Der "Sound" der Bass-Boxen

  • Ersteller EDE-WOLF
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Es gibt keinen speziellen Bass oder Gitarrenlautsprecher. Sie haben nur jeweils Eigenschaften die sie für einen bestimmten Zweck charakterisieren. Wenn ein Speaker für Dich passt, dann nimm ihn halt.
Dusty Hill von ZZTop hat in einem Interview Ende der 80er erzählt, dass er live immer in einigen seiner Bassboxen unterdimensionierte Celestion Gitarrenlautsprecher spielt, die während der Show kaputt gehen, weil er den 'Sound von sterbenden Speakern' so gerne hat.... ;)
 
Im A/B-Vergleich habe ich mal versucht dem "Sound der Boxen" messtechnisch auf den Leib zu rücken.

Dafür habe ich dieser Tage an meinem kleinen alten "Marlin by Hohner"-Combo den Stock-Speaker gegen einen Ampeg/Eminence (der in der SVT 810 verwendet wird, also beide 10") getauscht und jeweils den Frequenzgang am Speaker gemessen.
Messignal an Instrumenteneingang, Vol. und Master auf 9 Uhr (wegen der Nachbarn), die passive Klangregelung auf Rechtsanschlag.

Zu meiner Überraschung waren die Kurven fast identisch. Der Klang des Combos hat sich allerdings stark verändert. Vorher hat er etwas sehr "nerviges" gehabt. Jetzt klingt der Kleine jedoch richtig gut. Die mit dem Preci aufgenommenen Soundfiles muss ich mir nochmal anhören. Aber da kam es nicht so rüber, wie man es nach einigen Minuten des Spielens empfindet.

Die Frequenzspektren werde ich noch nachreichen; ich hab' sie grade nicht zur Stelle.

Grüße, Pat

Edit: hier...
Marlin-Marlin.jpg
(Die gestrichelte Linie ist der Original-Speaker.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das 'nervige' wird wohl der ausgeprägte Buckel ab 2kHz gewesen sein, da hat der neue wesentlich weniger Power. Ausgerechnet im Bereich zwischen 2k und 5k hört Mensch am besten (braucht also relativ wenig Pegel), da nerven solche Peaks ungemein.
 
Bassreflex vorne oder hinten ???

Nach der Theorie sollte es unerheblich für das Verhalten der Box sein ob Bassreflexöffnungen auf der Schallwand oder auf der Rückseite ( oder sonst wo ) sind ...
Praktisch gilt dies aber nur bei einer Freifeldbetrachtung ...
Im richtigen Leben ( also auf Bühne und Proberaum ) spielt dies teilweise eine Erhebliche Rolle. Die Box reagiert über den Aufstellort mit der Raumakustik. Boxen die auch die Bassreflextunnel nach vorne haben sind unkritischer, da der Raum VOR der Box üblicherweise frei bleibt. D.h. der Klang ändert sich nicht so wesentlich in Abhängigkeit des "Wandabstands" ( Das Problem mit dem Strahlungswiderstand bleibt aber.
Sind die Bassreflexöffnungen hinten ändert sich der Klang in Abhängigkeit zum "Wandabstand" und Wandbeschaffenheit. Kurz vor einer akustisch harten Wand aufgestellt, wird der Bass deutlich verstärkt, ist die Wand "weich" also z.b. mit Teppich überzogen wird der Bass nur "mäßig" angehoben.
Noch schlimmer wird es in den Ecken...
Bei bassschwachen Boxen ist also die Reflexöffnung hinten besser, da mit einer entsprechenden Wand im Rücken noch etwas mehr herausgeholt werden kann.
Bei einer 2*15 oder 4*12 kann das schon zu viel sein... Aber bereits eine Decke über die Rückwand gehängt kann das ändern. Oder aber man verschließt die Öffnungen mit einer "Schwimmnudel" oder etwas ähnlichem. D.h. in diesem Falle kann man das Verhalten der Box EINFACH an die Raumakustik anpassen
Wie ich darauf komme ?
Ich hab von Marshall die 7410 einmal mit Bassreflex vorne, einmal mit Bassreflex hinten
die 7215 von Marshall einmal mit Bassreflex vorne, einmal mit Bassreflex hinten
die 7412 von Marshall einmal mit Bassreflex vorne ( aber wieder verkauft - ich Esel ), einmal mit Bassreflex hinten.
Sowie die 7210 mit BR vorne
 
