[Bericht] Voodoo um den Tone Kondensator?! Was ist dran...??? UND: Treble Bleed

  • Ersteller QOTSA_Lover
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Aha! Da triffst Du mit 2. genau so einen Punkt, der in diesen Auseinandersetzungen oft unter die Räder kommt, nämlich dass auch die Techniker letztlich subjektiv argumentieren. Denn nichts anderes ist es, nur ganz bestimmte Parameter - vorzugsweise die leicht zu messenden - heraus zu greifen, um an diesen alles fest zu machen. In sofern ist es gegenüber dem Hörvergleich mindestens genauso unwissenschaftlich, zu sagen, alle Unterschiede müssten halt auf Kapazitätstoleranzen zurückzuführen sein. Mir geht es übrigens ähnlich wie dem TE, auch mir erschienen die Unterschiede im Klangcharakter deutlicher, als ich es erwartet hatte. Und dabei ging es gar nicht mal so sehr um den geregelten Frequenzbereich, der wohl vom Kapazitätswert im Zusammenwirken mit den PUs und Potis bestimmt wird; es war etwas ganz anderes, das für mich entscheidend war.

Das ist richtig. Daher bestreite ich ja nicht, dass es relevante Parameter gibt (Nichtlinearitäten des Dielektrikums, Isolationswiderstand, Reiheninduktivität, damit einhergehende Resonanzen, ESR...) und natürlich bestreite ich auch NICHT (ausdrücklichst nicht) dass es am einfachsten ist, nur die Kapazität zu messen und mit dieser zu argumentieren.

Viele tun das, aber diese Praxis, alle Eigenschaften eines Bauteils an EINEM oder wenigen, einfach messbaren Parameter festzumachen, kann mehrere Sachen bedeuten:

1) Der Messende/Erklärende hat nicht verstanden, was die anderen Parameter bedeuten, d.h. sein Wissen reicht zur korrekten Interpretation dieser Daten nicht aus und daher ignoriert er sie.

2) Er kann diese Größen nicht messen und daher ignoriert er sie.

3) Die Parameter sind objektiv (!) gesehen nicht relevant.

Wenn wir hier über Kondensatoren reden, dann ist/sind:

- der ESR nicht relevant, weil der bei brauchbaren Kondensatoren bei einigen mOhm bis Ohm liegt (das ist einige 1/1000 bis einige 1/100000 unter den anderen Impedanzen in der Gitarre!)

- die Eigenresonanz(en) nicht relevant, weil diese fres bei einigen hundert kHz bis MHz liegt (das L eines guten Kondensators ist SEHR klein)

- die Nichtlinearität der Kapazität nicht relevant, da diese bei Folienkondensatoren (!) bei den hier auftretenden Spannungen von maximal einigen Volt (und das auch nur bei hartem Anschlag, also Attack, sonst deutlich unter 1V) nicht zum Tragen kommt. Bei Keramikkondensatoren oder Folien-Cs in Röhrenverstärkern mit hohen DC-Polarisationsspannungen (Auskoppelkondensatoren) und/oder AC-Spannungen ("arbeitende" Hochpässe, Tiefpässe) ist das was anderes, aber das steht ja hier teils auch schon drin. Hier ist die Begründung dafür...

- die Parasitärkapazität zum Gehäuse usw (falls das leitfähig ist...) nicht relevant, weil das nur ein paar pF sind, die man bei 22 - 100 nF vernachlässigen kann. Ein Gitarrenkabel, das 10cm kürzer ist, hätte eine ähnliche Wirkung.

So und was bleibt jetzt übrig? Kleinsignalbetrieb ohne nennenswerten Strom, ohne nennenswerte Signalspannung, ohne jegliche Polarisationsspannung, in einer Umgebung mit Impedanzen im zwei-bis dreistelligen kOhm-Bereich?

Die Kapazität des Kondensators.

Natürlich kann es sein, dass auch andere der genannten Parameter Einfluss auf den Klang der Schaltung haben, aber wenn irgendeiner der Parameter (ESR, fres, L, Nichtlinearitäten) in einer Gitarrenschaltung zum Tragen kommen sollten, dann ist der Kondensator schlicht Müll. Und ein so schlechter Kondensator ist mir einfach noch nicht untergekommen.

