Wie kann man das Klavier etwas leiser machen ?

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robimarco
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Hab ein neues Schimmel C124 zu Hause, mit einem tollen weichen Klang.

Das Klavier steht nicht an einer Wand sonder im Raum, Stirn an Stirn mit einer
Orgel. Jetzt suche ich nach einer Möglichkeit, daß Klavier im normalen Betrieb etwas leiser zu machen, ohne viel an Klangqualität einbüßen zu müssen.

Ich wohne zwar in einem Einfamilienhaus, hab daher also keine Probleme mit den Nachbarn, aber es wäre z.B. für meine Frau manchmal ganz angenehm wenn die Lautstärke des Klaviers etwas reduziert wäre. Natürlich nicht so sehr wie mit dem Moderatorpedal.

Mein Kalvierlehrer hat z.B. 2 Matratzen zwischen Klavier und Wand gestopft weil er sonst Probleme mit den Nachbarn hätte. Das hab ich zu Hause auch schon probiert (mit einer kleinen Matratze zwischen Klavier und Orgel) dann klingts zwar etwas reduziert aber auch wesentlich dumpfer.

Vieleicht wäre da eine Decke, dickerer Stoff oder dünne Styroporplatten geeigneter.

Oder gibt es vielleicht ein spezielles Material, das die Lautstärke ohne große Qualitätsverluste reduziert ??

Hat da schon jemand von Euch Erfahrung damit ?
 
Eigenschaft
 
Entweder:
Ohro-Pax für die Frau

Oder:
Klavier mit Silent-Technik kaufen
 
@robimarco,

die üblichen Versuche mit Decken, etc. hast Du schon selbst genannt. Es fehlt noch die Abkoppelung vom Boden, der als zusätzlicher Resonanzverstärker meist willkommen ist

Alle porösen Stoffe dämpfen m.W. die Obertöne und der Klang wird dumpfer. Bässe kann man etwas über die Aufstellung im Raum verändern. Aber das wird vielleicht nicht reichen.

Ansonsten fallen mir nur vier Alternativen ein:
- tonschwächeres Klavier aufstellen,
- zu den empfindlichen Stunden ein Digipiano nutzen,
- leiser spielen lernen,
- Ehefrau um Duldsamkeit bitten oder zur Freundin schicken... ;-))

Viel Glück!
 
Es fehlt noch die Abkoppelung vom Boden, der als zusätzlicher Resonanzverstärker meist willkommen ist

Das bringt m.E. nach wirklich was, v. a. wenn das Klavier auf Parkettboden oder einer ähnlichen harten Oberfläche steht. In diesem Fall kann ein einfacher Teppich unter dem Instrument schon Wunder wirken.

Um eine vollständige Abkopplung vom Boden zu erreichen kann man z. B. Heizungsrohr-Isolation aus dem Baumarkt in gleich hohe Scheiben schneiden, die ein wenig höher sind als die Rollen ses Klaviers und im Abstand von ca. 20-30 cm unter eine OSB-Platte kleben. Diese so zuschneiden, dass sie zwischen die Rollen des Klaviers passt, damit das Klavier auf seinen Seitenteilen stehen kann. Dann die Platte mit Teppich bekleben und das Klavier draufstellen. Dadurch "schwebt" das Klavier dann 1-2cm über dem Boden.

Die Materialkosten sind sehr gering, kann man also ruhig mal ausprobieren. Mit einem Klavier hab' ich das noch nicht gemacht, aber wir haben uns auf diese Weise ein Schlagzeugpodest gebaut. Die Entkoppelung verringert halt vor Allem die Übertragung von tiefen Frequenzen; die Höhen werden kaum beschnitten.

Um diese noch etwas zu bedämpfen, könnte man mit den Überwurf einer Mittelschweren Decke (Tages-Plaid für's Bett o.ä.) experimentieren. Das dämpft mit Sicherheit nicht ganz so brutal wie eine Matratze und schaut auch nicht so sch...ändlich aus :great:.
 
hier ist nioch ne variante für leute mit ausreichend geld (ca 1500€, geht aber wenn man sich umschaut vllt auch noch deutlich billiger?)
silenttechnik einbauen lassen. heißt du hast son schalter unterm klavier, wenn du den umlegst dann schiebt sich etwas vor die hämmerchen, damit die nicht mehr die saiten anschlagen und du hast unter jeder tase nen sensor. die nehme dein klavierspiel ab, dann schicken sies in soon midiwandler wo du auch wie beinm keyboard verschiedene sounds einstellen kannst, dann gehts zum kopfhöhrer verstärker und dann tada, hast du dein nur für dich hörbares piano, was genausogut klingt. wenn du willst poste ich fotos wie das dann aussieht
 
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Um den Körperschall zum Gebäude zu reduzieren gibt es spezielle Untersetzer bei Thomann für 5,90 Euro. Die genannte Heizungsisolation würde sich vielleicht zu stark zusammendrücken, wenn mehr als 250 kg draufstehen.
Sehr oft werden auch zu große Klaviere für die Stube gekauft. Die Händler bekommen scheinbar mehr Prozente dabei.
Durch Intonieren kann man auch etwas die Lautstärke reduzieren, dabei ändert sich aber auch der Klang etwas, also nicht mehr so hart. Manche Klaviere sind nach dem Erneuern der Hammerköpfe überhaupt nicht intoniert, d.h. sie klingen dann recht hart.
 
