Diskussion: Heute muss man nicht mehr singen können.

Ne ich glaube das trifft es ziehmlich genau.
Bei Rockmusik und Co kommt denke ich dazu, dass meist ne ganze Jugendbewegung dahinter stand. Durch gering grafische Darstellungen des Materials blieb dies relativ fremd was ein ganz anderes Arbeiten erlaubte. Die Künstler und Tontechniker waren irgendwie näher an der Musik als heute. Das obwohl die von den technischen Möglichkeiten weiter weg standen.
Gibt heute viele kleine Gruppen die jeweils ne andere spezielle Musik hören, dann gibts die, die alles hören und das auch nur nebenbei. Solche die jede Musik hören hauptsache authentisch und musikalisch wertvoll natürlich nicht ausgeschlossen.
Naja viele der "hochbegabten" Musiker verschlägt es in die Klassik oder andere "spezialisierte" Genres. Gute Entertainer mit einer guten Stimme gehen in einen der Pop-Bereiche.
Naja bei Metal, Hip-Hop und Konsorten gibt es zwar noch genug aber längst nicht mehr so viele und auch nicht mehr in Form einer ganzen Bewegung. Die Chance auf talentierte Musiker und dass sie durchkommen (wohin auch immer) sinkt ungemein!

Dass die Gesangstechnik besser geworden ist wag ich ehrlich gesagt zu bezweifeln:nix: Bei Klassikkonzerten brauchen die Solisten Mikrofone um meinetwegen Kirchen ordentlich zu beschallen. Die Generation davor musste das ohne schaffen. Ich denke die nicht flakkernde Kerze vor dem Mund dürfte vielen noch in Erinnerung geblieben sein.
Bei 'Platten'-produzierenden Interpreten kommt auch immer mehr die Korrektur zum Einsatz. Vielleicht müsste sie nicht, aber das spart Aufnahmezeit. Glaube sie und sitzen später 2 Stunden daran die Stimme zu polieren.

Rübergebrachte Emotionen sieht man heute fast gar nicht mehr. Und wenn dann aufgelegt. Leute denen ihre eigene Musik rihtig nahe geht gibt es herzlich wenig bis gar keine.

Alles auf die Masse bezogen!

Es gibt heute Musiker die Sachen machen in einer perfektion wie bisher nie dagewesen. Möchte gar nicht mal das Gegenteil behaupten! Warscheinlich sind das auch gar nicht mal wenige. Nur die haben ihren Musik, die müssen nicht durch Marketing ausgleichen. Fallen deswegen weniger auf.

http://www.tantrumtoblind.se/ <- die gehören zu den wenigen interessanten Newcomer Bands. Obwohl es schon Bands gibt die ähnliche Musik machen. Daher wieder nichts neues :/
 
Also zu diesem Thema muss ich dann doch noch etwas loswerden.
Dieses Beispiel aus der früheren Vergangenheit, lässt bei mir wirklich eine Gänsehaut entstehen. Wie man so etwas produzieren kann? Ich meine, da kann man doch wenigstens mal Autotune benutzen oder?

 
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OMFG. Sowas tötet Kinder!

Leider habe ich oftmals bei vielen Songs im Radio das Gefühl, dass da absolut keine Emotion hinter dem Song stehen oder selbige einfach mit irgendwelchem Zeug, das ganz sicher nicht gut für einen ist, unterdrückt wurden. Das gezeigte Video ist da mal wieder ein Paradebeispiel für. Aber offenbar gibt es leider einen Markt dafür (und wohl nicht mehr einen schlechten).

So Far...
Laguna
 
OMFG. Sowas tötet Kinder!
Allerbeste Beschreibung ever :D

Leider habe ich oftmals bei vielen Songs im Radio das Gefühl, dass da absolut keine Emotion hinter dem Song stehen oder selbige einfach mit irgendwelchem Zeug, das ganz sicher nicht gut für einen ist, unterdrückt wurden.

Geht mir auch so. Grausam!
 
