Schlechtes Monitoring = Schlechter Gig!

  • Ersteller Tobler51
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prinzipiell sollte man alle songs nur auf drums spielen können. allerdings machts mehr spaß wenn man nen gutes monitoring hat (und wenn die musiker spaß haben geht das auch aufs publikum über ;))

nachdem wir diesen festivalsommer allerdings trotzdem in 90% der fälle vorhandenem monitormischer öfters mal nen ziemlich madigen bühnensound hatten, haben wir uns auch für die inear geschichte entschieden, musiker kriegen kabel und nur die sänger bekommen funk zeugs, dann passt das auch mit den frequenzen ;)

mit inear absolut kein thema: jeder musiker (ok drums und bass teilen sich einen weg ;)) bekommt das auf die ohren was er hören will und gut is. dank nicht vorhandener boxen auf der bühne ist das einzige was lautstärkemäßig nicht zu ändern ist das drumset ..

wens interessiert kann mir gerne ne PM schreiben wie unser inear setup aussieht .. arg viel billiger gehts nicht (und auch nur da gespart wo es vertretbar ist ;))
 
Hm! Also man hat schon mal halbwegs gewonnen, wenn man sich geschickt aufbaut.
- Die Gitarrenamps an die Bühnenseite (grad auf kleinen Bühnen). Das hat mehrere Vorteile. Zum einen braucht in der Regel niemand mehr Gitarre auf dem Monitor, und der Mischer kann viel besser den Sound und Lautstärke kontrollieren, wenn die Amps nicht direkt ins Publikum blastern. Gitarristen sind mitunter nämlcih ziemlich laut ;)
- Keyboarder nicht neben oder vor Gitarrenamps stellen. Da hat meist der beste Monitor keine Chance sich durchzusetzen.
- Bass neben Drums (Klar :))
- Sänger nicht unmittelbar vor die Amps stellen (siehe Keyboarder)
- Mit so wenig Monitoren auskommen wie möglich!

Noch´n Tipp:
Wir proben mit einer Band immer unter Livebedingungen. D.h. wir verzichten auf die PA und spielen nur über Monitore. Das hat den Vorteil, dass wir leiser proben, dass das Spielen über Monitor zur Normalität wird, d.h. man weiß, wieviel man wann von welchem Instrument braucht und dass wirklich jeder den anderen hört.
Ich selbst spiele meist ohne Monitor, weil mir das einfach zu laut ist und ich mich eh nie an einem bestimmten Platz auf der Bühne aufhalte. Bin immer unterwegs ;) Zudem bekomme ich genug von allen anderen Muiskern, oder aus den Frontboxen mit. Meinen Amp brauche ich nur so laut, dass ich ihn überall auf der Bühne wahrnehmen kann. Das reicht mir :)

Edit:
Die Beatles und die anderen Jungs von damals haben komplett ohne Monitore gespielt. Also: Was wir hier machen, ist Jammern auf hohem Niveau ;)
 
Bevor ich Bass und Gitarre auf die Monitore geben muss, sollte ich besser nochmal meinen Bühnenaufbau überdenken.
Auf die Wedges gehören nur Signale, die keinen ausreichenden Eigensound haben, wie Vocals, Keyboards, ggf. auf lauten Rockbühnen noch Gebläse.

Ist zwar nach den Board-Regeln nicht erlaubt, aber...


Das seh ich genauso ;)



Ein riesen Vorteil zu dem ist, wenn man immer den gleichen Techniker dabei hat, der die Band kennt und weiß, was auf der Bühne an Monitoring gewünscht und gebraucht wird.
 
Hallo,

wenn ich mal Probleme mit dem Monitoring hatte, dann deshalb, weil diese zu laut waren.
Meiner Meinung besteht die Kunst darin, das was man will oder nicht will unter Livebedingungen dem Tonmenschen rüberzubringen.
Gruß
N.
 
