Was ist besser? Mit oder ohne Vibrato singen? Und: Wie klingt ein Vibrato??

  • Ersteller Nervmichbittenet
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Vielleicht war er das?! ..

Sinatra hat noch bis zwei Jahre vor seinem Tod (mit 83) auf der Bühne gestanden und über 40 Jahre den Beinamen "The Voice" getragen. Wenn da was Falsches dran ist, dann sollten ab sofort alle lernen, mit falscher Technik zu singen.

Nehmen wir Adele, eigentlich hat sie ja gehörsmäßig keine so schlechte Technik, nur wenn es nach oben geht, aber in tiefen verbraucht sie wenig Luft, kaum hörbar wie sie einatmet usw... tja aber eben eigentlich, bis es zur Entfernung der Knötchen kam.

Adele macht höchsten eines falsch: dass sie eben gern bis an die Grenzen und darüber hinaus geht. Neben jeder Technik gibt es natürliche Grenzen der Belastbarkeit. Die Technik unterstützt, aber sie vollbringt keine Wunder und schützt auch nicht vor jeder Überbeanspruchung.
 
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Vielleicht war er das?! ... Es gibt viele Sänger, die gefühlsmäßig leicht und schön singen, aber eben doch so einiges falsch machen und merken es nichtmal und nach Jahren haben sie den Salat.

Der hätte dann, soweit ich mich erinnere, ganz schön lange schlecht gesungen ;)
 
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... was hieße, dass zB Frank Sinatra ein technisch schlechter Sänger wäre. Es wird ja viel geschrieben - leider auch viel Unsinn, den man nicht unbedingt glauben sollte. Wenn etwas gut klingt und keine Mühe macht, kann es nicht falsch sein - auch ohne Vibrato.. Zumindest nicht in der Popularmusik.

Aber zB. bei "Myyyyyy Wayyyyy" höre ich da ganz deutlich ein Vibrato. :gruebel:

Bei mir ist es auch so, dass, wenn die Stimme passt und nirgends quetscht und ich es zulasse, das Vibrato mehr oder weniger von selbst kommt. Will ich einen Ton "gerade" singen, dann muss ich das meist bewusst machen, also nicht ganz so viel Raum geben. Wenn ich singe, ohne ein bestimmtes Klangbild zu erzielen oder Genre zu bedienen, dann kommt da eigentlich immer Vibrato.

Deswegen ist es zB. so, dass mir mein letzte Cover von Adele an sich zwar auch gefällt - aber das ist eben irgendwie künstlich, so singe ich eigentlich nicht. So dreckig. :D
Soweit ich weiß, hatte die Frau übrigens Polypen auf den Stimmbändern, keine Knötchen.
 
Sinatra hat noch bis zwei Jahre vor seinem Tod (mit 83) auf der Bühne gestanden und über 40 Jahre den Beinamen "The Voice" getragen. Wenn da was Falsches dran ist, dann sollten ab sofort alle lernen, mit falscher Technik zu singen.

Adele macht höchsten eines falsch: dass sie eben gern bis an die Grenzen und darüber hinaus geht. Neben jeder Technik gibt es natürliche Grenzen der Belastbarkeit. Die Technik unterstützt, aber sie vollbringt keine Wunder und schützt auch nicht vor jeder Überbeanspruchung.

Ok, dass es so lange gesungen hat. Habe seine Karriere nicht mitverfolgt. Whitney Houston wurde auch The Voice genannt, hat aber neben einer Riesenportion Talent auch eine sehr gute Technik und! ein Vibrato, es sei denn, sie stellte es ab.

Nein, Adele, wenn du Someone like you dir anhörst, im Refrain, wo es hochgeht, da atmet sie erstens hastig ein und oft, als ob sie Angst hätte, ihr reiche die Luft nicht aus und zweitens schreit sie mehr das Belten raus, Hals bleibt da nicht ganz aus dem Weg.

---------- Post hinzugefügt um 19:03:04 ---------- Letzter Beitrag war um 19:01:13 ----------

Bei mir ist es auch so, dass, wenn die Stimme passt und nirgends quetscht und ich es zulasse, das Vibrato mehr oder weniger von selbst kommt. Will ich einen Ton "gerade" singen, dann muss ich das meist bewusst machen, also nicht ganz so viel Raum geben. Wenn ich singe, ohne ein bestimmtes Klangbild zu erzielen oder Genre zu bedienen, dann kommt da eigentlich immer Vibrato.

