Akkordeon abnehmen

  • Ersteller Otzelot
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So, ich muss mich wieder einmal mit dem leidigen Thema beschäftigen.
Eingebaute Systeme sind ja sehr praktisch, klingen aber nicht so super professionell.
(HDS habe ich ja schon oft empfohlen. Das System ist inzwischen etwas teurer geworden, aber nach wie vor gut und der Preis geht immer noch in Ordnung)

Stativmikros klingen am besten, man braucht keinen Eingriff ins Akkordeon und muss zumindest am Instrument auch nicht jedes mal etwas anbauen, hat dafür aber das Stativ (die Stative) vor sich, kann sich deshalb kaum bewegen, obwohl sich der Bass zwangsläufig bewegen muss.

Ergo - links muss ein Clip her, rechts bleibt das gute alte Stativ.
Die gängigen Clips (meist AKG) sind mir aber zu dumpf. Daher wollte ich etwas neues probieren und bestellte:

https://www.thomann.de/de/shure_mc50_schwarz.htm
und
https://www.thomann.de/de/dpa_dvote_4099_universal.htm

Das Shure geht postwendend zurück. Es ist zwar ein wirklich gutes Sprachmikrofon, sehr klar und wenig empfindlich gegenüber Körperschall. Es ist aber genau wie die Countrymics und auch die üblichen Sennheiser im Theater und Fernsehen sehr höhenbetont und trotz Höhenabsenkung am Pult bei 12 KHz um 8 db !!! bekomme ich in der Nähe eines Monitors kaum Nutzsignal weil es bei 8 KHz koppelt (aber wie!!!!)
Das Ding scheint überhaupt nicht für Monitoring ausgelegt zu sein. Sehr schade, denn auch wenn es für den Bass ungeignet gewesen wäre hätte ich es gern auf dem rechten Arm aufgeklebt um ein der Tonhöhe folgendes Mikro zu haben. Aber es geht beim besten Willen nicht. Die Klangcharakteristik entspricht weder der Bassabnahme (denn es fehlen tiefe Bässe) noch einer schmeichelnden Diskantabnahme (weil es auf S laute konditioniert ist).

Das DPA 4099 ist von der Rückkoppelungsgefahr gutmütiger, es gibt auch ein ganzes Arsenal an Befestigungszubehör. Im Lieferumfang ist für Klarinetten ein Klettband mit eingelassenem Gummi, in den man das Mikro klemmen kann. Dann gibt es noch einen kleinen Gummi und einen Ring, dessen Anwendung leider meine Vorstellungskraft sprengt. :D

2014-05-22 12.55.54.jpg

Somit habe ich nichts brauchbares für Akkordeon dabei. Ich konnte es nur in der Hand haltend probieren. Dabei ist aber schon aufgefallen, dass es bei Körperschall ganz schön laut donnert, was zwar überhaupt nicht gut, aber für die von mir gewünschte satte und bis tief hinunter reichende Basswiedergabe schon irgendwie nötig ist. Ein wie bei AKG üblicher Steckschuh überträgt für meinen Geschmack zu viel Körperschall, denn damit ist das Metall und Plastik ziemlich direkt mit dem Akkordeonkörper verbunden.

Deshalb meine Frage:

hat jemand eine Idee und kann mir jemand dabei helfen, wie man an einen angeschraubten Akkordeonfuß (siehe Bild)

2014-05-22 12.54.57.jpg

ein Teil anbringen kann, welches

a) klappbar ist, damit man das Akkordeon im angebauten Zustand trotzdem einpacken und transportieren kann
b) das Mikro an der selbstgebastelten Halterung irgendwie mit Schaumstoff gepuffert ist, oder in einer Spinne hängt, wie man es von Studiomikrofonen kennt?
(Ein Netz aus Gummi, in denen die Mikrofonkapsel "eingesponnen" hängt)

Das Kabel ist auf beiden Seiten schraubbar, also sehr freundlich. Falls mal etwas kaputt geht, kann man es sicher nachbestellen und problemlos tauschen.
Der XLR Adapter fürs Pult ist leider immer sehr groß. Diesen möchte/muss ich aus ergonomischen Gründen auch ans Akkordeon anbringen, damit man ähnlich wie bei einem eingebauten System bei Ankunft auf der Bühne einfach einstöpseln kann. Ich möchte ihn nicht wie vorgesehen am Gürtel tragen und damit wie ein Hund auf der Bühne angebunden sein! Für diesen Zweck ist das dünne Kabel allerdings viel zu lang. Je nach Befestigungsposition des Adapters reicht da sicher ein Bruchteil der Länge.

