Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler" ?

  • Ersteller Schluri
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Ich denke mal dass die Notation im klassischen Sinne gemeint war? Die Tabs sind ja eine erleichternde Form, durch die Abbildung des Griffbretts.
Dass etliche der bekannten Gitarrenhelden keine Noten lesen können glaube ich schon. Brauchen sie ja auch nicht; für Akkorde, Terzen, Quarten, komplexe Stücke usw. sind Noten ja keine Voraussetzung.

Musik wird auch sehr oft durch Zeigen weitergereicht, richtig kompliziertes Zeugs sogar, z.B. Flamenco. Tabs erleichtern viel, aber letztlich muss man sich sowiewo alles merken. Die klassischen Stücke können die Leute auch auswendig, die Noten im Orchester dienen hauptsächlich der Orientierung.

Meiner Meinung kann man auch durch das Selberlernen sehr weit kommen. Je mehr man kann, je mehr steigen ja auch die Fähigkeiten für kompliziertere Aufgaben...jedenfalls so ähnlich. Aber das ganze Feld ist so riesig bzw. umfangreich und die Ansprüche sind ja auch sehr verschieden...oje:)

Was man sich selber für Ziele setzt finde ich wichtig. Ein guter Lehrer hilft da sicherlich, aber den muss man erstmal finden. Oftmals bringt das nämlich auch nicht das gewünschte Ergebnis oder man verliert die Freude durch Dauerstress (wie ich an der Musikschule mit Geige damals). Man kann das alles nicht pauschalisieren.

Ich spiele Gitarre (bzw. Bass) nur aus reiner Freude. Vielleicht nicht so gut wie andere im Thread hier (z.B. die Katze auf dem Dach:)) aber das was ich kann ist meins und zufrieden bin ich auch. Und endlich darf ich machen was ich will, ohne dass mir ein Lehrer wegen jeder Kleinigkeit eine 3 ins Heft schreibt:D

Interessant wäre mal so eine Auflistung, wie viele Leute z.B. aus dem Fortgeschrittenen-Thread im welchem Zeitraum professionellen Gitarrenunterricht hatten. Oder eine Selbsteinschätzung, wie weit sie ohne Lehrer gekommen wären oder ob sie ihn nur kurz für die Grundlagen hatten usw....
 
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Hi!

Ich seh das absolut so wie der I. Destroyer.

Wobei ich noch anmerken möchte, dass Notenlesen ja grundsätzlich total einfach ist. Wer das nicht checkt, kann sich auch die Saitennamen der Klampfe nicht merken ;) Was schwer ist, ist das Blattspiel - und um das geht es hier doch meist wenn über Notenlesen geredet wird, oder?

Das mit den Tabs ist ne Krücke für Gitarristen. Wenn man in ner Band mit nem Drummer und nem Bassisten spielt ist das alles mehr oder weniger ok. Sobald man sich aber mit anderen Instrumentalisten (ggf. Mit Instrumenten in anderer Stimmung) austauschen möchte, führt doch an solider Musiktheorie und der Notenschrift bis auf wenige Ausnahmen kein Weg vorbei.

Die Studiomusiker die angerufen werden, weil der Guitarhero mal wieder wegen Drogenproblemen nicht im Studio sein kann, das Ding aber gemietet ist, spielen den Track ein und gehen wieder - auf Basis von Noten. Mein Gitarrenlehrer hat sich mit sowas früher seinen Lebensunterhalt mehr als finanziert.

Edit: Z.B. https://www.musiker-board.de/griff-...n-lehrbuecher-fuer-hard-rock.html#post6758916

Just my 5 Cents

Bob
 
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Wobei man natürlich ehrlich zugeben muss, dass das "vom Blatt spielen" wahrlich kein Zucker schlecken ist. Ich kenne kaum einen, der ohne Fehler vom Blatt abspielen kann. Ein erstes Bekannt machen mit den Noten ist immer notwendig. Von daher ist das Notenlesen als Grundlage vor allem am Anfang der Gitarrenkarriere Ein Vorteil aber kein Muss. Sobald man aber mal 3-4 Jährchen spielt sollte es eine Selbstverständlichkeit sein wenigstens den Violinschlüssel lesen zu können. Denke ich.
 