Soweit ich weiß, hatte die Frau übrigens Polypen auf den Stimmbändern, keine Knötchen.
So ist es bei mir auch.

Ich weiss, dass sie ihre Stimme schonen musste und all ihre Shows gecancellt hat, nach der Operation.
 
Ok, dass es so lange gesungen hat. Habe seine Karriere nicht mitverfolgt. Whitney Houston wurde auch The Voice genannt, hat aber neben einer Riesenportion Talent auch eine sehr gute Technik und! ein Vibrato, es sei denn, sie stellte es ab.

Nein, Adele, wenn du Someone like you dir anhörst, im Refrain, wo es hochgeht, da atmet sie erstens hastig ein und oft, als ob sie Angst hätte, ihr reiche die Luft nicht aus und zweitens schreit sie mehr das Belten raus, Hals bleibt da nicht ganz aus dem

Bei einer derartigen Tourbelastung und Dauerstress, wie sie die großen Stars haben, die gerade in der Blüte ihrer Zeit sind, darf man eins nicht vergessen: Die haben schlichtweg nicht die Zeit, einfach mal neue Kraft zu schöpfen und auch nur einen Tag Stimmruhe zu halten! Wenn du da raus gehst, musst du funktionieren. Das erwartet das Publikum und das erwartet man selbst von sich. Also schleichen sich solche Sachen ein wie dieses geräuschvolle Einatmen, das ganz sicher nicht gesund ist. Davon kommen solche Stimmschäden vermutlich öfter als von "schlechter Technik". Ich würde mir jedenfalls nicht anmaßen, Adele per se eine schlechte Technik anzudichten ;)
 
Man sollte die Technik generell nicht überbewerten in dem Sinne, daß sie eine Art Vollkasko-Versicherung für die Stimmbänder darstellen soll. Das kann, muß aber nicht so sein.
Nathalie Dessay hatte auch eine Stimmknoten-OP und ganz bestimmt keine schlechte Technik.

Und laßt mir ja den guten alten Frankie-Boy in Ruhe :evil: Er war ein begnadeter Sänger.

@Buddy Polly: Kiske finde ich immer noch Oberhammer !
 
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Bei einer derartigen Tourbelastung und Dauerstress, wie sie die großen Stars haben, die gerade in der Blüte ihrer Zeit sind, darf man eins nicht vergessen: Die haben schlichtweg nicht die Zeit, einfach mal neue Kraft zu schöpfen und auch nur einen Tag Stimmruhe zu halten! Wenn du da raus gehst, musst du funktionieren. Das erwartet das Publikum und das erwartet man selbst von sich. Also schleichen sich solche Sachen ein wie dieses geräuschvolle Einatmen, das ganz sicher nicht gesund ist. Davon kommen solche Stimmschäden vermutlich öfter als von "schlechter Technik". Ich würde mir jedenfalls nicht anmaßen, Adele per se eine schlechte Technik anzudichten ;)

Viele Sänger/innen touren und haben diesen Stress (nehmen wir Amy Lee, die nie Gesangsunterricht gehabt hat)... Ich sage nicht, dass Adele vollkommen alles falsch macht hehe, natürlich nicht, aber eine ganz richtig sitzende Technik hat sie meinen Ohren nach leider nicht.

---------- Post hinzugefügt um 19:20:28 ---------- Letzter Beitrag war um 19:18:31 ----------

Noch was, ich höre auch viel Metalmusik, wo Sängerinnen klassischen Unterricht gehabt hatten, so auch Tarja Turunen (ehem. Nightwish) und sie gibt auf Touren auch jeden Tag Auftritte, das seit Jahren und keine Probleme.
 
Ich finde du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Erst mal geht es hier um Popgesang und da gelten was Stilistik angeht einfach andere Regeln. Im Popgesang ist alles erlaubt was gefällt und es gibt da auch kein Klangideal, das ein Vibrato vorschreibt. Eine "gute, korrekte" Technik macht auch keinen guten Popsänger aus. Es gibt Popsänger mit "guter" und "korrekter" Technik wie Sand am Meer, aber die wenigsten will man sich anhören. Da spielen noch ganz andere Kriterien mit rein.
Und was die Metaldamen angeht, singen die meist klassisch, sind also technisch gesehen keine Contemporysänger und davon abgesehen gehen von denen die wenigsten so viel auf Tour wie ein echter Popstar. Auch Tarja Turunen tourt nicht mal annähernd so viel wie Adele. (Und Amy Lee ist ja wohl die letzte die eine "perfekte" Gesangstechnik hat. Aber muss sie auch nicht als Contemporysängerin)
 
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Adele ist ein Megastar, um den sich aktuell alle reißen. Jeder TV-Sender, jedes Musikmagazin, jeder Radiofritze will mit der sprechen. Das ist Touralltag und bestimmt hart für die Stimme. Turunen hat nicht einmal einen Bruchteil dieses Medieninteresses, geschweige denn dieses Touraufkommen. Ich kann mir mit meinen popeligen 20-30 Konzerten pro Jahr nicht mal vorstellen, wie anstrengend das sein muss.

Zudem kannst du doch nicht ernsthaft klassischen Gesang mit Popgesang vergleichen.
Adele singt, wie Antipasti schon schrob, gern über ihre Grenzen hinaus, ich glaube da ist sowohl der Moment als auch der Klang und die Empfindung in diesem Moment ausschlaggebend. Ich hab den Eindruck, dass sie sich durch Emotionen dazu hinreißen lässt, die ihre sehr persönlichen Songs in ihr wecken (wie in diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=qemWRToNYJY ). Steven Tyler ist auch so einer.
Tarja Turunen nicht, die funktioniert live tadellos (und singt für mich wie eine langweilige, seelenlose, perfekte Maschine). Amy Lee habe ich live als ganz schön gruslig in Erinnerung ;)
 
Eine "gute, korrekte" Technik macht auch keinen guten Popsänger aus. Es gibt Popsänger mit "guter" und "korrekter" Technik wie Sand am Meer, aber die wenigsten will man sich anhören. Da spielen noch ganz andere Kriterien mit rein.
Und was die Metaldamen angeht, singen die meist klassisch, sind also technisch gesehen keine Contemporysänger und davon abgesehen gehen von denen die wenigsten so viel auf Tour wie ein echter Popstar. Auch Tarja Turunen tourt nicht mal annähernd so viel wie Adele. (Und Amy Lee ist ja wohl die letzte die eine "perfekte" Gesangstechnik hat. Aber muss sie auch nicht als Contemporysängerin)

Da hast du die Antwort ja schon selbst gegeben, dass ein Popsänger keine korrekte Technik haben muss, somit ist es umstritten, dass Popsänger, die auch jahrelang singen, mit einer perfekten Technik singen, wo auch kein Vibrato zu hören ist.

Amy Lee wird ja wohl etwas schon richtig machen, total alles falsch kann sie einfach gesangstechnisch nicht sein. Ist genauso wie bei Adele, sie macht bestimmt vieles richtig, aber eben nicht alles, was auch keine 100% Gesangstechnik ausmacht.
 
Irgendwer hatte ja geschrieben, daß es schwerer sei, gerade, lange Töne sauber zu singen, weil ein Vibrato Unsauberkeiten verbergen könne.

Den Unsinn hat Stefan Raab bei "Unser Star für Baku" verzapft. Er hat da generell mit sehr viel Halbwissen und Falschaussagen um sich geworfen, um sich als Gesangstechnikexperte zu inszenieren.
 
Tarja Turunen nicht, die funktioniert live tadellos (und singt für mich wie eine langweilige, seelenlose, perfekte Maschine). Amy Lee habe ich live als ganz schön gruslig in Erinnerung ;)

Amy Lee als gruselig? lol... warst du auch bei Merilyn Manson auf Konzert? :D... Tarja Turunen hat eine schöne, klare Stimmfarbe... Adele dagegen so kratzig... aber da gehen einfach die Geschmäcker auseinander. Ich verbinde einfach eine gesunde Stimme mit klarem Sound. Jedem das Seine. Und ich sag nicht, dass ich Adele nicht auch höre!
 