Klangbeispiele folgen, sobald es montiert ist.
 
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bin leider kein guter Handwerker , habe aber eine Idee :)
Warum an dem Akkordeonfuß festmachen ? wie wehr s wenn mann das Mikro mit "Klettband Halterung" (die für die Klarinette) am Bass Riemen ,im oberen oder unteren Bereich festmacht ?
dann hätte man ja auch eine gute Isolierung zum Körper, und die letzten 6-8 cm ,ob an der oberen oder unteren Riemen-Seite nutzt man sowieso kaum oder gar nicht, ich jedenfalls nicht.
es gibt ja auch so Klettband aus zwei teilen, das eine klebt oder näht mann fest am Riemen das andere ist an der Mikrofon Halterung, so mit konntest du es bei bedarf einfach wegziehen.
 
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Hi Uwe,
die Idee mit dem Klettband am Riemen find' ich gar nicht so dumm.

Am Fuß könnte man einen Halter aus Alufblechstreifen dranmachen. Am einen Ende ein kleines Loch, wo das Ding mit dem Fuß an's Gehäuse geschraubt wird (dazwischen aus altem Fahrradschlauch Gummi, damit da nix vibriert/klappert bzw das Gehäuse verkratzt)

Dann das Band zurechtbiegen (vom Fuß weg soll's 90° nach vorne, das Ende dann nochmal 90° ) - Schraubstock/Rohrzange ... das geht schon...

Am anderen Ende dann ein größeres Loch, wo das Mikro durchkommt (die geriffelte Gummitülle unter der Verschraubung im Bild oben ist zylindrisch, das klemmt dann im Loch und durch das Gummi sollte es auch halbwegs gut gedämpft sein)

Wenn das Blech am Mikrohalterende breit genug ist, könnte man da natürlich auch 'ne Spinne dranfriemeln... aber die Hebelarme und Massen ... hmmm... könnte dann schon ganz schön Streß für die Fußverschraubung werden.

Vorteil des Klettbandes ist: Am Handriemem kann man viel Klettband anbringen (das gibt's auch in grob für höhere Haltekraft...) und insofern entsprechend Gelumpe wie Spinne und Mirko dranwurschteln...

Das Problem "Mitzubewegende Masse am Bassteil" hat man bei beiden Versionen...

Gruß, Christof

Hier mal schematisch (die Bassknöpfe spar ich mir, nun eben nur ein beiges Trommelblech für die "links Staccato" Übungen :) ) so ein "Blech am Fuß" Am verdrehten Ende kommt halt ein 8-10er Loch je nachdem, wie dick der Mikrofuß ist. Bei dem Mikrohals oben in deinem Bild sollte das dann ziemlich mittig liegen. Das Dings scheint ja auch einen Schwanenhals zu haben, das kann man dann ja noch hinbiegen/drehen
Mikroblech1.jpg
 
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Ich weiß jetzt nicht, ob Euch das weiterhilft: ich hatte den Schwanenhals meines OVID-Mikros (das ist der DPA-Nachbau vom t.) mithilfe zweier einfacher, selbstklebender Kabelclips befestigt. So kann man das Mikro einfach hinklemmen und wieder wegnehmen.
kabelclip.jpg
 
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Ahoi,
hab mir nochmal die Fotos von dem Mikro genauer angesehen. An dem Gummihalter (s. Foto "mikro an der Klarinette") kann man hinten die Rundung mit einem (Teppich)messer abschneiden. Dann ist vorne der passende Haltegummi und hinten eine ebene Fläche. Das kann man dann direkt auf ein flaches, gebogenes Blech kleben (s. meine Skizze oben) - damit erübrigt sich dann die letzte 90° biegung auf der Skizze.

