Eure Lieblings-Bluessongs

  • Ersteller marcels87
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Schwer auf jeden Fall. Einer meiner Favorites ist Joe Bonamassa's "Reconsider Baby"
 
Booby Blend - If i don´t get involved. R.I.P. great Bobby !!!!
 
Text geht kaum blauer, Einsamkeit, Trauer, Tod, Alkohol,

Hallo SMY2D,
Trauer und Tod sind wohl weniger Thema im Blues.
Blues-Themen sind eher die wirklichen Probleme des Lebens, wie z.B. "ich habe keine Zigaretten mehr", "morgen kommt meine Schwiegermutter", oder "ich finde meinen linken Schuh nicht"! :)

lg an alle hier!
 
Als ich den Thread sah fielen mit spontan folgende ein:



 
SRV fand ich ja schon immer genial, aber insbesondere diese Session mit Albert King finde ich immer wieder sehenswert. Ein simples, aber saucooles Riff:

 
Ansonsten nach wie vor die üblichen Verdächtigen, Bluesrock wohin man sieht.

Irgendwann muss ich mir mal die Feinheiten erklären lassen.
Blues machen nur Schwarze? Oder Alte? Oder schwarze Alte?
Und Weißbrote machen Bluesrock?
Oder wird ein Blues zum Bluesrock, wenn der Text nicht mehr ganz so blue ist? Oder die Musik dezent schneller?
Oder 'ne Band dabei ist? Oder darf man sich das gar als Hörer aussuchen, was man da hört?
Ich liebe den Blue Jean Blues...hat 'ne Rockband aufgenommen. Ist das jetzt einer, oder heißt er nur so?

Isch weiset net...:)
 
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Irgendwann muss ich mir mal die Feinheiten erklären lassen.
Blues machen nur Schwarze? Oder Alte? Oder schwarze Alte?
Und Weißbrote machen Bluesrock?
Oder wird ein Blues zum Bluesrock, wenn der Text nicht mehr ganz so blue ist? Oder die Musik dezent schneller?
Oder 'ne Band dabei ist? Oder darf man sich das gar als Hörer aussuchen, was man da hört?
Ich liebe den Blue Jean Blues...hat 'ne Rockband aufgenommen. Ist das jetzt einer, oder heißt er nur so?

Isch weiset net...:)

Worauf Kollege emptypockets glaub' ich hinaus will (ich glaube das deshalb, weil ich oft ins selbe Horn blase bei diesen Themen und wir das auf einer Wellenlänge sind in der Regel):

Der Schwerpunkt in diesem Thread liegt bei sehr vielen (=fast allen) Postern auf aktuellen Interpretationen aktueller Künstler. Es geht da nicht um schwarz und weiß - es geht darum, dass hier sehr viele Künstler unter "Blues" aufgeführt werden, die eben eine sehr moderne bluesig-rockige Interpretation mit klassischer Rockband-Besetzung abliefern. Und keiner sagt, dass Bonamassa und Co. schlechte Musik machen - aber sie sind eben nur eine Facette der sehr weiten Blues-Ecke.

Was ich schade finde - und ich denke emptypockets auch - ist, dass viele Menschen sich auf die "aktuellen" Künstler stürzen, ohne zumindest ein gewisses Basis-Interesse an den früheren Größen zu entdecken. Gibt es in anderen Genres auch - wie viele Fragen gibt es zum John-Frusciante-Stil, und wie viel Fragezeichen kommen auf, wenn die "alten Hasen" darauf verweisen, dass der auch nicht so viel mehr tut als Jimi Hendrix. Frusciante ist das aktuelle Idol, Hendrix ist vielfach schon vergessen.

Hier auch so: Bonamassa und Mayer fein, aber was ist mit Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker? Dies nur, um die recht "modernen" und durchaus verstärkt unterwegs gewesenen Kollegen zu erwähnen. Ist einfach schade, wenn eine Facette und damit das Wissen über viel guten Blues keine Rolle spielt. Insofern stimmt das - es gibt hier im Thread viel (modernen) "Bluesrock" und recht wenig (klassischen) Blues. Da kann man sich drüber aufregen, muss man nicht... ich finde es schade und freue mich über jeden, der auch mal Interesse an den "Wurzeln" zeigt. Verdammt viel verdammt gute Musik zu finden dort...
 
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Ich hätte es nicht besser beschreiben können!:great:

Es scheint in der heutigen Zeit unvorstellbar zu sein, dass man den ganz alten Blues liebt und trotzdem die modernen Blues - (Rocker) mag, ob schwarz oder weiss, grün oder rot!

Und - "Kreuzigt ihn!" - sogar auch noch ganz andere Musik!

Klassischen, akustischen Blues zu mögen, disqualifiziert einen als ewig gestrigen Spiesser, der nicht anderes zulässt! Bravo!

Und, ich weiss, den Zauberer wird es stören: was mich am meisten daran ärgert, ist, dass ich den Eindruck habe, dass die meisten, die diese Zuneigung zum alten Blues für übertrieben und unverständlich halten, gar nicht wissen, wovon sie überhaupt reden!

