Der Archtop-User-Thread

Hi, History, da möchte ich einen leisen Einspruch erheben und zwischen "slim" (5,5-6,5 cm) und "very slim" (4,5cm) unterschieden wissen. Ersteres bei Archtops ohne Sustainblock, die man meines Wissens auch schon in den späten 50ern baute (Gretsch Country Gentleman usw.),


Grüße Jerzy

Edit: Naja, damit ist die Datierungsfrage noch nicht geklärt. Aber dafür gibt es wieder mehr Halwissen in der Welt ;)

Hi Jerzy,
Hatte das ja auch bewußt sehr knapp gehalten, und 1958 war schließlich immer noch 50er-Jahre;) .
Also hast du ja im Prinzip recht mit deinem Einspruch.
Aber in diesem Fall handelt es sich um ein deutsches Produkt. Im Westen begann man tatsächlich erst um 1960 diese
verschlankten Archtops zu bauen, solche "Neuerungen" brauchten immer etwas Zeit, bis sie sich durchgesetzt hatten.
Die Westler orientierten sich an den Vorbildern aus Amerika, die im Osten sowohl an diesen, aber auch an Westprodukten.
Ich hoffe, damit ist das geklärt:)
 
HIch habe jetzt ersteinmal das Angebot gesichtet und bin dabei auf die Marke "The Loar" gestoßen. Die werden wohl offensichtlich in China gebaut und bewegen sich so zwischen 500 und 900€. Viele Informationen habe ich bislang allerdings nicht gefunden, auch hier im Board nicht, aber vielleicht ist hier trotzdem ein schlauer Mensch unterwegs, der mit helfen kann, sprich, der Erfahrung mit der Marke hat.
The Loar sind eher eher als akustisches Instrument ausgelegt, die Ibanez-Teile sind eben "vollakustische" E-Gitarren, akustisch zwar lauter als massive E-Gitarren, aber rein akustisch kaum zu gebrauchen - dafür verstärkt rückkopplungsärmer. Bei The Loar bekommt man auch zu akzeptablen Preisen schon vollmassive Instrumente, was ich da hoch anrechne neben der Optik. Allenfalls die "Hörner" der Cutaways finde ich etwas zu schmal geraten, wobei das jetzt auch mehr Geschmacksache ist und mir auch nur auf Bildern etwas aufgefallen ist.
Da hat jemand die LH-350 bei Youtube aufgenommen:
http://www.youtube.com/watch?v=uCxXWwtZjwA (verstärkt)
http://www.youtube.com/watch?v=Vq5jbGuGeOM (akustisch)

Und noch eine rein akustische LH-600:
http://www.youtube.com/watch?v=gmG_PS61u14


Definitiv eine interessante Marke; leider nicht verbreitet genug, als dass ich bisher eine hätte anspielen können. Was ich bisher gelesen habe, war aber eigentlich nur positiv.
 
Nachtrag zur Tellson und zur Elektrik des IDEAL-Schlagbretts: Wie die Bilder zeigen, hat man früher noch richtig dicke Strippen zum Verkabeln benutzt. Desweitere sei das Augenmerk auf das nicht verkapselte Poti gerichtet ;-)
P1010008.jpgP1010010.jpgP1010012.jpg

Auf dem gelben Kondensator, der per Schalter als Höhenblende fungiert, steht Folgendes: "EROID | 0,06 Mikro-F @ 250 V- | 150 V~". Die Messung des Volumepotis ergab 630 Kilo-Ohm und der PU hatte 4,83 kilo-Ohm. Den eigentlichen Klangerzeuger, also den Pu, habe ich aus Sorge um Beschädigungen nicht aufgemacht, deswegen habe ich kein Bild von der Wicklung. Dem Klang nach zu urteilen, muss der Wickeldraht aber ziemlich stark sein.
Vermutlich waren diese Werte damals der übliche Standard. Bemerkenswert ist der Wert des Kondensators, da kommt, an einen normalen Gitarrenverstärker angeschlossen, höhenmäßig kaum noch was durch. Vermutlich klang das über ein altes Röhrenradio oder eine Gesangs-Combo ein wenig offener.
Naja, vielleicht kann ein Bastler was mit den Infos anfangen...

Cheers
Jerzy
 
Nach meiner Eastman AR910CE (Bild 4), darf ich nun auch eine Eastman T186MX in meine Familie aufnehmen. Eine super Gitarre!
 

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Da habe ich wohl entweder nicht gewusst, dass es einen solchen User-Thread gibt,
oder ich habe es erfolgreich verdrängt :D

Also.
Ich hätte da mal eine technische Frage:

Ich möchte weder einen weiteren Gurtpin montieren, noch den Gurt an der Kopfplatte befestigen.
Spricht etwas dagegen, den Gitarrengurt wie im zweiten Bild dargestellt zu befestigen?

