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Neue GEMA Gebührenordnung ab 2013

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humi
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Einige werden es schon mitbekommen haben, die GEMA hat am 2.4.2012 eine neue Gebührenordnung gültig ab 2013 verkündet :eek:

Damit werden eigentlich alle Veranstalter, die auf eine Mischkalukation bauen, um aus Konserve Live für Newcomer zu finanzieren, in das wirtschaftliche Aus getrieben.

Früher wurden die Tarife zwischen der GEMA und den Betroffenen verhandelt. Leider ist die Zeitform in diesem Satzbau das Präteritum :(
Vergütungssätze dieser Art wurden in der Vergangenheit gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter e.V. verhandelt und vereinbart. Mitglieder der Bundesvereinigung sind z. B. der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels. Auch im Rahmen der aktuellen Tarifmaßnahme für Veranstaltungen mit Live-Musik oder mit Tonträgerwiedergaben hat die GEMA mit der Bundesvereinigung mehrere Gespräche geführt, um die neuen Tarife zu verhandeln und zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu gelangen. Bei dem letzten Gespräch am 22. März 2012 in Berlin wurde u. a. die Durchführung eines Schiedsstellenverfahrens erörtert. Parallel hierzu ist die GEMA bereit, die Gespräche mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter e.V. fortzusetzen.
Quelle: https://www.gema.de/presse/aktuelle-pressemitteilungen/presse-details/article/pressekonferenz-neue-tarifstruktur-fuer-den-veranstaltungsbereich.html
... cool wenn man Gespräche führt und am Ende das beschließt, was man vorher schon für sich beschlossen hatte ohne auf den Gesprächspartner einzugehen :ugly:

So grob überschlagen bedeutet es ...
... die ganz Kleinen zahlen marginal weniger
... die ganz Großen stemmen auch diese Zusatzkosten
... die Mitte/Masse stirbt aus

Für den Laden in dem ich primär arbeite bedeutet dies (durch den Wegfall der Pauschalvergütung) eine Steigerung der Kosten von gut 20k€ auf ~100k€ ... das ist nicht bezahlbar!
Man kann die Kosten ja auch nicht auf das Publikum umlegen, da ja dann wieder die Gebühren steigen und das Publikum es nicht mehr bezahlen will / kann ... ein endloser Kreislauf ...
"Warum lecken sich Rüden am Schwanz?"

Quellen:
https://www.gema.de/presse/aktuelle-pressemitteilungen/presse-details/article/pressekonferenz-neue-tarifstruktur-fuer-den-veranstaltungsbereich.html
https://www.gema.de/veranstaltungstarife
http://openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass
http://www.dehoga-bundesverband.de/presse/pressemitteilungen/gema-verliert-augenmaa-2012-04-02-748/
 
Eigenschaft
 
ich kenne mich nicht gut genug in der tarifstruktur aus, um das bewerten zu können.

man findet leider fast nur quellen, die entweder auf der seite der GEMA oder auf veranstalterseite stehen, und entsprechend ihre schwarz-weiß sichtweise propagieren, vermutlich weil es kaum kompetente journalisten auf diesem gebiet gibt.

seitdem der veranstalerverband vor drei jahren das komplette internet gegen die GEMA aufgehetzt hatte, sie würde kleine clubs zerstören weil rabatte für großveranstaltungen wie festivals gestrichen wurden, bin ich sehr vorsichtig mit meinem urteil.
 
