[Kaufberatung] Mandoline (Richtung Bluegrass)

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Riffhard
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Hi,

ich hab grad akutes GAS. Eine Mandoline muß her. Da es "nur" ein Zweitinstrument neben der Gitarre wird möchte ich nicht allzuviel Geld ausgeben, allerdings auch keinen Schrott kaufen. Also eine ganz ungewöhnliche Anforderung. :rolleyes:
Ich hab schon mal kurz geschmökert und die Kentucky Instrumente werden wohl gern empfohlen.
Davon gibt es bei Klangfarbe zwei. Die KM250 und die KM350S, beide kosten 399,--. Was schon recht viel ist, aber wenn ihr meint es lohnt und sich keine günstigere Alternative auftut werde ich das wahrscheinlich investieren.
Fragt sich nur welche von den beiden?
Es gäbe auch noch die Fender FM52E. Die wäre doch deutlich günstiger. Was haltet ihr von der? Oder vom Fender Value Pack?
Dann noch die Ibanez M510E, die ist nochmal günstiger als die Fender. Pickup wäre aber höchstens nice to have da sie ohnehin nur zu Hause gespielt wird.
Damit wäre die Auswahl bei Klangfarbe auch schon erschöpft.
Wenn ihr empfehlens- und preiswerte Alternativen von anderen Händlern habt würde ich allerdings auch online Kauf in Betracht ziehen.

lg
 
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... nicht ganz unwichtige Frage: Was möchtest Du denn spielen Für Bluegrass sieht der Markt etwas anders aus als für Mandolinenkonzerte des Barock oder Irish Folk. Wenn es "nur" um das Erlernen und Ausprobieren geht, dann bekommst Du gelegentlich sehr ordentliche alte deutsche Mandolinen für um die 50 EUR. Habe selbst so ein Teil aus der direkten Nachkriegszeit, die immer noch intakt ist, gut bespielbar und ordentlich klingt. Nur eben nicht für Bluegrass...
 
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Ich hatte mal eine recht günstige Dean-Mandoline mit passivem Piezo-Tonabnehmer. Die kostete so um die 200 EUR. Ein erfahrener Mandolinenspieler versicherte mir, dass es sich um ein durchauchs brauchbares Instrument handelt.
 
Danke mal für eure Antworten. Ich denke dabei schon in erster Linie an Bluegrass. Die Mandolinen bei Klangfarbe sind doch Vertreter dieser Art? Oder hab ich da was übersehen?
Die Dean scheinen aber nicht gerade leicht zu bekommen sein. Jedenfalls hab ich da auf die schnelle nichts gefunden.

Was haltet ihr von der Epiphone MM30. Massive Fichtendecke, Mahagoni Body. Das klingt ja nicht schlecht. Ich weis schon. Ist eine Epiphone. Bei Gitarren gibt es da ja viele die bei dem Namen gleich generell abraten. Ich hab eine Epi und bin sehr zufrieden damit.
Oder die Loar LM-220, ebenfalls voll massiv. Der Hersteller ist für mich ein unbeschriebenes Blatt.
Bei den beiden wäre der Preis natürlich schon sehr lecker.
 
Die von Dir genannten Mandos sind schon Bluegrass-Mandolinen, basierend auf der amerikanischen Bauart mit gewölbter Decke und Boden. Noch typischer für Bluegrass wäre die F-Form:

https://www.thomann.de/at/the_loar_lm_520_vs.htm

Den F-Mandolinen sagt man einen etwas fetteren Ton nach als den A-Mandolinen, vor allem im abgestoppten Rhythmusspiel (Chop).

An den von der Gitarre her bekannten Namen kann man sich bei Mandos nur bedingt orientieren, auch wenn im HiEnd-Segment eigentlich alle Bluegrassmandolinen Kopien der Gibson F5 sind:

https://www.thomann.de/at/gibson_f5l_the_fern_mandoline.htm

Die will ich Dir jetzt aber nicht ernsthaft vorschlagen;) Aber Fender und Epiphone sind im Mandolinen-Einsteigersegment jetzt nicht unbedingt nicht die großen Namen. Einen guten Ruf in dem Bereich haben zum Beispiel Kentucky, Loar und Eastman. Den vollen Marktüberblick habe ich in dem Bereich aber auch nicht, eventuell können unsere Mandolinistas noch mehr Namen beisteuern oder zu den konkreten Modellen etwas sagen.

Banjo
 
Den F-Mandolinen sagt man einen etwas fetteren Ton nach als den A-Mandolinen, vor allem im abgestoppten Rhythmusspiel (Chop).
Hmm, das ist eher ein Gerücht.
Das Hörnchen der F-Mandoline ist vollmassiv und der Einfluss wird meistens etwas überschätzt.
Wenn die Deckenverleistung gleich ist, dann klingt eine A-Mandoline wie eine F-Mandoline.