Zu diesem "Problem" habe ich über meine Lieblingssuchmaschine auch mit den wildesten Kombinationen
von zu meiner Fragestellung passenden Wörtern keine Antwort bekommen.

MfG, TheByte

PS: 'ne Menge schöne Gitarren hat's hier :)
 

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Hast du eine Kordel zwischen Hals/Griffbrett und Korpus durchgezogen?
Das sollte nach meiner Meinung keine Probleme bereiten.

Ich hatte mich nach vielen Jahren 2.Gurtpin-Frust bei meiner Martin HD-28LSV (sry OT :redface: ) entschlossen, an der mir abgewandten Seite des Halsfußes einen 2. Pin anzubringen und habe das nicht bereut - auch wenn er ein klein wenig schief geraten ist (was man aber, wenn der Gurt dran ist, nicht sieht).
 
Vielen Dank für die Antwort :)

Ja, die Schnur ist quasi um den Hals gewickelt / geknotet.

MfG
 
Heyhey!

Möchte den Thread wieder etwas aufleben lassen mit einem Foto meiner geliebten Hagstrom HL-550 zusammen mit meinem neuen PCL Stagemaster :)

Hab die Gitarre seit letzen Weihnachten. Obwohl ich nicht sooo extrem viel Jazz spiele musste ich bei dem Paket aus Bespielbarkeit, Klang und Optik einfach zuschlagen :D
Und die Jazz-Übungen für die Aufnahmeprüfung machen halt auf einer richtigen Jazz-Mama deutlich mehr Spaß als auf einer Strat ;)


mfg
 

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Wunderschöne Gitarre! Habe seit einigen Jahren einige Archtops in meiner Linkliste stehen und die war auch eine ganze Weile drinnen :)
Wobei ich sagen muss, dass ich auf meinen bereits vorhandenen Archtops keinen Jazz spiele... allenfalls noch Blues.

EDIT: Gibt sogar ein Bild, auf dem ich die angespielt habe :D
 

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So, die "The Loar LH-700 VS" ist angekommen.
Der erste Eindruck ist schon mal gut, die Verarbeitung ist nicht überall perfekt, aber der Ton ist klasse: Etwas dunkel, kraftvoll.

More to come.
 
Inzwischen sind D'Addario Chromes (12er) drauf: Die machen sich sehr gut und unterstützen den Klang der "Loar".

Doch der Reihe nach: Erste Handlung war es die doch recht rauhen Bünde abzuschleifen und zu polieren.
Danach hat das Griffbrett noch ein kleine Ölkur erhalten und der Korpus wurde etwas aufpoliert.
Mehr war nicht zu machen, ok durch die geänderten Saiten musste der (sowieso nicht ganz korrekt platzierte) Steg neu positioniert werden. Nun stimmt die Oktavreinheit über alle Saiten.
Die Mechaniken machen einen sehr guten Eindruck, laufen sanft und halten die Stimmung.
An den Hals muss man sich gewöhnen, durch die V-Form ist er in der Mitte rekordverdächtig dick - entweder kann man sich damit anfreunden oder es wird schwierig. Da ich in erster Linie Bassist bin sind mir solche Prügel nicht so fremd ich komme damit klar.

Der Klang?
Tja, der ist halt anders. Nicht wie eine Akustikgitarre aber auch bei weitem nicht so topfig wie die meisten Semi-Akustiks. Isoliert betrachtet klingt sie voll und ausgewogen mit einem sehr perkussiven Attack und eher verhaltenen Höhen. Fast wäre ich versucht zu sagen, sie läge klanglich zwischen einer Konzertgitarre und einer Akustik, ja - das kann es treffen, aber sie kann mehr.
 
Endlich ein paar Bilder:

AMT15407.jpg

AMT15410.jpg

AMT15413.jpg

AMT15415.jpg
 
Danke für deinen Bericht zur The Loar-Gitarre.
Ich werde mir eine ähnliche zulegen, jedoch das LH-350 Modell.
Hat damit hier jemand Erfahrungen gemacht??
Würd mich über eine Antwort freune :)
 
Da hier ja seid ner Weile nichts mehr los ist, versuch ich mal, ein bisschen Leben in die Bude zu bringen!:D

Hier ist meine Framus Sorella:

CIMG9208.jpg

Gebaut im Februar 1965

Wer auch im Framus-Vintage-Thread unterwegs ist, hat sie wohl schon gesehen.
Ich habe sie bei Ebay für 185€ in gutem Zustand ersteigert. Bis auf das nachträglich angebrachte E-Schlagbrett sind alle Teile original.
 