Meiner Meinung besteht die Kunst darin, das was man will oder nicht will unter Livebedingungen dem Tonmenschen rüberzubringen.
Wobei da teilweise auch die Bands dran Schuld sind. Hab vor rund nem Jahr ne größere Amateurband gesehen, die sich zu fein war, vor ihrem Publikum zuzugeben, dass der Monitorsound net optimal ist und deswegen den gesamten Gig verrissen hat... :S

Ich meine es gibt sicherlich Cooleres... aber ein "Könnte ich bitte den Monitor etwas leiser haben" ins Mikro sagen (wenn es anders denn gar nicht geht) ist in meinen Augen immer noch deutlich weniger peinlich, als auf fehlerfreier Rockstar zu machen und dann mit gequältem Gesicht den Gig irgendwie hinter sich zu bringen... Wir sind schließlich alle nur Menschen und machen auch auf der Bühne unsere Fehler... zu stehen, drüber lachen und vergessen :D
 
Gerade für Wedges gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Wenn ich anfangen muss, Gitarren und Bass auf den Monitor zu drehen, hab ich eigentlich schon verloren, weil der Matsch vorprogrammiert ist. Differenziertes Hören ist dann kaum noch möglich.
Ja, ich muss für ein vernünftiges Zusammenspiel meine Mitmusiker auf der Bühne hören, aber doch nicht in erster Linie über den Monitor - abgesehen, man spielt komplett ohne Amps auf der Bühne und/oder mit E-Drum. Da wäre aber auch konsequenterweise In-Ear Monitoring angesagt.
Bevor ich Bass und Gitarre auf die Monitore geben muss, sollte ich besser nochmal meinen Bühnenaufbau überdenken.

Und wie findest Du die Variante, die Gitarrenboxen nach hinten zu drehen, abnehmen zu lassen, und DANN auf die Monitore zu geben?

Wir haben neulich einen Gig in einem relativ kleinen Foyer gespielt mit vielen Kindern im Publikum. Ich wollte das auf Biegen und Brechen vermeiden, dass meine Gitarre zu laut ins Publikum dröhnt.
 
Und wie findest Du die Variante, die Gitarrenboxen nach hinten zu drehen, abnehmen zu lassen, und DANN auf die Monitore zu geben?
Grundsätzlich halte ich davon gar nichts. Wozu soll das gut sein? Warum macht man das? Wo liegt der Vorteil?

Klar, damit sich ein vernünftiger Gitarrenton entwickelt, braucht man schon eine gewisse Lautstärke. Und gerade bei kleineren Gigs, kann das schon mal schnell über die eigentlich benötigte Lautstärke gehen, die man überhaupt für die Beschallung des Publikums bräuchte. Das hängt auch immer ein bisschen von der Musik ab, manche geht auch leiser ;) Kommt auch ein bisschen auf das persönliche Empfinden an. Manchmal ist es gar nicht der Ton, sondern die Lautstärke, die man als Musiker "braucht", und wenn man das von den Amps auf die Monitore verlagert hat man nicht wirklich was gewonnen.
Wenn man häufiger solche kleineren Gigs spielt, sollte man sich auch Gedanken über sein Equipment machen. Es muss nicht ein 100Watt Fullstack sein, ein 50Watt mit einer 4x12 ist da oft schon zu laut. Aber auch hier gibt's noch kleinere Varianten oder technische Lösungen (z.B. Powersoak - gibt's sowas heute noch?)
Die Amps nach hinten drehen kann auch andere nicht erwünschte Effekte haben. Irgendwo müssen die db ja hin. In Studios gibt es sogenannte Silent-Boxen. Da hängt die Gitarrenbox in einer schallisolierten Kabine, oder es gibt auch spezielle Boxen, wo die Lautsprecher nach innen gerichtet sind, und der Schall von einem Mikro abgenommen wird. Alles ziemlich aufwendig, und live nicht wirklich praktikabel.
Und bei allen diesen Lösungen läuft es ja wieder darauf hinaus, dass die Gitarren auf den Monitor gedreht werden müssen. Dies führt dann zwangsweise wieder zu den Problemen, dass man nur schwer einrichtiges Verhältnis auf den Monitoren hinbekommt, und sie auch wieder unnötig laut gedreht werden müssen. Differenziertes Hören der einzelnen Instrumente - aus meiner Erfahrung - ist deutlich einfacher, wenn die Signale aus verschiedenen Quellen an mein Ohr kommen, oder benötigt wenigstens sehr hochwertiges Equipment, was man auf Amateur- und SemiPro-Bühnen kaum findet wird.