@Piarose: ich denke, daß es Adele vollkommen sch...egal ist, ob sie mit "korrekter Technik" (was soll das genau sein?) singt oder nicht. Sie ist eine sehr emotionale, spontane Sängerin. Schick die mal ein, zwei Jahre zum Gesangsunterricht, rede ihr ein, was sie alles falsch macht ... und vielleicht könnte sie danach keinen Ton mehr singen oder klänge so fad und austauschbar, daß keiner mehr ihre Musik kaufen würde.

Kratzig klang auch Amy Winehouse... und trotzdem war sie eine tolle Sängerin. Ich mag ja klare Stimmen auch, aber nicht nur ;)

Oder Zaz ! Hör dir mal Zaz an....
 
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Amy Lee als gruselig? lol... warst du auch bei Merilyn Manson auf Konzert? :D... Tarja Turunen hat eine schöne, klare Stimmfarbe... Adele dagegen so kratzig... aber da gehen einfach die Geschmäcker auseinander. Ich verbinde einfach eine gesunde Stimme mit klarem Sound. Jedem das Seine. Und ich sag nicht, dass ich Adele nicht auch höre!

Nee, Manson war das glaube ich nicht. Ist echt lange her. Gruselig im Sinne von total grottenschlecht. Aber...du kannst doch nicht von der Stimmfarbe auf die Technik schließen? Wo ist denn da die Logik? :D
 
Ich finde man kann nicht einfach den Umkehrschluss machen, dass "perfekte Technik" Vibrato einschließt, zumindest kein großes. Es gibt viele Sänger mit "guter" Technik, die ohne oder nur mit dezentem Vibrato singen. Um mal eine Metaldame zu nehmen, Sharon den Adel hat mMn eine zuverlässigere und gesündere Technik als Amy Lee und sie singt weitgehend vibratofrei und wenn dann ist es ein sehr feines, flirriges Vibrato (übrigens typisch für sehr hohe Stimmen). Jedenfalls ist die Größe des natürlichen Vibratos anlagebedingt und im Popgesang kann man unmöglich einen Sänger als technisch schlecht bezeichnen nur weil der kein Vibrato einsetzt. Ungesund ist das auch nicht, ich habe zumindest noch nie gehört, dass jemand von vibratoarmen Singen allein einen Stimmschaden gekriegt hat. Für die TE heißt das, dass sie so viel Vibrato machen kann wie es ihr gefällt, es ist kein Muss.
 
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Gruselig im Sinne von total grottenschlecht.

:eek:... sie bringt doch immer so viel Gefühl in ihre Songs ein.

Aber...du kannst doch nicht von der Stimmfarbe auf die Technik schließen? Wo ist denn da die Logik? :D

:D ... ich achte auch während des Alltags auf Stimmen von Menschen... habe schon desöfteren beobachtet, dass bei Frauen, die oft schreien, Stimmen so kratzig klingen... oder nehmen wir Dsds Kandidaten, die sich ihren Hals oft rausschreien, diesen kratzigen Sound kann man auch raushören. Bei klassischen Stimmen habe ich wirklich noch nie bis jetzt derartiges beobachtet.
Und ich sprech ja nicht von der Stimmfarbe... sondern von diesem begleitenden kratzigen Sound in der Stimme.

---------- Post hinzugefügt um 23:02:10 ---------- Letzter Beitrag war um 23:00:14 ----------

Um mal eine Metaldame zu nehmen, Sharon den Adel ...

Ohh ich habe bei Sharon sehr oft schon ein gutes Vibrato rausgehört, muss mir paar Songs mal raussuchen, wenn ich mehr Zeit habe.
 
Leider trifft sie die Töne aber nicht ;)

Es gibt Menschen, die eine metallisch scheppernde Stimme haben. Ich gehöre dazu. Da kannst du nichts machen, die ist und bleibt so. Ich halte es aber für gefährlich, von der Sprechstimme auf die Singstimme schließen zu wollen und das zu verallgemeinern bzw. auf die Singstimme auszudehnen. DSDS-Kandidaten halte ich jetzt, ehrlich gesagt, nicht gerade für eine Referenz. Wie viele Klassische Stimmen hast du denn zum Vergleich gehabt?

