Mark Lanegan - "The Gravedigger's Song"

  • Ersteller Millionaire
  • Erstellt am
M
Millionaire
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.02.12
Registriert
24.11.11
Beiträge
5
Kekse
0
Dieser Song ist die erste Auskopplung aus dem nächste Woche erscheinenden neuen Studioalbum "Blues Funeral" von Mark Lanegan.

YouTube Link: http://www.youtube.com/watch?v=zP5GWYXp4d0


Als ich das Lied zum ersten Mal hörte, schien mich der Bass-Sound schier umzublasen und ich fand ihn so fett, dass ich hier direkt mal anfragen wollte, wie der gemacht wurde.

Ich selbst bewege mich eher im Bereich Gitarre und Drums und bin ein Bass-Laie, um das mal so gepflegt wie möglich auszudrücken. :p

Ich hatte bisher nur ein paar Mal mit dem Bass-Verzerrer "Big Muff" das Vergnügen und muss sagen, dass man mit dem Gerät ähnliche Sounds hinbekommen könnte, jedoch wollte ich diese Frage lieber in die Expertenrunde dieses Forums schmeißen.


Vielen Dank schon mal im Vorraus,
M
 
Eigenschaft
 
Hallo M,

Guter Bass-Sound, stimmt.
Der kommt aus einem Keyboard/Sampler oder dergleichen ... insoweit schwierig zu sagen, wie man den mit einem Muff hinkriegen kann ;)

Zum Thema Verzerrer und Bass gab's hier schon einige Beiträge. Das ist ein relativ unendliches Thema.
Der Big Muff ist keine schlechte Wahl, aber bei Verzerrer-Bass-Sound gibt's soviele mögliche Parameter, da kann's keine Empfehlung geben.
Manche Basser arbeiten viele Jahre dran und kriegen's nicht hin.

Fazit: Selber probieren

Gruß,

der Omnimusicus
 
Das klingt für mich aber stark nach einem gesampleten E-Bass und nicht nach Synthesizer.

Den verzerrten Sound müsstest du ziemlich einfach hinkriegen, das "statische" im Spiel hingegen kann man als Mensch natürlich schlecht reproduzieren. Wenn man es dennoch versuchen will würde ich Wechselanschlag vermeiden, damit alle Noten möglichst gleich klingen. Leicht vorm Metrum spielen kann auch helfen, damit das Ganze ein bisschen mehr nach vorne geht. Staccatospiel mit extrem kurzer Pause, die weit hinten ist um das Ganze "maschinell" klingen zu lassen, könnte auch klappen (als Stilmittel, staccatoartig ist der Bass in dem Video ja nun nicht).

Das alles ist aber fast schon übers Ziel hinaus und ich denke, dass sich die pure "musikalische Information" auch ohne Hilfsmittel reproduzieren lässt - vom Verzerrer mal abgesehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@omnimusicus Der kommt aus einem Keyboard/Sampler, weil er so "clean" klingt, meinst du? Oder wie verstehe ich das? Oder verstehst du überhaupt was ich mit clean sagen will? :)

@herbieschnerbie Vielleicht hast du recht und da steckt gar nicht so viel Magie dahinter. Vielleicht irritiert mich das auch nur, weil der Bass runtergestimmt ist.
 
Ich habe nicht gesagt dass da keine Magie drinsteckt! :)

Der Song ist schon sehr markant arrangiert: Die Rhythmussektion sticht stark heraus und trotzdem schaffen Gesang und Gitarre(?) dem Ganzen etwas walzerartiges und sphärisches zu verleihen. Sehr gegensätzlich und trotzdem passt es zusammen.

Das ist nichts was man sich aus dem Ärmel schüttelt! Aber es gibt eben viele Faktoren, die den Song so markant machen.

Mit "musikalischer Information" meine ich, dass man mit einem Fuzzpedal schnell einen Basslauf in dem Vibe hinbekommen kann, ohne dass es technisch gesehen exakt nachgebildet ist.
 
Da Josh oder Alain auf dem Album den Bass eingespielt haben, würde ich erstmal sagen, dass alles mit Downstrokes gespielt wurde, da beide Gitarristen sind und hauptsächlich so spielen. Der Sound könnte wohl der Epiphone Jack Casady sein, den Josh gern im Studio benutzt und der Dreck kommt entweder von einem weit aufgerissenen Ampeg oder eben nem Muff.
 
