Glossar - wichtige Begriffe für Sänger/innen

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A___________________

Adamsapfel
Der Begriff Adamsapfel ( Prominentia laryngea) bezeichnet den v.a. bei Männern hervorspringenden und tastbaren Abschnitt des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) des Kehlkopfs ( Larynx).

Ansatzrohr
Bei der menschlichen Stimme ist das Ansatzrohr der Raum von den Stimmlippen bis zu den Lippen und Naseöffnungen. Die Stimmritze erzeugt einen undifferenzierten Laut, der im Ansatzrohr durch die unterschiedliche Formung der Mundlippen und durch die unterschiedliche Zungenstellung zu einem Sprechlaut verändert wird (siehe auch Formant).

Artikulation
(lat. articulare: gliedern, deutlich sprechen) 1.) im musikalischen Sinne: Siehe Phrasierung. 2.) im sprachlichen Sinne: Aussprache. Eine schlechte Artikulation stellt z.B. das Nuscheln dar (undeutliche Aussprache).

B___________________

Bauchatmung
Ein Atemvorgang bei dem das Zwerchfell abgesenkt wird, weshalb sich die Bauchdecke passiv nach außen wölbt. Für weiterführende Erläuterungen siehe https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html (dort als "Zwerchfell-Flanken-Atmung" bezeichnet).

Belcanto
Als Belcanto wird die klassische italienische Gesangstechnik einer bestimmten Epoche vom 17. bis ins 19. Jahrhundert bezeichnet, der Begriff wird heute oft verallgemeinernd für jedweden klassischen Gesangsstil verwendet. Grundlegende und typische Ideale und Normen des Belcanto sind im Wesentlichen der Registerausgleich (--> Register), ein runder, weicher Kuppelklang --> Stimmsitz) sowie eine generelle Leichtgängigkeit der Stimme.

Belting
Als Belting (engl. für "Schmettern") wird Gesang bezeichnet, der sich durch einen kraftvollen, durchsetzungsfähigen, vollstimmigen Klang auszeichnet. Belting geht auf den Gesangsstil von Afrikanern zurück und wurde durch die Sklaverei in die USA gebracht, wo es ab Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmen populärer wurde. Belting kommt heutzutage in vielen modernen Gesangsstilen zum Einsatz, insbesondere im Rock und im Soul sowie - in kultivierterer Form - im Musical.
Da Belting einen Klang beschreibt, ist eine gesangstechnische Definition nicht einfach und verschiedene Gesangsschulen lehren verschiedene Konzepte. Belting wird vielfach als "Rufmodus" der Stimme bezeichnet.

Bruststimme
Siehe Register

C___________________

D___________________

E___________________

Epiglottis
Siehe Kehldeckel

F___________________

Falsett
Siehe Register

G___________________

Gaumensegel
Das Gaumensegel wird auch Velum oder weicher Gaumen genannt. Es schließt an den harten Gaumen an und endet im Zäpfchen. Das Gaumensegel ist beweglich und kann locker gelassen oder angehoben werden. In der angehobenen Position trennt es den Mund-Rachenraum von den Nasenhöhlen ab, im hängenden Zustand hingegen trennt es den Mundraum vom Nasen-Rachenraum ab. Es erfüllt somit zum einen eine Funktion bei der Trennung zwischen Atem- und Speisewegen und zum anderen bei der Artikulation.

H___________________

I___________________

J___________________

K___________________

Kehldeckel
Die Epiglottis (deutsch: Kehldeckel) ist eine Verschlusseinrichtung am Kehlkopfeingang. Beim Schluckakt wird der Kehldeckel passiv gegen den Kehlkopfeingang gedrückt und verschließt diesen unvollständig. Der Kehldeckel wird vom Kehldeckelknorpel (Cartilago epiglottica) gestützt. Dieser Knorpel ist, im Gegensatz zum übrigen Kehlkopfskelett, aus elastischem Knorpel aufgebaut. Er besteht aus einem Stiel (Petiolus epiglotticus) und einem Körper. Der Stiel ist mit dem Schildknorpel und dem Zungenbein verbunden.