Eine rauchige Altstimme wie Adele oder Pink, ein brummender Bass-Bariton oder auch Steven Tylers Quietscheentchen-Tenor sind, was sie sind. Wo kommen wir denn da hin, wenn alles immer glatt und gleich sein muss! Das ist ja das schöne an der Popmusik - die Vielfalt :)
Nebenbei bemerkt gibt es Stimmen, die von Natur aus kantig sind, ohne dass diejenigen je gesungen, geraucht oder getrunken haben.
 
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Den Unsinn hat Stefan Raab bei "Unser Star für Baku" verzapft. Er hat da generell mit sehr viel Halbwissen und Falschaussagen um sich geworfen, um sich als Gesangstechnikexperte zu inszenieren.
Also es ist definitiv schwieriger lange Töne "gerade" zu singen, einfach nur deshalb weil es mit Vibrato etwas atemeffizienter ist. Meiner Meinung nach ist es auch tatsächlich so, dass ein Vibrato leichte Unsauberkeiten verbirgt. Diese liegen natürlich in einem Bereich von weniger als einem Halbton (also nicht vergleichbar mit dem, was man so in Castingshows hört). Aber, wenn man einen langen Ton gerade singt, dann merkt man sofort, wenn der Sänger mal kurz vom Ton abrutscht, auch wenn es nur ganz wenig ist, bei einem Vibrato ist ein kurzes Abrutschen vom Ton schwieriger rauszuhören.

Mit Unsauberkeiten verbergen ist natürlich nicht gemeint, dass man nicht merken würde, wenn man den kompletten Ton falsch singt. Es geht viel mehr um das Aushalten und Festsitzen auf dem Ton, natürlich unter der Voraussetzung, dass man ihn beim Einsatz auch getroffen hat.

---------- Post hinzugefügt um 01:09:36 ---------- Letzter Beitrag war um 01:05:28 ----------

Leider trifft sie die Töne aber nicht ;)

Es gibt Menschen, die eine metallisch scheppernde Stimme haben. Ich gehöre dazu. Da kannst du nichts machen, die ist und bleibt so. Ich halte es aber für gefährlich, von der Sprechstimme auf die Singstimme schließen zu wollen und das zu verallgemeinern bzw. auf die Singstimme auszudehnen. DSDS-Kandidaten halte ich jetzt, ehrlich gesagt, nicht gerade für eine Referenz. Wie viele Klassische Stimmen hast du denn zum Vergleich gehabt?

Eine rauchige Altstimme wie Adele oder Pink, ein brummender Bass-Bariton oder auch Steven Tylers Quietscheentchen-Tenor sind, was sie sind. Wo kommen wir denn da hin, wenn alles immer glatt und gleich sein muss! Das ist ja das schöne an der Popmusik - die Vielfalt :)
Nebenbei bemerkt gibt es Stimmen, die von Natur aus kantig sind, ohne dass diejenigen je gesungen, geraucht oder getrunken haben.

Hier noch ein Beispiel für eine markante Stimme ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=XrkThaBWa5c

Wär doch langweilig wenn sich alle gleich anhören würden.
 
Ok, dass es so lange gesungen hat. Habe seine Karriere nicht mitverfolgt. Whitney Houston wurde auch The Voice genannt, hat aber neben einer Riesenportion Talent auch eine sehr gute Technik und! ein Vibrato, es sei denn, sie stellte es ab.

Ihre letzten Tourneen waren ein Disaster, bei der die Leute ihr Geld zurückhaben wollten. Da war sie gerade mal Mitte 40 und stand nicht halb so lange auf der Bühne wie Sinatra. Soviel zum Nutzen der guten Technik (Komm mir jetzt nicht mit den Drogen - davon konnte Frankieboy auch mehrere Lieder singen;)).

Anekdote: seinen Beinamen hat Sinatra erst bekommen, nachdem er seine Technik auf ein Minimum reduziert hatte und größtenteil naturstimmig sang, Auf ganz alten Platten hört man praktisch einen völlig anderen Sänger mit mit Hang zu Koloraturen, einer viel höheren Range und viel Kopfstimmen-Einsatz.

