Wie bekommt man den John Lee Hooker Sound

  • Ersteller SebeyBluesFan
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Ich hab mich schlecht ausgedrückt. Ich hätte schreiben sollen beide sind keine technisch guten Gitarristen. Was sie spielen ist recht leicht nachzuspielen.

Einspruch... es gibt wenige Leute die so mit Phrasierung arbeiten können und das dann auch noch grooven lassen... ich erinnere mich immer wieder grinsend bei sowas an Carlos Santana der bei "I got my Mojo working" mit Clarence Gatemouth" Brown absolut hilflos Standards schrubbt... und ihm ist die Verzweiflung wirklich anzusehen...

 
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Hallo blechgitarre,

Was du schreibst ist sehr interessant,aber wie meinst du das mit der anderen Liga?? Für mich ist Taylor genauso wie Hooker ein Musiker der technisch gesehen wenig kann auf der Gitarre. Beide sind keine guten Musiker, aber trotzdem faszinieren sie mich, ich bin ein Fan von beiden.

Fast alle der "alten" Deltamusiker pflegten einen ziemlich rauhen Stil, der meist auf filigrane Details verzichtetet und mehr den rhythmischen Part unterstrich. Robert Johnson würde ich da als eine Ausnahme einstufen. Dass sein Stil auch von seinen Zeitgenossen als deutlich anders, bzw. "more sophisticated" eingestuft wurde, bist bekannt. Es ist auch der Hauptgrund weshalb man ihm den berühmten Teufelspakt nachsagte.

Taylor ist sicher auch keine Virtuose, aber im Gegesatz zu Hooker konnte er wenigsten das Bluesschema durchhalten.;-)
Ob Hooker das oft nicht schaffte oder ob ihn das nicht interessiert hat, weiss ich auch nicht.
Es gab letztes oder vorletztes Jahr mal eine komplette Doku über Hooker auf einem der 3. Programme, ca. eine Stunde. War wirklich informativ und sehenswert. Aber da wurde diese Frage auch nicht beantwortet.

Tja, bei Hooker, Dylan und Konsorten scheiden sich oft die Geister, vor allem bei den Musikerkollegen. Beim nicht musizierenden Publikum weniger, wie man am kommerziellen Erfog ja sehen kann. ;-))

bluesfreak schrieb:
... ich erinnere mich immer wieder grinsend bei sowas an Carlos Santana der bei "I got my Mojo working" mit Clarence Gatemouth" Brown absolut hilflos Standards schrubbt... und ihm ist die Verzweiflung wirklich anzusehen...

Tolles Video!
Das hat er nicht besser verdient. Er hätte seinem Kollegen Gatemouth Brown UND dem Publikum den Respekt erweisen sollen und erst mal seinen Kaugummi aus dem Mund nehmen sollen. Dann hätte er sich vielleicht besser auf seine Gitarrenarbeit konzentrieren können. Ich hasse kaugummikauende Musiker auf der Bühne!

Gruss, Kond
 
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Taylor ist sicher auch keine Virtuose, aber im Gegesatz zu Hooker konnte er wenigsten das Bluesschema durchhalten.;-)

"...das Bluesschema durchhalten..." das mag für Amateure wichtig sein, damit sie beim jammen nicht rausfliegen. Es gibt soviele Variationen vom "Bluesschema" und die Blueser wie J.L. Hooker schreiben Songs , die ne Message haben! Also auch Text! Genauso wie Bob Dylan und viele andere.
Die brechen aus Schemata aus und das hat seinen Reiz. Sie machen eben ihr Ding und brechen auch musikalische Regeln so, dass es cool klingt und bisweilen unverwechselbar und kreieren ihren Stil.
 
Hallo hercoflex50!

"...das Bluesschema durchhalten..." das mag für Amateure wichtig sein, damit sie beim jammen nicht rausfliegen.

Du hast offensichtlich noch nie in einer professionellen Bluesband gespielt...

Es gibt soviele Variationen vom "Bluesschema" und die Blueser wie J.L. Hooker schreiben Songs , die ne Message haben! Also auch Text! Genauso wie Bob Dylan und viele andere.