Ich habe mir das Gitarre spielen und alles drum herum mit Büchern, Videos und natürlich probieren selbst beigebracht. Ich hatte nie das Geld um Unterricht zu nehmen, außerdem hab ich so eine freie Zeiteinteilung die mir sehr wichtig ist. Das Problem an dieser Lernmethode ist allerdings, dass man sich wirklich selbst in den Ar*** treten muss. Man muss trotzdem regelmäßig und vor allem richtig üben, also nicht nur mal ne halbe Stunde in der Woche rumklimpern sondern richtig effektiv üben und daran scheitert es bei den meisten!
 
Ich habe mir das Gitarre spielen und alles drum herum mit Büchern, Videos und natürlich probieren selbst beigebracht. Ich hatte nie das Geld um Unterricht zu nehmen, außerdem hab ich so eine freie Zeiteinteilung die mir sehr wichtig ist. Das Problem an dieser Lernmethode ist allerdings, dass man sich wirklich selbst in den Ar*** treten muss. Man muss trotzdem regelmäßig und vor allem richtig üben, also nicht nur mal ne halbe Stunde in der Woche rumklimpern sondern richtig effektiv üben und daran scheitert es bei den meisten!

Ja ich habe es auch versucht, und bin eben an diesem Problem gescheitert. Manchmal hapert es ja mit Gitarrenlehrer beim Üben noch, wenn man sich alles alleine beibringt, entsteht bei häufig auftretenden Problemen häufig Frust. Zudem kann es leider auch sehr schnell vorkommen, dass man sich technische Fehler beibringt, über die man in der fortlaufenden Karriere dann stolpert.
Was die Zeiteinteilung angeht sehe ich das nicht so drastisch, denn 45 Minuten in einer 7 Tage Woche zu verplanen tut eigentlich keinem Weh. Was das Finanzielle angeht kann man nur zu einem weitläufigen Intervall raten, d.h. ich neheme nicht jede Woche Gitarrenstunden sondern ggf. jede zweite dritte Woche oder nur einmal im Monat, dort können dann offene Fragen, Probleme angesprochen werden und der Gitarrenlehrer verbessert Fehler. Eine weitere kostengünstigere Möglichkeit sind Gruppenstunden, wovon ich relativ viel halte vor allem wenn man sich mit Freunden zusammen hinsetzt. Birgt nur das Risiko, dass man seinen Lernerfolg mit den anderen Schülern vergleicht, und sich dann demotiviert, obwohl jeder ein anderes Lerntempo hat. Doch ich glaube jede Alternative hat Vor- und Nachteile.
 
Zudem kann es leider auch sehr schnell vorkommen, dass man sich technische Fehler beibringt, über die man in der fortlaufenden Karriere dann stolpert.
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Naja, grundsätzlich soll ja jeder selbst entscheiden, wie er lernen will. Hauptsache, er versucht, nichts übers Knie zu brechen.

Allerdings liest man unwidersprochen diesen oder einen ähnlichen Satz immer wieder. Und jedesmal stutze ich.
Wieso sollte das eigentlich sein?

Für die theoretische Seite ist das sowieso Quatsch (ein Am ist und bleibt ein Am, auch wenn man sein Leben lang denkt, es sei ein Dm).

Also kann da ja nur die praktische Seite gemeint sein. Was sollte man sich denn falsch angewöhnen ohne Lehrer? Flüssiges Gitarrenspiel lebt davon, dass man mit den natürlichen Gegebenheiten seiner Hände klar kommt. Auch ein Gitarrenlehrer ist ihn erster Linie - es mag Ausnahmen geben - kein Orthopäde, sondern Gitarrist. Und auch der pflegt seinen eigenen Stil, hat das Spielen auch irgendwie gelernt, hat sich vielleicht selbst "Fehler" (wenn man 'mal annimmt, es gäbe wirklich richtig und falsch) angewöhnt. Und die gibt es dann ungewollt an seine Schüler weiter.