Aber das Thema "Missiopnieren" hatten wir ja schon!;)
 
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Ah...OK...ihr wehrt euch also gar nicht dagegen, wenn Sachen, die "nach den zweiten Weltkrieg aufgenommen wurden" als Blues bezeichnet werden. Es geht euch eher darum, dass diese Bezeichnungen in Unkenntnis dessen entstehen, was Roots-Blues überhaupt ist und wie er klingt.

Verstehe...das erklärt, warum diese Grenze für jeden wo anders verläuft...:)
 
Nehmen wir doch ein paar Beispiele zur Erläuterung, das macht es vielleicht einfacher.
In einem Forum für klassische Musik würden sich wahrscheinlich auch ein Paar Leute daran stören, wenn unter dem Thema "Eure Lieblings-Klassiker" Titel von Deep Purple, Uriah Heep, Peter Maffay, Roland Kaiser oder anderen Popmusikern gepostet würden. Nur weil die "irgendwas" mit klassischer Musik/Orchestern zu tun haben.
Und das hat überhaupt nichts mit Apartheid zu tun - aber vielleicht sollte man den Threadtitel ändern?


... Blues machen nur Schwarze? ...

Nee: "Ain't Nobody White (Can Sing The Blues)"! - Ist aber auch kein Blues! :D
 
Ja, ungefähr so.

Die Bezeichnung "Blues" auf die Zeit vor dem 2. Weltkrieg zu beschränken, wäre natürlich völlig absurd!

Es geht uns lediglich darum, dass es für die paar echten Blues - Liebhaber, die es hier so gibt, schmerzlich zu sehen ist, dass ein Thread, der sich mit den "Lieblings Bluessongs" befasst, von Leuten dominiert wird, die eher Enkel oder Urenkel sind!

Und - obwohl ich mich schon öfter mit meiner Meinung in die Nesseln gesetzt habe - wenn dann in mehreren Nennungen jemand auftaucht wie ausgerechnet Gary Moore, dann klappen sich mir die Fußnägel hoch! Und das hat nichts damit zu tun, dass er ein Weisser ist! Johnyy Winter ist z.B. auch - sehr - weiss, aber er war der erste, der mich mit dem Blues "zusammengebracht" hat.
 
Johnyy Winter ist z.B. auch - sehr - weiss, aber er war der erste, der mich mit dem Blues "zusammengebracht" hat.

Siehste wohl...da stecken wir in dem Dilemma.
Den habe ich nun schon mehrfach gesehen und was ich gesehen habe, war eine 1a Rockband.
Moore ist nicht nur Rock, er ist sogar daneben...zumindest für mich...das soll jetzt um Gottes Willen keine Diskussionsgrundlage werden. Auch Bonamassa ist für mich ein Rocker...hat mit BCC die Maske fallen lassen.
Wogegen Reverend Willie G. für mich einer der größten Bluesgitarristen ist, der einfach nur viel anderen Unsinn verzapft hat. Mehr Blues als am Anfang von Brown Sugar geht gar nicht...ob schwarz oder weiß, ob mit oder ohne Hut.

Und jetzt nicht lachen: Motörhead ist für mich im Grunde eine Bluesband...die einfach nur einen sehr ungewöhnlichwen Stil pflegt...:D

Aber ich glaube, ich habe euch verstanden. Ich kann halt ganz schlecht mit Absolutismen leben, deswegen wollte ich von euch noch was zu dem Thema lesen.
Ist so individuell wie der Blues selbst.
 
Ok.
Aber wenngleich Johnny Winter auch - 'mal - den Rocker 'raushängen liess, so kommt er doch ganz eindeutig auf direktem Wege vom Blues!

Dass man "Blueser" ist, bedeutet doch auch nicht, dass man nur Blues spielen darf! Es gibt sogar die These, dass schon die alten uns bekannten und von mir besonders geschätzten Bluesmusiker der 20er und 30er Jahre nur zu einem geringen Bruchteil Blues im klassischen Sinne gespielt haben. Viele waren erster Linie Unterhalter, die auch ganz einfach zum Tanzen aufgespielt haben. Charlie Patton, Blind Blake moder auch Blind Willie McTell seien hier nur stellvertretend genannt! Dass man sie in erster Linie als Blueser in Erinnerung hat, hängt damit zusammen, dass in der Regel nur ihre Blues - Nummern aufgenommen wurden, weil nur für sie - zumindest eine Zeit lang - große Nachfrage bestand! Tanznummern, die man jeden Abend in jeder Kneipe hören konnte, wurde einfasch nicht gekauft und daher auch nur selten aufgenommen!

Aber auch später vermischt sich vieles. Auch sehr bekannte Blueser wie z.B. B.B.King oder auch Albert Collins haben viele Sachen gespielt und aufgenommen, die irgendwo im Grenzbereich zwischen Blues, R&B, Soul oder schlicht Tanzmucke liegen!
 
... und was ich gesehen habe, war eine 1a Rockband. ...