In der Art Blues, die Hooker gespielt hat, gab es nicht viele Variationen des Bluesschemas, genau genommen gar keine, ausser denen, die er selbst gemacht hat. Und ja, er hatte natürlich als Sänger Texte. Leider war das aber oft genug für die meisten Zuhörer vollständig unverständliches Gemurmel.

Die brechen aus Schemata aus und das hat seinen Reiz. Sie machen eben ihr Ding und brechen auch musikalische Regeln so, dass es cool klingt und bisweilen unverwechselbar und kreieren ihren Stil.

Aus einem Schema ausbrechen im Sinne kreativer künstlerischer Freiheit oder z.B. aus Bequemlichkeit oder Unfähigkeit sind zwei paar Schuhe. Ich hatte leider keine Gelegenheit Mr. Hooker zu fragen warum er so spielte wie er spielte. Deshalb kann ich nicht beurteilen ob er evtl. einen Stil damit kreieren wollte. Ich weiss aber eins: wenn ich mich in einer Bluesband nicht ans Schema halte wo das erforderlich ist, werde ich umgehend Probleme mit den Kollegen bekommen und rausfliegen, wenn ich das nicht schnellstens ändere. Und das gilt meines Wissens für profesionelle Blueser erst recht. Hooker hat man das offensichtlich nachgesehen, warum auch immer. Deshalb hatte er auch keinen Grund etwas daran zu ändern. Schön für ihn, wenn man ihm solche "Narrenfreiheit" gwährt hat.
Ich habe auch kein Problem damit. Ich weigere mich einfach, jemand so eine pauschale Hochachtung entgegenzubringen nur weil alle Welt meint, sie müsste bestimmte Bewertungen nachbeten, oder sich nicht traut, eine andere Meinung zu vertreten. Das ist meine Art aus dem Schema auszubrechen. ;-))

Gruss, Kond
 
Mir fällt grade ein Dialog ein, der zwischen Lightning Hopkins und Billy Gibbons mal während einer Session stattgefunden haben soll, als man sich über das "Schema" uneinig war.

Gibbons: " Hey, Lightning, you played the wrong change."
Hopkins: " Lightnin' didn't do the wrong change. Lightnin' change when lightnin' wanna change!"

Die Leute, von denen hier die reden ist, fliegen nicht aus Bands, weil sie sich nicht "ans Schema halten".
Die schmeissen stattdessen die Leute raus, die ihnen nicht folgen können.

Das Blues-Schema ist eine Simplifizierung von weissen Musik-Bürokraten und der Kommerz-Industrie, die versucht haben, afro-amerikanische Musik für Europäer nachvollziehbar zu machen. "An's Schema halten" ist schlicht und einfach nicht das Konzept dieser Musik. Für Solisten ist ja grade der Reiz, eben keinem Schema folgen zu müssen, sondern die Stücke immer wieder neu zu variieren. Wer sich darüber wundert, daß man einem Hooker diese Freiheiten "nachsieht", hat offensichtlich nicht verstanden, daß sie diese Musik ausmachen. Schon mal was von Improvisation gehört? :D


Dieses sture Runterdudeln immer gleicher Schemata ist der Grund, weshalb ich mir die meisten weissen Blues-Bands höchstens 10 Takte lang anhöre. Es langweilt einfach.
 
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Dieses sture Runterdudeln immer gleicher Schemata ist der Grund, weshalb ich mir die meisten weissen Blues-Bands höchstens 10 Takte lang anhöre. Es langweilt einfach.

Geht mir ähnlich. Ich nenne das "Weißbrot-Blues" :D
Außerdem ist doch gerade Blues so angelegt, dass man als Begelitband auch kurzfrstig auf überraschende Abweichungen reagieren kann. Ein erfahrener Musiker sollte so was hinbekommen.

Übrigens hat auch Bob Dylan gerne mal spontan den Ablauf seiner Songs verändert - auch im Studio. Hört auch mal "Subterranean Homesick Blues" an, da hört man die Begleitband förmlich kämpfen, dass sie nicht rausfliegen.
 
Was da an künstlerischer "Freiheit" in Top-Acts herrscht, das können wir Amateure und wahrscheinlich schwerlich vorstellen. Profimusikern ist es völlig egal, was das "Schema" ist. Da ist wirklich der der Looser, der das Abbiegen nicht mitbekommen hat.

