Vintage-Framus-Thread

  • Ersteller WarwickOfficial
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Hi Leute,

Hab auch mal 'ne Frage an Framus-Vintage-Spezialisten:
Hab kürzlich einen Framus Strato 4 Solidbody Bass erstanden. Leider fehlte die Abdeckplatte für die Brücke.

Der Bass mit Brücke würde so aussehen:
Framus-Strato-Bass-01.jpg

Nun zu meiner Frage: Gibt es solche Abdeckplatten von Framus noch irgendwo zu kaufen?
Hab lange im Netz nach dem oder etwas ähnlichem gesucht, bin dabei auf die Abdeckplatten von Fender (für den alten Precision) gestossen, die nach wie vor hergestellt werden. Allerdings denk ich das die von den Dimensionen nicht stimmen, also die Bohrlöcher nicht am selben Ort sind.

Vielen Dank für die Hilfe und Grüsse

-kingofspain7
 
Hallo King,
Tut mir leid, dass ich heute erst zum Antworten komme, aber anderes ging vor. Diese Abdeckplatten werden leider nirgenwo mehr hergestellt. Hier hat man nur2 Möglichkeiten. Entweder man findet irgendwo mit Glück auf einem Flohmarkt eine solche Bassgitarre in sehr schlechtem Zustand an der das Cover noch gut erhalten ist.

Sonst bleiben nur noch die Vintage Händler im Netz, z.B. Norbert Schnepel oder andere die ebenfalls mit Teilen handeln. Leider habe ich keine bessere Nachricht. Ich hoffe selbst, dass diese Teile an unseren Gitarre hier im Museum nie leiden aber bei den ausgestellten Instrumenten ist das Risiko zum Glück gering.

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
Ich habe seid heute einen Neuankömmling.
Die Mechaniken und Potiknobs wurden getauscht(die Orignalen habe ich auch noch)
Eine Hollywood. Das genaue Jahr weiß ich leider nicht (vielleicht weiß hier einer mehr.)
Mir wurde gesagt Anfang 60er.
 
Hallo Soccero,

Die Hollywood Serie wurde von 1959 bis ca. 1963 gebaut, das letzte Modell war bereits eine richtige Solidbody. Diese Hollywood ist allerdings innen noch hohl, die Framus Modellnummer ist 5/132. Auf der Rückseite der Kopfplatte sind Zahlen eingeschlagen, zuerst die Seriennummer und mit Abstand dahinter eine 2-stellige Zahl für das Baujahr mit einem Großbuch-staben dahinter, der für den Produktionsmonat steht. Hier geht es in alphabetischer Reihenfolge von A fürJanuar bis L oder M für Dezember. Leider kann man die Bezeichnung mitunter nicht mehr lesen.

Die Hollywood war in ihrer Zeit bei den amerikanischen GI´s in Deutschland sehr beliebt, viele nahmen diese für sie recht preisgünstigen Instrumente mit in die USA wenn sie heimkehrten. Das Modell gibt es mit 1 - 3 Tonabnehmern, als Beson-derheit gab es eine Hollywood mit einem Sliding Pickup, hier konnte der Tonabnehmer verschoben uhnd arretiert werden. So waren bei einer Gitarre mit nur einem Pickup verschiedene Sounds möglich ohne Einstellungen am Verstärker ändern zu müssen.

http://www.framus-vintage.de/module...ID=4626&instrumentID=3597&modellID=1509&cl=DE

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
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Also meine Hollywood ist jedenfalls hohl, was bei einer Korpusdicke von 3cm schon beachtlich ist! :D
Ich kann die Zahlen und buchstaben jedenfalls nicht mehr erkennen. Es könnten 0, 5, 6 , 9 sein (an jeder stelle^^) aber ist ja auch nicht so wichtig.
Anfang 1960 stimmt ja somit ungefähr.
Interessant, das es keine SingleCut mit 3 Pickups auf der Seite zu finden gibt :gruebel:
Danke für die hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider fehlte die Abdeckplatte für die Brücke.
-kingofspain7

