wiederzugeben :).
Bandklima:
Bisher war es tatsächlich so, dass sich die Weiblein in der Band immer in der Rolle des lieben und unantastbaren Schäfchens sehen. Das war bisher leider bei allen so. Nun gut musikalisch waren diese nicht so der Renner, haben aber sämtliche Kritik mit einem "machs doch besser" quittiert. So macht das natürlich keinen Sinn. Gibt aber auch Männlein, die so sind. Diese sind mir aber weniger häufig begenet, als solche Weibchen ... =/
Mit Beziehungen hatten wir keine Probleme, da wir einfach keine hatten. Deshalb halte ich mich da raus.

Feeling:
Es ist tatsächlich so, dass mir vor allem bei Sängerinnen auffällt, dass sie sich größtenteils sehr hinter ihrer Technik (also nicht die Technik, die man in die Steckdose steckt) verstecken. Sie trauen oder wollen sich nicht wirklich öffnen, sondern es wirkt sehr häufig .. nun ja aufgesetzt. Keine Frage, viele sind ausgezeichnete Sängerinnen, aber es fehlt mir persönlich einfach diese Spur Ehrlichkeit, mit der sie ihren Emotionen auf der Bühne freien Lauf lassen.
Das ist bei einem Großteil der Sänger einfach anders. Die ziehen sich förmlich aus und lassen den Gefühlen freien Lauf. Dadurch wirkt es für mich authentischer auch wenn der Sänger jetzt nicht der mords Virtuose ist.
Es gibt wirklich sehr wenige Frauen die das können, aber wenn, dann hab ich Wasser in den Augen :)
 
Ok schlitznase, du hast geschafft, das auszudrücken, was ich die ganze zeit versucht, aber nicht hinbekommen habe. :great:
 
[...]
Bandklima:
Bisher war es tatsächlich so, dass sich die Weiblein in der Band immer in der Rolle des lieben und unantastbaren Schäfchens sehen. Das war bisher leider bei allen so. [...]

In meinen Augen werden Sie aber auch in diese Rolle gedrängt, oder zumindest nehmen die Jungs dieses Bild auch gern auf.

Beschützerinstinkte?
Ti**enbonus?
Jedenfalls beruht sowas m.E. immer auf Gegenseitigkeit.

Wir haben mit (oder wegen) unserer Sängerin gar keine Probleme.

P.
 

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