Es ist immer eine schwierige Entscheidung, ggf. einen Amp zu verbiegen auf Deubel komm raus auch mit viel finanziellem Einsatz und letztendlich hat man dann doch nicht das gewünschte Ergebnis, weil es die Schaltung und Größe / Bauteile / Physik des Amps gar ned zulässt, weil er eben nur für bestimmte Sachen hervorragend funzt oder aber man fasst sich ein Herz, springt über seinen Schatten (ja - ignoriert auch mal Werbemessages und - ich schreib's doch: Hypes) und probiert mal einen ganz anderen Amp aus, der u.U. möglicherweise sofort das gewünschte Ergebnis bringt.
@Michael, ich danke dir für deine gut gemeinte Anmerkung. Damit hast du sicher Recht, ich will aber noch einmal schildern, wie die Sachlage bei mir ist und was ich mir wünsche.
Zuerst einmal: der Princeton IST der Amp, den ich suche - zumindest für manche Situationen. Ich mag den Grundklang des Amps, besonders den Cleansound, den Hall, das Tremolo, das Leistungssegment, in dem er sich bewegt, die kompakten Ausmaße und das geringe Gewicht. Und mit Verlaub, ich bin mir auch deswegen sicher, dass es ein Princeton sein soll, weil ich natürlich schon einige andere Verstärker versucht habe. Priorität 1 hat für mich der Cleansound, und einen Cleansound, der mir wirklich gefällt, habe ich bis jetzt nur bei Fender Röhrenamps gefunden - und da auch nicht bei allen. Selbst bei (sehr) teuren Amps, deren "fendrige Cleansounds" angepriesen wurden, konnte ich mit den Kompromissen nicht leben.
Nun ist es aber so, dass ich nicht immer nur clean spiele und nicht immer nur Country und Rock'n'Roll. Ich möchte von Zeit zu Zeit auch einmal einen Highgain Leadsound à la Steve Morse spielen. Weil ich bis jetzt keinen Amp gefunden habe, der mir clean gefällt und das Highgain Zeugs trotzdem kann (bzw. keine anderen Eigenschaften hat, die mich stören), habe ich mich damit abgefunden, dass die Zerre aus Pedalen kommt. Dass der Princeton nicht von sich aus so klingt, ist mir klar.
Ich will darauf hinaus: ich will den Princeton gar nicht verbiegen. Ich will, dass er genau so klingt, wie er klingt. Nur wäre es schön, wenn er sich mit meinen Pedalen noch besser vertragen könnte. Wenn das durch einen anderen Speaker nicht zu verbessern geht, finde ich mich damit ab, weil mir die Vorteile des Princeton so, wie er jetzt ist, wichtiger sind. Aber etwa im Falle meines Deluxe Reverbs hat ein Celestion G12H30 anstelle des Jensen C12K genau das bewirkt - er harmoniert besser mit den Pedalen - und dabei ist der DR nicht unbedingt "auf Deibel" komm raus verbogen, weil ich etwas von ihm wollte, was er nicht kann
Er klingt clean immer noch eindeutig nach Deluxe Reverb.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die individuellen Ansprüche, Kriterien, Soundvorstellungen und Spielsituationen verschiedener Spieler noch sehr vielfältiger sind als die Produktlandschaft der angebotenen Amps. Wenn man alle Ansprüche zusammen nimmt, dann dünnt sich die Auswahl der in Frage kommenden Verstärker nun mal sehr schnell aus, und häufig muss man dann in einigen Punkten Kompromisse eingehen, um andere Kriterien, die einem wichtiger sind, genau zu erfüllen. Da ist es doch nur natürlich, dass man versucht, einen Amp, der schon in mehr Punkten den eigenen Vorstellungen entspricht, als alle anderen Amps, evtl. durch leichte Eingriffe feinabzustimmen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Ach ja, und ich spreche mich jetzt einfach mal davon frei, den Fender aus einem Hype heraus gewählt zu haben. Ich nehme auch jeden anderen Amp, der clean klingt wie der Princeton und dabei so klein und leicht ist.
@68: Danke für den Tipp! Ich habe noch zwei Jensen C10Q rumfliegen, das teste ich mal aus. Konntest du denn bei deinen Versuchen auch mal die 10er Neodym von Jensen testen?