Ich spiele ja nun auch nicht erst seit gestern und meine schlichte Erfahrung lautet, dass man sich immer weiterentwickelt. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Ich greife z.B. manche Akkorde mit anderen Fingern, als ich es gelernt habe. Einfach, weil ich es bequemer finde. Auch ein Anfänger merkt schnell, wenn ihm eine bestimmte Haltung Schmerzen bereitet - und ändert sie instinktiv!

Das alles richtet sich nicht gegen Gitarrenlehrer!

Es richtet sich nur gegen die Annahme, dass ein Gitarrenlehrer Fehler vermeidet, die nie mehr rückgängig gemacht werden können. Es gibt keine unumkehrbaren Fehler beim Gitarre spielen!

Es geht hier um Handwerk. Und jeder Handwerker muss auch in der Lage sein, seine Technik mit der Zeit anzupassen.

Das also nur ein paar Sätze, die jeder für sich bewerten kann, wie er möchte.
 
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bei mir ist es so, da ich ohne lehrer nicht nicht sehr weit gekommen wäre. wollte es am anfang auch selber versuchen, aber das ist schon am richtigen stimmen gescheitert. ich hatte zwar ein buch, das das alles wunderschön erklährt hat, aber ohne referenzton hat das irgendwie nicht so recht funktioniert. daß zu dieser zeit aus dem telefon ein wunderschönes a klingt wußte ich noch nicht. stimmgerät ? ja hatte ich eines, aber das hat immer nur wild rumgezappelt. in meiner unerfahrenheit keine chance da etwas brauchbares zu bekommen. nach gehör stimmen konnte ich verständlicherweise auch noch nicht. so hat meine erste begeisterung für das e gitarre spielen vielleicht gerade mal eine woche angedauert. daß bei meiner gitarre das vibrato nach zwei stunden kaputt war hat auch nicht gerade zu motivation geführt. die gitarre stand dann erst mal etwa drei monate in der ecke.

nach gutem zureden meiner mutter habe ich dann unterricht genommen. im nachhinein muß ich sagen, daß ich mit meinem lehrer sehr großes glück hatte. das hat wie die faust aufs auge gepasst. sehr sympatisch, sehr entgegenkommend und dazu auch noch recht fit auf der gitarre. der hat mir dann die ganzen grundlagen gezeigt und mich in die theorie eingeführt. nach etwa zwei jahren hat er dann gemeint, daß er nicht mehr wüßte, was er mir zeigen soll, und mir nahe gelegt einen anderen lehrer zu suchen. die nächsten etwa zwei jahre war ich dann bei drei weiteren lehrern , die mich aber nicht wirklich weitergebracht haben. danach habe ich es mit den lehrern gelassen und mir alles weitere selbst erarbeitet. wobei die grundlage dazu von meinem ersten lehrer gekommen ist. mein gesamtes spiel basiert auch heute noch, bald 24 jahre später, auf diesen zwei jahren bei meinem ersten lehrer. was das betrifft werde ich ihm auf ewig dankbar sein ! von ihm kamen z.b. auch solche sprüche wie "gitarre spielen lernst du IMMER alleine. ich zeig dir nur wie's geht, üben, lernen und spielen mußt du selber". das hat mich geprägt.

also für mich gilt eindeutig, daß ohne lehrer ein fehler gewesen wäre. ohne lehrer wäre ich wahrscheinlich nie dabei geblieben.