Ich hab die Sichtweise beider Parteien leider vor Augen ...
... mein keiner Sauhaufen bekommt eine Auszahlung von der GEMA, die noch nicht mal für Essen der Band an der Pommesbude reicht
... mein Winterhauptauftraggeber soll rund Faktor 5 mehr an Gebühren an die GEMA abdrücken. Das sind dann rund 1000€ pro Dissenveranstaltung bei 300-500 Leuten Durchlaufpublikum

Das rechnet sich weder für die eine noch die andere Seite.
 


humi, das heißt Veranstalter die Coverbands engangieren(so wie uns, wenn wir über 500Pax haben dann reicht unsere Technik nicht mehr aus)
müssen deutlich mehr zahlen, ich mein da VA`s mit 300 bis 2kPax, Stadtfeste, Wirtshäuser, kleine Festivals..., also Kommerzielle Veranstaltungen.
Teilweise schlucken die Veranstalter jetzt schon wenn wir sie auf die Gema Gebühren hinweisen.
Was ich auch beobachten kann, dass kleine Bands die selber Songsschreiben immer weniger bis kein Geld mehr von der Gema bekommen.
Von einer Band bei uns in der Gegend weis ich, dass sie sogar gebühren für ihre eigene Songs zahlen, nur weil sie die CD Produktion über eine Plattenfirma laufen haben

Ich muss nicht von der Musik und von der PA Technik leben, trotzdem interessiert mir das Thema wenn du noch mehr dazu weist.
 
humi, das heißt Veranstalter die Coverbands engangieren(so wie uns, wenn wir über 500Pax haben dann reicht unsere Technik nicht mehr aus)
müssen deutlich mehr zahlen, ich mein da VA`s mit 300 bis 2kPax, Stadtfeste, Wirtshäuser, kleine Festivals..., also Kommerzielle Veranstaltungen.
Teilweise schlucken die Veranstalter jetzt schon wenn wir sie auf die Gema Gebühren hinweisen.
gibt es zahlen wie sich die veranstalter-/disco-/livemusik-branche in den letzten jahren entwickelt hat? ich habe bis jetzt leider nichts finden können. wenn sich das konsumentenverhalten von privatem musikkonsum hin zum konsum von musikveranstaltungen entwickelt, dann wäre eine dahingehende änderung meiner meinung nach legitim. haben unternehmen mit der nutzung von werken erfolg, sollten die urheber dieser werke auch an diesem erfolg beteiligt werden.

Was ich auch beobachten kann, dass kleine Bands die selber Songsschreiben immer weniger bis kein Geld mehr von der Gema bekommen.
da hast du recht, das ist aber nicht erst in letzter zeit so, siehe mein beitrag hier: https://www.musiker-board.de/musikbusiness-recht-mupr/353226-gema-pro-contra-3.html#post5755219
das wäre aus meiner sicht tatsächlich und in aller deutlichkeit an der GEMA zu kritisieren. das ist eine sauerei und eine zum himmel schreiende ungerechtigkeit. ich weiß nicht worans liegt, vielleicht ist die materie zu kompliziert um das einer breiteren öffentlichkeit zu vermitteln.

Von einer Band bei uns in der Gegend weis ich, dass sie sogar gebühren für ihre eigene Songs zahlen, nur weil sie die CD Produktion über eine Plattenfirma laufen haben.
da wurden sie aber schlecht beraten bzw. haben sich möglicherweise sogar von der "plattenfirma" übers ohr hauen lassen.
 
ambee das größte Problem ist die ungerechte Verteilung der Gelder.
Übertrieben gesagt bestimmen 10% der Mitglieder wohin (und zwar an sich selber) 90% der Gelder gehen.

Hier geht es um das Problem, daß die bisherige Regelung von Pauschalverträgen gestrichen wurde und durch Einzelabrechnungen ersetzt wird.

Bei meinem Hauptauftraggeber, der in einer musikalischen Nische unterwegs ist, bedeutet dies um Faktor 4-5 steigende Kosten gegenüber der GEMA ... wovon die Künstler wahrscheinlich keinen Cent mehr haben.
Die GEMA ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor und mit derzeit ~5% an den Grundkosten beteiligt ...

... manch mal denk ich die Leute schauen nur auf die Umsätze und haben noch nie was von Rohertrag gehört. Die Techniker, Hands, Barkräfte, Security, Garderobe, ... wollen auch einen fairen Lohn bekommen ... und derzeit ist grad so das zu zahlen, was sich eine SPD als Mindestlohn vorstellt ohne das da Nacht- / Wochenend- / Überstunden- / etc. Zuschläge zahlbar wären.