Wieder mal ein typischer Fall von absichtlich schlecht um berühmt zu werden. Und die Leute scheinen immer noch drauf rein zu fallen und verbreitens weiter ;)

Geht für mich in die Rubrik Money Boy.
 
mMn eines der aktuell besten Beispiele für "du musst nicht singen können, um erfolgreich zu sein" ist Christina Perry. Wenn man die live hört, schlackern einem die Ohren und selbst auf ihrem Album konnten sie es nicht ganz kaschieren.

Für mich gehört zu guter handgemachter Musik IMMER auch ein guter Sänger/eine gute Sängerin! Wie oben schonmal angesprochen nehm ich dieses ganzen aktuellen Dancefloor-Kram da mal raus, aber mMn gehört Musik zumindest zum großen Teil handgemacht und nicht komplett am Masterkeyboard gesampelt. Elektronik schön und gut (bin persönlich auch Synthiefan), aber nur in Maßen...
 
Just my 2 Cents:

Vielleicht muss man nicht singen können - aber es macht verdammt viel Spass, singen zu können ;)

Clemens
 
Ich denke eine gute Stimme ist essenziell, wenn man in der Branche bestehen will. Früher oder später kommt es ja doch raus. :p
 
Dass am Computer dann noch gerne mal nachgeholfen wird ist ja allgemein bekannt - aber ich denke am Ende (nunja, es sollte sich dann natürlich auch um "gute" Musik handeln) setzt sich eine richtige Gesangsstimme und die Möglichkeit singen zu können durch. Gerade für live-Einsätze und mehr. Und wenn ich mir dann anschau, was unter der Spitze vom Eisberg dann auch passieren kann (wenn man jetzt weniger bekannte Bands nimmt), dann kann man doch immer noch ganz positiv nach vorne schauen.

mfg KG
 
Dass am Computer dann noch gerne mal nachgeholfen wird ist ja allgemein bekannt
Ich bin der Meinung, dass Korrektur in performanceabhängigen Genres absolut nichts verloren hat. Egal wie schön sich das einige reden. Wäre ja auch ein totaler Wiederspruch.. Bei elektronischer Musik ist das etwas ganz anderes das will ich gar nicht bestreiten. Da macht es dann auch wieder Spaß damit zu arbeiten. Wurd aber schon häufiger hier gesagt glaub ich :redface:

aber ich denke am Ende (nunja, es sollte sich dann natürlich auch um "gute" Musik handeln) setzt sich eine richtige Gesangsstimme und die Möglichkeit singen zu können durch
Schätz ich auch
 
Ich bin der Meinung, dass Korrektur in performanceabhängigen Genres absolut nichts verloren hat.
Seh ich jetzt nicht ganz so. Gerade bei kritischen, mehrstimmigen (zB Pop) Stücken finde ich es absolut legitim etwas die Tonhöhe zu korrigieren. Ansonsten nimmt man das ganze je nach Können der Sänger einfach hundert mal auf. Das hat ja dann auch kein Sinn, beim zehnten Versuch ist bei Nicht-Profis ja oft kaum noch Emotion dabei.
 
interessante Anmerkung... heute hat jeder alles, kann alles, jetzt fehlt nur noch ein: suuuuppiiie :p
(irgendwie kann ich mich gegen das Aufkommen dieser Idee nicht wehren...)

wenn ich keinen Chorsatz sauber singen kann... dann lass ich es halt
ist doch nicht so schwer... If it Hadn't been for Love
nebenbei auch eine kleine Lektion in Ökonomie: 3 Stimmen und 1 Instrument über 1 GMK, live on stage... :D

selbst wenn Adele 'singen kann' ... hier ihr Studio Cover des Songs und hier die live Version ...
in derStudio Version mordet sie das Lied mit gefaketem Satzgesang, live ist imho ziehmlich für die Tonne
(gemessen an der Kategorie, in die sie üblicherweise einsortiert wird - die Scherze sind etwas derb aber ok...)

cheers, Tom
 
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Kommt eine neue Technologie auf den Markt, sind erstmal alle glücklich, dass es sie gibt, weil sie Hilft, Probleme zu lösen. Hat man sich daran gewöhnt führt das dazu, dass man eben diese Probleme ignoriert, bzw. nicht verhindert, dass solche entstehen. Die erschreckende Folge: Berühmte Sänger, die wirklich gar nicht singen können. Beispiele dafür wird jeder zu genüge kennen, der amtierende "Superstar", sowie der Vize sind welche.