Ich kann die ganze Kritik durchaus verstehen. Mir ist klar, dass hier viele Leute Zeit damit verbringen Anderen zu helfen. Das machen viele ohne einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Solche Leute haben mir selbst bereits unzählbar oft geholfen und dafür bin ich auch sehr dankbar. Auch bin ich mir im klaren darüber, dass viel Ziet investiert wird um sozusagen wissenschaftlich haltbare Ergebnisse niederzuschreiben (z.B. Guitarletter).

Ich verstehe auch, dass diese Leute sich auf die Füße getreten fühlen, wenn sie so etwas lesen. Da werden sich viele die Frage gestellt haben, warum man sich die Arbeit macht und Dinge "RICHTIG" erklärt, wenn so ein "Dantler" mit seinen Halbweisheiten daherkommt und in blumiger Sprache seine Halbweisheiten (wenn überhaupt Halbweisheiten) verbreitet.

Ah mei... diese "Dantler" sind für mich ja kein Problem, nur kann ich diese "ich habe was probiert, habe keine Ahnung, warum es so ist und will es aber auch nicht wirklich wissen" Threads einfach nicht mehr lesen, aus den im letzten Beitrag genannten Gründen. Und das ist NICHT persönlich gemeint, sondern generell!
Dummerweise klang dein Thread hier genau so...

Ich wollte lediglich aufzeigen, dass man durch rumprobieren im Cent Bereich durchaus was an seinem Sound verändern kann. Woher das kommt, wieso das so ist, ob es an den Toleranzen, am Material oder an irgendwas Anderem liegt war für mich völlig nebensächlich.

(...)

Ich wollte also damit lediglich sagen, dass wenn sich jemand ein paar Kondensatoren bestellt und etwas rumprobiert, KANN er eventuell den Sound damit beeinflussen. Wieso das so ist, wollte ich damit nicht erklären, WEIL ICH ES NICHT ERKLÄREN KANN. Nur manchen von uns reicht das Wissen, das man was verändern könnte. Einfach aus Spaß an der Sache. Versteht ihr?

Ich habe mir mal erlaubt, einen kleinen Teil da oben hervorzuheben :D.
Es geht bei dem Kondensatorzeug NICHT darum, dass das irgendwelche Spezialteile sein müssen und daher besonders teuer, besonders highendig, paper in oil, Glimmer oder sonstwas.

Es geht schlicht darum, dass der Kondensator das tut, was man will. Und da wirken sich Kapazitätstoleranzen je nach Gitarre SEHR krass aus, besonders wenn man das Tonpoti recht weit zudreht. Daher ist es am besten, wenn man sich einfach eine Ladung Kondensatoren kauft und ausprobiert, und diese Kondensatoren müssen eben NICHT irgendwelche speziellen Teile sein.
Die ach so tollen "vintage" Teile haben teils Kapazitätstoleranzen von über 20%, normale moderne Kondensatoren 10% oder 5%. Wenn man sich ein sauteures Ding kauft und dieses Ding dann irgendeine Kapazität hat, die von der aufgedruckten um 20% abweicht, dann ist es kein Wunder, dass die ganze Geschichte anders klingt. Und die 20% können auch noch untertrieben sein, wenn es sich um Vintage-Teile handelt, da diese DAMALS 20% hatten, was sie HEUTE haben, das weiß keiner, wenn er es nicht gemessen hat.

Wenn ihr also basteln wollt, dann kauft euch sowas hier: http://www.pollin.de/shop/dt/MTE3OT..._Bauteile/Sortiment_Folien_Kondensatoren.html

In einem VIERTEL KILO Kondensatoren wird wohl IRGENDEINER drin sein, der euch gefällt.

Und glaubt BLOSS nicht, dass ich das in irgendeiner Art und Weise anders mache, wenn ich Kondensatoren in meine Gitarre einbaue. Ich denke ein bisschen nach, was ich brauchen könnte und dann klemme ich ein paar verschiedene Cs an und probiere das aus. Und der, der mir gefällt (oder die 2 oder 3 oder 4...) bleibt/bleiben dann drin.

Und trotzdem muss ich sagen, dass bereits einige Beträge zuvor gefragt habe, wie man denn solche Kondensatoren misst und ob dies überhaupt ohne besonderes Werkzeug möglich ist. Dann hätte ich gerne die Ergebnisse nachgetragen und mich sozusagen selbst bloßgestellt. Wäre kein Problem gewesen.