Damit Du - wie in der von Dir beschriebenen Situation - das Gitarrensignal nicht voll in's Publikum gibst, empfiehlt sich ein Aufbau, die Amps nicht hinter einem sondern an der Seite zu plazieren. Damit bekommt jeder auf der Bühne was davon mit, der Direktschall geht nicht direkt nach vorne, und macht es dem FOH Mann schwer, und man vermeidet auch, dass man Gitarren auf den Monitor geben muss.

Vielleicht veranschaulicht das pdf, was ich meine. Bei dem dort beschriebenen Aufbau, bekommt jeder was von dem Direktschall der Amps ab, und es wird nur noch Vocals und vielleicht noch Keys auf den Monitoren benötigt.
 

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Auf den ganzen großen Bühnen stehen die Amps meistens sowieso off Stage und werden dort mikrofoniert... auf der Bühne stehen dann meist nurnoch attrappen.
Auch gerne gemacht in kleineren Locations ist es eine fette 4x12er Box hinzustellen und dahinter die kleine Gitarrenkombo und die mikrofonieren... die Monitore reichen mehr als aus!!!

Ich verstehe sowieso nicht, wozu gitarristen 4x12 Tops mit Röhrentops brauchen... die Teile klingen zwar super, jedoch erst ab einem gewissen Pegel, den man auf 99% der Bühnen nicht fahren kann.... (1% sind Bands wie Rammstein, die die Amps dann Backstage haben).
Wäre es nicht sinvoller sich kleine Combos zu besorgen, die dann in der Summe eigentlich besser klingen?!

Was sich alle Musiker mit eigenen Verstärkern IMMER vor Augen halten müssen.... Amps liefern das Signal für die Mikrofone, NICHT für die Musiker (die haben Monitore) und auch NICHT für das Publikum, die haben die Front PA!

Ich mische selber wöchentlich rockgigs in Berlin ab und stelle immer wieder fest, dass grade die unerfahreneren Bands ihre Amps gerne mal hochschrauben und ihren EGO Trip fahren und damit nichtnur ein Monitoring fast unmöglich machen, sondern auch noch ihren Frontsound komplett zerstören.

Was glaubt ihr wie zu laute bzw. schmerzhaft Laute Konzerte zu stande kommen... man muss ja nunmal mit dem Vocal irgendwie über den Lärm von der Bühne rüberkommen...

Hingegen die erfahreneren Bands schaffen es die Amps leise zu machen... die haben scheinbar verstanden, dass das für ihren Sound besser ist und sie sich dadurch besser verkaufen können!!!


Ich verstehe nicht, warum Musiker teilweise mit einem Gehörschutz auf der Bühne stehen... Hat da jemand vielleicht eine Erklärung????????


mfg Alex
 
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Anm. Mod: bitte nicht den kompletten Post zitieren, wenn er direkt drüber steht

ich würde nie ohne gehörschutz auf die bühne .. allein weil der sound nach draussen mir schon zu laut ist und davon kriegste ja auch immer auf der bühne was ab, zum anderen weil mir selbst ein schlagzeug (und das geht nunmal nicht leiser und JA wir haben nen drummer der nicht prügelt wie nen ochse .. ;)) zu laut ist.