nichts desto trotz sehe ich das allgemein betrachtet anders. hat man das gewisse gespür (was ich definitiv nicht hatte), kann man auch ohne lehrer erfolgreich gitarre spielen lernen. wie erkennt man das aber ? puh, ehrlich gesagt keine ahnung. ich habe ja nur gespürt, daß ICH es nicht alleine schaffe. der beweis daß es ohne lehrer funktioniert war für mich so ein 15 jähriger typ mit dem ich mal kurz zusammen gespielt habe (war in meinem vierten oder fünften jahr). zu dieser zeit spielte er gerade mal ein jahr. ohne lehrer, nur nach gehör. der wußte nicht einmal die bezeichnung der saiten geschweige denn die der töne auf dem griffbrett. hat man ihm aber zugehört, hätte man meinen können Hendrix höchstpersönlich steht vor einem. ungelogen ! der typ war ein phänomen. leider habe ich ihn aus den augen verloren. mich würde es sehr interessieren, was der heute so macht, und wo das alles hingeführt hat. ich kann mich nur noch an seinen spitznamen erinnern. "Recki" (wenn es hier bei jemanden klingelt - bitte melden :)) und an seine alte, veranzte billig SG kopie (mit schraubhals) und an sein seeliges, weltentrücktes grinsen beim spielen. ein gitarrist aus leidenschaft - beeindruckend...

zusammenfassend: fehler ? nicht unbedingt. großer fehler ? auch nicht. aber man muß/sollte sich halt selber einschätzen können, was man braucht, und in wie fern man dazu wirklich in der lage ist. das scheint mir fast noch schwieriger, als das eigentliche spielen lernen. man merkt es halt erst hinterher.

gruß
 
Ich habe da nicht von irreparablen Fehlern geredet, denn wenn man mal über diese Fehler stolpert kann man ja auch wieder aufstehen. Aber das kostet Kraft. Natürlich gibt es überall Ausnahmen aber für mich war es anfangs wie bei MOB, ohne Lehrer wäre ich orientierungslos auf dem Griffbett umher getingelt. Mit dem nötigen Ehrgeiz, Biss und der Motivation kann man alleine lernen, vor allem heute mit dem zusätzlichen Medium Internet und damit verbunden Youtube und Co. . Doch wie wir jetzt schon so oft gelesen haben hat kaum einer diese Motivation und diesen Willen alle Hürden zu überspringen. Ich behaupte, dass man mit Lehrer wesentlich weniger Hürden überspringen muss, als Ottonormalspieler. Empfehlen würde ich deshalb auch einen Lehrer für die ersten Jahren für die Grundlagen, denn in diesen Jahren habe ich sehr ähnliche Erfahrungen gemacht wie MOB.
 
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Es richtet sich nur gegen die Annahme, dass ein Gitarrenlehrer Fehler vermeidet, die nie mehr rückgängig gemacht werden können. Es gibt keine unumkehrbaren Fehler beim Gitarre spielen!

Vielleicht bin ich ja ein absoluter Sonderfall, aber ich habe mir über die Jahre "Fehler" angeeignet und die bekomm ich auch mit Lehrer kaum ausgetrieben. Und ja, es sind Fehler, denn die "richtige" Spielweise ist flüssiger und erscheint mir im Nachhinein deutlich logischer und einfacher.

Ich lerne gerne Dinge von anderen Leuten, das hat den großen Vorteil, dass man seine eigenen, neuen Fehler machen kann. Wenn man sich die diversen Fragen hier im Forum ansieht, dann sind es immer wieder die gleichen wiederkehrenden Fragen und Fehlkonzepte, die auftauchen. Ich bereue es ziemlich, mich mit sowas aufgehalten zu haben.

Du vergleichst es mit dem dem Handwerk - warum gibt es dann Ausbildungen Handwerk? Ausbilder? Berufsschullehrer? Weil es eben wichtig ist, um sich eine ordentliche Technik und Theorie anzueignen.
 
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Tja, wenn man es falsch verstehen will, ist es eben so.

Ich schrieb lediglich, dass es für mich keine Fehler gibt, die man nicht korrigieren kann. Es wird aber immer so getan, als wären solche Dinge absolut irreparabel.
Sind sie nicht!!!
Ich schrieb außerdem, dass das jeder so lernen soll, wie er gerne möchte.