Oder wie Jack White sagt:
"Technology is a big destroyer of emotion and truth. Auto-tuning doesn’t do anything for creativity. Yeah, it makes it easier and you can get home sooner; but it doesn’t make you a more creative person. That’s the disease we have to fight in any creative field: ease of use.”
 
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Wir hatten damals bei einer Aufnahme auch kleine Begradigungen durch ein bekanntes Tuneprogramm. Das hat damals unser Produzent gemacht und wir fanden es alle ok. Und warum?
Weil es minimal war und nicht nur in der Veränderung sondern auch in der Länge (es handelte sich um 3x 5-6 Sekunden) und das war nicht am Gesang. Der Gesang ist so wie er ist und das noch nicht mal perfekt, da sitzt auch mal was nicht - aber es passt zu der Musik und ist durchaus zu sehen als Ausdrucksweise.
Der Bass hing (kA warum evtl minimale Bends beim Spielen) ein paar Cent unter den restlichen Instrumenten, aber eben auch nur an der einen Stelle. Für den Laien war das unhörbar und auch für uns, bis wir dann den vorher/ nachher- Vergleich bekamen.
Generell bin ich dagegen, gerade wenn es sich um grobe Patzer handelt, aber bei so Situationen in denen die Aufnahme an sich schon echt gut ist und klingt nochmal eine Stelle quasi abzurunden - das finde ich ok.

Ansonsten sagt das Jack White Zitat eigentlich auch das aus was ich grundsätzlich davon halte (war das aus "it might get loud"?)
 
selbst wenn Adele 'singen kann' ... hier ihr Studio Cover des Songs und hier die live Version ...
in derStudio Version mordet sie das Lied mit gefaketem Satzgesang, live ist imho ziehmlich für die Tonne
(gemessen an der Kategorie, in die sie üblicherweise einsortiert wird - die Scherze sind etwas derb aber ok...)
Mir gehen die Studioaufnahmen fast noch mehr auf den Geist als die live Versionen.. Aber ich schein sowieso eine verquere Sicht auf Musik zu haben wenn mir son Straßenmusiker besser gefällt als das, was eine Grammygewinnerin bringt. Ich mein ganz ehrlich, der Typ hat ein trauriges Lied gesungen, man hatte das Gefühl das sei ihm gerade heute morgen passiert. Dann danach singt er ein fröhliches und man glaubt es sei sein Geburtstag so unbeschwert und extrovertiert kriegt er das rüber. Herrlich :great: Wenn von euch mal jemand nach St. Peterburg fährt dann müsst ihr umbedingt nach dem Ausschau halten.:)
 
@pHjalmarson naja das mag aber auch daran liegen das die die meisten Sänger ein Lied nur vortragen was andere Geschrieben haben --> Sprich sie sind das Gesicht für den Song mehr nicht
 
könnte sein, dass ich das jetzt missverstanden habe...
aber ist nicht gerade das enorm wichtig wenn es an die Umsetzung gegenüber dem Publikum geht ?
eine gewisse Fähigkeit die Rolle glaubwürdig zu spielen... wie zB der erwähnte Strassenmusiker
(St. Petersburg Florida oder Russland ? btw)
das war auch eine Sache die Amy Winehouse imo gut gemacht hat.
durchgeknallt oder nicht - sie war überzeugend, authentisch, vielleicht (leider) etwas zu sehr...
in der oben zitierten live Version nehme ich Adele die Mörder Ballade schlicht nicht ab
(dafür ist sie zu sehr mit den 'Verzierungen' ihrer Stimme beschäftigt)
so was find' ich ätzender als wenn jemand einfach einen Ton verka*** :D
es gibt anscheinend tausende davon...
die nichts anderes im Sinn haben, als die Welt davon zu überzeugen dass sie 'singen können'
haben sie aber auch Ausdruck, können was vermitteln ?
es ist ja nicht nur die optische Erscheinung sondern auch Körpersprache - einfach so 'ne Nummer 5 Minuten leben...

cheers Tom
 

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