Also - geh' zum Schrotti deines vertrauens oder einem Klemptner (der mit dem Schlangenleder akko...) und hol dir einen Blechstreifen (Alu, Messing, 24ct Gold .. .was halt da ist) . ca 25cm lang un 2cm breit nicht zu dick (der Schraubfuß soll ja durch) .
Zuhause den Hammer oder vom Zelten den Gummihammer nehmen und das Ding um 90° dengeln -soll ja vom Fuß nach vorne. Damit es schön rund wird, eine entsprechende Unterlage - halbwegs stabil und mit den passenden Radius - Feuerlöscher, Kochtopf, Blumentopf, altes Golagehäuse ... was halt da ist -
Dann mit der Bohrmaschine am Ende ein Loch wo der Schraubfuß durchkommt.
Am anderen Ende das Gummiteil aufkleben und testen
Viel Spaß
Christof
 
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.... Dann gibt es noch einen kleinen Gummi und einen Ring, dessen Anwendung leider meine Vorstellungskraft sprengt. :D
....
Den steckst Du über das Mikro bis zur Mitte des biegsamen Halses - dann den linken Daumen durch (den braucht Du eh' nicht ... spiel halt die verminderten mal richtig) - und fertig ist das Mikro am Baßteil...

Abends erörterst Du dann mit deiner Frau weitere Anwendungsmöglichkeiten des Gummirings :D:D (couldn't resist)

Gruß, Christof

Achja, die fertige Halterung je nach Umsetzung der genannten Möglichkeiten wollen wir hier dann auch sehen
 
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Also erst einmal vielen Dank für die guten Antworten!
Ich muss sagen, schmale Bleche beschaffen, Löcher bohren und krumm hämmern (dengeln?) geht echt an die Grenze meiner Bereitschaft, denn was ich dann habe, wird mir sicher nicht gefallen!
Deshalb befolgte ich erst einmal Brevis' Rat, das bekomme ich gerade noch so hin. :D

Klettband um den Bassriemen geschlungen und Mikro angepappt - wunderbar.
2014-05-23 11.26.13.jpg

Nun die ganzen Kabel dran:

2014-05-23 11.32.17.jpg
Oh Schreck ... Na gut,
der Adapter hat ja immerhin einen Gürtelclip ... also ran damit - nicht an den Gürtel sondern unten an den Bassriemen.
Nun nur noch das dünne Kabel verlegen. Also doch wieder Klebeband? Zerschneiden und Löten habe ich früher zwar gelernt und oft gemacht, aber mit grober "Macroelektronik", nicht mit Nanotechnologie!
Oder doch gleich wieder den Hersteller anrufen?

Im Moment sieht es so aus:
2014-05-23 12.30.36.jpg

und klingt so:


0:00 Hantieren am Instrument (Körperschall)
0:30 Klopfen und Musik

Am Ende hört man das Resultat einer der unvermeidlichen Abstellpannen, bei dem das Mikro aus der Gummihalterung herausgerissen wird.
Ein Treten auf das XLR Kabel hätte immerhin den Adapter als Zugentlastungspuffer, das Mikro würde also wahrscheinlich nicht gleich herunter fallen, aber besonders fest sitzt es nicht!

Es ist übrigens hart gepannt, wenn man die Diskantseite ausblendet, hat man nur noch das DPA4099 Signal. Es trennt sehr gut. Auf der Diskant Seite ist ein gewöhnliches Kondensatormikro auf dem Stativ.

Die Rückkoppelung bei Verstärkung hält sich auch im Bassbereich in erstaunlich praktikablen Grenzen!
 
Das Ding scheint überhaupt nicht für Monitoring ausgelegt zu sein.

Die Rückkoppelung bei Verstärkung hält sich auch im Bassbereich in erstaunlich praktikablen Grenzen!

Nur kurz dazu zum Verständnis: schau einfach mal auf die angegebenen Richtcharakteristiken: das eine ist 'ne Kugel, das andere Superniere. Damit sind die von Dir in dieser Beziehung gemachten Erfahrungen völlig normal.


(soviel nur zur Ehrenrettung des Shure ;) :))

- - - aktualisiert - - -

PS: hast Du schon bei dpa in der vielfältigen Auswahl von Mikrofonhalterungen für Instrumente gesucht?
 
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Klingt gut, der Kabel Salat sieht aber nicht so gut aus, es muss ein Riemen mit integriertem Kabelkanal her :)
 
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Ja, das Zubehör habe ich mir peinlich genau angesehen und dann entschieden, welches Paket ich bestelle.
Das 4099 gibt es in 5 oder 6 Varianten. Es ist aber immer das gleiche Mikro und unterscheidet sich nur im Zubehör. Für Gitarre, Sax, Klavier, Klarinette und alles mögliche, aber nichts für Akkordeon. Irgendwie schien mir das Klettband am sinnvollsten zu sein.
Aber der Magnet hat mir eigentlich auch gefallen. Er ist für Klavier gedacht. (Zumindest war er im Klavier- Paket enthalten) Nun schüttelt man aber am Akkordeon recht ruppig und das Klavier steht still. Ich ahne nur, dass der Magnet nicht halten würde - weiß es aber nicht. Weißt Du genau, wie stark der Magnet ist? Und wie bringt man den dann an?
Am Klavier nimmst Du ja einfach beide Magneten und heftest sie gegenüber an das Flügelbrett.
Das Akkordeon ist aber geschlossen, man müsste den Magneten von innen anschrauben oder ankleben...