Kehlkkopf
Der Kehlkopf, auch Larynx [ˈlaːrʏŋks] (von gr. λάρυγξ), liegt vorne im Hals und bildet als Teil des Atemtrakts den Eingang vom Rachen zur Luftröhre. Von außen sieht man in der Mitte des Halses den Adamsapfel, der dem medianen Vorsprung des Schildknorpels entspricht.

Koloratur
lat.: color=Farbe; längere, schnelle Verzierung im Gesang, meist mit einer schnellen Abfolge von Tönen; oft angewandt im Belcanto, vornehmlich im Barock. Anfangs improvisiert, später auch durchkomponiert und fertig notiert (s. z.B. "Der Hölle Rache" aus Königin der Nacht, Mozart)

Kopfstimme
Siehe Register

L___________________

Larynx
Siehe Kehlkopf

M___________________

Musculus Vocalis
Siehe Stimmlippen

N___________________

Nasennebenhöhlen
Die Nasennebenhöhlen (lat. Sinus paranasales) sind luftgefüllte Schleimhautaussackungen der Nasenhöhle, die sich zwischen die beiden Deckplatten (Tabula externa und interna) einiger Schädelknochen schieben. Da die Nasennebenhöhlen an die Nasenhöhle angeschlossen sind, werden sie dem Atmungsapparat zugeordnet. Entgegen früheren Vermutungen haben die Nasennebenhöhlen keine Funktion als Resonanzhöhlen zur Stimmbildung.

O___________________

P___________________

Passaggio
(ital.: Übergang) Registerwechsel von Brust- zu Kopfstimme. Ein guter Passagio ist ein Übergang von Brust- zu Kopfstimme ohne hörbaren Bruch. Siehe Register.

Pfeifstimme/Pfeifregister
Siehe Register

Pharynx
Der Rachen, siehe Ansatzrohr

Q___________________

R___________________

Randstimme
Siehe Register

Register
Als Register bezeichnet man verschiedene Modi der Stimme die sich entweder durch den erzeugten Klang unterscheiden oder durch den physiologischen Mechanismus der Tonerzeugung. Es gibt daher mehrere Definitionen und Theorien zu Registern, die sich teilweise überschneiden. Im Wesentlichen unterscheidet man klanglich zwischen Brust-, Misch- und Kopfstimme und physiologisch zwischen Voll- und Randstimme.
Für weitere Erläuterungen siehe https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/344783-gesangsregister.html.

Rufmodus
Siehe Belting

S___________________

Stimmlage/Stimmfach
Eine Einteilung von Stimmtypi in der Klassik und Chormusik. Zu den Hauptstimmlagen/fächern zählen Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton und Bass (hohe --> tiefe Stimmlage). Siehe Stimmfächer: Merkmale, Bedeutung und Hörbeispiele

Stimmlippen
Die Stimmlippen (auch: Stimmfalten) sind paarige schwingungsfähige Strukturen im Kehlkopf. Sie sind ein wesentlicher Teil des stimmbildenden Apparates (Glottis) des Kehlkopfes, bestehend aus der von Epithel überzogenen Stimmfalte, dem eigentlichen Stimmband (Ligamentum vocale), dem Musculus vocalis und den Aryknorpeln jeweils beider Seiten. Die Stimmlippen werden beidseits bei der Phonation (Stimmgebung) durch Anblasen aus dem Brustkorb in Schwingungen versetzt (Bernoulli-Effekt) und bilden so den Primärschall der Stimme.