Wenn man wirklich den Mittelstand platt machen will, ohne das davon die kleinen Musikschaffenden etwas davon haben (vllt. noch weniger Gigs), dann sollte die neue Gebührentabelle umgesetzt werden.
 
Ich glaub mann kann es damit vergleichen, dass 20% der Menschen 80% der Ressoucen verbrauchen.
Solange sich keiner der 20% beschwert, wird sich dieser Umstand auch nicht ändern.

So wird es wohl auch bei der Gema sein. Unser Verein hab nach dem Karnevalszug eine saftige Rechnung wg. der Musikanlage bekommen, was bleibt uns anderes übrig als diese nicht unerhebliche Summe zu bezahlen, wenn sich fast keiner auf dem Gebiet auskennt.

Auch die Band bei uns ist übers Ohr gehauen worden, letztendlich bekommen sie zwar von der Plattenfirma immer wieder Gigs, dabei verdient halt wieder fast bloß die Firma und nicht die Band. Letztendlich geht alles auf Null raus obwohl Jahrelanges Songschreiben und Proben dahinter steckt. Übrigends alles Berufsmusiker, welche natürlich nebenbei noch in andere Bands zum Geldverdienen spielen.
 
Kurze Anmerkungen (Alles aus der Sicht eines kleinen Hobbymuckers):

1 - Geld gibts nur, wenn die Songs auch aufgeführt werden. Kleine Band, wenig Auftritte, wenige verkaufte CDs, kaum im Radio heisst wenig Geld. Ist bei mir auch so :-(. Das Thema für kleine Bands ist das Pro-Verfahren der GEMA. Hier wurde systematisch von kleinen Einkommen zu großen hin verteilt. Die Gewinner dieser Reform heissen (na wer komponiert die großen Hits?) Wenn ich Yesterday aufführe, geht die GEMA an die Beatles. Bei Rivers of Babylon kassiert jemand anderes. Und. GEMA zahlt an den Urheber, nicht an den Musiker.

Konkretes Beispiel, stark vereinfacht, Zahlen stimmen nicht genau: Wenn ich in einer Kneipe ein Lied von mir singe, kriege ich dafür 30 ct Tantiemen. Singe ich danach ein Lied von den Beatles (Gleicher Sänger, gleicher Barhocker, gleicher Ort, gleiche Gitarre, gleicher Tag) erhalten die dafür 2,10 € Tantiemen. Das ist das GEMA-PRO-Verfahren. Das ist ungerecht. (Das interessiert die laut schreienden Veranstalter aber die Bohne)

2 - Als GEMA-Mitglied muss ich von der GEMA meine eigenen Liedrechte von der GEMA wieder erwerben, das ist korrekt. Davon werden ca. 85 % wieder ausgeschüttet. Habe ich alle Rechte selbst, kriege ich dies 85% auch selbst wieder. Bin ich bei einem Verlag (nicht Label oder Plattenforma, das ist für die GEMA egal), kassiert der Verlag einen Teil davon ab. Zwei Beispielrechnungen für eine Auflage von 500 CDs (Meine Größenordnung)

1. Beispiel
- Gema Mitglied nimmt CD nur mit eigenen Stücken auf, muss an die GEMA bei einer Auflage von 500 ca. 300 € zahlen.
- Gema schüttet ca. 85% an Urheber aus. Hast du alle Rechte selbst, kriegst du also ca. 250 € von der GEMA wieder


2. Beispiel
- Gema Mitglied nimmt CD nur mit eigenen Stücken auf, muss an die GEMA bei einer Auflage von 500 ca. 300 € zahlen.
- Gema schüttet ca. 85% an Urheber aus. Hast du einen Verlag, kriegt der nach GEMA-Verteilungsplan glaube ich 1/3 der Urheberrechtsvergütung. Auch das ist eigentlich ok, denn dass du einen Vertrag mit einem Verlag machst, ist deine freie Entscheidung. Nur ist den meisten Leuten das nicht ganz klar, wenn sie unterschreiben. Die beschweren sich anschliessend. Aber nach einem Verlagsvertrag kriegt der das Geld, ob er was für dich tut oder nicht.