Am Ende läuft die Diskussion darauf hinaus: Was macht einen guten Musiker aus? Wer da in (nur) Anschäge/Minute denkt, wird am Ende wohl eher auf Sekrtäre stehen.

Das Video das Bluesfreak gepostet hat, zeigt sehr anschaulich, wie schwer es sein kann, Blues authentisch und überzeugend zu interpretieren. Dazu gehört dann weit mehr als nur Spieltechnik.
Daraus würde ich dem guten Carlos aber nie einen Vorwurf machen!! Denn es gibt da dann einfach Dinge, die man nicht erlernen kann.
 
Hallo blechgitarre,



Fast alle der "alten" Deltamusiker pflegten einen ziemlich rauhen Stil, der meist auf filigrane Details verzichtetet und mehr den rhythmischen Part unterstrich. Robert Johnson würde ich da als eine Ausnahme einstufen. Dass sein Stil auch von seinen Zeitgenossen als deutlich anders, bzw. "more sophisticated" eingestuft wurde, bist bekannt. Es ist auch der Hauptgrund weshalb man ihm den berühmten Teufelspakt nachsagte.

Weil sie eben laut sein mussten und in den 30er Jahren als auch Hooker anfing noch keine Verstärker hatten. Sie spielten damals auch keine Konzerte, sondern Tanzmusik und in Kneipen wo die Leute soffen und dazwischengröhlten. So wie Hound dog Taylor das auchmachte bis er in den 70 ern seine erste Platte aufnehmen konnte.
Auch wenn Carlos Santana auf dem Video nur ein dummes gesicht und keinen Blues machen kann:evil: Behaupt ich weiter, dass heute Tausende Gitarristen die alten Bluesstile technisch viel besser drauf haben als die alten Originale.
Heute gibt es ja seeeeehr viele Gitaristen viele davon stehen auf Blues. Die alten Bluesknacker hätten alle Genies sein müssen wenn sie heute technisch nicht übertroffen werden.
Natürlich haben die alten originale viel mehr Charisma als die jungen. Hooker hat ja 60 Jahre Musik gemacht ganz verschiedenes publikum fasciniert.
Diese alten Knacker definieren also das Original.
So wie moderne Modelingverstärker nicht besser sein können als die Originalverstärker.
Man kann also nicht besser sein als Hooker, Waters, Little Walter. Jüngere Musiker können höchstens was Neues schaffen. Wie z.B. die Stones und andere Rockbands, die den Blues weiter zum Rock entwickelten.
 
Hallo , mein Lieber!
Mir fällt grade ein Dialog ein, der zwischen Lightning Hopkins und Billy Gibbons mal während einer Session stattgefunden haben soll, als man sich über das "Schema" uneinig war. Gibbons: " Hey, Lightning, you played the wrong change." Hopkins: " Lightnin' didn't do the wrong change. Lightnin' change when lightnin' wanna change!"

Ich kenne dieses Zitat, dass Lightning Hopkins zugeschrieben wird. Ich bezweifle auch nicht, dass er das schon mal so gemacht hat. bei den Aufnahmen, die ich von ihm habe, hält er sich jedenfalls ans Schema. Darum geht es aber im Grunde nicht nur. Ich möchte erst noch mal darauf hinweisen , dass ich trotz meiner Meckerei nicht alles von Hooker ablehne. Es gibt auch Songs von ihm, die mir gut gefallen und die ich sogar selbst spiele, wie z.B. "Boom, Boom, Boom". Die Sache mit dem Schema war ein Beispiel dafür, warum ich gerade ihn nicht als geeignetes Vorbild auswählen würde, wenn ich Bluesgitarre lernen wollte. Und zwar auch aus didaktischen Gründen.

Das Blues-Schema ist eine Simplifizierung von weissen Musik-Bürokraten und der Kommerz-Industrie, die versucht haben, afro-amerikanische Musik für Europäer nachvollziehbar zu machen.

Du solltest Dich doch noch mal gründlicher mit der Geschichte des Blues beschäftigen.

Schon mal was von Improvisation gehört?