Um alle Parameter, die ich oben gelistet habe, ordentlich (frequenz/pegelabhängig usw) zu messen, brauchst du einen Messplatz. Und sowas kostet einige zigtausend Euro, wenn man WIRKLICH sehen will, was man da vor sich hat.

Du kannst mit einem brauchbaren (!!!!!!!!!) Kapazitätsmessgerät die Kapazität messen, ja, das ist noch machbar, aber mehr wirst du nicht machen können, weil die Geräte dazu verdammt teuer und nicht weit verbreitet sind.

MfG Stephan
 
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Da triffst Du mit 2. genau so einen Punkt, der in diesen Auseinandersetzungen oft unter die Räder kommt, nämlich dass auch die Techniker letztlich subjektiv argumentieren. Denn nichts anderes ist es, nur ganz bestimmte Parameter - vorzugsweise die leicht zu messenden - heraus zu greifen, um an diesen alles fest zu machen. In sofern ist es gegenüber dem Hörvergleich mindestens genauso unwissenschaftlich, zu sagen, alle Unterschiede müssten halt auf Kapazitätstoleranzen zurückzuführen sein.

Das muß natürlich eine Reaktion des Onkels hervorrufen! ;)

Einfach ein Ersatzschaltbild für einen Kondensator bei Wikipedia ansehen, die Anzahl der enthaltenen Bauelemente zählen, mit der Aussage des Fachmanns zu vergleichen und bei festgestellter Differenz, die gehörten Effekte mit einem lauten "Hah!" den nicht genannten oder besser gesagt "vergessenen" Bauelementen zuzuschreiben, ist dann auch etwas dünn!

Das muß natürlich "bestraft" werden. Also kleiner Grundkurs über Kondensatoren, ihre Ersatzschaltbilder und die Wirkung der parasitären Bauelemente. Ihr habt das so gewollt, also nicht weglaufen, sondern mitmachen:

Nach der internationalen Norm "IEC 60384-1" werden die elektrischen Werte eines realen Kondensators durch das folgende, bei Wikipedia geklaute, Reihenersatzschaltbild definiert:

220px-Ersatzschaltbild-Kondensator.png

Ohne auf die Werte der einzelnen Bestandteile des ESB (Ersatzschaltbild) einzugehen, kann man schon einmal folgende Aussage treffen:

Der reale Kondensator ist ein Reihenschwingkreis!​
"Das ist ja eine Katastrophe! Ich will doch nur einen Kondensator haben!!"

Tja, aber so ist nun einmal die Realität und dieses ESB ist nur ein einfaches. Das geht noch deutlich komplizierter, wenn man zum Beispiel an die spannungsabhängige Permitivität einiger keramischer Dielektrika denkt.

Aber wir wollen die Dinge nicht unnötig komplizieren. Also sehen wir einmal nach, was der Hersteller eines Kondensators (hier Epcos mit der MKT-Serie B32520 - B32529) zu diesen Werten zu sagen hat:

Auf Seite 22 ist eine Angabe zum Isolationswiderstand zu finden. Er ist von der Spannungsfestigkeit und damit von der Dicke des Dielektrikum abhängig. Man kann von mindestens 3,75GOhm ausgehen (das ist das 7.500-fache eines 500k-Potis). :eek:

Bei einem Kondensator mit einer Kapazität von 22nF wird sich dieser Leckwiderstand durchaus bemerkbar machen. Allerdings erst bei Frequenzen, die kleiner sind, als 10mHz! Bei gitarrenüblichen 80Hz beträgt der Bildwiderstand eines 22nF-Kondensators 90kOhm. Also rund 41.000 mal weniger als der Leckwiderstand! :eek:

Schlußfolgerung: Den Isolationswiderstand kann man getrost vernachlässigen. Selbst der schlechteste heute käufliche Kondensator wird da gut genug sein!

Zum ESR scheint sich der Hersteller vornehm auszuschweigen. Kein Wunder, denn bei den kleinen Bauformen tendieren die ohmschen Anschlußwiderstände gegen 0. Allerdings gibt er auf Seite 22 den Dissipation Faktor an. Er beträgt bei 1kHz für Kapazitäten bis 1µF 8*10^-3. Daraus läßt sich der ESR berechnen. Man kommt dann auf einen Wert von 1,27Ohm, was durchaus schon ein großer Wert ist.