Hoffe geholfen zu haben.

Das ganze aus Kleinkünstlersicht. Wie das bei großen Bands oder bei Veranstaltern aussieht, keine Ahnung. Aber für den kleinen Songwriter ist das PRO-Verfahren das Problem. Das hat Freunde von mir zu Hartz4 gebracht.

ps: Noch eine Anmerkung zu dem Geschrei aus Veranstaltersicht, das die Gema zu hoch ist: Das ist Klientelgeschrei. Wird die Gema niedriger, erhalten auch die Komponisten und Texter weniger Geld. Das ist der Wunsch nach Umverteilung von den Urhebern zu den Veranstaltern. So würde ich als Veranstalter auch argumentieren. Das ist nicht im Interesse der Songwriter.




Was ich auch beobachten kann, dass kleine Bands die selber Songsschreiben immer weniger bis kein Geld mehr von der Gema bekommen.

Von einer Band bei uns in der Gegend weis ich, dass sie sogar gebühren für ihre eigene Songs zahlen, nur weil sie die CD Produktion über eine Plattenfirma laufen haben

Ich muss nicht von der Musik und von der PA Technik leben, trotzdem interessiert mir das Thema wenn du noch mehr dazu weist.
 
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Zum Thema "Petition" zurück!

Seit einiger Zeit ist die "Petitionitis" ausgebrochen! Die reinste Industrie.
Das Neueste ist besagte Petition gegen die Tarifreform der GEMA (Es geht um Gebühren, die Veranstalter an die GEMA abführen).
Im Protestaufruf gibt weder Zahlen noch andere Fakten, auf Grund derer man sich ein Bild machen könnte.
Die einzige "Message" ist:
"UNTERSCHREIBEN, sonst geht die Livemusik-Szene unter!"
Und da wir Musiker - das gehört dazu - emotionale Menschen sind, unterschreiben wir brav. So wird es wenigstens erwartet.

Also ich unterschreibe das nicht. Ich spiele live und bin GEMA-Mitglied und habe kein Interesse, mich von Leuten gegen die GEMA aufwiegeln
zu lassen die entweder gar nicht wissen, wie die neuen Tarife aussehen oder - auch das könnte man vermuten - womöglich massive Eigeninteressen
haben und deshalb mit Informationen so geizen.
Vielleicht ist es nur ein weiterer Versuch, Musik einfach umsonst zu bekommen - kennt man ja. Mit Musik werden unglaubliche Summen erwirtschaftet
und es gibt leider den Trend, diejenigen die Musik machen, das sind wir, immer weniger zu beteiligen.

Tatsache ist nämlich:
Die neuen Tarife sind glasklar linearisiert, dadurch führen sie zu einer Entlastung der "kleinen" Kneipen und Clubs (es geht ja NICHT um reine Konzertveranstalter,
das gibt es ja schon einen neuen Tarif) und belasten am meisten die Großgastronomen.
Lassen wir uns nicht auf´s Glatteis führen! Bleiben wir selbstbewusst! Stellen wir uns die Frage, wer von solchen Petitionen profitieren möchte.
"Cui bono?"

Mittlerweile habe ich es satt, mich vor jeden Karren spannen zu lassen.
Ich möchte erst einmal seriöse Zahlen genannt bekommen, bevor ich mich einer Petition anschließe oder eben nicht.
Dass Diskothekenbesitzer, Großgastronomen, Volksfestwirte und Großveranstalter aller Art am liebsten gar nichts bezahlen wollen, ist schon lange klar.