Was ich aber auch schon in diesem Thread schrieb, war, dass es durchaus Leute gibt, die Gitarre einfach so spielen. Aus Spass an der Freude, ohne Sinn, ohne Ziel.
Und ich gebe unumwunden zu, dass ich heute vielleicht ein wenig dazugelernt habe, aber der Spass am Spielen war genauso groß, als ich nur vier oder fünf Akkorde kannte!

Was ist denn bloss so unverständlich daran, dass man auch so Freude haben kann? Man hat fast den Eindruck, als würde ich irgendjemandem seinen Spass am Vorankommen und ständig effektiven Dazulernen nicht gönnen! Ich habe auch nichts gegen Leute mit dem Glauben an die Effektivität als unabänderliche Maxime!

Aber es ist nicht meiner!

Ihr könnt das gerne ablehnen. Aber trotzdem werde ich immer wieder dafür argumentioeren, dass auch die kleine Nische der "Spassspieler" besetzt bleiben darf!
 
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Ah ich habe dich gerade sehr sehr falsch verstanden. Natürlich kommt es auf die Sichtweise an wie man Gitarre spielen will. Hat man wie du sagst einfach nur das Ziel Spaß ist es logischerweise nicht wichtig ob man jetzt technisch sauber spielt oder nicht. Habe z.B. Auf Youtube mal ein Mädchen gesehen, die wollte Leuten ein Lied auf der Gitarre beibringen und ich habe mich schlapp gelacht, die Gitarre war so dermaßen verstimmt das man es nicht aushalten konnte. Aber ich war auch beeindruckt, denn sie hat auch in den Kommentaren deutlich gemacht, dass sie einfach nur am Gitarrespielen Spaß hat dafür brauche sie keine gestimmte Gitarre. Ist natürlich ein extremes Beispiel, aber klar wenn ich nicht unbedingt einen extremen Fortschritt erzwingen will, sieht man auch über den Aufwand von erlernten "Fehlern" hinweg.
 
»Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler"?«

Nein, natürlich nicht. Und das man sich eine Menge falscher Dinge beibringt, die einem den Weg verbauen, mag für ein paar Untalentierte zutreffen, aber sicher nicht für die Mehrheit der talentierten Autodidakten.

Ein Lehrer ist ohne Zweifel hilfreich! :great: Aber man kann auch sehr gut durch Beobachten und Zuhören lernen. Was einen Weiterbringt ist beharrliches Üben und Spielen. Und das Üben nimmt einem niemand ab, auch kein Lehrer. Sich mit dem Instrument beschäftigen muss man schon selbst.

Wer sich einen Lehrer nimmt, um regelmäßig einen Tritt in den Hintern zu bekommen sollte auch mal bedenken, dass dem Lehrer selbstmotivierte und begeisterte Schüler lieber sind.
 
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»Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler"?«

Nein, natürlich nicht. Und das man sich eine Menge falscher Dinge beibringt, die einem den Weg verbauen, mag für ein paar Untalentierte zutreffen, aber sicher nicht für die Mehrheit der talentierten Autodidakten.

Ein Lehrer ist ohne Zweifel hilfreich! :great: Aber man kann auch sehr gut durch Beobachten und Zuhören lernen. Was einen Weiterbringt ist beharrliches Üben und Spielen. Und das Üben nimmt einem niemand ab, auch kein Lehrer. Sich mit dem Instrument beschäftigen muss man schon selbst.

Wer sich einen Lehrer nimmt, um regelmäßig einen Tritt in den Hintern zu bekommen sollte auch mal bedenken, dass dem Lehrer selbstmotivierte und begeisterte Schüler lieber sind.

Gestern mit dem falschen Fuß aufgestanden? In einem anderen Thread hälst du jemanden die Posts der Vergangenheit vor, um seine Meinungsäußerung öffentlich abzuwerten und hier lese ich so ein arrogantes Geschreibsel, wie selten erlebt?!