Das Shure ist ein Lavalier Sprach-Mikro und wie ich schon schrieb - sehr gut. Natürlich ist es eine Kugel und nicht für Anwendungen mit Monitoren und schon garnicht für Bass-Abnahme gedacht. Es hat einen Höhen Boost für Sprachverständlichkeit.

Wie sehr sich das auswirkt, konnte ich aber dennoch erst hinterher feststellen. Da fiel mir die große Ähnlichkeit mit dem Countrymic auf, das ich aus genau diesem Grund vor einigen Jahren verkauft habe.
Manchmal ist Kugel aber auch gut, wenn Du bei geringem Abstand große Bereiche erfassen willst. (Z.B. am Diskant)
Mit Nieren brauchst Du dann einen ganzen Sack voll Mikros. Francois Castiello hat zB. 3 rechts und 2 links!
Man sieht vor lauter Mikros das Akkordeon kaum noch.
Bei gut abgenommenen Instrumenten ist das dann leider immer so.
 
Hallo Leute,
wie versprochen melde ich mich mit einem Bericht und Klangbeispielen.
Einen klaren Favoriten kann es meiner Meinung nach nicht geben.
Jedes Experiment und jeder Versuchsaufbau ergibt andere Ergebnisse. Bei der Verfolgung eines bestimmten Zieles ergeben sich schon Vor- und Nachteile der Kandidaten.
Allerdings verlangen die Ziele konträre Voraussetungen, die keines wirklich alle gleich gut erfüllt. Wenn jemand auf ein bestimmtes Ziel hinaus will, findet er auch einen Favoriten.

Meine (konträren) Ziele sind:
1. einen satten Bass bei lautem Monitor (oder PA) zu erreichen
2. Es soll soll trotzdem natürlich und ausgewogen klingen. Der Sound sollte nicht zu direkt sein.
3. Es darf keinen oder nur wenig Aufwand vor dem Konzert in Anspruch nehmen.

Klangtest (nur Aufnahme):
https://vimeo.com/97034249

Praxistest mit Monitoring:
https://vimeo.com/97037064


(Bitte mit Kopfhörern oder einer guten Anlage hören und die Lautstärke nicht zu gering einstellen)

Das Shure MC 50 sollte ja eigentlich direkt wieder zurück zum Händler geschickt werden, weil es wahnsinnig viele Höhen abgibt und dadurch sehr schnell im 10 kHZ Bereich koppelt.
Durch einen Trick kann man der Rückkopplungen allerdings Herr werden, indem man die Kapsel mit Gaffa oder anderem Material akustisch abschirmt - sprich "zu klebt". Durch die Kugelcharakteristik hört das Mikro am Schallloch den ganzen Innenraum. Natürlich nicht ganz so, wie 5 verteilte Kapseln im Innenraum, aber doch relativ ausgewogen.
Dadurch wirkt das ganze Gebilde mit dem Shure fast wie ein Tonabnehmer. Man braucht keinen Eingriff ins Akkordeon vornehmen (lassen).
Es kann eigentlich immer angeklebt bleiben. Man müßte sich nur einen Schutz und Verlegung für das Kabel zum Adapter überlegen. Ergebnis:
1. Mittels Eq kann man einen satten Bass einstellen. Das Rückkopplungsverhalten ist bei dieser Anbringung dennoch sehr gut.
2. Die Höhen können für meinen Geschmack nicht genug bedämpft werden, man ist bereits vorher am Anschlag und bräuchte einen noch stärkeren Filter. Das Signal ist dabei ziemlich direkt.
3. Bei richtiger Anbringung kann es am Instrument bleiben und ist damit sehr praktisch und robust. Zudem ist es anderweitig vielseitig einsetzbar.