Stimmsitz
Als Stimmsitz wird das artikulatorische Zentrum im Mundraum bezeichnet, in Anlehnung an das logopädische Konzept des Vokaltrapezes (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Vokaltrapez). Für viele ausgebildete Sänger ist er sensorisch am vorderen oder hinteren Gaumen wahrnehmbar. Natürlicherweise ist dieses Zentrum für unterschiedliche Vokale weiter vorne oder weiter hinten im Mund. Ziel in vielen gesangspädagogischen Konzepten ist es, den Stimmsitz beim Singen zu vereinheitlichen. Fast alle moderne Gesangsstile streben dabei einen Stimmsitz weit vorne im Mund an ("Vordersitz"), da dies einen transparenten und offenen, bisweilen auch recht scharfen Klang zur Folge hat. Im klassischen Gesang wird je nach Schule ein sogenannter "Kuppelsitz" am weichen Gaumen gefördert, so dass der Ton weicher und flötender klingt.

Stimmumfang
Der Stimmumfang eines Sängers wird bestimmt von dem tiefsten und höchsten Ton, den der Sänger erzeugen kann, definiert. Alle Register, auch das Falsett, Pfeifregister und Strohbass, werden einbezogen. Der Stimmumfang eines Liedes bezeichnet den Umfang an Tönen (tiefster bis höchster Ton) in einem Lied.

Stütze
Als Stütze wird in der klassischen Gesangspädagogik und auch vielen methodischen Ansätzen im Populargesang eine Entlastung der Kehlkopfmuskulatur durch die Atmung bezeichnet. Die Stütze soll möglichst stimmschonendes Singen auch bei lauten oder sehr hohen Tönen ermöglichen, ohne dass die Kraft aus dem Hals kommt. Der Begriff ist wegen der statischen Konnotation umstritten, alternative Bezeichnungen sind "Atemanbindung", "aus dem Bauch singen" oder aus dem Italienischen "Appogio al petto" ("an die Brust anlehnen").
Für weiterführende Erläuterungen siehe https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html

T___________________

Tessitur
(ital. tessitura: das Knüpfen, Flechten) Stimmumfang, der praktisch im Song nutzbar ist. Es schließt alle Töne ein, die vom Sänger ohne große Mühe getroffen werden und von guter Klangqualität sind.

Twang
ist ein Begriff, der durch die von Catherine Sadolin entwickelte Complete Vocal Technique (CVT) auch in Deutschland populär wurde. Dabei wird die epiglottische Falte verengt, die Zunge und der Kehlkopf sind oben und der Kehldeckel leicht angezogen. Twang findet in vielen Bereichen des Contemporary-Gesangs Anwendung und soll die Intensität und "Schärfe" der Stimme erhöhen. Im CVT-Kontext gilt "notwendiger Twang" sogar als Voraussetzung für die meisten Gesangsstile.

U___________________

V___________________

Vibrato
Bei einem Vibrato handelt es sich um eine gleichmäßige, geringfügige Schwankung der Frequenz und/ oder Lautstärke eines Tons. Ein leichtes Vibrato wird oft als "Lebendigkeit" des Tons empfunden. Ein zu starkes, "grobes" Vibrato hingegen kann sehr störend sein. Ob Vibrato eingesetzt wird und als schön empfunden wird, ist eine Frage des Musikstils und Geschmacks.
Ein Vibrato entsteht durch ein leichtes "Wippen" des Kehlkopfes im Luftstrom und kann sich nur einstellen, wenn eine bestimmte Balance zwischen der Aktivität der Atemmuskulatur und der Kehlkopfmuskulatur besteht. Neben diesem sogenannten "natürlichen" (Kehlkopf-)Vibrato kann ein Vibrato auch durch periodische Impulse des Atemmuskulatur simuliert werden ("Zwerchfellvibrato"). Dieses Vibrato ist langsamer und größer als das natürliche.

Vokaltrakt
Siehe Ansatzrohr

Vollstimme
Siehe Register

W___________________

X___________________

Y___________________

Z___________________

Zwerchfell
Das Zwerchfell ist unser hauptsächlicher Einatmenmuskel und trennt den Brustkorb von der unteren Bauchhöhle. Indem es sich absenkt, weitet es die Lungen, so dass Luft einströmt - man atmet ein.
Siehe auch Bauchatmung
 
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Einige für Sänger wichtige Begriffe der Musiktheorie:

A___________________

Artikulation
(lat. articulare: gliedern, deutlich sprechen) 1.) im musikalischen Sinne: Siehe Phrasierung. 2.) im sprachlichen Sinne: Aussprache. Eine schlechte Artikulation stellt z.B. das Nuscheln dar (undeutliche Aussprache).