Die meisten sind talentiert und geschissen auf die restlichen Stümper?
Ich kenne so einige Leute die Gitarre spielen mit unterschiedlichsten Motivationen (und vor allem kenne ich sie unabhängig davon, dass sie Gitarre spielen - also ein wohl relativ unverzerrter Querschnitt durch die Grundgesamtheit) und den Großteil würde ich definitiv nicht als talentiert bezeichnen (und sie haben teils ne grausige Technik). Tja, und die, die talentiert sind, sind die unmotiviertesten. Also die erstgenannten sollen ruhig weiter verzweifeln und auf die letztgenannten hat der Lehrer eh keine Lust?! Die Gitarristenwelt besteht eben nicht aus denen, die man auf den Bühnen und bei den Jamsessions dieser Welt antrifft, sondern vor allem auch aus denen, die aus ihrem Übungskämmerlein nicht rauskommen.

Da bin ich lieber untallentiert, als so von oben herab zu argumenteiren.

Komischerweise lese ich hier ständig "nie 'nen Lehrer gehabt, aber das geht auch ohne" und "irgendwann 'nen Lehrer genommen, aber hätte ich das doch schon früher getan". Vielleicht sollte sich einige mal ein Beispiel an mir nehmen (und das sag ich quasi nie), das Telefon in die Hand nehmen und in der nächsten Musikschule eine Probestunde vereinbaren. Ich hab kein Problem damit, mir mit den Kids die Türklinke in die Hand zu drücken. :great:
Zumindest eine weit bessere Lösung, als immer wieder die gleichen Argumente aufzuwärmen. Schon gar nicht kann ich die Geschichte von demjenigen hören, der einfach nur zu hause ein bisschen klimpern will: Für Leute, denen sich die Frage erst gar nicht stellt, muss sie auch nicht beantwortet werden. Das trifft genauso auf den zu, der es sich überhaupt nicht leisten kann.

Ich begreife einfach nicht, warum das autodidaktische Lernen hier immer wieder so verteidigt wird, anstatt einfach zu empfehlen, beides auszuprobieren. Immer wieder wird hier gepredigt alles anzutesten, aber seine Lernmethode soll man einfach blind kaufen, weil Leute in Internetforen schreiben, dass sie gute Erfahrungen damit gemacht haben?!

Aber die Frage welche von zehn verschiedenen Strats ich auswähle, ist da wohl doch fundamentaler...
 
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@C.D.: War wohl auch bei Dir nicht der richtige Fuß...

Ich finde es hier in dem Thread schon fast amüsant wie hitzig die User hier in schöner Regelmaßigkeit über einander herfallen. Kann ja mal vorkommen, das man was in den falschen Hals bekommt. Aber man muss sich doch nicht jedesmal hier verbeissen...
 
Ne, aber auch nicht alles so stehen lassen. Nur weil die Mehrheit schreibt, dass autodidaktisch lernen total klasse ist, kann es das eben in vielen Fällen auch nicht sein. Ich verdiene nunmal ein paar meiner Brötchen damit, zu Lehren (natürlich nicht Gitarre) und daher weiß ich, dass man noch so talentiert und motiviert sein kann, Fehlkonzepte schleichen sich beim ungeleiteten lernen schnell ein und verfestigen sich mit der Zeit.

Das ist genauso wie die immer wieder auftauchende Frage nach Linkshänder Gitarren. Die wenigsten kennen beide Welten, die allerwenigsten wissen, dass mit der Frage der Händigkeit komplexe Prozesse im Hirn verbunden sind, aber alle reden mit und dann kommen immer wieder haarstreubende Argumente wie "bei Rechtshändergitarren hast du mehr Auswahl".