den gehörschutz grundsätzlich in frage zu stellen .. ist nunja etwas naiv in meinen augen ;)


desweiteren zum thema git boxen sind nur fürs mikro da: grundsätzlich richtig allerdings wenn die schon krach machen den man ja fürs mikrofonieren braucht warum dann nicht auch gleich als monitor nutzen ? da ich auch beide seiten kenne, kenn ich auch die sehr polarisierten meinungen beider fraktionen (musiker: mein amp MUSS so laut; techniker: kannst den nicht auf 0,00001 stellen??)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...Ich verstehe nicht, warum Musiker teilweise mit einem Gehörschutz auf der Bühne stehen... Hat da jemand vielleicht eine Erklärung???????? mfg Alex

Weil mir selbst ein relativ leise gespieltes Schlagzeug zu laut ist. Ich habe bereits einen streßbedingten Tinnitus, da brauche ich nicht noch einen zusätzlichen von einem zu lauten Becken, oder einem Snareschlag, der mal etwas zu hart war.
Ich verstehe nicht, wie man ohne Gehörschutz neben einem (Natur)-Drumkitt stehen kann. :nix:
 
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Ein Diskussion pro/contra Gehörschutz ist aber schon sehr weit vom Thema weg.


Außerdem gibt es darüber anderswo schon Diskussionen ;)
 
Aber sollte man nicht, wenn man schon mit Gehörschutz spielt, versuchen die Bühne so ruhig wie möglich zu halten, um das wichtigste zu hören?

Glaubt ihr die Tontechniker bzw. das Publikum hat lust, dass der Frontsound extrem laut ist, weil die Musiker nen Gehörschutz tragen und deshalb viel Bühnensound produzieren, den man mit der Front irgendwie übertönen können muss?

Ich hätte als tech auch gerne mal einen Gig mit max. 90db im saal!
 
Ich spiele mit einem 100 Watt Basscombo der nur einen 12" Speaker hat.
Leiser geht nicht; das reicht um sich so eben noch zu hören. ;)
Gehörschutz nur für Drum neben, bzw hinter mir.

Meine letzte Band war auf der Bühne so leise, dass uns die Tonis auch gerne noch etwas auf die Monitore gegeben haben, was evtl noch gewünscht war.
Wenn der Bühnensound recht leise und "nach innen" gerichtet ist, dann ist da auch noch "Platz nach" oben für das Monitoring.
 
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Hallo, wir haben unser Monitoring Problem so gelöst.
Wir sind von unseren Gitarren und Basstürmen und dem Akustikschlagzeug weg und haben komplett auf E umgebaut.
Als Monitoring verwenden wir unsere Probenraumanlage bestehend aus 4 Fohhn FH3 rHP und dem FB3a Sub.
Der Schlagzeuger bekommt zusätzlich In-Ears.
Wenn wir keinen Extra Monitoring Techniker haben (Foh Techniker haben wir) fahren wir über die komplette Monitoring Anlage das Signal der Foh.
Wir kommen so ohne lästigen Gehörschutz aus und können uns bei bedarf auf der Bühne gemütlich unterhalten.
 
Aber sollte man nicht, wenn man schon mit Gehörschutz spielt, versuchen die Bühne so ruhig wie möglich zu halten, um das wichtigste zu hören?

Glaubt ihr die Tontechniker bzw. das Publikum hat lust, dass der Frontsound extrem laut ist, weil die Musiker nen Gehörschutz tragen und deshalb viel Bühnensound produzieren, den man mit der Front irgendwie übertönen können muss?

Ich hätte als tech auch gerne mal einen Gig mit max. 90db im saal!

das eine hat mit dem anderen nur wenig zu tun .. ich kenn auch genug leute die ohne gehörschutz ne deutlich lautere bühnenlautstärke fahren als welche mit gehörschutz die trotzdem nen humanen pegel auf der bühne haben ^^
 
das sind dann aber meist musiker, die keine Rücksicht auf ihr Gehör nehmen :p

Problem ist glaube ich auch, dass wir hier probleme erörtern, die massiv Locationabhängig sind.