Aber, wann stört dann der ESR? Ganz einfach, wenn sein Wert in die Größenordnung des kapazitiven Blindwiderstandes kommt. Wir nehmen wieder 22nF an, dann wird es ab 5,7MHz eng. Wenn man einer E-Gitarre wirklich in den "Hintern" tritt, dann kommen da maximal 15kHz raus. Das ist immerhin um einen Faktor von 379 geringer!

Schlußfolgerung: Den ESR kann man im Bereich der Audiofrequenzen bis 20kHz getrost vernachlässigen!

Haben wir etwas vergessen? Ach ja, die ESL, die "Equivalent Series Inductivity". Da ist auf Seite 22 leider nichts drüber zu finden. Aber auf Seite 24. Hier findet man den Impedanzverlauf verschiedener Kondensatoren. Sie zeigen das typische Verhalten der Impedanz eines Reihenschwingkreises:

2le6r1h.gif

Die Resonanzen treten also erst bei Frequenzen größer als 220kHz auf. Dieser Wert gilt allerdings für eine Kapazität von 68µF.

Wie bei einem Reihenkreis üblich, entspricht der Betrag der Resonanzimpedanz Z0 dem ohmschen Reihenwiderstand. Hier also dem ESR.

Man erkennt aus dem Bild deutlich, daß der ESR von der Kapazität abhängig ist! Dabei scheint zu gelten, je kleiner die Kapazität, desto größer der ESR. Aber selbst für eine Kapazität von 1nF ist der Wert deutlich kleiner als 1. Interessant, konnten wir doch weiter oben aus dem Dissipation Faktor einen größeren Wert ermitteln. Aber so ist das mit den Datenblättern. Sie sind leider nicht immer konsistent. :(

Mit Hilfe der Thomson-Gleichung läßt sich aus der Resonanzfrequenz und der Kapazität die Induktivität recht gut abschätzen. Eine Mittelwertbildung über alle gezeigten Resonanzen ergibt ein ESL von rund 8nH.

Zum Vergleich: Die Induktivität des bekannten Stratocaster-Pickups beträgt 2,2H. Das ist ja nur ein Faktor von 275.000.000! :eek:

Läßt man einen Fehler von 1% zu, dann kann man einen 22nF-Kondensator dieser Technologie noch locker bis 1,2MHz als reinen Kondensator betrachten. Das ist immerhin 80 mal mehr als die schon erwähnten 15kHz.

Schlußfolgerung: Die ESL kann man im Bereich der Audiofrequenzen bis 20kHz getrost vernachlässigen!

So, damit sollten zwei Dinge klar geworden sein:

  1. Die Fachleute der "Physik-Polizei" und auch der Onkel haben nichts vergessen!

  2. Die genannten parasitären Effekte sind im Audiobereich nicht von Signifikanz!

Wenn also irgendetwas zu hören sein sollte, was ich nicht unbedingt abstreiten will, dann sollte man sich auf die Suche nach anderen "Schuldigen" begeben! Bei der Toleranz der Kapazität ist man da vermutlich nicht so verkehrt. Daneben lohnt sich dann auch mal ein Ausflug in die Psychoakustik. Insbesondere die Tatsache, daß unsere Wahrnehmung in vielerlei Hinsicht auch "programmierbar" ist, sollte in diesem Zusammenhang zu denken geben!

Ulf
 
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  1. Die Fachleute der "Physik-Polizei" und auch der Onkel haben nichts vergessen!

  2. Die genannten parasitären Effekte sind im Audiobereich nicht von Signifikanz!

Wenn also irgendetwas zu hören sein sollte, was ich nicht unbedingt abstreiten will, dann sollte man sich auf die Suche nach anderen "Schuldigen" begeben! Bei der Toleranz der Kapazität ist man da vermutlich nicht so verkehrt. Daneben lohnt sich dann auch mal ein Ausflug in die Psychoakustik. Insbesondere die Tatsache, daß unsere Wahrnehmung in vielerlei Hinsicht auch "programmierbar" ist, sollte in diesem Zusammenhang zu denken geben!

Danke Onkelchen für diese Zahlenbeispiele, die meine Aussagen nochmal untermauern.