Der Untergang der Clubszene wird immer mal wieder mit schrecklichen Bildern vorausgesagt. Ich kann´s mittlerweile nicht mehr hören!
Den ach so belasteten Veranstaltern wollte ich am liebsten entgegnen: "Dann lasst doch die Musik weg, dann wird´s am billigsten!"

Bleibt nach allen Seiten kritisch!

Beste Grüße
 
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Ich habe mal eine ganz blöde Frage...

...wenn der Kleinstadtmusiker von einem Label einen Plattenvertrag bekommt, und dann noch über einen Verlag seine Urheberrechte sichert - wozu zum Geier benötigt man dann bitte eine GEMA-Mitgliedschaft?
 
ZIch möchte erst einmal seriöse Zahlen genannt bekommen, bevor ich mich einer Petition anschließe oder eben nicht.

Es gibt keine seriösen Zahlen. Zumindest nicht von der GEMA. Unter anderem deshalb ja die vielen Petitionen.
 
Machen wir es doch mal konkret ...

In der Location, wo ich primär derzeit als Tontechniker arbeite, wird EBM / DarkWave / etc. gespielt. Dies sind mit großer Mehrheit Künstler, die nicht unter die 20% fallen, die 80% der Pauschalkohle aus R&F / Disko / etc. bekommen. Pro Jahr gibt es im Schnitt
- 80 Disco-VA die sich auf ~500m² abspielen bei einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 5€ und einer VA-Länge von 8h
- 40 Konzerte mit anschließender Aftershow. Dies spielt sich dann auf ~800m² ab bei einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 20€ und einer VA-Länge von 6-8h
Die m² Angaben sind icl. Bar- und Sitzbereichen, die nach neuer Regelung ebenfalls in die zur Berechnung zugrunde gelegten Fläche einbezogen werden.

Für dieses Jahr gibt es einen Pauschalvertrag der sich auf ~22k€ netto beläuft.

Für nächstes Jahr fallen dann an:
- im Discobetrieb pro Veranstaltung (150€ + 2x50€) x 1,5 = 375€ netto zzgl. 7% MwSt. ... macht für 80 VAs 30k€ netto
- im Livebetrieb pro Veranstaltung (150€ + 3x30€ + 17x50€ + 17x3x10€) x 1,5 = 2400€ netto zzgl. 7% MwSt. ... macht für 40 VAs 96k€ netto
Ziehen wir einfach mal die 10% pauschal ab, die es ab der 16. VA gibt, bleiben geschmeidige ~114k€ netto übrig ... unabhängig davon, ob überhaupt eine Sau kommt oder nicht :bang:

Ist das belastbar genug?
 
Seit wann sichert ein Verlagsvertrag die Urheberrechte?
Der regelt lediglich die Beteiligung zwischen Urheber(n) und Verlag. Die GEMA hat in erster Linie die Aufgabe mit Vermarktern abzurechnen und das Geld an die Urheber weiter zu geben.
Die Idee dahinter ist recht plausibel. Der Verwaltungsaufwand ist mühsam, mit Verlagen, Subverlagen, Radiosendern, TV-Sendern, Notendruckverlagen TT-Herstellern und und und halbjährlich oder noch häufiger abzurechnen.
Diese Arbeit übernimmt die GEMA treuhänderisch für die Autoren und behält für ihren Aufwand einen Prozentsatz ein.
Sollte besagter Kleinstadtmusiker aber gar keinen Wert auf Ertrag seiner Arbeit legen, kann er sich das auch sparen, dem Verlag vertrauen, oder überhaupt schon vorher jeden Gedanken auf Ertrag bleiben lassen!

---------- Post hinzugefügt um 23:43:24 ---------- Letzter Beitrag war um 23:36:54 ----------

Die Frage ist doch:
Ist es wirtschaftlich noch interessant? Um das zu beantworten muss man auch die Erträge der Veranstalter in die Rechnung mit einfließen lassen.
Hast Du da auch Zahlen? Alles Andere ist immer noch unseriöses Gejammere!
 