Live trifft das bei Johnny Winter heute überwiegend zu. Gespielt hat er aber immer am liebsten Blues und wenn die Plattenfirma mitgemacht hätte ... und entsprechende Aufnahmen - ob live oder Studio - findet man ohne Mühe.

... Und jetzt nicht lachen: Motörhead ist für mich im Grunde eine Bluesband...die einfach nur einen sehr ungewöhnlichwen Stil pflegt...:D ...

Ich lache nicht, ich kann Dir da nur zustimmen - ich finde das nämlich auch. :great: Trotzdem würde ich sie nicht in diesem Thread posten!
 
Wichtig ist mir nur, dass man den Eindruck einer "Blues-Polizei" vermeidet, und (zum Glück!) gibt's die beim Blues meiner Meinung nach auch gar nicht - im Gegensatz zur Jazz-Polizei :D

Um mal wieder den ganz großen Bogen zu spannen: Aus meiner Sicht ist Blues an sich eine grundsätzlich tote Musikform. Blues war Teil der Pop-Musik, und diese Periode der Pop-Musik ist heute genau so überholt wie Disco. Genau so, wie Ragtime und Swing mal Pop-Musik waren, oder meinetwegen auch die ersten Hip-Hop-Scheiben, oder Aciiiid und und und... Musik, die es mal gab, die heute noch nachwirkt, von der sich Elemente in aktueller Musik finden... und ja, wo es auch nach wie vor ein paar Künstler gibt, die da was draus machen und damit erfolgreich sind, weil es eben doch im einen oder anderen Gewand den Geschmack der Zeit trifft. Was ich sagen will - im Blues ist eigentlich alles gesagt, und die Zeit seiner direkten Relevanz für die Pop-Kultur ist längst vorbei... trotzdem macht er mir Spaß und Freude. Mir macht aber eben der etwas ursprünglichere Blues Spaß als die ausgefeilten Dinge, ich mag es lieber roh und ungefiltert.

Um mal bei modernen Beispielen zu bleiben: Was Jack White mit den White Stripes so gemacht hat und was die Black Keys so zaubern, ist für mich ganz persönlich direkt und tief und authentisch im Blues verwurzelt - das ist roh, gewaltig, Emotion, das berührt mich. Bonamassa & Co. finde ich gitarrentechnisch interessant, lassne mich aber emotional kalt. Im Gegensatz sind ZZ Top eine geniale Blues-Combo, auch Aerosmith (!) konnte recht viel (ich habe ein Unplugged-Bootleg aus den 90ern irgendwann, das zeigt da ne Menge), und Künstler wie Tony Joe White, JJ Cale und meinetwegen auch Clapton haben geniale Stücke "in the Blues Tradition" - einige packen mich und andere nicht... kann auch nicht genau sagen, woran das liegt.

Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. ;)

Um mal zum Thema zurück zu kommen - aktuell höre ich das "Hard Again" Album von Muddy Waters rauf und runter.
Review hier: http://www.allmusic.com/album/hard-again-mw0000192260
Spannenderweise produziert vom gerade ein paar Posts oben erwähnten Johnny Winter.

Die wichtigste Zeile für mich aus diesem Review ist: "Hey this isn't pop music, it's the blues, and a little dirt never hurt anybody." - es geht um den "Live"-Charakter dieser Aufnahme, verpasste Einsätze, gleichzeitig startende Soli, nicht ganz perfekte Abstimmung - aber trotzdem nie den Groove zu verlieren. Ich empfehle ein Reinhören in die auf der Website verfügbaren Samples... wenn man auch mal ein Ohr für alte Sachen haben will.

(Lustig am Rande: Für mich ist dies "neuer" Muddy Waters, Aufnahme ist von 1977, also nur 37 Jahre alt... nur ein paar Jahre jünger als ich - der Mann hat in den 1940er Jahren angefangen... und ja, ich stehe dazu, dass ich gerade die noch älteren Aufnahmen mit einer legendären Band auch heute noch für nicht zu übertreffen halte)
 
Es gibt sogar die These, dass schon die alten uns bekannten und von mir besonders geschätzten Bluesmusiker der 20er und 30er Jahre nur zu einem geringen Bruchteil Blues im klassischen Sinne gespielt haben. Viele waren erster Linie Unterhalter, die auch ganz einfach zum Tanzen aufgespielt haben.

These?
Ich würde es für völlig unvernünftig halten etwas anderes anzunehmen: Die Männer mussten essen und ihre Familien auch. Ferner kann ich mir nicht vorstellen, dass "zum Tanz aufspielen" damals einen durchwachsenen Ruf hatte a la Top 40 heute.

Wichtig ist mir nur, dass man den Eindruck einer "Blues-Polizei" vermeidet, und (zum Glück!) gibt's die beim Blues meiner Meinung nach auch gar nicht - im Gegensatz zur Jazz-Polizei

Doch...die gibt's. Die reden nur nicht lange mit mir..:D
 
"These" schlicht nur deshalb, weil es außer ein paar Augenzeugenberichten keinerlei Dokumente oder gar Tonmaterial davon gibt. Natürlich gehe ich wie jeder vernünftige Mensch auch davon aus, dass es so war!
 
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