So lange ich Zeit und Muße habe, argumentiere ich eben dagegen, um der Minderheit ein wenig Gehör zu verschaffen. Wenn das nicht gewünscht ist, kann die Moderatorenschaft ja eingreifen. ;)
 
Also ich gehöre zum - Girtarre ist cool-ich will eine- Menschen. ich habe mir innerhalb von 3 Monaten ziemlich gut das Lagefeuer-akkorde schrammeln beigebracht. So weit so gut, aber mehr ging einfach nicht. ich habe gemerkt Rocksongs klingen mit offenen Akkorden bescheiden und habe deshalb bei einem Musikstudenten mir für kleines geld ein paar Stunden genommen. das bestand zwar hauptsächlich aus pentatonik skalen üben und rauf und runter zu spielen, hat mich aber in sachen Technik unglaublich weiter gebracht.
jetzt wo mein lehrer weggezogen ist und ich keine Wirklichen ziele habe ist mein "üben" ein Akkorde schrammeln. Aber das hat seit einer Band auch wieder aufgehört und ich übe wieder Regelmäßig mir auch mal Solostücke ein usw.

Ich denke ein Lehrer ist wichtig, aber nicht notwendig. wenn man nicht weiterkommt solltest du wie ich ein halbes-ganzes Jahr unterricht nehmen, sei es privat oder an einer Musikschule.
Die Fehler die man einüben könnte sehe ich nicht. Falsche Haltung ist doch egal, wenn man damit zurecht kommt?

Viel spaß beim üben ;)
 
Also, wenn Du Deinen Puls 'mal wieder etwas 'runtergefahren hast, sollte Dir relativ schnell klar werden, dass Dein Eindruck, die überwiegene Mehrzahl wäre der Meinung, autodidaktisches Lernen sei das absolut beste, trügt!

Glaube mir, ich wurde schon oft dafür niedergemacht, weil ich als Verfechter des autodidaktischen Lernens mißverstanden wurde. Ich gebe zu, ich bin im landläufigen Sinne auch Autodidakt, habe aber immer gesagt, es müsse jeder selbst wissen, wie er vorgeht - auf dieser Seite jetzt schon das 3.Mal!

Aber bitte: was ist ein Autodidakt überhaupt und was ist autodidaktisches Lernen? Bevor man sich die Köpfe einschlägt, sollte man das doch erstmal definieren!
Lernt ein Kind das Sprechen "autodidaktisch", weil ihm in der Regel kein Logopäde, sondern nur die Eltern, zur Seite stehen?

Früher - ja das Unwort -, als ich "lernte", gab es nur Gitarrenlehrer, die die "Klassische Gitarre" unterrichteten. Das hat mich aber nicht die Bohne interessiert! Also machte ich das so, wie fast alle: man setzte sich mit ein paar Freunden zusammen, der kannte den Akkord, der einen anderen, und so entwickelte sich so langsam die Fähigkeit, der Gitarre zunehmend angenehme Töne zu entlocken.
Dann las man 'mal hier was, dann da. Versuchte das umzusetzen, lernte weitere Akkorde und Spieltechniken.

Nach und nach entwickelte sich das alles. Allerdings ohne den verbissenen Willen, unbedingt, ein "perfekter" Gitarrist zu werden. Wichtig war - tut mir leid - der Spass, die Zunahme der Fähigkeiten passierte quasi von allein.

Immer wieder wird einem entgegengehalten: mit Lehrer oder einem Lernprogramm wärstr Du schneller vorangekommen.
Ja, mag sein! Aber das wollte ich gar nicht! Ich wollte spielen! Und wenn es nur drei Akkorde waren und zwei Lieder!

Aber genau dafür wird man in solchen Threads immer wieder für "verrückt" erklärt!
 
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Immer wieder wird einem entgegengehalten: mit Lehrer oder einem Lernprogramm wärstr Du schneller vorangekommen.
Ja, mag sein! Aber das wollte ich gar nicht! Ich wollte spielen! Und wenn es nur drei Akkorde waren und zwei Lieder!

Und genau das ist doch die Gruppe, die sich die Frage nach einem Lehrer gar nicht stellt. Wer damit zufrieden ist, der wird sich ja nicht sagen: "Hey, ich kann was ich können will, es macht mir - jetzt such ich mir einen Lehrer!"