Hallo Millionaire,

@omnimusicus Der kommt aus einem Keyboard/Sampler, weil er so "clean" klingt, meinst du? Oder wie verstehe ich das? Oder verstehst du überhaupt was ich mit clean sagen will? :)

Der Tonansatz ist ziemlich "unbassistisch". Ein solchgeartetes Legato läßt sich nicht direkt mit Saiten realisieren.
Im Mittelteil geht's mal bis zu einem Fis runter. Da ist die Obertonstruktur so, daß es am ehesten einen Sampler nahelegt.
Wie auch herbieschnerbie es annimmt.
ich habe auch schon ähnliche Sounds aus Synthies gehört, daher habe ich es offen gelassen.

Was du mit "clean" meinst, meine ich zu ahnen :)
Es ist wohl eher die Gleichförmigkeit, die die Elektronik hinbekommt. Was hier zum Konzept gehört. Es hat etwas Unerbittliches.

@herbieschnerbie Vielleicht hast du recht und da steckt gar nicht so viel Magie dahinter. Vielleicht irritiert mich das auch nur, weil der Bass runtergestimmt ist.

Runtergestimmt ist der Bass ja gar nicht. Das tiefe Fis ginge auf dem Bass noch mit Standardtuning.
Herbieschnerbie hat ein paar gute Tipps genannt, was Phrasierung angeht (staccato, leicht vor dem Beat).
Bei Gelegenheit werde ich selber mal ein wenig rumspielen. Hab schon lange keinen Verzerrer mehr am Bass gehabt, nur eine ganz leichte Anzerre ...
Mal schauen, ob ich eine Magie finde :D

der Omnimusicus
 
Hallo Vreunde des gepvlegten Verzerrers,

Abrakadabra, Simsalabim und Hokuspokus und so ...
Ja, das mit der Magie klappt noch nicht so ganz, aber es hat mich jetzt doch gejuckt und ich habe etwas mit meinem alten Sans-Amp rumgespielt.

Ich habe mit meiner Drummachine in mitteleleganter Zweifingertechnik den Beat vom Gravedigger's Song eingetackert und dazu verzerrt.
Zuerst direkt eingespielt und in der zweiten Hälfte habe ich sozusagen "gesampelt" und habe eine vorher gespielte Dreiachtelgruppe mehrfach nacheinander auf den Beat gesetzt.
Beim "Samplen" habe ich mir keine wirkliche Mühe mit den Nahtstellen der Dreiachtelgruppen gemacht. Mit mehr Arbeit könnte das "keyboarderischer" kommen.

Das Ergebnis klingt ganz nett, führt mich aber wieder zu meiner Ahnung, daß beim Mark Lonegan der Sound komplett synthetisch erzeugt wurde.



Der Beat treibt gut vorwärts ... das hamm'se schon gut gemacht, die Jungs.

Mein Aufnahme-Setup war: aktiver Musicman Stringray, Mitten ganz auf, Bässe halb, Höhen etwas zurück.
Sans-Amp aus dem letzten Jahrtausend, gut aufgedreht. Damit ins USB-Interface.
Mit Fingern ziemlich in Halsnähe gespielt.

Ich habe noch versucht, mit einem Noisegate mit längerem Attack die Anschlagsgeräusche zu mildern, aber bei soviel Verzerrung ist sowenig Dynamik übrig, daß das Noisegate nicht mehr viel zu tun wußte.

War mal wieder spaßig mit Verzerrer.

Alexander, der Omnimusicus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hätte knallhart eine Note gesampled :D

Aber geht doch in die richtige Richtung! Höhen sind noch etwas aufdringlicher als im Original, aber das ist dann wirklich Kritik auf hohem Niveau.

Schade dass ich gerade nichts bundiertes hier habe. Finde es spannend etwas nachzuahmen, was man sonst nicht so hört. Da kann man noch was lernen!

Muss dringend meinen Prezel wieder auf Vordermann bringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich meinte eigentlich eher: ein Sample pro Note ;)
 
Hallo Herbieschnerbie,

Ich hätte knallhart eine Note gesampled :D

Wieso Smiley ? Das wäre eigentlich das, was ich hätte machen können/sollen/dürfen, ich war bloß zu faul dazu ;)
Ein Keyboard erzeugt ja auch eine Sequenz identischer Einzelnoten.