Aber darum geht es doch auch gar nicht. Es hat doch keinen Sinn, nun weitere Fallbeispiele rauszukramen, bei denen Stars mit oder ohne periodische Modulation singen und daran die eine oder andere Qualitäts-These zu heften.

Ich versuche die These nochmal auf den Punkt zu bringen: in der Klassik sollte man das Vibrato zumindest beherrschen, in der Popmusik ist es völlig egal und kein Kriterium für Qualität oder eine gute Technik.

Den Unsinn hat Stefan Raab bei "Unser Star für Baku" verzapft. Er hat da generell mit sehr viel Halbwissen und Falschaussagen um sich geworfen, um sich als Gesangstechnikexperte zu inszenieren.

Da stimmt. Mir fiel bei dieser Diskussion auch sofort diese Szene am Flipchart ein. Aber ich glaube, es war sogar "Unser Star für Oslo". Leider gibt es sie nicht bei YT.

Offensichtlich haben einige diese Szene ein wenig überbewertet und nun geistert dieses Gerücht durch die Gegend, ohne VIbrato sei besser oder schwieriger.

Dabei hat er damals was ganz anderes gesagt: Nicht, dass ein Vibrato schlecht ist, sondern, dass die meisten Sänger periodisch minimal "um den Ton rum" singen und es sehr selten ist und er es gut findet, wenn Sänger einfach nur auf dem Ton singen.

Und das stimmt streng genommen: auch in der Popmusik findet man heutzutage mehr "Gesangsakrobaten", die mit periodischer Modulation, Ad-Libs und vielen Mischtechniken zwischen Kopfstimme und Taschenfalten-Geröhre arbeiten, als welche, die einfach nur reduziert einen Song singen.
 
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@Bell:
Uææh, Dessay... ich finde, die hat sich schon immer irgendwie etwas, æhm... qualvoll angehørt. :redface:

Amy Lee hørt sich auf der CD super an, live sind die Balladen auch meist sehr gut - aber wenn es dann ans Rocken geht, da ist schnell die Luft weg. Mag auch am Rumgehuepfe liegen. :D Aber wenn ich will, dass es sich anhørt wie auf der CD, dann muss ich nicht zum Konzert. Muss allerdings auch sagen, dass ich von Lee da anfangs etwas enttæuscht war, was die Live-Auftritte angeht, aber gut.

@Piarose:
Ich glaube, du verwechselst "gut" und "schlecht" mit "gefællt mir" und "gefællt mir nicht". ;)

Ich bin auch jemand, der sich selbst beim Singen eher dann wohlfuehlt, wenn er die Stimme passend hat und mit ausreichend Technik singt. Ich HASSE es, wenn die Stimme abrutscht oder sowas, fuehlt sich einfach falsch an fuer mich. Andererseits finde ich zB. Steven Tyler oder Adele total geil. Irgendwie tut's zwar schon ein wenig in den Ohren weh, weil man weiss, was die Stimme da gerade aushalten muss, aber vom Gefuehl her braucht es dann einfach genau das. Das kann einem ja gefallen, ohne dass man selbst so singen muss.

Professionelle Opernsænger achten uebrigens oft darauf, dass sie mit "Singstimme" sprechen. Sie haben sich also angewøhnt, nicht irgendwie zu sprechen, sondern "technisch korrekt", also møglichst wenig Belastung fuer die Stimme. Das hørt sich dann meist etwas komisch, sæuselnd, unnatuerlich an. Scheint aber zu helfen.

@Vali:
Also gerade im Vergleich zu zB. Turunen finde ich, hat den Adel eine ziemlich miserable Technik (gehabt). Da ging es ja oft gar nicht um "richtiges Singen", sondern hauptsache irgendwie die allerhoechsten Toene rauskieksen. Auf der Platte ging das noch, live war das oft hart an der Grenze. Wobei sich bei ihr da im Laufe der Zeit auch Einiges getan hat. Sie hatte sich ja anfangs immer damit gebruestet, nie Gesangsunterricht gehabt zu haben (zumindest kam das in den Medien so rueber). Ich fand die Lieder, und das was sie damit gemacht hat auch gut, aber gute Technik war das zumindest auf den ersten paar Alben und Touren nicht, find ich.
 
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