Leider kann ich dich nicht mit Keksen füttern...das Forum meint, du musst auf deine Figur achten :(

MfG Stephan
 
[Gebetsmühle]Im Zusammenhang mit der Tonblende in der Elektrogitarre beeinflußt der Tonkondensator nur bei geschlossener Tonbolende (Tone=0) wirksam die Resonanz des Übertragungsverhaltens![/Gebetsmühle]

Hier ein Beispiel, bei dem der Drehwinkel der logarithmischen Tonblende mit einer Schrittweite von 10% verändert wurde:

p03.gif

Blau ist der Fall "Tonblende auf" und grün ist "Tonblende zu".
oops, das drehen hättest du dir sparen können, ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, über den Kondensator im 'offenen' Zustand nachzudenken. :eek: :D
Mein subjektives Optimum scheint bei 80-90% Reglerweg zu liegen.

cheers, Tom
 
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Servus!

Ich habe jetzt nur die ersten 20 Posts gelesen, aber auf ein paar Sachen möchte ich auch kurz eingehen :)

Erst mal finde ich den Test sehr gut und auch vernünftig geschrieben! War wirklich interessant und deckt sich auch im Großen mit meiner Meinung zu dem Thema
Vor allem finde ich es super, dass du an wichtigen Stellen relativierst (z.B. DEIN Amp, DEINE Klampfe, DEIN Kabel etc.) und auch aufzeigst, dass die Unterschiede an unterschiedlichem Equipment in ihrer Intensität variieren. :great:
Dennoch behaupte ich felsenfest, dass meine Gitarre mit den Jupiter Caps anders klingt (anders, da besser ja subjektiv). Vielleicht ist das alles aber auch nur eine Art „Brain F..k“ indem das Hirn durch den höheren Preis einen besseren Sound suggeriert. Keine Ahnung…
Diese Befürchtung solltest du übrigens mit einem Blindtest recht gut ausschließen können: Einfach deine Freundin die Kondensatoren wahllos tauschen lassen, während du spielst. Wenn du dann ohne hinzuschauen die Kondensatoren oder zumindest deinen Fav. benennen kannst, dann haste alles richtig gemacht ;)
Mir kommt allerdings das ungute Gefühl hoch, dass du all das was "Fachblätter" (welche diese Art nutzen um ihre Seiten zu füllen und natürlich um indirekte Werbung zu machen) und manche andere Experten (ich spreche explizit von solchen, die mit Hokuspokus übertrieben viel Kasse machen, erst vorgestern sah ich simple neue Caps für über 70€ das Stück, natürlich handgewickelt) einfach blind vertraust und es in Marketingmanier weiter verbreitest. Vermutlich weil du es für sehr interessant hälst, zurecht, tolle Geschichten tun sich da auf ;) Mit Physik, insbesondere Elektrotechnik, hat das nichts mehr zu tun.
Wo ließt du denn den Anspruch heraus, dass dieser Artikel wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse liefern soll? Ich glaube genau DAS war nicht das Ziel, sondern eine subjektiver Erfahrungsbericht, eines ambitionierten Hobbybastlers. Klar hätte man die Kondensatoren vorher selektieren sollen und es ist auch gut möglich, dass der teure Jupiter Vintage einfach stark in seiner Kapazität abweicht und deswegen Toms Geschmack trifft. Genau so kann es aber auch sein, dass genau das NICHT der Fall ist und die Unterschiede eben in der Bauart begründet liegen und nicht in unterschiedlichen Werten. Wer weiß... ;)

MfG

---------- Post hinzugefügt um 21:07:29 ---------- Letzter Beitrag war um 20:45:12 ----------

Hab übrigens grad noch nein paar der letzten Posts überflogen und finde es wirklich traurig, dass QOTSA_Lover sich hier fast für seinen Artikel entschuldigen muss. Da läuft echt etwas schief in diesem Forum :(
 
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Hab übrigens grad noch nein paar der letzten Posts überflogen und finde es wirklich traurig, dass QOTSA_Lover sich hier fast für seinen Artikel entschuldigen muss. Da läuft echt etwas schief in diesem Forum :(

Muss er nicht! Ich fand nur die "Physikpolizei" total daneben und schön langsam tick ich aus, wenn jemand den tausendsten Kondensator-Klang-Thread startet :D

Ich denke, dass wir trotz der harten Worte jetzt an einem Punkt sind, wo wir alle was gelernt haben. Ich für meinen Teil habe die Denkweise der Musiker wieder etwas besser verstanden :)

Sorry, wenn sich irgendjemand abgewatscht fühlt. Wie der Onkel schon schrieb: Meine Worte waren etwas krass, aber der Inhalt ist und bleibt meine Meinung.

MfG Stephan
 
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Das ist doch ein gutes Schlusswort, um diesen Thread zu beenden, nicht wahr?

Rudi, der hofft, dass damit nun wirklich alles gesagt ist;-)
 
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Hi Stephan,

Du weißt, ich schätze Deine Meinung wirklich sehr (und die Ulf's natürlich auch) aber man darf nicht vergessen, daß wir uns in einem Musikerforum bewegen.
Subjektive Eindrücke sind hier quasi die Physik des Unwissenden. Sonst müßten wir erst jedem Epi vs. Gibson-Thread erst eine Oszi-Grafik bzgl. Resonanzverhalten, harmonischer Obertonförderung etc. pp. vorraussetzen.
Natürlich ist es rein wissenschaftlich und analytisch gesehen oft "hahnebüchen", was hier geschrieben wird.
Jedoch ist nur ein gewisser Teil der Community bereit, sich mit der eigentlichen Physik dahinter beschäftigen zu müssen und schreibt halt aus dem Empfinden heraus.
Zugegeben, ich finde Eure Einwände durchaus angebracht. Aber einem reinen Mucker erklären zu wollen, daß sein angeblicher 0.22er Folien-Kondensator eben besser klingen muß/kann/soll als der völlig falsch ausgemessene Konkurrent mit differentem Dielektrikum ist halt TMI.

Und seien wir mal ehrlich, welcher Mucker mißt die Werte seiner C's durch, bevor er oder sein Techniker sie verbaut....
 
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Zugegeben, ich finde Eure Einwände durchaus angebracht. Aber einem reinen Mucker erklären zu wollen, daß sein angeblicher 0.22er Folien-Kondensator eben besser klingen muß/kann/soll als der völlig falsch ausgemessene Konkurrent mit differentem Dielektrikum ist halt TMI.

Und seien wir mal ehrlich, welcher Mucker mißt die Werte seiner C's durch, bevor er oder sein Techniker sie verbaut....

Es geht bei der Sache auch nicht darum, dass man messen MUSS, sondern nur darum, dass solche Vergleiche (!) ohne Messung einfach sinnlos sind.

Das Ergebnis dieses Threads hier ist, dass man aufgrund des Vergleiches (!) keinerlei Rückschlüsse auf den Klang der einzelnen Kondensatoren schließen kann.
Man kann nur sagen, dass bei IHM in SEINER Gitarre mit SEINEM Geschmack (usw usf...) der Kondensator X am besten passt.
Wenn er einen anderen Kondensator gleichen Typs mit gleichem Nennwert benutzt hätte, dann wäre womöglich ein anderer Kondensator besser oder die Klangeindrücke wären komplett anders gewesen.

Daher die Hinweise vom Onkel und von mir, dass der einzige Weg bzw die einzige Aussage, die für die Praxis der Musiker relevant ist, diese ist:

Kauft euch verschiedene Kondensatoren, die gerne billig sein dürfen. Am besten ein günstiges Sortiment. Dann fangt mit irgendeinem Kondensator an und probiert rum (Krokoklemmen helfen da). Wenn ihr einen gefunden habt, der euch gefällt, dann baut ihn ein und seid glücklich.

Es bringt nichts, überteuerten Voodookram zu kaufen, sondern es ist deutlich sinnvoller, selbst zu probieren. Will man aber vergleichen, dann MUSS man messen, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Und wenn man für sich was gefunden hat, was passt, dann gilt das in KEINSTER WEISE für einen anderen Musiker, der eine identische Gitarre hat. Der vom anderen Musiker ausgewählte Kondensator muss hier nicht der subjektiv (!) ideale sein ;)

MfG Stephan
 
Kauft euch verschiedene Kondensatoren, die gerne billig sein dürfen. Am besten ein günstiges Sortiment. Dann fangt mit irgendeinem Kondensator an und probiert rum (Krokoklemmen helfen da). Wenn ihr einen gefunden habt, der euch gefällt, dann baut ihn ein und seid glücklich.

Sicher der beste und einfachste Weg.
Dann baue ich alle gut klingenden Kondensatoren in die Klampfe ein und ersetze den Poti durch einen Drehschalter durch den ich die verschiedenen Kondensatoren auswählen kann.
 
Das ist dann aber keine Tonblende mehr, sondern ein sogenannter C-Switch! ;)

Ulf
 
Moin, ich nochmal, auch wenn ich eigentlich nicht mehr wollte.

dass dieser Artikel wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse liefern soll? Ich glaube genau DAS war nicht das Ziel, sondern eine subjektiver Erfahrungsbericht, eines ambitionierten Hobbybastlers... finde es wirklich traurig, dass QOTSA_Lover sich hier fast für seinen Artikel entschuldigen muss.

Du weißt, ich schätze Deine Meinung wirklich sehr (und die Ulf's natürlich auch) aber man darf nicht vergessen, daß wir uns in einem Musikerforum bewegen.
Subjektive Eindrücke sind hier quasi die Physik des Unwissenden. Sonst müßten wir erst jedem Epi vs. Gibson-Thread erst eine Oszi-Grafik bzgl. Resonanzverhalten, harmonischer Obertonförderung etc. pp. vorraussetzen.

ganz genau so WIRKT dieser Thread auf mich. Hobbybastler bastelt -> forumliert etwas unglücklich -> anstatt den Ball einfach mal flach zu halten, und mal ein Auge zuzudrücken, wird der Kerle niedergemacht - wegen unglücklicher Formulierungen.

Ergebnis: wieder einer weniger. Die Lügen der Werbung, das Betrügen und Kohle scheffeln um jeden Preis, auch den eines Bumblebees, das wird dadurch nicht aus der Welt geschafft. Die neueste Fachzeitschrift, die ich gerade lese...ok, lassen wir das.

Da hatte es einen Bastler, der käme vielleicht dahin, dies mit zu unterstützen durch Sammeln von weiteren und schlussendlich richtigen Erkentnissen. Ist nicht mehr - er wird geradezu niedergeballert aus offenbar einem Gemisch aus persönlichem Beleidigtsein und Rachefeldzug gegen das Unrecht. ;)

Wegen "Physikpolizei" oder was da so alles geschrieben wurde? Leute, ned böse sein, aber wärt/seid Ihr z.B. bei Stuttgart21 auch so ambitioniert bei der Sache, gegen Betrug und Unrecht zu kämpfen, so, wie ihr es hier bei dene Kondensatoren tut?

Sorry für das vielleich blöde Beispiel mit S21, aber unterstützt ihn, seht über seine Formulierungen vielleicht Euren persönlichen Ticken hinweg. Dann haben wir im Kampf gegen Voodo und diesen hahnebüchenden Blödsinn sogenannter Fachzeitschriften einen Kämpfer mehr rekrutiert. :)

LG und für mich EOD.
Michael
 
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ganz genau so WIRKT dieser Thread auf mich. Hobbybastler bastelt -> forumliert etwas unglücklich -> anstatt den Ball einfach mal flach zu halten, und mal ein Auge zuzudrücken, wird der Kerle niedergemacht - wegen unglücklicher Formulierungen.

Ergebnis: wieder einer weniger. Die Lügen der Werbung, das Betrügen und Kohle scheffeln um jeden Preis, auch den eines Bumblebees, das wird dadurch nicht aus der Welt geschafft. Die neueste Fachzeitschrift, die ich gerade lese...ok, lassen wir das.

Du beschreibst nebenbei ziemlich passend den Kern, den ich darin sehe.
Die "unglückliche Formulierung" des Autors ist schlicht und einfach Resultat dessen, was als Hokuspokus von Personen/Fachblättern mit eindeutigen Absichten gestreut wird, daher gefällt sie nicht.
Sie ist auch nicht unglücklich formuliert, sie ist daran angelehnt (im Stil gar abgekupfert..), was "behauptet wird" und untermauert leider, für Leser mit wenig Sachkenntnis (!), die Werbesprüchlein.
Das Kuriosum in dem Fall ist allerdings, dass es der Autor sich auch noch selber darüber bewusst war, was er da von sich gegeben hat, auch wie wenig haltbar das ist. Zu all dem passt die Überschrift in keinster Weise, die ist in der Tat unglücklich gewählt.
Was ist also der eigentliche Zweck des Threads gewesen? Dass die Physikpolizei hier ordentlich und sachlich aufklärt, halte ich keineswegs für verwerflich, im Sinne aller Leser.
 