Zur Improvisation gehört ein Rahmen (=Schema) für die harmonische Grundorientierung in dem der improvisierende Musiker sich (auch nur bedingt) frei bewegen kann. Hat er den nicht, wird auch nicht viel aus der Improvisation, da Melodielinien sich an Harmonien orientieren. Einer der m.m.n. besten weissen Bluesgitarristen ist Mick Taylor (s. das Live-Konzert mit John Mayall zu dessen 70! Geburtstag). Er sagte mal sinngemäß auf die Frage nach Skalen bei der Improvisation, dass er sich dafür nie besonders interessiert habe, sondern sich beim Spielen von Soli mehr an den Akkorden orientiere.

Dieses sture Runterdudeln immer gleicher Schemata ist der Grund, weshalb ich mir die meisten weissen Blues-Bands höchstens 10 Takte lang anhöre. Es langweilt einfach.

Wusstest Du, dass sich auch die meisten schwarzen Blues-Bands am Schema orientieren?

blechgitarre schrieb:
...Behaupte ich weiter, dass heute Tausende Gitarristen die alten Bluesstile technisch viel besser drauf haben als die alten Originale.

Das sehe ich auch so. Die "Schüler" haben eben die Meister, zumindest in dieser Hinsicht, eingeholt. Spricht ja nicht gegen die Schüler. ;-)

Im übrigen ist es natürlich jedem freigestellt, die Blueser zu hören und zu mögen, die ihm am besten gefallen. Es gibt also keinen Grund zur Aufregung, wenn jemand einen bestimmten Musiker nicht favorisiert, den andere vielleicht besonders attraktiv finden.

Blues Gruss, Kond
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Vergleich kann man das Album "Riding With The King" von Eric Clapton und B.B.King heranziehen. Claptons Stil ist versierter, sauberer, während B.B. eher chaotisch an die Sache rangeht. Persönlich würde ich B.B. aber vorziehen, da bei ihm einfach mehr Feuer drin ist und Clapton dagegen etwas langweilig wirkt.
 
Wusstest Du, dass sich auch die meisten schwarzen Blues-Bands am Schema orientieren?

Eigenlich wollt ich mich hier raushalten aber eines muss ich dazu doch loswerden: Es ist ein Unterschied zwischen "am Schema orientieren" und "am Schema festhalten". Am Schema festhalten tun sich eigentlich nur Leute die entweder nicht mitzählen, nicht zu/mithören oder einfach keinen Blues spielen können, alle anderen sind wief und fix genug Changes zu erkennen und wissen wohin sie laufen müssen... und ich muss leider auch das Statement oben bestätigen, die meisten europäischen Amateur Blueser sind nach dem erstem Song langweilig denn da wird gnadenlos der 12takter geschrubbt... und glaub mir, da ich bei einem Verein der Bluesfreunde mit wöchentlicher open Stage und Jam war lernte ich das the hard way... kein Vergleich zu den Sessions an denen ich schon teilnehmen durfte wenn ich beruflich in USA war... da machte es richtig Spaß mitzuspielen und Changes auf Zuruf sind auch mal ne Challenge :)
 
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Es kommt doch keine Stück auf "Versiertheit" an.
Ein schönes Beispiel ist da für mich "When Love comes to Town" U2/BB King. Was BB King da mit 3 1/2 Tönen bewirkt, kann (und will!) der gut Edge gar nicht aufholen. Er könnte die Töne auch genauso gefühlvoll usw. spielen und es wäre trortzdem eben nicht BB King.
 
Warum wohl gibt es so viele Aufnahmen von Hooker wo er allein mit seiner Gitarre zu höhren ist? :D:nix::D
 
Weil er es konnte.
 
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Hallo bluesfreak!

Es ist ein Unterschied zwischen "am Schema orientieren" und "am Schema festhalten".

Der Begriff "Schema" wird hier irrtümlicherweise offenbar nur - oder fast nur - auf die 12 Takte bezogen. Das hatte ich nicht so eingeschränkt gemeint . Vielleicht sollte man wirklich besser von "Changes" sprechen, da dieses Wort den vorliegenden Harmonieablauf eines Songs meint, egal wie er aussieht. Mir ging es darum zu betonen, dass die Orientierung (s.o.) am Harmonieablaf eines Songs, ob 12-Takt oder nicht, wichtig ist.

... und ich muss leider auch das Statement oben bestätigen, die meisten europäischen Amateur Blueser sind nach dem erstem Song langweilig denn da wird gnadenlos der 12takter geschrubbt...