Vielleicht ein "kleines Trostpflaster":
Diese Abdeckungen waren nie sehr beliebt. Sie störten beim Spielen (viele Bassisten benutzten früher Plektren)-zudem unpraktisch beim Saitenwechsel. Auch bei den Vorbildern aus Kalifornien wurden die Teile häufig abmontiert..
So gesehen ist also die Version ohne "Blech" authentischer;)
 
Moin,

... nach unserem Besuch bei Warwick/Framus ... inkl. Abstecher ins Museum ... würde ich Euch für einen kleinen Rundgang hierhin einladen ... https://www.musiker-board.de/werksb...neukirchen-hack_meck-bericht.html#post6448125

... weiter oben im "verlinkten" Thread gibt es auch ein Video zur "Produktion" in der Neuzeit ... und im Sub "Besuch bei Framus" sind noch weitere Threads mit teilweise sehr guten Bildern !!! ...

Stöbern lohnt ...

Gruß
Martin
 
Hallo!

Ich habe heute (bzw. gestern^^) mal ein etwas anderes Fotoshooting mit meiner Sorella gemacht. Hierfür habe ich ein USB-Mikroskop benutzt. Bin mal gespannt, ob ihr alles erratet:

f-loch.jpg hals1.jpg kopf1.jpg pu1.jpg
pu2.jpg saitenreiter.jpg schraube2.jpg schraube1.jpg
 
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...wow, ich wusste gar nicht, dass es bei Framus auch bindings über die Bund-Enden gibt, cool.
 
Hallo Frank,

Natürlich gab es dieses Binding um das ganze Griffbrett nicht bei allen Framus Vintage Instrumenten, sondern nur bei den Modellen der höheren Preisklassen, z.B. der Golden Television 5/119, den de Luxe Modellen aus den 70ern oder bei der Jazzgitarre AZ-10. Bei den Thinline Modellen ist es sogar relativ häufig, bei Solidbodys oder Archtops findet man es seltener.

Interessant ist das schon unsere ältesten Black Rose Modelle von Anfang der 50er Jahre ein Halsbinding haben, hier ist es rot lackiert und läuft als Zierbinding weiter um die Kopfplatte.

http://www.framus-vintage.de/modules/modells/instruments.php?modellID=407&katID=4628&cl=DE

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
Wie schon im Thread "Bilder von euren Bässen" gezeigt (https://www.musiker-board.de/plauderecke-bass/44286-bilder-euren-baessen-410.html - Beitrag #8190), bin ich im Besitz eines alten Framus Jazzbass. Ich würde mich über Infos zum Instrument freuen, denn ich weiß nichts darüber, außer: Mein Onkel besaß ihn seit seiner Studentenzeit in den 70er Jahren; nun gehört er mir.

Über Bridge und Bridge-PU waren Blechabdeckungen. Außerdem gab es unter der G-Saite noch eine Art Fingerauflage wahrscheinlich für den Fall, dass man die Saiten mit dem Daumen zupfen möchte. Ich habe die Teile abmontiert (aber nicht weggeschmissen).

Auf dem Instrument kann ich keine Seriennummer finden. Auf der Konterplatte der Halsverschraubung steht "Made in West Germany".

Fragen fallen mir auf Anhieb folgende ein: Hat der Bass eine Modellbezeichnung? Wie viele wurden produziert? In welcher Qualitätsliga kann man ihn einordnen?

Ich bin von Hause aus Gitarrist und habe von Bässen wenig Ahnung. Für meinen Geschmack spielt sich das Teil recht angenehm und klingt ausgewogen; viele Bässe hatte ich allerdings noch nicht in der Hand. Unser Ibanez ATK 310 ist vorerst zumindest ausgemustert...
 

