Gitarrenhals ölen und wachsen – womit?

Ton-Art
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Hallo.
Habe hier eine E-Gitarre, deren Hals mit Klarlack endbehandelt wurde. Da ich lackierte Hälse
(Gitarrenhälse :) hasse, habe ich mir überlegt, ihn irgendwie zu behandeln. Meine Luke hat einen geölten und gewachsten Hals. Das ist natürlich 'ne ganz andere Sache.

Kennt irgendwer einen Link zu einer Seite die beschreibt, wie man das hinkriegt? Habe schon gegoogelt, finde aber nichts.
Ich vermute mal abschleifen, aber was dann? Olivenöl=> Kerzenwachs? :D

Internette Grüße
Bernd
 
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Lösung
RomanS

Gitarrenhals ölen​

Vegiss Olivenöl - das härtet nicht aus, und wird obendrein ranzig...

Immer wieder empfohlen wird "Danish Oil" und "Teak Oil" - das sind aber nur Oberbegriffe, unter denen recht unterschiedliche Produkte verkauft werden.
Dann gäb's noch Tung-Öl, das braucht allerdings etwas lange zum aushärten, und ist in reiner Form auch nur schwer zu finden.

Selber hab ich Erfahrung mit drei Produkten:​

TruOil: gilt in den Ami-Foren als DER Geheimtip, ist eigentlich ein Produkt für Gewehrkolben; in Europa schwer zu finden (hab's selber über Ebay aus England); meiner Erfahrung: zwar recht OK, ist aber den gesteigerten Aufwand nicht wert (außer wenn man ein Hochglanz-Finish auf Ölbasis will - das geht...
Hallo Murle,
Ich bin gerade dabei (ja um die Uhrzeit habe ich die beknacktesten Ideen) meinen ehemals Ballistongeschliffen Hals mit Osmo Hartwachsöl zu verfeinern.
Der ursprüngliche Schliff würde mir eigentlich reichen, aber leider ist mitlerweile das Ahorn sehr dreckig geworden und jetzt mach ichs mal richtig.

Du sagtest, bei Bedarf würdest du Bilder hochladen: "Bedarf"

Danke dir schonmal
Yannic

Moin,
ich hatte schon einmal irgend wo Bilder eingestellt. Aber gerne noch einmal: Diese "Schleifpads" von oder für Exenterschleifer eignen sich bestens dafür. Körnung 240 -320er. Wichtig ist, den bei diesem Vorgang entstandenen "Matsch" aus Öl/Wachs und Holzstaub EINREIBEN, nicht abwischen! Danach polieren und ggf. wiederholen. Ist mühsam, erzeugt Muskelkater..... Aber es lohnt sich.
 

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TruOil: gilt in den Ami-Foren als DER Geheimtip, ist eigentlich ein Produkt für Gewehrkolben; in Europa schwer zu finden (hab's selber über Ebay aus England); meiner Erfahrung: zwar recht OK, ist aber den gesteigerten Aufwand nicht wert (außer wenn man ein Hochglanz-Finish auf Ölbasis will - das geht nämlich nur mit TruOil, ist aber EXTREM kompliziert und umständlich).

tru oil gibt es auch in deutschland!

http://www.waffenpflege-shop.de/p163/Schaftoel-Tru-Oil-Naturoel.html

dr einzige nachteil von tru oil ist mE der geruch bzw. GESTANK!

es ist wirklich sehr einfach damit zu arbeiten,
auftragen, "einmassieren", aushärten lassen, fein schleifen,
erneut auftragen und eventuell noch ein drittes mal wiederholen.

das mit dem "gesteigerten aufwand" kann ich so absolut nicht nachvollziehen.
 