Das DPA 4099 ist eigentlich das Mikro, das vom Hersteller tatsächlich für solche Zwecke konzipiert wurde. Es ist eine Hyperniere und könnte sich deshalb erlauben, einige Zentimeter entfernt vom Korpus angebracht zu werden. Dazu gibt es den Schwanenhals. Es hat je nach Bestellung verschiedenes Zubehör, für Akkordeon gibt es leider nichts. Meine Anbringung mittels Klettband am Bassriemen dürfte den anderen Möglichkeiten zumindest soundtechnisch ähnlich sein. Es gibt immer Kontakt zum Instrument und immer ähnlichen Abstand zum Instrument, egal welches Set man nun bestellt. Dadurch resultiert Folgendes:
1. Der Bass ist satt, die Rückkopplung ist zwar erstaunlich gut, aber die Lautstärkeausbeute an der Koppelgrenze ist nicht so hoch wie beim zugeklebten Shure oder beim HDS. Auffällig ist aber maximaler Körperschall. Beim Bellowshake wackelt die Bühne wie bei keinem anderen Testkandidaten.
2. Die Asugewogenheit ist etwas besser als beim Shure, alle Töne sind in etwa gleich laut, der EQ hat bessere Regelmöglichkeiten. Das Signal ist nicht ganz so direkt.
3. Die Anbringung ist mir ein Graus. Es kamen ja hier schon ausgebuffte Vorschläge, wie man sich etwas einfallen lassen, und handwerklich aktiv werden kann. Aber auch dann wird man vor jedem Auftritt das Mikro anstecken und sich auch um die Verlegung des Kabels kümmern müssen. Wie im Test zu sehen, hält es nicht besonders gut in der mitgelieferten Gummiklammer. Mir fiel es gleich zu Beginn herunter, ohne mich viel bewegt zu haben.

Wegen des eingebauten HDS Systems habe ich für diesen Test extra dieses Instrument benutzt - obwohl ich es sonst nie (!!!) benutze.
Das Ergebnis ist klar und fällt nicht anders aus als beim letzten Test:
1. satter Bass bei lautem Monitor, kaum Rückkoplungsgefahr.
2. Es ist ein noch direkterer Sound als beim ans Loch angebrachte und zugeklebte Shure. Durch die Verteilung der 5 Kapseln im Bass sind trotzdem alle Töne ausgewogen laut.
3. Es ist ein Eingriff ins Instrument nötig, den nur ein Fachmann vornehmen sollte. Beim Konzert ist es ein Kinderspiel, das Kabel anzuschließen.

Das auf einem Stativ aufgestellte Studiomikro AudioTechnica 4033a ist das genaue Gegenteil vom HDS.
1. Keine Bevorzugung oder Trennung des Basses. Das Mikro hört in einem Abstand von 30 -50 cm, was natürlich Lautstärkeschwankungen des Basses bei Bewegung des Balges nach sich zieht. Viel bedeutender ist jedoch die große Einstreuung auch vom Diskant und vom Monitor. Es koppelt sehr zügig und eine tiefgreifende Klanggestaltung durch EQ ist kaum möglich.
2. Läßt man den Monitor weg, klingt es sehr natürlich, und ausgewogen.
3. Der Aufwand besteht aus Aufbau eines Ständers, Anschrauben des Mikrophons und Verlegen des Kabel, ist also ähnlich hoch wie beim DPA. Es entfällt zwar das Kabel am Instrument, dafür ist ein Stativ natürlich ein ziemlicher Klotz auf der Bühne.

Fazit:
Es ist wie immer ein Ballanceakt. Man muss sensibel auf die Situation reagieren. Da man aber nicht immer alle Varianten parat hat, ist dies schwierig.
Schließlich möchte man sich jetzt und für alle Zwecke entscheiden... dies ist mir leider unmöglich.

Zuletzt noch die Preise:
Das AT 4033 ASM ist für 460.- Euro zu haben
Das HDS kostet inzwischen 617.- Euro, incl Einbau und man darf nicht vergessen, dass es beide Seiten abnimmt.
Das Shure MC 50 kostet 549.- (ein Adapter liegt bei, obwohl man mir gesagt hat, dass ich den für 99 Euro extra bestellen müsse)
Das DPA 4099 kostet je nach Zubehörpaket zwischen 435.- und 469.-
 
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Hallo musixman,

alter Wein in neuen Schläuchen ;). Spätestens, wenn das Diskantverdeck eine andere Form hat und aus anderen Materialien gefertigt ist, funktioniert die Befestigung nicht mehr. Und bei der Bassabnahme hapert's wohl auch noch?
 
So,

habe mir nach ewigem Hin & Her-Überlegen nun endlich Akkordeonmikros gekauft, undzwar die von JTS.