Diese Arbeit übernimmt die GEMA treuhänderisch für die Autoren und behält für ihren Aufwand einen Prozentsatz ein.
Wenn die GEMA dies auch für alle Beteiligten im gleichen Umfang tun würde, wär ja alles ok ... aber dem ist ja leider nicht so oder ... ? Da brauch man nur auf die auch zukünftig pauschale Abgeltung bei Dissen schauen und wenn ich die Künstler frage, deren Mugge da aufgelegt wird, lachen alle nur müde beim Thema GEMA :(

PS: schön ist ja auch noch, daß man bei Konzerten von GEMA-Mitglieder nicht nur deren Gage zahlt, sondern auch nochmal GEMA-Gebühr ... achso bei Konzerten von Nicht-GEMA-Mitgliedern zahlt man auch GEMA-Gebühr, obwohl nicht ein Stück Musik was die GEMA vertritt wieder gegeben wird :bang:

Die Frage ist doch:
Ist es wirtschaftlich noch interessant? Um das zu beantworten muss man auch die Erträge der Veranstalter in die Rechnung mit einfließen lassen.
Hast Du da auch Zahlen? Alles Andere ist immer noch unseriöses Gejammere!
Die Kapitalertragsquote liegt derzeit bei einer "schwarzen Null" ... d.h. rund der Inflationssatz.
Arbeiten und einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen 3 Festangestellte, 1-5 freie VA-Techniker, 1-5 freie Hands, 1-5 freie DJs, 4-12 freie Barleute, 2-12 freie Securityleute, 1-4 freie Reinigungskräfte, ... je nach Richtung und Größe der aktuellen VA in dem Laden.
Konzerte bewegen sich bei 300-1200 Pax und Dissen bei 300-800 Pax Durchlauf ... verständlich, daß die fast 100k€ zusätzlich das Aus für Mittelständler und die ganze Ernährungskette hinten dran bedeuten?
 
PS: schön ist ja auch noch, daß man bei Konzerten von GEMA-Mitglieder nicht nur deren Gage zahlt, sondern auch nochmal GEMA-Gebühr ... achso bei Konzerten von Nicht-GEMA-Mitgliedern zahlt man auch GEMA-Gebühr, obwohl nicht ein Stück Musik was die GEMA vertritt wieder gegeben wird :bang:

Hä? Wo steht das denn? :weird:
 
Hey Sunny_Hunny,

erstmal vorweg: Ich bin Hobbymusiker, und ich bin kein Jurist. Alles, was ich hier sage, ist laienhaft. Eine verbindliche Auskunft kann dir nur ein zugelassener Rechtsanwalt geben.

Wenn du als Kleinestadmusiker einen Plattenvertrag von einem Label bekommst, dann ist das ok. Freue dich.

Wenn du einen Verlag hast, der dir deine Urheberrechte sichert - und dir dieses von einem Verlag so erzählt wird, dann laufe. Laufe ganz schnell zu einem Rechtsanwalt. Entweder hast du etwas falsch verstanden, was ja möglich ist, oder der Verlag hat dich ganz einfach belogen. Ein Verlagsvertrag hat nichts und gar nichts mit dem Schutz deiner Urheberrechte zu tun.

Die GEMA hat auch nichts mit dem Schutz deiner Urheberrechte zu tun. Wenn du GEMA-Mitglied bist, sorgt sie dafür, das du die Tantiemen von deinen selbst geschriebenen Liedern auch kriegst. Die GEMA verschafft dir die Kohle, die dir als Urheber zusteht. Hast du einen Verlagsvertrag, kriegt der Verlag einen Anteil davon. Das ist vollkommen ok, wenn er eine Gegenleistung vollbringt - zB Werbung für dich macht. Oder wenn das Label deine CD samt Tonstudiokosten und GEMAkosten vorfinanziert.