Ich habe in Berlin eine Location, die Wabe, in der reicht nen 12" Bassamp recht leise eingestellt um den gesamten Saal zum brummen zu bringen, weil die Raumakustik recht bescheiden ist... in anderen Locations, wie dem Columbia Club ist die Saalakustik wiederum so, dass der Bassamp und allg. Bühnensound ruhig etwas lauter kann.

Ich glaube das beste wäre, wenn sich alle Musiker angewöhnen, mit dem Amppegel flexibel zu sein und sich vllt. vor dem Gig mit dem Toni mal hinsetzen und schaun, wie man am besten mit der Raumakustik umgeht. Allgemein wünsche ich mir mehr zusammenarbeit zwischen Band und Tontechniker! Sollten die Bands aber eigentlich ähnlich sehen, da der Tonler die Band ja nach außen hin präsentiert. (Auch wenn man nicht vergessen darf, dass ein Mischpult kein Klärwerk ist! - Tontechniker sind nicht immer an einem scheiß Saalsound voll Schuld! ;) )

mfg
 
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Hallo, wir haben unser Monitoring Problem so gelöst.
Wir sind von unseren Gitarren und Basstürmen und dem Akustikschlagzeug weg und haben komplett auf E umgebaut.

Jaaaa, Sammy, das hatte ich vor 2 Wochen auch mal so ähnlich, das war aber eine Coverband, mit der zu diesem Gig mit acustischen Gitarren und E-Drums Rock 'n Roll - Nummern und etwas härterer Pop gespielt wurde. Ich selbst spielte meinen '64 Fender Precision über den Promethean 5110, raus aus der DI-Box, rein in den Mischer. Den P. schräg gestellt, hat funktioniert.

Bei meinen anderen Projekten geht das einfach nicht. E-Drums bei Hardrock und Heavy Metal? Bei den Heavy - Projekten handelt es sich dann um eine richtige "Schiessbude" und zwei Gitaristen, die im einen Fall mit 50-Watt Röhrencombos, im andern Fall mit 100-Watt High-Gain - Fullstacks "herumbrüllen".

Aber jetzt das Geheimnis: Auch das geht leise. Seit der Erfindung des "Master-Volumes" ist es möglich, auch ohne Endstufensättigung einen amtlichen Gitarrensound hinzukriegen.

BTW: Bei den beiden Heavy - Projekten betreibe ich einen Bass - Fullstack, der aber auch so leise ist, dass ich den Schlagzeuger und den Rest der Band im Proberaum hören kann. Im Proberaum ist der Schlagzeuger die Messlatte, was Lautstärke angeht.

Ich bin zu 70% auf Bühnen unterwegs, die so groß sind, dass der Fullstack gerechtfertigt ist. Dabei ist meisstens nur der Gesang auf den Monitoren, den Rest krieg ich so zu hören. Und ich gebe alex0293 absolut Recht, auch auf der Bühne mit der Lautstärke, die sich im Proberaum am Schlagzeg orientiert, spielen, und meisstens ist es gut.

Ich meine, die Zeiten haben sich geändert. In den letzten 20 Jahren hat sich der PA-Sound von "offensichtlich Gitarrenorientiert" hin zu "seeeehr, seeeeeeeeeehr basslastig" verändert. Mit Lautstärken, mit denen vor 20 Jahren sich jeder Techniker geweigert hätte, überhaupt noch was abzunehmen, kommt man heute gut zurecht.

Dennoch gelten grundsätzlich zwei Prämissen:

1.) So laut wie nötig, so leise wie möglich und
2.) Die PA kann nur weitergeben, was sie bekommt.