Wenn es stinkt (leicht fischig) ist der Hauptbestandteil Leinöl. Ist die billigste Variante. In vielen Wachsen ist lediglich Bienenwachs enthalten (auch billig). Ich habe mir eines nach alter Rezeptur hergestellt mit einem ca. 50% Carnauberanteil und Jojobaöl, Mandelöl und ein anderes Harz das im Geigenbau verwendet wird :) Öle braucht man in der Mischung da pures Caraubern nicht zu verarbeiten ist. Damit geschliffene Buchenmöbel eingerieben und es flutscht ohne schmierig zu sein:)
Früher bevor es Schellackpolituren kannte nannte man es Wichsen :)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wichsen
http://de.wikipedia.org/wiki/Polieren#Holz
 
tru oil gibt es auch in deutschland!

http://www.waffenpflege-shop.de/p163/Schaftoel-Tru-Oil-Naturoel.html

dr einzige nachteil von tru oil ist mE der geruch bzw. GESTANK!

es ist wirklich sehr einfach damit zu arbeiten,
auftragen, "einmassieren", aushärten lassen, fein schleifen,
erneut auftragen und eventuell noch ein drittes mal wiederholen.

das mit dem "gesteigerten aufwand" kann ich so absolut nicht nachvollziehen.

Dieses True Oil wird immer wieder ins Gespräch gebracht, genau so wie andere Schaftöle oder Balistol. Alles gute Empfehlungen - aber nur für den Zweck, wofür sie hergestellt wurden. Da ich als Sportschütze auch Waffen (Schäfte) restauriert oder geformt habe und bearbeitet, kenne ich die meisten Schaftöle. Sie sind in meinen Augen aber NICHT besonders gut für Gitarrenhälse geeignet. Da sie sich bei höheren Temperaturen oder langem Greifen etwas "feucht" anfühlen. Hartöle, wie z.B. Auro oder Osmo
sind besonders gedacht für Parkettfußböden, und damit für doch härtere Behandlung. Sie werden Oberflächenhart, fühlen sich gut an und lassen sich zum Nachbehandeln und Reinigen besser bearbeiten. Dazu günstiger im Preis, überall zu bekommen und leichter zu verarbeiten. Und auf Naturbasis, ohne jegliche Chemie hergestellt.
 
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Meine bisher beste Erfahrung hab ich mit Pegasus Hartöl gemacht, damit sind ein paar Hälse schon eingelassen worden als auch Verstärker/Boxengehäuse mit jeweils sehr gutem und dauerhaftem Ergebnis...
Das Zeug ist ausserdem noch sehr ergiebig, klebt im Gegensatz zu Bienenwachs oder ähnlichem nicht wenn es beim Spielen wieder erwärmt wird und riecht ganz angenehm...
Geschliffen hab ich meist mit Schleifpads analog zu diesen hier: http://www.ebay.de/itm/KA-EF-Softpa...P-320-10-Stuck-Form-Flex-Matten-/160985275758, find die besser zu gebracuhen als Excenterpapier
 
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Dieses True Oil wird immer wieder ins Gespräch gebracht, genau so wie andere Schaftöle oder Balistol. Alles gute Empfehlungen - aber nur für den Zweck, wofür sie hergestellt wurden. Da ich als Sportschütze auch Waffen (Schäfte) restauriert oder geformt habe und bearbeitet, kenne ich die meisten Schaftöle. Sie sind in meinen Augen aber NICHT besonders gut für Gitarrenhälse geeignet. Da sie sich bei höheren Temperaturen oder langem Greifen etwas "feucht" anfühlen.

kann es sein das es nicht ganz durchgetrocknet war!? :)

was heist genau hohe ztemperaturen...durch lagerung oder durch die körperwärme beim spielen?
reibung fällt denke ich weg, so schnell kann ich net shreddern :D
 
kann es sein das es nicht ganz durchgetrocknet war!? :)

was heist genau hohe ztemperaturen...durch lagerung oder durch die körperwärme beim spielen?
reibung fällt denke ich weg, so schnell kann ich net shreddern :D

Dann spiel Du einmal auf einer Außenbühne Mittags bei 30 Grad, oder in der Nacht unter einem roten Scheinwerfer...
Das hat Nichts mit trocken zu tun, das ist einfach das Gefühl. Wenn Du einen Gewehrschaft an die Backe drückst, fühlt es sich anders an als wenn Du einen Gitarrenhals in der Hand hast und daruf rum rutschen mußt...Anders kann ich das nicht beschreiben :gruebel:
 
Dieses True Oil wird immer wieder ins Gespräch gebracht, genau so wie andere Schaftöle oder Balistol. Alles gute Empfehlungen - aber nur für den Zweck, wofür sie hergestellt wurden. Da ich als Sportschütze auch Waffen (Schäfte) restauriert oder geformt habe und bearbeitet, kenne ich die meisten Schaftöle. Sie sind in meinen Augen aber NICHT besonders gut für Gitarrenhälse geeignet. Da sie sich bei höheren Temperaturen oder langem Greifen etwas "feucht" anfühlen.