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Hallo Rodespaten,

Diese Bassgitarre hat die Framus Modellbezeichnung S-380, die Modellnummer ist 12703, gebaut wurden dies Instrumente im Fender Design von Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Das blaue Finish ist original. Die Bauweise ist einfach Solidbody, der Hals aus massivem Ahorn, das Griffbrett aus indischem Palisandermit Punkteinlagen. Im Saitenhalter Cover ist das Framus F eingraviert. Das Metallstück ist wirklich eine Daumenstütze

.S-380 Sunburst.jpg

Alle Teile sind original von Framus, die Cover wurden von vielen Bassisten demontiert, sie störten beim Spielen zu sehr. Eine Fretless Version dieses Basses wurde von Jacko Pastorius 1986 bei einer Aufnahme im Studio Jan Jankejes in Stuttgart gespielt. Die CD heißt Broadway Blues. Niummern sind bei diesen Bassgitarren auf der Rückseite der Kopfplatte gestanzt. Leider sind sie bei einigen Instrumenten schlecht lesbar.

Über die Produktionszahlen kann ich nichts sagen, diese Unterlagen sind verloren. Der Neupreis war für diese Bassgitarren nach dem Katalog von 1973 bei DM 475.-, damit lagen sie im mittleren Preisbereich. Beim Besuch von Silly Bassist Jacki Reznicek haben wir den S-380 aus der Vitrine geholt und auch uns haben der Klang und die gute Spielbarkeit dieser schönen Vintage Bassgitarre voll überzeugt.

Heute ist das Modell weder häufig noch besonders selten, den Wert würde ich unverbindlich auf mindestens 600 - 650 € schätzen, bei Fretless Instrumenten im Naturfinish wie er von Jacko gespielt wurde ist der Wert sicher bedeutend höher und Verhandlungssache.

FV Jacko Pastorius Bass_front.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
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Lieber Herr Egelkraut,

vielen Dank für die ausführliche Auskunft!
 
Liebe Framus-Spezialisten,
ich möchte an dieser Stelle gerne kurz meinen letzten Neuzugang vorstellen. Es ist eine wunderschöne Framus Sorento 5/112. Die Gitarre ist aus von Februar 1969. Sie befindet sich in einem erstaunlich guten Originalzustand, lässt sich nach einer Halsjustierung durch einen Gitarrenbauer sehr gut spielen und klingt wirklich klasse. Zu dieser Gitarre habe ich ein paar Fragen:

  • Wenn man etwas recherchiert, findet man diese Gitarre mit verschiedenen Kopfformen und verschiedenen Saitenhaltern. Mich würde interessieren, zu welcher Zeit welche Kopfformen und Saitenhalter verbaut wurden.
  • Der Saitenhalter meiner Gitarre scheint eigentlich für zwölfsaitige Gitarren zu sein. Ist er damals für Sechssaiter und Zwölfsaiter gleichermaßen genutzt worden oder gab es auch einen Saitenhalter dieser Art für sechs Saiten.
  • Was hat die Gitarre 1969 in etwa gekostet?
  • Ich hatte erhebliche Probleme, einen Koffer für diese Gitarre zu bekommen. Kann man irgendwo einen wirklich passenden Koffer für diese Gitarre mit übergroßem Korpus bekommen?
  • Wenn man den Hals von der Seite anschaut, kann man sehen, dass der Kopf nicht wie bei Fender-Gitarren nach hinten versetzt ist, sondern etwas nach vorne geneigt. Hat sich das im Laufe der Jahre durch den Saitenzug so ergeben oder ist das ursprünglich so gebaut worden?

ich freue mich über alle Antworten

Herla

SDC10683.jpgSDC10696.jpgSDC10712.jpgSDC10693.jpg
 
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Hallo Herla,
ich nehme an, daß Andreas im Wochenende ist, und du auf eine schnelle Antwort wartest (kann ich verstehen;))
also vorab :
ich denke, diese Kopfform (der "negative Sturz" ist normal) dürfte etwa 1966/67 eingeführt worden sein.

detailliertere Antworten wirst du sicher ab Montag vom "Hausherrn" (siehe oben) erhalten:).
 
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Hallo Herla,

Bei der Sorento Gitarre gab es 2 unterschiedliche Designs die zu verschiedenen Zeiten bei Framus gebaut wurden. So gab es ab ca. 1963 die Sorento 5/112 mit einem Cutaway als 6 und 12-saitige Thinline E-Gitarre. Der Saitenhalter ist für beide Versionen der gleiche, vermutlich wollte man hier einfach Produktionskosten sparen.