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Whow, da hast Du Riesenglück gehabt. Das Schlagbrett alleine ist das Geld wert. Und dann noch ne Gitarre dazu, damit man's gleich ausprobieren kann... :)
 
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Hi,

ich befinde mich zur Zeit auch auf der Suche nach einer ordentlichen Archtop mit Neck-PU, nach dem Lesen dieses Threads umso mehr :D
Das ist aber leider ein Thema, mit welchem ich mich bislang überhaupt nicht auskenne. Ein wenig muss ich eh noch sparen, und wollte mich dann in dieser Zeit informieren.
Generell war der Plan bisher, verschiedene neue Instrumente anzuspielen (Godin 5th Avenue, The Loar, was dann im Laden eventuell sonst noch steht).
Jetzt habe ich bei Recherchen aber auch eine unheimliche Anzahl alter Archtops gefunden, Framus aus 50ern/60ern kriegt man ja fast hinterhergeworfen.
Ich glaube, hier im Thread kam die Frage "Alt gegen neu" schonmal auf, ich würde das gerne noch einmal anstoßen.
Alt ist ja nicht direkt gut, oft kommt da Liebhaber- und Sammlerwert dazu, das Material hat mittlerweile gelitten, Holz, Leim, Elektrik. Angenommen, ich würde (z.B.) eine Framus Sorella aus den frühen 60ern bekommen, da müsste ich doch Kompromisse in der Saitenstärke eingehen, oder? Außerdem wurde bei Gitarren in der Zeit ja auch viel Mist zusammengebaut (okay, auch heute noch :D).

Wenn ich für mich jetzt feststelle, dass ich eine elektrisch abgenommene Archtop für Jazz möchte und ein gut klingendes, gut bespielbares Instrument möchte, bei dem ich auch mal mit dickeren Saiten experimentieren kann, sind die älteren Modelle für mich eigentlich nichts, oder?

Gruß und schonmal danke fürs Lesen,
Tim
 
Klare Antwort: Jein. Es gibt hervorragend gebaute und erhaltene Archtops aus den 40er bis 70er Jahren, es gibt aber auch viel Schrott dabei. Alte Gibsons, Levins, die "großen" Höfner-, Hoyer- und Framus-Modelle sind auch heute noch gute Instrumente, bei denen es nur eine Geschmacksfrage ist, ob man diese spielen möchte oder andere. Allerdings sind diese Archtops auch teuer, oft teurer als eine neue Godin oder Epi. Die billigen Archtops dieser Zeit mögen für manche Sachen ihren Charme haben, aber uneingeschränkt für Jazz kann man sie sicher nicht empfehlen. - Zur Sorella kann ich konkret nichts sagen; die schichverleimten Hälse bei Framus sind in der Regel unproblematisch (was aber nichts über die Halz-Korpus-Verbindung aussagt). Allerdings sagt nur der Name "Sorella" über das konkrete Instrument etwa soviel aus wie "Golf" bei VW...

Was für eine alte spricht: Wenn sie die letzten 50 Jahre gut überstanden hat, wird sie die nächsten 20 auch noch gut überstehen. Dicke Saiten sind stilgerecht, müssen aber m.E. nicht unbedingt sein. Spannender ist m.E. der Übergang von Roundoun ds auf Flatwounds. Das macht schon einen großen Unterschied im Klang aus.

Neben Godin (gefällt mir gut) werfe ich nochmal Hagström ins Rennen, auch Höfner ist im 600 EUR-Bereich mit Instrumenten aus chinesischer Fertigung im Rennen. Loar habe ich bisher nicht gespielt. Da Du - sinnigerweise - Dich sowieso erst in der "Sparphase" informieren möchtest, kann ich nur dazu raten, möglichst viele Instrumente auszuprobieren, gerade auch solche jenseits Deines Finanzrahmens. Dann kannst Du zielgerichteter suchen, wenn Du Geld zusammen hast. Ab und zu kann man sicherlich auch bei alten Instrumenten noch ein Schnäppchen machen. Sich darauf einzulassen, lohnt sich aber nur, wenn Du (oder jemand, den Du mitnimmst) das Instrument begutachten kannst.
 
Zu den Sorellas: wie rw bereits sagte, es gibt da sehr verschiedene Modelle. Ich habe z.B. eine Thinline (die ist dünner) mit nachträglich angebrachtem Tonabnehmer-Schlagbrett. Es gibt aber auch welche mit dickerem Korpus und auch viele ohne Tonabnehmer, da sollte man vor dem Kauf drauf achten. Und das mit der Saitenstärke hängt zum einen vom Modell und zum anderen vom Alter/Zustand der Gitarre ab. Es gibt Sorellas mit Halsspannstab (wie meine), da kannst du ruhig dicke Saiten aufziehen, bei welchen ohne sollte man da schon vorsichtiger sein. In den 50ern wurden, glaube ich, noch keine Halsstäbe verbaut. In den 60ern teilweise (da könntest du im Framus Vintage Thread nachfragen, falls es dich interressiert).

Mit neuen Jazz-Gitarren kenn ich mich nicht so gut aus, aber nach allem, was ich gehört hab, sollen the Loars für ihren Preis ziemlich gut sein.
 

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