Music Man behandelt unlackierte Hälse mit Tru-Oil (mit exakt dem gleichen, wie Soultrash verlinkt hat). Und ich kann bei meinen zwei Music Man Gitarren keinen solchen Effekt feststellen, ganz im Gegenteil. Die Hälse fühlen sich immer hart und trocken an.
 
Dann spiel Du einmal auf einer Außenbühne Mittags bei 30 Grad, oder in der Nacht unter einem roten Scheinwerfer...
Das hat Nichts mit trocken zu tun, das ist einfach das Gefühl. Wenn Du einen Gewehrschaft an die Backe drückst, fühlt es sich anders an als wenn Du einen Gitarrenhals in der Hand hast und daruf rum rutschen mußt...Anders kann ich das nicht beschreiben :gruebel:

das sind natürlich recht extreme bedingungen, ich kann mir gut vorstellen das sich in dem fall auch ein lackierter hals ähnlich anfühlen würde :D

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Music Man behandelt unlackierte Hälse mit Tru-Oil (mit exakt dem gleichen, wie Soultrash verlinkt hat). Und ich kann bei meinen zwei Music Man Gitarren keinen solchen Effekt feststellen, ganz im Gegenteil. Die Hälse fühlen sich immer hart und trocken an.

ich hab mal gelesen das tru oil nach dem aushärten um einges widerstandsfähiger ist als so manche lackierung :)
 
Richtig! Aber je nach dem was für ein Lack und wie dick... Genau deswegen mache ich mir die Arbeit und behandele alle meine Hälse mit Hartöl. (Außer der Kunde will es anders..)
 
Richtig! Aber je nach dem was für ein Lack und wie dick... Genau deswegen mache ich mir die Arbeit und behandele alle meine Hälse mit Hartöl. (Außer der Kunde will es anders..)

hast du da nen speziellen tip!? von auro und osmo gibt es da so einges, oder gibtes nur eine spezielle sorte hartöl im sortiment!?
 
ja ich glaube schon...

Im Grunde ist das sicherlich egal welches man benutzt. In meinem Fachgeschäft des Vertrauens hatte der gute Herr Lavo Hartwachsöl. Auf dem Kanister steht "ein reines Naturprodukt". Das wird im Grunde sicherlich alles das Gleiche sein...

Ich habe zwar keinen Vergleich, aber beschweren kann ich mich über das Lavo Öl nicht.
Er hat mir auch eine kleine 100ml Dose extra abgefüllt. 6€ hatte ich bezahlt...
 
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Hallo in die Runde,
anbei möchte ich auch meine Erfahrungen beim Ölen von Gitarrenhälsen mit euch teilen. Mein aktuelles Bastelprojekt ist ein Jazzbass, der so einen ekelhaft lacierten Halt hat. Ich mag das nicht und daher habe ich den Hals mit einer Schleifmaschine traktiert. Jawoll...ich habe den Hals mit der Schleifmaschine abgeschliffen. In verschiedenen durchgängen habe ich den solange abgeschliffen, dass er sich auch ohne Finish schon gut anfühlt.

Ich habe mir hier auch die Beiträge zum Thema gut durchgelesen (danke für eure Erfahrungen!) und habe mich dann in die Praxis begeben.

In einem anderen Thread habe ich eine Beitrag gefunden, wie bei Music Man die Ölungs- und Wachsungsprozedur so von statten geht.
Den Link habe ich leider nicht mehr, aber die Prozedur läuft dort wohl so, dass zunächst der Hals eingeölt wird mit einem Lappen. Nach ca. 15-20 Sekunden wird das Öl mit einem trockenen Lappen entfernt. DIesen Vorgang kann man bei Bedarf nochmals wiederholen. Anschließend wird das Wachs aufgetragen. Ebenfalls mit einem Lappen auftragen und 15-20 Sekunden einwirken lassen und dann wieder entfernen. Diesen Vorgang ggf. 2-3 Mal wiederholen.
Als Öl kommt von Birchwood Casey das sogenannte Tru Oil zum Einsatz. Als Wachs kommt von Birchwood Casey das Gun Stock Wax zum Einsatz.
Beide Produkte bekommt man für einen nicht ganz billigen Betrag bei Thomann als MM Pflegeset. Man bekommt die Produkte aber auch deutlich günstiger bei:

http://www.birchwoodcasey-deutschland.de

Das Resultat meines kleinen Experimentes gefällt mir sehr gut! Der Hals der Fiedel fühlt sich für mich jetzt richtig an!