Man man, und ich dachte schon ICH hab nen Schaden.... :D :D
 
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Ich finds gut, wenn sich ein Hobbybastler hinsetzt, ein wenig experimentiert und seine Ergebnisse hier mit anderne teilen möchte.
Ich finds auch gut, wenn Leute, die sich mit der Materie auskennen, ihn auf Ungenauigkeiten in der Durchführung seines Vergleichs und vor allem auf die Unzulässigkeit seiner falschen Schlussfolgerungen hinweisen.
Ich finds nicht gut, wenn diese Leute dann als "Physikpolizei" angeprangert und angefeindet werden.
 
:eek:

Erstaunlich, dass in solch einem Thread kein Beitrag gelöscht
und kein User gesperrt wurde.

Erstaunlich auch, dass um so ein kleines und in der Soundkette
eher unwichtiges Ding so ein Wirbel fabriziert werden kann.
(gerade weil viele das Tonepoti gar nicht nutzen :D)
 
Das ist dann aber keine Tonblende mehr, sondern ein sogenannter C-Switch! ;)

Ulf
Ich finde so einen c-Switch eine viel bessere Lösung als die übliche Tonblende, weil sie mehr Sounds produziert. Das ist zumindest meine subjektive Erfahrung. Ich lasse mich aber gerne belehren.


Das hier ist ja ein Musikantenforum. Musikanten sind Handwerker, manchmal auch Künstler.
Handwerker können viel, wissen aber wenig.
Ich selbst bin ein sehr schlechter Handwerker. Deshalb bewundere ich gute Handwerker sehr. Nur wenn Handwerker erklären wollen warum sie etwas so machen kommt oft nichts wirklich schlaues aus ihrem Mund. Sie wissen eben oft selbst nicht weshalb sie etwas können und warum sie etwas so machen. Handwerker sind deshalb auch oft recht unflexibel.
Es ist ein seltener Glücksfall wenn man auf Menschen trifft, die ein Handwerk und die Theorie beherrschen.
Der Onkel scheint mir sojemand zu sein.
Deshalb werd ich mir jetzt erstmal seine Internetseite anschauen, ich glaub da kann ich viel lernen, denn leider bin ich auch als Hobbyphysiker nicht sehr gut.
Ich hoffe ich hab jetzt die Unwissenden nicht beleidigt und die wISSENDEN GELOBT.
Auch jemand der von Kondensatoren keine Ahnung hat kann ein toller E gitarrist sein.
 
@Stoner:
Tja, wenn sich jemand bewusst entscheidet, das Wort "Voodoo" in seinen Thread-Titel aufzunehmen, dann sollte er sich eigentlich schon vorher darüber im Klaren sein, dass er damit einen "Heiligen Krieg" auslöst...;)
 
*deleted*

Irgendwie war mir die 2 Seite der Threads verloren gegangen und eigentlich ist ja schon alles gesagt, da brauchts nicht auch noch meinen Senf dazu :rolleyes:
 
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Ergebnis: wieder einer weniger. Die Lügen der Werbung, das Betrügen und Kohle scheffeln um jeden Preis, auch den eines Bumblebees, das wird dadurch nicht aus der Welt geschafft. Die neueste Fachzeitschrift, die ich gerade lese...ok, lassen wir das.

Da hatte es einen Bastler, der käme vielleicht dahin, dies mit zu unterstützen durch Sammeln von weiteren und schlussendlich richtigen Erkentnissen. Ist nicht mehr - er wird geradezu niedergeballert aus offenbar einem Gemisch aus persönlichem Beleidigtsein und Rachefeldzug gegen das Unrecht. ;)

Fazit für mich:
Ich werde solche Threads wie den hier in Zukunft nicht mehr kommentieren. Ich werde Voodoothemen nicht mehr korrigieren und ich werde nicht mehr versuchen, solchen Leuten irgendwas beizubringen. Ich weiß zwar nicht, was ich hier dann überhaupt noch schreiben soll/kann, aber das wird sich zeigen.
Maximal werde ich in solchen Fällen wie dem hier einen Link auf irgendeinen Fachartikel posten (Guitar Letter oder so). Oder ich schreibe die ganzen typischen Sachen einfach mal zusammen und verlinke sie auf meiner Homepage und verlinke die.

Dann ist alles "easy", die Musiker werden weiter sinnlos ihr Geld los und ich hab weniger Arbeit und mehr Freizeit. Damit gewinnt wohl jeder irgendwas.

Und ohnehin steht ja schon alles irgendwo - da muss man es ja nicht nochmal aufwärmen. ;)

MfG Stephan
 
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