B___________________

C___________________

crescendo:
Veränderung Lautstärke. "crescendo" (Abkürzung: cresc.) fordert ein allmähliches lauter werden

D___________________

decrescendo, diminuendo:
Veränderung Lautstärke. "decrescendo" (Abkürzung: decresc.) oder "diminuendo" (Abkürzung: dim.) schreibt ein allmähliches leiser werden vor.

Dynamik:
Lehre der Tonstärke (Lautstärke). Oft spricht man davon, dass jemand mit guter Dynamik singt, womit gemeint ist, dass der Sänger in passenden Liedabschnitten mit der Lautstärke spielt, um diesen stärkeren Ausdruck zu verleihen. Zum Beispiel kann man Spannung aufbauen, indem man leise anfängt und stetig lauter wird oder wichtige Passagen (z.B. Refrain) hervorheben, indem man diese lauter singt als die Strophen, usw.. Jemand, der hingegen undynamisch singt, singt zum Beispiel durchgehend laut, auch in unpassenden Liedabschnitten.

E___________________

F___________________

forte, fortissimo, mezzoforte:
Lautstärkebezeichnung. "Forte" (Abkürzung: f) kann man in etwa mit "laut", "fortissimo" (Abkürzung: ff) mit "sehr laut" und "mezzoforte" (Abkürzung: mf) mit "mittellaut" übersetzen.

G___________________

H___________________

I___________________

Intonation:
Im Sinne von Gesang die Treffsicherheit von Tönenhöhen. Jemand, der eine schlechte Intonation hat, singt entweder zu hoch oder zu tief als gefordert oder kann die Tonhöhe nicht halten oder hält sich nicht an die vorgeschriebene Tonart.

J___________________

K___________________

L___________________

M___________________

mezzoforte:
Lautstärkebezeichnung. Siehe forte

mezzopiano:
Lautstärkebezeichnung. Siehe piano

N___________________

O___________________

P___________________

Phrasierung
"Phrase" griech: der Satz, die Wendung. Strukturierung der Musik durch sinnvoll gesetzte (Atem-) Bögen, durch Satz- und Atemzeichen vom Komponisten angegeben oder vom Interpreten selbständig gesetzt.

piano, pianissimo, mezzopiano:
Lautstärkebezeichnung. "Piano" (Abkürzung: p) kann man in etwa mit "leise", "pianissimo" (Abkürzung: pp) mit "sehr leise" und "mezzopiano" (Abkürzung: mp) mit "mittelleise" übersetzen.

Q___________________

R___________________

S___________________

T___________________

Tonart:
Ein Begriff aus der Harmonielehre. Die Tonart bestimmt den Grundton und die zugehörigen Töne in einer Melodie, damit diese harmonisch und nicht dissonant klingt. Die zugehörigen Töne sind diese, die bei der Tonleiter des Grundtones vorkommen, wobei Unterschiede bei "Dur" und "Moll" bestehen. Wer mehr dazu wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Tonart und https://www.musiker-board.de/f70-harmonielehre-analyse-muth/

Transponieren:
Das Ändern der Tonart eines Liedes um bestimmte Halbtonschritte. Die einfachste Art zu transponieren, ist das Oktavieren, also dass das Lied um eine Oktave (8 Ganztöne) höher oder tiefer gesungen wird. Praktisch wird allerdings meist um wenige Halbtonschritte transponiert, um den Tonumfang eines Liedes in eine für den Sänger bequemere Stimmlage zu verschieben.

U___________________

V___________________

W___________________

X___________________

Y___________________

Z___________________
 
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