Jetzt ist es an der Zeit, sich für diesen super hilfreichen Thread zu bedanken, wo wirklich alles wichtige zu finden ist, wenn man ihn ganz durchliest.
Und vor allem Danke an Wil Riker, toll, dass sich Leute mit so viel Fachwissen hier Zeit nehmen.
 
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....vielleicht wurde an anderer Stelle schon darüber gesprochen, dann bitte einen Hinweis.
Nach 6 Monaten Unterricht kommt nun die Zeit, wo ich "meinen" Seemannschor selber mit dem Akkordeon begleiten werde. Wir haben ca 25 Auftritte pro Jahr und die meisten davon in freier Natur auf - teilweise geschlossenen - Bühnen mit Nordseewind von allen Seiten, aber meistens von vorn. Verstärker müssen sowohl für den Chor wie auch die Instrumentalisten eingesetzt werden.
Nach langen Diskussionen mit meinem russischen Lehrer werde ich seinem Rat folgen und mein Borsini Parisina BC Bayan nicht mit Löchern, Klebestreifen o.ä. verändern, verschandeln oder sabotieren, um eine Tonabnahme zu erzielen. Das Instrument ist mit 13,5 kg auch so schwer, dass ich nicht vorhabe, Saltos auf der Bühne zu schlagen.
ich brauche jetzt Rat für ein oder zwei ( Diskant und Bassseite ) sehr gute Mikrofone + Stativ, um das Akkordeon von außen abzunehmen. Ein gutes Mischpult für 8 Mikrofone ist vorhanden, ebenso Funkübertragung.
Geld spielt keine Rolle.
WHY ? ( kurz für: what have you? ....ich kann's halt nicht lassen )
Liebe Grüße,

Be Genie
 
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Klangbutter
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Verstoß gegen Board-Regel 8 - reine Smilie-Posts sind hier unerwünscht, bitte etwas mehr Inhalt!
zähle mich nicht zu den erfahrensten aber :
8 Mikrofone für ne n Chor, minus 2 für dein Akkordeon , und das bei Nordseewind von allen Seiten ! ?

ich begleite einen kleinen Gemischten Chor mit c a. 16 Sängern in geschlossenen Sälen und auch im freien , vor einem Publikum von bis zu ca.200 Leuten, und wir haben noch nie Mikrofone gebraucht , ob für den Chor oder Akkordeon, und es hat sich bis heute noch keiner beschwert .
allerdings für mein Solo auftritt habe ich vor kurzem zwei Shure Beta 58 genommen , es hat ganz gut geklappt (für meine Ohren ) :)

wie stark ist denn euer Chor ? was für großes Publikum wollt Ihr Beschallen ?
wollt ihr euch das wirklich antun , das ganzen zeug rumschleppen, aufbauen, anschliessen , bedienen,vom Strom abhängig zu sein ?

Grüße ,

Brevis
 
Hallo Be Genie,

auch wenn Brevis anscheinend grundsätzliche Vorbehalte gegenüber Beschallung/Verstärkung hat, ist es definitiv sinnvoll, dass man bei Auftritten gehört wird ;).

Diesen Thread hast Du schon komplett durchgelesen? Ich war auch skeptisch, als ich mich vor über 10 Jahren für die Schwanenhals-Mikros mit Halteplatten entschieden habe, und die Optik ist tatsächlich viel dezenter als man denkt, insofern ist es sicher kein "Verschandeln".
Da Deine Entscheidung aber für Stativ-Mikros gefallen ist: Recht gut funktioniert für Bass und Diskant je ein

Das Mikro ist eine Art "Schweizer Messer" für diverse Beschallungsaufgaben, nicht allzu teuer, und funktioniert prima für die Akkordeonabnahme. Fast jeder PA-Verleiher dürfte ein paar Exemplare davon im Bestand haben, so dass Du sie vor einem Kauf erst einmal ausprobieren kannst.
Wir hatten neulich erst ein großes Trachtenfest mit mehreren unterschiedlichen Musikgruppen und haben die unterschiedlichsten Instrumente damit abgenommen, hauptsächlich natürlich Akkordeons.
Beim Diskant etwa in die Mitte des Verdecks zielen, etwas oberhalb der Registerdrücker. Beim Bass seitlich mit etwas Abstand auf den Handriemen. Mit dem EQ des Mischpults ein klein wenig spielen, um den Klang etwas zu formen.
 
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