Aber so, wie du seine Frage stellst: Geh zu einem Rechtsanwalt. Alles was ich hier laienhaft schreibe, kann total falsch sein.

Viele Grüße
landmesser

---------- Post hinzugefügt um 00:46:55 ---------- Letzter Beitrag war um 00:24:35 ----------

Hi Humi,

zu deinem betreibswirtschaftliche Sachen kann ich nichts sagen, ich bin kein Veranstalter.

Als Urheber weiss ich, was GEMA bedeutet. Die meisten Disco,- Schützenfest und ähnliches Musiker interessiert die GEMA nicht, da hast du Recht. Die kriegen von der GEMA keine Kohle, die kriegen ihr Geld vom Veranstalter. Und kein Veranstalter wird einem Musiker mehr zahlen, wenn die GEMA niedriger wird (Oder sollte ich mich da irren? - das würde mich freuen). Veranstalter wollen keine GEMA und Live-Musiker für lau. Macht doch Veranstaltungen mit GEMA-freier Musik. Das steht jedem frei. Oder macht mit jedem Urheber einen Vertrag, auch das steht euch frei.

Sorry für die harten Worte - du siehst es aus Veranstalter und ich aus Urhebersicht. Du willst einen größeren Teil vom Kuchen und ich auch. Das wirkliche Problem aber ist das Pro-Verfahren der GEMA, und das interessiert Veranstalter überhaupt nicht.

Viele trotzdem freundliche Grüße
landmesser

ps: Wenn in einem Konzert kein Stück GEMA-Repertoire gespielt wird, kostet es auch keine GEMA. Setlist einreichen und gut. Kostet nur einen Einzeiler als Anschreiben an die GEMA und Porto. Wenn du allerdings zu faul bist, gilt die GEMA-Vermutung. Aber die ist einfach zu widerlegen. Warum: Wenn auf der Setlist kein GEMA-pflichtiges Stück ist, braucht die GEMA auch kein Geld an den Urheber auszuschütten. Also darf sie von dir auch kein Geld einziehen. Aber du wirst sehen, wie die Künstler, die ansonsten beim Thema GEMA mit den Aschseln zucken, in Deckung gehen, wenn sie dir bescheinigen sollen, alle Lieder selbst geschrieben zu haben.


Wenn die GEMA dies auch für alle Beteiligten im gleichen Umfang tun würde, wär ja alles ok ... aber dem ist ja leider nicht so oder ... ? Da brauch man nur auf die auch zukünftig pauschale Abgeltung bei Dissen schauen und wenn ich die Künstler frage, deren Mugge da aufgelegt wird, lachen alle nur müde beim Thema GEMA :(

PS: schön ist ja auch noch, daß man bei Konzerten von GEMA-Mitglieder nicht nur deren Gage zahlt, sondern auch nochmal GEMA-Gebühr ... achso bei Konzerten von Nicht-GEMA-Mitgliedern zahlt man auch GEMA-Gebühr, obwohl nicht ein Stück Musik was die GEMA vertritt wieder gegeben wird :bang:


---------- Post hinzugefügt um 00:53:17 ---------- Letzter Beitrag war um 00:46:55 ----------
H
ey Sunny_Hunny,

Hä? Wo steht das denn? :weird:

Nirgends.

Und wenn es irgendwo steht, ist es nicht korrekt.

Das wie alles hier unter dem Vorbehalt meiner beschränkten Kenntnisse. Ich bin kein Jurist. Eine wirklich korrekte Antwort findest du nur bei einem Rechtsanwalt deines Vertrauens.

Viele Grüße
landmesser
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz so einfach ist es nicht...

Die GEMA fordert in letzter Zeit immeröfter bei "GEMAfreier" Musik den Komponisten und besteht dabei auf der Angabe einer "ladungsfähigen" Anschrift. Und wenn du die nicht lieferst kommt wieder die unselige GEMA Vermutung zum Tragen.

Wie auch geschehen auf einer Veranstaltung mit dem Titel Freie Musik ...