Es gibt Unterschiede, ob die Mandoline F-Löcher hat oder ein rundes Schallloch.
Der Ton aus dem F-Löchern ist tendenziell etwas kürzer und schärfer, beim Solo durchdringender. Das runde Loch klingt etwas voller mit mehr "Sustain", sofern sich bei Mandoline überhaupt von so etwas reden lässt.
Letztlich macht auch die Verleistung noch viel aus.

Zumindest im höherpreisigen Bereich gibt es sowohl F- als auch A-Mandoline mit F-Löchern oder rundem Schallloch.

Und ja (für alle Neulinge), der Ausdruck F-Mandoline hat NICHTS damit zu tun, dass die Mandoline F-Löcher hat. ;)
In fachfremden Magazinen wird das auch machmal verwechselt. :rolleyes:
 
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Die Gibson wäre natürlich cool aber etwas overkill. :rolleyes:
Eastman sehe ich weder bei Klangfarbe noch Thomann oder Session Music.
Das Fender oder Epi bei Mandolinen nicht die großen Namen sind muß ja nicht heissen das sie schlecht sind. Oder ist von deren Mandolinen tatsächlich eher abzuraten?
Wenn ich mir das Mandolinen Angebot der großen Häuser so anschaue scheint Tennessee hier in etwa das zu sein was Epiphone bei den Gitarren ist. Gibt es Meinungen zu denen?

So weit scheint sich im unteren Preissegment dann ja schon mal die Loar herauszukristallisieren.
 
Hmm, die Tennessee Mandos fand ich bisher klanglich nicht so überzeugend, teilweise auch echt leise, was ich so in der Hand hatte, das ist bei einem eh eher leisen Instrument nicht so der Hit.

Bei den günstigeren Firmen rate ich auch eher zu Eastman oder noch besser Kentucky. Loar ist irgend etwas neueres, wahrscheinlich so eine der China-Produktion, die unter verschiedenen Namen erkauft wird, muss aber nicht schlecht sein, Thomann wählt da schon gut aus, vielleicht ein Versuch wert?

Bei Bluegrass Modellen musst du bedenken, dass es um gewölbte Decken geht und eine Mandoline aufgrund des Saitenzugs auch stabil gebaut sein muss.
Die Materialmenge macht es da auch nicht so aus. Eine Archtop-Gitarre ist auch etwas teurer.
 
Mann, gar nicht so einfach sich eine Mandoline zuzulegen. :gruebel:
Wenn ich zusammenfasse:
Loar = mit Vorsicht zu genießen und antesten ist nicht möglich da Klangfarbe die nicht hat
Eastman = zwar empfehlenswert allerdings sehe ich die zumindestens bei keinem der großen Händler
Tennessee = klares no go
Epiphone, Fender = ?

Leider ist die Auswähl bei Klangfarbe sehr bescheiden. Bleibt mir eigentlich nur mal die Kentucky gegen die Fender und Ibanez zu testen. Mehr Möglichkeiten hab ich bei Klangfarbe eh nicht.

Danke euch schon mal.
 
Ich persönlich besass eine Ibanez M510E-B. Verarbeitungstechnisch kann man nichts sagen, prinzipiell grundsolides Instrument. Einzig die F-Löcher waren nicht ganz so sauber geschliffen und lackiert, was aber bei der Preisklasse hinnehmbar ist, denk ich. Vom Sound her kann ich im Vergleich zu Mandolinen von Loar und Eastman nichts sagen, da mir von diesen noch keine untergekommen ist. Im Vergleich zu hochwertigeren Mandolinen wie z.B. von Weber, Furch etc. (Habe aktuell eine Furch MF-23SF, bei Thomann seh ich 1300 Euro, in Tschechien günstiger:) ) schneidet sie klar schlechter ab. (Weniger räumliche Wärme, Lautstärke, Dynamik). Aber ist auch eine etwas andere Preisklasse. Der Grundsound ist aber durchaus angenehm, nicht zu spitz in den Höhen und sicher brauchbar. Vielleicht etwas leise.
Mir fiel öfters die Ähnlichkeit zu anderen Mandolinen in der Preisklasse auf (Stagg, Fender) und denke(weiss aber nicht), dass die in etwa aus derselben Firma stammen könnten. Klar, sehen etwa alle gleich aus. Aber mich beschlich da doch das eine oder andere Gefühl.

Wie gesagt, Soundtechnisch als Einsteiger-/Zweitinstrument durchaus brauchbar und von der Verarbeitung her praktisch nix zu bemängeln. Auch der Koffer ist in Ordnung.
Kriegt man aber hochwertigere Mandolinen in die Hände kann durchaus der Wunsch noch einer solchen aufkommen.
Der Pickup tut seinen Zweck. Mit einem magnetischen Tonabnehmer kriegt man natürlich nie einen authentischen Akustik-Mandolinensound hin, aber ich empfand ihn soweit als angenehm und hab die Mandoline desöfteren auch so über einen Verstärker gespielt. Aber auch hier fehlt mir eine Referenz. Für einen authentischen Sound empfiehlt sich sowieso die Abnahme über ein Mikrofon.

Leider fehlt mir der Vergleich zu den anderen hier genannten Marken, aber ich hoffe ich konnte trotzdem irgendwie helfen.