Vielen Dank für die Vorschläge !

Ein Silent System will ich mir schon einbauen lassen, allerdings löste das ja mein Problem nur bedingt, weil ja dann der komplette Klang nur elektronisch erzeugt wird. Für Spielen in der Nacht aber sicher eine tolle Sache.

Das Klavier klingt auch im "Normalbetieb" recht gut und und nicht zu laut, da der Raum ca. 38m² groß und ca. 3 m hoch ist, aber speziell beim Üben wäre es manchmal recht angenehm wenn das Klavier etwas leiser wäre - allerdings wieder nicht so leise wie mit dem Moderatorpedal.

Also Untersetzer hab ich mir erst mal besorgt und zwar aus Holz gedrechselte und darunter eine ca. 1 cm dicke Neoprenplatte. Die vorderen hab ich schon untergelegt, bei den hinteren brauch ich noch einen zweiten starken Mann zum Aufheben des Klaviers.
Vielleicht bringt das ja auch wirklich was, weil wir Parkettboden haben.

Zusätzlich werde ich es noch mit einer Decke probieren, die ich einfach bei Bedarf hinten drauf hänge.
 
R
  • Gelöscht von McCoy
  • Grund: Doppelpost
Also, die Untersetzter hab ich gestern am Abend montiert - unglaublich wie schwer so ein Kasten ist, ich dachte erst das Klavier ist am Boden angescharubt ;) alle Achtung den beiden Männern, die das Klavier in den ersten Stock transportiert haben.....

Klanglich merke ich allerdings keine Veränderung, werde aber noch die Variante mit einer dünnen Decke auf der Rückseite testen.

lg
Robimarco
 
Hallo, leftyguitars,
Dein Vorschlag klingt sehr sinnvoll. Hab' ihn nur noch nicht ganz verstanden. Einerseits schreibst Du, dass die Platte so zugeschnitten werden soll, dass sie zwischen die Rollen passt, dann aber das Klavier draufgestellt werden soll. Meinst Du vielleicht einfach nur darüber gestellt wird? und überträgt sich dann der Schall nicht noch weiterhin über die Rollen? Oder ist das eher mäßig? Und Du schreibst ja hier (2008), dass Du noch keine Erfahrung mit einem Klavier und Deiner Konstruktion gemacht hast. Aber mein altes Klavier aus der Gründerzeit ist erheblich schwer und ich könnte mir vorstellen, dass die Heizungsrohrisolation dann einfach plattgedrückt wird. Hast Du inzwischen Erfahrung mit Klavieren oder entsprechendes Feedback?

Also - ich suche eine gute Lösung, habe Deinen Vorschlag aber noch nicht so ganz verstanden und wäre für eine Antwort dankbar. :)

Zu guter Letzt frage ich mich, ob diese Isolation, die ich mir wie halbierte Röhren vorstelle dann sozusagen u-förmig nach oben liegend unter die Platte geklebt werden?

Danke Dir und allen, die da noch etwas zur Klärung beitragen. Grüße, Schneeglanz
 
Hallo Schneeglanz,

erstmal willkommen im Forum.
Dir ist aber schon klar, daß der Thread von 2008 ist? :)
Keine Ahung, ob leftyguitars hier nochmal aufkreuzt.

Mein Klavier steht jedenfalls auf Klötzen aus so einem Gummi, wie man es zuweilen auf Spielplätzen unter der Schaukel findet. Gummi ist auf jeden fall ein guter Schalldämpfer. Hinter dem Klavier steht die Besuchermatratze und dämpft den Schall zur Wand hin.

Viele Grüße,
McCoy
 
Untersetzer.JPG

Es gibt im Fachhandel diese schallschluckenden Untersetzer. Genauer gesagt Untersetzer plus dieses schallschluckende Material. Der Fachverband Deutsche Klavierindustrie hat 1983 verschiedene Materialien von Bauakustikern und Physikern untersuchen lassen. Ein Klavier wurde dazu einmal auf einen Holzboden gestellt, ein anderes mal auf Betonboden. Ein Automat schlug verschiedene Tasten an und im Raum darunter wurde dann der Schallpegel gemessen. Ergebnis war, dass dieses Material, genannt Iso-Floor, das beste Aufwand-Ertrags-Ergebnis erzielte. Idealerweise nimmt man eine ganze Matte davon und stellt das Klavier darauf. Aber es genügen auch schon 4 Untersetzer. Das Zeugs besteht übrigens u.a. aus alten Autoreifen.

Gregor
 
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