Nur 12 - Takter zu spielen käme mir auch nicht in den Sinn. Es gibt, wie an anderer Stelle schon erwähnt wurde, doch eine Reihe anderer Abläufe (Changes) vom 8 -über 16 - bis zum 24 -Takter und anderen. Auch zusätzliche Akkorde, wie verminderte u.a., geben Songs oft ganz unterschiedlichen Charakter. Und ich kann mich auch nur wundern über Blues Bands, die sich nicht scheuen einen Abend lang einen 12 -Takt Blues nach dem anderen zu spielen.
Ich mache u.a. ein Projekt unter dem Namen "Blues History Night" in dem die Geschichte des Blues in Texten, Bildern und Songs dargestellt wird. Dabei geht es mir auch speziell darum zu zeigen wie vielgestaltig die Formen des Blues sind und dass ein Bluesabend keineswegs ein stupides "immer nur 12-Takt" sein muss. Aber 12-Takter gehören selbstverständlich auch mit dazu. Sonst müsste man ja einige wunderschöne und typische Bluessongs unter den Tisch fallen lassen. ;-)

[/QUOTE]... da machte es richtig Spaß mitzuspielen und Changes auf Zuruf sind auch mal ne Challenge :)[/QUOTE]

Aber imo auch nur, wenn das die Ausnahme und nicht die Regel ist. ;-)

Blues Gruss,

Kond
 
Zuletzt bearbeitet:
...ganz ehrlich: habe ich noch nie irgendein Schema mitgezählt und würde es nicht einmal bewusst merken wenn ich mit einem 12-Takter jammen würde. Ein gescheiter Akkordwechsel wird schließlich vom jeweiligen Leader tonal vorbereitet und da braucht man in der Regel nicht einmal "Zurufen". Musiker mit Ohren, Intuition und Lockerheit braucht es dafür und dann fluppt das auch mit einigermaßen Unvorgesehenem.
Da habe ich so ein schickes Jamteil in Am & F ;ist ein derber Bluesshuffle und dem trieft der Blues aus allen Poren. Der Schematiker ist damit komischerweise völlig überfordert und will das sowieso immer viel schneller spielen als vorgesehen. Der Bluesmusiker zelebriert die fast schmerzhaft langsame Geschwindigkeit, freut sich den Wolf und jammt sich das Herz Ton für Ton aus der Seele. Der stört sich dann auch nicht an dem gelegentlichen quasi chromatischen Turnaroud. Das macht Laune und ich werde für diese Gabe John Lee Hooker als geduldigem "Jamparter" bei meinen jugendlichen Jamsessions vor dem Schallplattenspieler ewig dankbar sein.
Die andere Seite der Medallie ist bei mir allerdings, daß mir dieser Notenkram auch nach Jahrzehnten immer noch fremd gebleiben ist und es mir unsägliche Mühe bereitet sich damit auseinander zu setzen. Das liegt sicher auch an meiner Uneinsichtigeit. Denn warum sollte ich etwas notieren, wenn ich es auch hören kann? So hat halt jeder sein Säcklein zu tragen...

Um noch einmal zum Topic zurück zu kehren, kann ich gar keine Tipps geben wie man den Sound von John Lee Hooker erreicht. Sein Sound war nie mein Ziel, sondern seine Musikalität. In erster Linie geht es bei John Lee Hoker dabei um Rhythmus und eine Geschichte. Was er da macht ist streckenweise sehr komplex, kilingt ein wenig wie *oooops* verspielt, ist es aber nicht, sondern sorgt für den treibenden Groove der den Stücken von John Lee Hooker in der Regel innewohnt. BOOGIE!
 
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ich weiß das gehört jetzt nicht zum Thema, aber was ist das für ne Gitarre die Carlos da spielt? die schaut großartig aus

Einspruch... es gibt wenige Leute die so mit Phrasierung arbeiten können und das dann auch noch grooven lassen... ich erinnere mich immer wieder grinsend bei sowas an Carlos Santana der bei "I got my Mojo working" mit Clarence Gatemouth" Brown absolut hilflos Standards schrubbt... und ihm ist die Verzweiflung wirklich anzusehen...

 
das wird seine prs signature sein, genauer glaub ich eine PRS Santana III Violin Amber Burst
 
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