Gruss
dreod
 
Ganz knapp: The Loar, Kentucky, Eastman, teilweise auch Rover sind eine Betrachtung wert. Grundsätzlich würde ich noch darauf achten, ob eine Mando vollmassiv gebaut ist oder wenigstens eine vollmassive Fichtendecke hat - die entwickeln sich dann im Klang in der Regel noch. Die Epiphone und ne Fender hatte ich mal gespielt, waren aber beide sehr dünn und leise. Wenn die Optik nicht stört, rate ich zu einer A-Mandoline, die weniger kostet, da einfacher zu produzieren. Sehr gut ist beispielsweise eine KM-505 von Kentucky, um die 400 Euro, denke ich. Ein Geschäft, wo mehrere günstige Mandos verglichen werden können, dürfte man in Deutschland vergeblich suchen. Besser die Option des Versandhandels nutzen, die Instrumente 14 Tage zu testen und bei Nichtgefallen zurückzuschicken. Da kann man zu Hause in Ruhe probieren.
 
Hallo Doppelstopper,

weißt Du denn eine Versandhandelsquelle für die genannten Marken, speziell Eastman, The Loar oder Rover. Riffhard hat da ja nichts gefunden.

Banjo
 
Ich hab tatsächlich jetzt einfach mal eine The Loar LM 520 bestellt, da die auch in einem anderen Forum sehr empfohlen werden. Wenn ich aus irgendeinem Grund nicht mit ihr zufrieden bin geht sie halt zurück.
Leider ist sie bei Thomann nicht lagernd. Sobald ich sie, hoffentlich in der ersten April hälfte, habe poste ich mal ein Unpacking und meine ersten Eindrücke. :D
Bis dahin laufen noch ein paar gutenmorgen.gif die Kehle runter.
 
Sobald ich sie, hoffentlich in der ersten April hälfte, habe poste ich mal ein Unpacking und meine ersten Eindrücke. :D
:great: Ich freu mich schon auf den Bericht!

Der Name Loar dürfte übrigens eine Anlehnung an den Gibson Entwickler Lloyd Loar sein, der für die Mandolinenmodelle F5 und A5 sowie die Gitarre L5 verantwortlich war.
 
Korrekt, Gibson-F5-Mandolinen, die in den Jahren 1923 und 1924 von Lloyd Loar signiert wurden, erzielen sechsstellige Höchstpreise im Bluegrass-Markt und werden allgemein als Prototypen der Bluegrass-Mandoline betrachtet. Wen's interessiert, hier noch mehr Fakten zu Lloyd Loar, der sich nicht nur um Gitarren und Mandolinen gekümmert hat, sondern ganz allgemein ein Musikinstrumentenpionier war, von Roger Siminioff, der sich intensiv mit dem Leben und Werk von Lloyd Loar beschäftigt hat und so etwas wie ein inoffizieller Verwalter des umfangreichen Erbes ist:

http://www.siminoff.net/pages/loar_background.html

Dort gibt es auch ein nettes Bild eines sehr jungen Les Paul mit einer Mandoline in der Hand;) Zur 5'er-Serie von Gibson gehörten übrigens auch noch die H5-Mandola, das K5-Mandocello und das Style 5-Banjo.

Ironischerweise trennte sich Lloyd Loar 1924 von Gibson angeblich unter anderem weil die Geschäftsleitung seiner Vision von elektrischen Instrumenten nicht folgen wollte;) Wenn die gewusst hätten....

Banjo
 
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Ach, das Geschick oder den Willen gute Entwickler zu halten hat Gibson wohl bis heute nicht. :rolleyes:

Bruce Weber (Weber/Sound to Earth) war auch Entwickler bei Gibson/Flatiron.
Die waren nicht einverstanden, dass Gibson den Betrieb nach Nashville verlegt hat und haben ihre eigene Firma eröffnet.

"None of us were willing to move. We live in Montana because we like the scenic beauty of the mountains, the fresh air, and the people who live here." :cool:
 
Hallo,

ich habe eine f-Mandoline Typ LM-520-VS von "The Loar" und bin absolut glücklich damit. Obwohl ich inklusive Koffer nur 275 EUR (www.martinsmusikkiste.de) auf den Tisch legen musste, überzeugt meine Mandoline auch Instrumentalisten, die eine Mandoline für mehrere Tausend Euro ihr eigen nennen. Sie ist massiv und hat einen satten, durchsetzungsstarken Sound. Ich würde sie auf jeden Fall immer wieder kaufen.

Viele Grüße
corimart
 
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War die neu oder gebraucht? Thomann knöpft mir 333,-- ab und da ist nicht mal ein Gigbag dabei.
 
Das Instrument bekommst du momentan nirgends günstiger, eher teurer. :nix:

Es kann auch sein, dass Loar am Anfang noch etwas niedrigere Preise hatte, um auf den Markt zu kommen.
Bei Weber war das auch so. Ist zwar ein etwas anderes Preisniveau, die waren vor einigen Jahren aber auch noch deutlich günstiger.
 

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