Ich hatte auch keine Probleme, wie sie in einigen Beiträgen zuvor "angetönt" wurden mit Klebrigkeit o.Ä.
Auf der anderen Seite habe ich mich aber auch nicht an die dem Tru Oil mitgelieferten Zettelchen gehalten, sondern an die Prozedur, wie sie wohl bei MM durchgeführt wird.
 
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Hallo in die Runde,
anbei möchte ich auch meine Erfahrungen beim Ölen von Gitarrenhälsen mit euch teilen. Mein aktuelles Bastelprojekt ist ein Jazzbass, der so einen ekelhaft lacierten Halt hat. Ich mag das nicht und daher habe ich den Hals mit einer Schleifmaschine traktiert. Jawoll...ich habe den Hals mit der Schleifmaschine abgeschliffen. In verschiedenen durchgängen habe ich den solange abgeschliffen, dass er sich auch ohne Finish schon gut anfühlt.

Ich habe mir hier auch die Beiträge zum Thema gut durchgelesen (danke für eure Erfahrungen!) und habe mich dann in die Praxis begeben.

In einem anderen Thread habe ich eine Beitrag gefunden, wie bei Music Man die Ölungs- und Wachsungsprozedur so von statten geht.
Den Link habe ich leider nicht mehr, aber die Prozedur läuft dort wohl so, dass zunächst der Hals eingeölt wird mit einem Lappen. Nach ca. 15-20 Sekunden wird das Öl mit einem trockenen Lappen entfernt. DIesen Vorgang kann man bei Bedarf nochmals wiederholen. Anschließend wird das Wachs aufgetragen. Ebenfalls mit einem Lappen auftragen und 15-20 Sekunden einwirken lassen und dann wieder entfernen. Diesen Vorgang ggf. 2-3 Mal wiederholen.
Als Öl kommt von Birchwood Casey das sogenannte Tru Oil zum Einsatz. Als Wachs kommt von Birchwood Casey das Gun Stock Wax zum Einsatz.
Beide Produkte bekommt man für einen nicht ganz billigen Betrag bei Thomann als MM Pflegeset. Man bekommt die Produkte aber auch deutlich günstiger bei:

http://www.birchwoodcasey-deutschland.de

Das Resultat meines kleinen Experimentes gefällt mir sehr gut! Der Hals der Fiedel fühlt sich für mich jetzt richtig an!

Ich hatte auch keine Probleme, wie sie in einigen Beiträgen zuvor "angetönt" wurden mit Klebrigkeit o.Ä.
Auf der anderen Seite habe ich mich aber auch nicht an die dem Tru Oil mitgelieferten Zettelchen gehalten, sondern an die Prozedur, wie sie wohl bei MM durchgeführt wird.


Im Music-Man Forum wurde es mal von jemandem beschrieben, der es offenbar in der Fabrik beobachtet hat: http://forums.ernieball.com/music-m...tock-oil-axis-unfinished-neck.html#post215488

Das weicht ein bisschen ab von den Anleitungsvideos, die Music Man auf youtube hat, aber ich mache es auch immer genauso und der Hals ist danach wie neu!
 
@ banjoplayer:

Genau den Link meinte ich. Danke für's nachtragen. :)
 
genau so wie andere Schaftöle oder Balistol. Alles gute Empfehlungen - aber nur für den Zweck, wofür sie hergestellt wurden.

Ballistol ist großartig, wenn es darum geht alles aus Metall zu reinigen und zu pflegen. und lustigerweise auch um richtig alten Dreck vom Griffbrett wegzukriegen. Allerdings taugt es weder als Pflegemittel für Holz noch zum Ölen von unlackierten Hölzern.
Ich habe mit Ballistol demletzt das Griffbrett einer 1978er Ibanez Artist wieder auf Hochglanz gebracht. Allerdings musste ich danach noch das Griffbrett mit einem Pflegeöl ölen. Bin da ganz bei Murle.
 

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