Die Kopfplatte ist im Design vom Ende der 60er, die Form ist hier bei den Thinline Modellen ebenfalls die gleiche symmetrisch geschweift mit 3 Radien oben, sie unterscheiden sich bei den Einlagen. Hier kenne ich die als Spinnennetz bezeichnete, die sich auf Deiner Kopfplatte befindet, leider ist die Vergoldung weg.
Bei anderen fehlt die Einlage ganz, bei den 12-Saitern gibt es eine andere die aber z.B. auf dem Katalogbild auch wieder fehlt. Hier herrscht einige Verwirrung man muss hier also jede Sorento wieder einzeln betrachten. In diesem Design wurde das Modell bis Ende der 60er Jahre produziert.

Anfang der 70er Jahre wurde das Modell Sorento dann im ES-Design mit 2 Cutaways und anderer Kopfplatte mit 3 Radien oben neu aufgelegt. Die Modellnummern sind hier laut Katalog neu die 070... für die 6-saiter oder 090... für die Bassgitarre die beiden letzten Ziffern stehen für das Finish und sind unterschiedlich. Der Preis lag für diese Sorento Gitarren mit DM 340.- (1972) bzw. DM 365.- (für die Bassgitarre) im unteren Bereich. Sie hatten kein oder ein als Abziehbild aufgeklebtes F-Loch. Hier noch einige Beispiele auf Fotos:


Katalogs. Sorento sb.jpg Unbenannt-12.jpg Unbenannt-14.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
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PastedGraphic-1.jpg1968_Framus_Sorrento_5-112_Total.jpg

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Lieber Andreas,
danke für die Antworten. Ich habe mal etwas im Netz gestöbert und zwei Fotos von Framus-Sorento-Gitarren mit unterschiedlichen Kopfplatten und Saitenhaltern aus den 60ern rausgesucht!

Viele Grüße

Herla
 
hi Jungs,
brauche ein paar infos über diese 2 Gitarren
DankeP1000624.JPGP1000625.JPGP1000626.JPG
 
Hallo Herla,

Man sollte nicht vergessen, dass man Hälse auch austauschen kann. Thinline Gitarren mit solchen Kopfplatten im Fender oder diesem Schmetterlingsflügeldesign
kenne ich von Framus Gitarren im Television Style. Dort sind sie mit Sicherheit original.

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage

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Hallo guitartuning,

Diese beiden Framus Gitarren stammen von Mitte bis Ende der 70er Jahre. Die rechte ist eine LES-Paul-DiMarzio im naturfinish, Modellnummer 10601 es gibt sie in Ulme, das Griffbrett ist aus einfachem Palisander (Ostindien) die Pickups sind Humbucker von DiMarzio. Neupreis 1979 laut Katalog DM 555.- die Produktion wurde Ende der 70er eingestellt. Die abgebildete Gitarre aus unserem Istrumentenkatalog weicht ebenfalls in Details von Ihrem Instrument ab.

Die andere Gitarre ist eine Framus 10 195 im Strato Design, hier habe ich einen Zeitungsartikel den ich anfüge. Einige Details sind aber anders, so fehlt der Aschenbecher und die Steg-Saitenhalter Kombi ist die gleiche wie bei der Les Paul. Als Holz für den Körper ist Lärche mit Fichtenfurnier, für den Hals Ahorn angegeben. Auch die Potis sind anders, aber das variiert in dieser Zeit. Als Tonabnehmer sind Humbucker von Shadow genannt.

Beide Modelle sind nicht sehr häufig, der Preis ist daher Verhandlungssache und in diesem guten Erhaltungszustand hoch anzusetzen.

Strato 10 195.jpg Les Paul DiMarzio.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
Hi Andreas,
danke für die infos.
was schätzt du was es wert ist ?
Anbei noch paar Fotos...;););)
Gibson Potis (stratocaster) und Roko Mechaniken (Beide)

P1000627.JPGP1000628.JPGP1000630.JPGP1000631.JPGP1000633.JPGP1000634.JPGP1000635.JPGP1000629.JPG
Lg bruno
 
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