Die GEMA ist ein undemokratischer Verein, bei dem gemäß Satzung die 3200 Umsatzstärksten Musiker und Musikverlage ihre Interessen durchdrücken.

Zu lasten der kleinen Labels und Nachwuchsmusiker ( 80 % der GEMA Mitglieder sind nicht stimmberechtigt ! ). Jede Live Musikkneipe tut mehr für die Nachwuchskünstler als die GEMA.

Die ganze Geschichte ist hochgradig reformbedürftig ...
 
Hi Shedua,

das kenne ich. Es gibt Veranstalter, die wollen von mir schriftlich, das ich nur GEMA-freie Musik spiele. Da ich das nicht bestätigen kann, kriegt ein anderer den Job. Und was höre ich dann? Beatles, Stones, den ganzen Kram. Die Setlist musst du also schon einreichen und diese muss auch stimmen. Aber eine ladungsfähige Anschrift von Ludwig van Beethoven (Das Gesamtrepertoire von ihm ist GEMA-frei) kann man doch ganz einfach mitliefern, oder? Du gehst im Gegenteil ein großes Risiko ein, wenn du GEMA-freie Musik spielst. Der Urheber kann dich auf Kohle verklagen! Wenn du GEMA-freie Musik spielst, musst du theoritsich vorher die Erlaubnis des Urhebers einholen.

Solange die Musiker ausschliesslich eigene Songs spielen gibt es natürlich kein Problem. Dann kannst du auch Name und Anschrift von Komponist und Texter angeben. Die Angabe Public Domain reicht auch aus.

Das die GEMA reformiert werden muss, kann sein. Das sie transparenter werden muss, ist glaube ich für jeden offensichtlich.

Und: Die GEMA ist kein Kulturförderungsverein. Die GEMA macht inkasso, sie treibt Geld ein. Von daher ist die GEMA bei den meisten Leuten so beliebt wie das Finanzamt.


Ganz so einfach ist es nicht...
Die GEMA fordert in letzter Zeit immeröfter bei "GEMAfreier" Musik den Komponisten und besteht dabei auf der Angabe einer "ladungsfähigen" Anschrift. Und wenn du die nicht lieferst kommt wieder die unselige GEMA Vermutung zum Tragen.

Wie auch geschehen auf einer Veranstaltung mit dem Titel Freie Musik ...

Die GEMA ist ein undemokratischer Verein, bei dem gemäß Satzung die 3200 Umsatzstärksten Musiker und Musikverlage ihre Interessen durchdrücken.

Zu lasten der kleinen Labels und Nachwuchsmusiker ( 80 % der GEMA Mitglieder sind nicht stimmberechtigt ! ). Jede Live Musikkneipe tut mehr für die Nachwuchskünstler als die GEMA.

Die ganze Geschichte ist hochgradig reformbedürftig ...
 
Ganz so einfach ist es nicht...

Die GEMA fordert in letzter Zeit immeröfter bei "GEMAfreier" Musik den Komponisten und besteht dabei auf der Angabe einer "ladungsfähigen" Anschrift. Und wenn du die nicht lieferst kommt wieder die unselige GEMA Vermutung zum Tragen.

Wie auch geschehen auf einer Veranstaltung mit dem Titel Freie Musik ...

Die GEMA ist ein undemokratischer Verein, bei dem gemäß Satzung die 3200 Umsatzstärksten Musiker und Musikverlage ihre Interessen durchdrücken.

Zu lasten der kleinen Labels und Nachwuchsmusiker ( 80 % der GEMA Mitglieder sind nicht stimmberechtigt ! ). Jede Live Musikkneipe tut mehr für die Nachwuchskünstler als die GEMA.

Die ganze Geschichte ist hochgradig reformbedürftig ...

Verstösst diese Gema Vermutung nicht gegen die Unschuldsvermutung? Nach der Unschuldsvermutung muss mir erstmal jemand beweisen das ich Schuldig bin.

Gruss
 

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