Außerdem kenne ich mich mit so Samplerzeug zu wenig aus und mache es zu umständlich.
Meine Kollegen witzeln immer, ich wäre gerade den Lochkarten entronnen ... :rolleyes:

Aber geht doch in die richtige Richtung! Höhen sind noch etwas aufdringlicher als im Original, aber das ist dann wirklich Kritik auf hohem Niveau.

Jo, da mein Bass alleine war, habe ich beim Mischen u.a. die 1,5 Khz etwas angehoben, da wird's etwas schärfer.
Das würde im Kontext einen Gesang oder Gitarren etwas zudecken.

Schade dass ich gerade nichts bundiertes hier habe....

Das ist keine Entschuldigung. Wir nehmen es auch ohne Bünde, ran an die Büchse! :)

Der Omnimusicus
 
Nagut, ich habe mal einen Versuch gewagt.

Also nur eine Note samplen war quatsch. Ich habe einen durchgehenden Lauf aufgenommen und ihn so zerschnippselt, dass es ein bisschen wie gesampled klingt. Außerdem ist es nicht so fuzzig wie im Original, hab's aber gelassen, weil ich es so fast cooler finde. Klingt halt mehr nach Bass ;)

http://soundcloud.com/afishsdivingsuit/lanegan-hexerei/s-B9Nxw

Garnicht mal so unflexibel mein fretless hehe
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Herbieschnerbie,

na also, geht doch :) Wer vermißt schon Bünde ...
Habe mal eine Gitarre nebenher gespielt, dann kommt das Stakkatospiel im Bass natürlich anders als im Original, aber hat auch was.

Aber auch Deine Töne schwingen etwas komplexer als der Basssound beim Gravedigger's Song, würde ich sagen.
Was ich ja persönlich gut finde, der manuell gespielte Bass ist einfach lebendiger (selbst wenn du Deinen hier "verschnipselt" hast).
Deshalb spiele ich auch selber Bass ;)

Gerade habe ich bei Amazon das Album "Blues funeral" gesehen und in die 30-Sekundenschnipsel reingehört.
Da sind recht unterschiedliche Sounds drauf, mit Bass, aber auch - wie bei "St. Louis Elegy" - ein orgelmäßiger Sound, also echtes Keyboard.
Wilde Mischung also.

... und dann habe ich noch bemerkt, daß ich den Mark Lanegan offensichtlich schon mal live gesehen habe, denn vor knapp 20 Jahren war ich in New Orleans auf einem Konzert mit den Screaming Trees, Soul Asylum und den Spin Doctors.
Ich weiß nur noch, daß es Leute gab, die die Screaming Trees schon kannten und sie gut fanden, mich hatte es gar nicht beeindruckt.
Was der Lanegan jetzt solo macht, ist aber auch ziemlich anders als die Screaming trees damals ...


der Omnimusicus

PS: Haben wir jetzt hier einen Privat-Thread draus gemacht ?
 
Hallo Jungs!

@ omnimusicus: Is echt gut dein Sound.

Also abgesehen davon das es sicher ein Synth war würde ich mich dem Sound wohl so annähern;

P-Bass
Pelk
Muff
Ampeg voll auf die 12
Bändchenmicro
Kompessor

Gruß
Stephan
 
Hallo Stephan,

StÖfn;5729564 schrieb:
Ampeg voll auf die 12

tja, das ist dann wohl das Heikelste an der ganzen Angelegenheit: Der Raum, wo ich mir den Ampeg voll auf die 12 geben kann :rock:

Augenblicklich bleibt mir nur die DI-Box ...

Alexander, der Omnimusicus
 
Was glaubt ihr denn wie ich meinen Sound erreicht habe?
 
Sind solche Aufnahmen nicht irgendwie teuer auf die Dauer ?

Immer die ganzen Weinflaschen für die ganzen Nachbarn zum Besänftigen ... :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wow, also erstmal Danke Jungs für die Hilfe und das ihr euch so in das Thema reinkniet. Ich muss sagen, hier kann man noch das ein oder andere lernen, vor allem als Bass-Anfänger, wie ich einer bin :)

Habe jetzt selber ein bisschen mit dem guten Big Muff rumexperimentiert, allerdings muss ich sagen, bekomme ich den Fuzz einfach nicht so "steckdosenartig" hin. Muss ich wohl in der post-pro bisschen dran tüfteln :p

Was glaubt ihr denn wie ich meinen Sound erreicht habe?

Das würde mich auch interessieren. :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben