Was ist das für ein Akkordeon?

  • Ersteller Hotspot
  • Erstellt am
Hotspot
Hotspot
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
08.01.24
Registriert
01.04.08
Beiträge
6.292
Kekse
35.398
Ort
Ennerweh
Hallo,

ich wollte gern mal die Fachleute fragen, ob jemand so ein Akkordeon (siehe Bild) kennt?
Taugt das wohl, um in einer Folkrock/Akustik-Band ein paar Akzente zu setzen, oder gibt es da Einschränkungen zu erwarten?
Ich bin absoluter Laie, was Akkordeons betrifft, wollte mich nebenbei mal ein wenig damit auseinandersetzen, ohne zunächst allzugroße Ansprüche zu setzen.

Danke für eure geschätzte Meinung
falcone

62938aa_20.jpg
 
Eigenschaft
 
Hallo Falcone,

das ist ein kleines Endvierziger/Anfang Fünfziger Jahre Akkordeon. Es kommt drauf an, wie Du Akzente setzen willst. Ein Profi holt auch aus dem kleinen Ding was raus, für einen Schüler wäre es für Unterricht und Literatur schnell zu klein.

Im Radio laufen immer wieder Lieder, bei denen auch Akkordeoneinsätze vorkommen. Meist haben diese Leute sehr kleine Akkordeons wegen des Gewichtes - aber es reicht für die Akzente.

Grüße

Ippenstein
 
Danke für die schnelle Antwort :great:

In meiner Vorstellung würde ich gern für die flächige Untermalung den einen oder anderen Zwei- bis Dreiklang, unterlegt mit Wechselbass und ab und zu ein paar kurze Melodielinien damit spielen - ist das denkbar?
Ist bestimmt eine dämliche Frage, aber handelt es sich bei diesem Instrument um ein diatonisches(?), wo bei Zug und Schub jeweils ein anderer Ton erklingt?
Als ernsthaften Schüler will ich mich erst einmal nicht sehen, es geht wirklich erstmal nur um Anreicherung und Unterstützung vor allem gitarren"lastiger" Songs.

Endvierziger/Anfangfünziger klingt reizvoll, ich mag, wenn was Geschichte hat :)

Grüße
Falcone
 
Ja, das geht. Allerdings aufgrund der beschränkten Größe bist Du auch in den Tonarten beschränkt. Wechselbaß halt immer nur in Quinten möglich.

Viele Grüße

Andreas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo falcone.

Taugt das wohl, um in einer Folkrock/Akustik-Band ein paar Akzente zu setzen, oder gibt es da Einschränkungen zu erwarten?

Die Frage ist, wieviele Chöre der Diskant besitzt. Einchörig klingt bei Folkrock auf die Dauer langweilig - Tremolo-Stimmung (zweichörig) sollte schon sein!
Andererseits wäre interessant zu wissen, wie gut dieser Oldie noch in Schuss ist, sprich Stimmung, Dichtigkeit etc.

Ist bestimmt eine dämliche Frage, aber handelt es sich bei diesem Instrument um ein diatonisches(?), wo bei Zug und Schub jeweils ein anderer Ton erklingt?

Nein. Pianoakkordeons sind nie diatonisch.
 
In meiner Vorstellung würde ich gern für die flächige Untermalung den einen oder anderen Zwei- bis Dreiklang, unterlegt mit Wechselbass und ab und zu ein paar kurze Melodielinien damit spielen - ist das denkbar?

Für den Zweck kannst das Instrument schon nehmen - Mikrofonständer halt nicht vergessen, aber das habt ihr vermutlich eh schon.
Wie es vom Inneren Zustand und wie die Stimmung ist - das müsste man schauen, oder ausprobieren, denn vielleicht klingt es in der geplanten Kombination noch besser, wenn der Akko-sound n bissl "Schräg" daherkommt.

Auch wenn es keine Registerschalter hat, vermute ich ganz stark, das das Instrument 2-chörig ist - also eine Tremolostimmung schon hat. Einchörige Instrumente sind äußerst selten, da das bei der Bauform meist nur einen recht "dünnen" Klang erzeugt. Drum sind auch schon ganz einfache Modelle in der Regel mit 2 Chören ausgestattet, aber halt nicht schaltbar.

Gruß, maxito
 
Okay, das mit den Chören ist für mich sozusagen völliges Neuland. Ich wäre jetzt irgendwie schon davon ausgegangen, dass beim Spielen nur eines Tons dieser auch unisono klingt. Umso besser, wenn es doch anders ist.
Normalerweise würde man das an Registerschaltern erkennen? Ich nehme mal an, das sind diese "dubiosen" dickeren Schalter, die sich an diversen Akkordeons befinden.
 
Normalerweise würde man das an Registerschaltern erkennen? Ich nehme mal an, das sind diese "dubiosen" dickeren Schalter, die sich an diversen Akkordeons befinden.

Genau! Diese dicken Drücker in der Nähe der Tatstatur sind dazu da die verschiedenen Klangvarianten schalten zu können - sofern vorhanden.
Bei dir klingt wenn du spielst, immer ein mehr oder weniger stark tremolierender Ton. (so vermute ich ganz stark)

Gruß, maxito
 
Ich denke, ich beschäftige mich erst noch mal intensiver mit der Materie, bevor ich mir irgendwas anschaffe (auch wenn es nicht viel kostet).
Aber eventuell wäre auch ein Bandoneon interessant. Ich muss mal ein paar verschiedene Ausführungen probespielen. Gibt es in NRW irgendwo einen geeigneten Laden mit einem Querschnitt durch das Angebot an verschiedenen Akkordeontypen?
 
Wenn Du schnell Erfolg haben willst, vergiß das Bandoneon. Das ist sehr kompliziert zu spielen und selbst, wenn Du es mal halbwegs spielen kannst, stehst Du, sobald die Band alles einen Ganzton höher spielen will, wieder am Anfang. Das Bandoneon ist etwas fürs Leben, nicht für einen kurzen Bühneneinsatz. Zumal, wenn Du das mal draufhaben solltest, wirst Du keine Einlagen mehr sondern richtig viel musizieren wollen.

Mein Tip für Dich bei den Akkordeons: Nimm welche frühestens ab Mitte der 60er Jahre. Diese Instrumente entsprechen den modernen Ansprüchen und erfreuen den Akkordeonbauer bei Problemen mehr als die alten Gurken.

Grüße

Ippenstein
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps.
Wirklich klasse hier in "euerm" Bereich. Schnell und kompetente Hilfe.
 
Hallo Falcone
meine Manuela heisst Amoretta :D und sieht Deiner sehr ähnlich (gleicher Grill, Tastatur, Gehäuse etc.) Es ist wurde wohl 1959 von Max Spranger in der Nähe von Klingenthal hergestellt (vielleicht findest Du auf der Rückseite eine 3-eckige Plakette, wo Hersteller, Güte und anderes angegeben ist).

Ich hab mir ein solches Teil für ein paar Euros aus der Bucht gezogen um Wachsen & Stimmen zu üben. Dafür eignet es sich wunderbar: beim ersten Anspielen flogen die Stimmplatten reihenweise vom Stock. Mittlerweile ist es gewachst & gestimmt und tönt immer noch schlecht. Die Stimmplatten (Glier) sind einfach von miserabler Qualität.

Vielleicht ist Deine Manuela besser ausgestattet. Wenn Du ein kleines Instrument suchst, würde ich Dir eine Hohner Student empfehlen. Ich habe mir spasseshalber eine Student 40 zugelegt. Die war zwar teurer, tönt aber viel besser und ist qualitativ um Längen besser.

Grüsse, accordion
 
Die gefallen mir schon mal besser, guter Tip.
Meine Manuela ist nicht meine, ich hab sie erstmal nicht genommen :)
Das war mir doch zu unsicher für nen Blindkauf. Ich möchte erstmal ein paar in die Hand nehmen und probieren, damit ich ein Gefühl dafür bekomme.
Die Hohner Student scheint es nicht mehr neu zu geben?
 
Die Hohner Student scheint es nicht mehr neu zu geben?

Nein, neu gibt es die Student nicht mehr.
Aber die wurden früher in rauhen Mengen hergestellt und da es nach wie vor typische Anfänger- und Lerninstrumente sind, die nach den ersten ein bis zwei Jahren wieder getauscht werden gegen die nächst größere Ausgabe (Kinder wachsen ja schnell) bekommst du solche Instrumente auch nach wie vor bei fast jedem Akkordeonfachhändler in gutem Zustand. Zwar meist äußerlich nicht mehr erste Wahl, aber mechanisch und stimmlich gut in Schuss.

Gruß, maxito
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben