Aufnahmeprüfung Pop/Jazz-Gesang - Auswahl der Stücke

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Gast182827
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Hallo Leute,

ich schon wieder.
Ich bereite mich gerade auf die Aufnahmeprüfungen an verschiedenen Hochschulen für Pop- bzw. Jazz-Gesang vor und habe diesbezüglich ein paar Fragen.

Ich werde mich in Bremen, Hannover und Osnabrück bewerben und dort werden unterschiedliche Dinge gefordert. In Bremen z.B. muss ich drei Stücke aus der populären Musik bzw. der Jazz-Welt vortragen. Ich höre mich seit Tagen durch tausende Stücke und lande immer wieder bei den Gassenhauer, die keiner mehr hören will (Summertime, Autumn Leaves, ... ). Habt ihr einen Tipp, in welche andere Richtung man gehen könnte, ohne die Dozenten zu langweilen?
Man muss ja irgendwie auffallen und ich spiele schon mit dem Gedanken "Why Don't You Do Right?" mit ins Programm zu nehmen, was ja eigentlich ein typischer Frauen-Blues ist. Vielleicht noch kurz zu meiner Person, damit es euch leichter fällt: ich bin männlich, 22 Jahre, Tenor und vom Niveau her eher gehoben. Ich studiere seit einem 3/4 Jahr an einer privaten Schule Gesang und bin dementsprechend auch in Klavier und Theorie/Gehörbildung fit.

Ich muss auch mehrere klassische Stücke in petto haben, die abgefragt werden und das ist so gar nicht meine Welt. Gibt es da vielleicht ein "Songbook" oder Ähnliches? Genauso in Klavier. Überall steht, ein leichtes Pop- oder Jazz-Stück genügt. Ich kann aber mehr als nur "Flashdance" oder "That's The Way It Is" und würde das auch gerne zeigen. Habt ihr da vielleicht auch einen Tipp für ein Songbook mit mittelschweren Stücken?

Letzte Frage: ist es sinnvoll ein eigenes Stück vorzutragen? Für Osnabrück z.B. steht mein Programm so gut wie fest und es sind alles relativ unbekannte Stücke. Man sagt ja immer ein eigener Song hat den Vorteil, dass die Dozenten es vorher noch nie gehört haben und keinen Vergleich haben. Ich habe aber ein bisschen Angst, dass wenn ich zwei sehr unbekannte Stücke und dann auch noch ein eigenes vortrage, dass die das genauso nerven könnte, wie Summertime und Autumn Leaves. Oder geht es eher um die Kreativität?

Viele Fragen und ein ganz paar Antworten würden mir schon genügen. Wenn ich hier jetzt total den Schrott geschrieben habe und eingesessene Musikstudenten sich an den Kopf fassen, dann entschuldigt das bitte und verbessert mich. Es ist meine erste Prüfung an einer Hochschule ;)

Beste Grüße,

Gast182827
 
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Wieso willst du jazz studieren, wenn du von alleine auf nichts anderes kommst als summertime und autumn leaves? oder möchtest du eigentlich pop studieren und machst den jazzteil nur, weil du musst?
viell wäre dann eine popakademie angemessener...
 
In Bremen gibt es keinen Pop-Studiengang, nur Jazz. In Hannover und Osnabrück bewerbe ich mich für Pop-Gesang, die Bewerbung für die Popakademie in Mannheim ist schon raus, da muss ich aber erst über eine Prüfung nachdenken, wenn ich auch eingeladen werde.

Es geht nicht darum, dass ich von alleine auf nichts Anderes komme. Ich hab das halbe Real Book durch, weiß nur leider nicht, womit man in so einer Prüfung überhaupt noch auffallen kann. Es geht auch eigentlich mehr um die klassischen Stücke, da ich da tatsächlich gar keine Ahnung habe und die auch nur in Bremen verlangt werden (obwohl es nie verkehrt ist ein klassisches Stück im Hinterhalt zu haben, sowohl für die HF-Prüfung als auch fürs Klavier).
 
Ich predige jetzt mal das, was ich auch meinen Schülern predige:

Pop ist nicht Jazz - und Jazz ist nicht Pop. Sicherlich gibt es Überschneidungen, aber wenn du mit der ganzen Jazz-Geschichte nix anfangen kannst, solltest du nicht versuchen es zu studieren.

Aber gut, zu deinen Fragen:

Bei Gesang für Jazz sollte es was aus dem "Great American Songbook" sein, also ein Standard. In Hannover ist das sogar Pflicht, soweit ich weiß. Die ganzen Sinatra Kamellen eignen sich da super, sind aber unter Umständen auch recht ausgelutscht.
Bei klassischem Gesang empfehle ich ein Volkslied (Am Brunnen vor dem Tore), ein Kunstlied (z.B. Schumann - Die Lilie, die Taube) sowie eine Arie (z.B. Zauberflöte - Der Vogelfänger). Alternativ kann man auch noch einen Gospel (aber bitte nicht Amazing Grace) oder Choral nehmen.

Auf dem Klavier tun es diverse Jazzstandards, Melodie rechts, Jazz-Voicing links. Kurzes Lick über eine Skale mit einbauen, passt.
Aufm Klavier empfielt sich Bach - bei vielen Unis sogar Pflicht. Eine von den zweistimmigen Inventionen böte sich da an, alternativ ein Preludium.

Hoffe das hilft.
 
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Und wie das hilft, vielen Dank! Das ist erst mal genug Material, mit dem ich mich auseinandersetzen kann.
 
Was auch vllt nicht ganz unwichtig ist.Hast du schonmal mit den Dozenten gesprochen?Oder dem Vorsitzenden der AP ? Is selten verkehrt und die sagen dir Liebend gerne was sie hören würden ;)Besuch die Hochschulen,geh zu Konzerten und sprech mit denen stell dich denen "bischen vor" ^^
Du wirkst dann schon ganz anders bei den AP'S;)

P.S.
Ich meine mich auch entsinnen zu können,dass es auf der Seite von der HFK Bremen vorschläge für Stücke gab.


P.P.S. Ein gewisses know how in Musikgeschichte schadet nicht

Gruß
 
So, ein bisschen was hat sich getan.

@Patchy: Ich habe den Studiengangsleiter, der wohl auch Prüfungsvorsitzender bei mir sein wird, persönlich getroffen, um mich vorzustellen und meine Fragen beantworten zu lassen. Musikgeschichte ist bei mir nicht das Problem ;) In Osnabrück gehe ich zum Tag der offenen Tür. Da kann man sich ganz "offiziell" schon mal vor den Prüfungen den Dozenten vorstellen und auch was spielen bzw. singen, wenn man will, um sich einschätzen zu lassen.

Meine Stücke für beide Städte stehen jetzt soweit fest. Ich hab mich mittlerweile auch durch etliche Standars gehört, finde aber noch immer nichts Passendes und werde dementsprechend wohl die Prüfung in Bremen nicht machen. Trotzdem noch eine weitere Frage an euch Kenner:
Bill Evans - Danny Boy, das ist jetzt meine Wahl fürs Klavier. Ist das zu verbraucht? Oder kann man sich das als Prüfer ruhig noch mal anhören?

http://www.youtube.com/watch?v=_Daa-Hj84eo

Ich spiele natürlich nicht die gesamte 10-minütige Impro. Hab schon ein ziemlich cooles Transskript gefunden, das sich auf ungefähr dreineinhalb Minuten beschränkt und super als eigenständiges Stück funktioniert.
 

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