EIn matschiger Bühnensound kann weder zu einem brillianten PA-Sound verwandelt werden, noch kann viel Monitor den Sound/Gig verbessern. Jetzt aber der GAU: Die Band ist diszipliniert, und trotzdem geht wegen der großen, zugestellten Bühne (3 - Band - Festival mit ultrakurzen Umbaupausen) nichts in Punkto sich gegenseitig hören, die PA ist grenzwertig, die Gitarren sind viel zu laut drauf und der Tech weigert sich, was wegzudrehen, nach dem Motto:"Geht nicht"? Dies habe ich im September erlebt, es war katastrophal. Dass der Gesang(ich singe im zweite oder dritte Stimme) überhaupt über Monitor durchkam, grenzt an ein Wunder. In dieser Situation hat der nächste Satz eine essenzielle Bedeutung:

Zu was wird eigentlich geprobt? Ich bin der Ansicht, dass eine Nummer so lange geübt wird (gerne auch aleine), dass im Katastrophenfall, sprich, wenn man sich gar nicht hört, dennoch die Nummern adäquat wiedergegeben werden können. Vor knapp 20 Jahren hatte ich eine Band, bei der beide Gitarreros sooo gut waren, dass man es nicht nötig hatte, aleine zu üben. Bei vielen Proben konnte der Schlagzeuger nicht dabei sein, berufliche Beanspruchung. Trotzdem musste geprobt werden. Die Musik war recht kompliziert, so Richtung Dream Theater, viele Rhytmuswechsel. Ich wurde oft gefragt: "Wie machst Du das, dass Du diese Rhytmuswechsel so drauf hast?" Nun, die Antwort war enfach: Ich übe! Sobald ich Zeit habe, hängt ein Bass um meinen Hals.

Das hilft, Kinder, das hilft viel..... :D :D :D
 
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Da hast du natürlich recht.
Ne Rockband ohne der berühmten Backline aus Marshall Türmen usw. ist schwer vorstellbar, vor allem wenn man auf seinen spezifischen sound besteht.
Ist ne andere Welt.
 
Dennoch gelten grundsätzlich zwei Prämissen:

1.) So laut wie nötig, so leise wie möglich und
2.) Die PA kann nur weitergeben, was sie bekommt.

Das ist die einfache Essenz...
"Alles auf den Monitor" ist meiner MEinung nach ein Zeichen dafür, daß am Bühnensound prinzipiell was nicht stimmt.
Und der gute Bühnensound ist eine Illusion, die ich mir schon lange abgeschminkt habe. Die Nummern müssen einfach so gut sitzen, daß man im Notfall manche Passagen auch fast im Blindflug spielen kann.
Neulich haben wir mal ein Konzert vor sehr vielen Menschen gespielt, open Air, mit einer neuen Nummer im Programm. Ich bin dann draufgekommen daß ich ständig einen falschen Akkord gespielt hab..war einfach für mich nicht zu hören...naja...passiert mir bei der Nummer sicher nie wieder :redface:
Im Optimalfall hört man alles so einigermaßen. Im semiprofessionellen Bereich muß man eben damit leben, daß man ständig mit wechselnden Technikern arbeiten muß...
Vielleicht noch ein kleiner Tip: ein durchdachter Stagerider, auf dem auch die Platzierung der Monitore festgelegt ist, kann schon hilfreich sein...
Ahja, und zum Thema "Gitarren ins Publikum": meine neueste Errungenschaft ist ein Beamblocker für den Gitarrenamp. Hat 2 Vorteile: der Bühnensound ist überall gut, egal ob ich vor oder neben dem Amp stehe, und das Publikum vor dem Amp bekommt nicht die volle Dröhnung ab..eine sehr billige, praktikable Lösung...
 
Ahja, und zum Thema "Gitarren ins Publikum": meine neueste Errungenschaft ist ein Beamblocker für den Gitarrenamp. Hat 2 Vorteile: der Bühnensound ist überall gut, egal ob ich vor oder neben dem Amp stehe, und das Publikum vor dem Amp bekommt nicht die volle Dröhnung ab..eine sehr billige, praktikable Lösung...

Der Beamblocker klingt interessant, ist doch so etwas hier, oder?
Ich denke aber, das viele Musiker (besonders Gitarristen ;) ) sich davon nicht so recht überzeugen lassen werden. Manche bestehen ja auch darauf, ihren Bass-Regler am Amp immer auf voll zu haben, weil es ja sonst nicht klingt :D
 

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