Ich hab ähnlich angefangen wie du: Ein paar Akkorde zeigen lassen, ein Stones Songbook und die passenden Alben dazu geschnappt und losgeklimpert. Spaß gehabt, bis irgendwann mal die erste Sehnenscheidentzündung kam. Das das wohl unter anderem an der miserablen Saitenlage meiner Westerngitarre (und damit viel zu großem Kraftaufwand bei greifen) lag, kam mir damals nicht in den Sinn. Irgendwann war es mir dann doch zu wenig und ich hab mir diverse Videos angeschaut und kam auch ein ganzes Stück weiter. Aber eins fehlt dabei: das Feedback. Das bringt mir im Moment sehr viel und es ist in der Wissenschaft unbestritten, dass Feedback einer der wichtigsten Faktoren guten Unterrichts ist.

Es ist doch ganz einfach: Wer glücklich ist, mit dem was er tut, der wird wohl auch nichts ändern und hinterfragen und wer zweifelt, der sollte es doch mal mit dem Lehrer probieren. Wer sich also die Frage stellt, ob autodidaktisch lernen (in welcher Form auch immer) der richtige Weg ist, der wird wohl gewisse Zweifel hegen. Da hilft es doch einfach mehr zur nächsten Musikschule zu fahren und 'ne individuelle Probestunde zu nehmen, als sich von irgendwelchen anonymen Leuten aus dem Internet sagen zu lassen, dass es mit dem autodidaktischen gut läuft. Hier kann ja jeder schreiben, dass er der tollste Hecht an der Gitarre ist, nur wissen tut man es eben nicht. Der Typ hier glaubt bestimmt auch, dass er nen geilen Sound hat und könnte Leuten im Internet Tipps geben, was gut klingt, aber wenn man ihn kennen würde... ;)

http://www.youtube.com/watch?v=l1qCczGgSxw
 
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Wer sich also die Frage stellt, ob autodidaktisch lernen (in welcher Form auch immer) der richtige Weg ist, der wird wohl gewisse Zweifel hegen.

Schluri's Diktion der Frage wirkt aber deutlich negativer.

Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler" ?

Das hat schon was von Schwarzmalerei und deswegen wirst Du hier wohl auch so viel Enthusiasmus für autodidaktisches Lernen finden. Es gibt nun auch ganz viele Gitarristen, für die diese Lernform weit entfernt von einem Fehler ist/war. Weil sie damit erfolgreich waren oder neue Erfahrungen gemacht haben, oder, oder, oder...
Eine nüchternere Thread-Eröffnung hätte wahrscheinlich zu einem emotionsloseren Verlauf geführt - also sachlicher und nicht mit diesem hohen Unterhaltungswert:)
 
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Nach und nach entwickelte sich das alles. Allerdings ohne den verbissenen Willen, unbedingt, ein "perfekter" Gitarrist zu werden. Wichtig war - tut mir leid - der Spass, die Zunahme der Fähigkeiten passierte quasi von allein.

Aber trotzdem werde ich immer wieder dafür argumentioeren, dass auch die kleine Nische der "Spassspieler" besetzt bleiben darf!
Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo da ein Widerspruch drinnenstecken soll?
Wenn man, so wie ich zum Beispiel im fortgeschrittenen Alter aber das sollte ja eigentlich egal sein, mit der Gitarre anfängt, sehe ich in meinem Gitarrenlehrer absolut keinen Spaßverderber.
Das genaue Gegenteil trifft zu und von der Illusion ein "perfekter Gitarrist" zu werden bin ich sowas von weit weg ... .

Emptypockets, im Allgemeinen mag ich deine erdgebundene Weltsicht bei verschiedenen Sachverhalten, aber in diesem Thema hier kann ich dir ehrlich gesagt nicht wirklich folgen. Vielleicht verstehe ich auch nur irgendwas falsch?;)
 

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