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H
  • Gelöscht von elkulk
  • Grund: ... nicht uninteressant, aber hier im MB-Unterforum für E-, A- und Kontrabassisten fehl am Platz
Hy, gibt es ne Lösung für nen guten Sound auf kleinen Bühnen , wenig platz. Oft bei Hochzeiten. Mark Bass 2x10. Mit Mark bass topteil ist zwar klasse wenn man weiter weg steht oder laut Macht . Aber ist ja da nicht Sinn und zweck ..
 
Bassreflex vorne oder hinten ???

Nach der Theorie sollte es unerheblich für das Verhalten der Box sein ob Bassreflexöffnungen auf der Schallwand oder auf der Rückseite ( oder sonst wo ) sind ...
Praktisch gilt dies aber nur bei einer Freifeldbetrachtung ...

Dem ist auch näherungsweise so! (kommt ein wenig drauf an, wie groß die Box ist und wie tief sie abgestimmt ist)
 
Die Aussage zum Thema "vernachlässigbar" ... mag für den Lautsprecher an sich alleine gelten . Also unter Freifeldbedingungen...

Aber wer spielt den schon auf "freiem Felde " ??

Aber der Lautsprecher interagiert mit dem Raum .

http://www.bassreflex.de/Aufstellung/aufstellung.html

wenn nun Bassreflexöffnung auf eine "bass-schluckende" Wand strahlt ( Schwerer Bühnenvorhang, mit Tepichboden bezogene Wände ) ist die aufstellungsbezogene Auswirkung in Abhängigkeit der BR-Öffung schon sehr deutlich.

Diese Erfahrung habe ich auch mit Bose 901 gemacht die dis Reflexöffnung "hinten" haben. Die besten Ergebnisse ergeben sich wen man diese Systeme etwa 1-1,5 m VOR einer akkustisch "harten" Wand aufstellt.
 
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Auch unter realen Bedingungen ist die Position der Bassreflexöffnung nicht relevant, siehe hier:
http://www.visaton.de/de/techn_grundlagen/wandnah.html
Mit Vorhängen oder Teppich absobierst du keine tiefen Frequenzen, da braucht es wesentlich dickeres Material. Der Schall wird aus der Bassreflexöffnung kugelförmig abgestrahlt, da die Wellenlängen wesentlich größer, als dessen Abmessungen sind.
Natürlich hat der Wandabstand Einfluss auf die Basswiedergabe, aber unabhängig von der Position der Bassreflexöffnung.

Ein Faktor bei der Position können allerdings Mitteltonanteile sein, die durch die Öffnung ungewünscht abgestrahlt werden. Diese sind bei Bassreflexöffnungen auf der Vorderseite eher ein Problem.
Siehe auch hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22918.html
 
Mit Vorhängen oder Teppich absobierst du keine tiefen Frequenzen, da braucht es wesentlich dickeres Material. Der Schall wird aus der Bassreflexöffnung kugelförmig abgestrahlt, da die Wellenlängen wesentlich größer, als dessen Abmessungen sind.
Natürlich hat der Wandabstand Einfluss auf die Basswiedergabe, aber unabhängig von der Position der Bassreflexöffnung.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22918.html

Aber mit einer BR auf der Rückseite bist du einfach "näher an der Wand" oder "in der Ecke" ... und die 30-40 cm machen dann schon etwas aus

Die Abstrahlung in den Raum und ausreichend freier Querschnitt in der Umgebung der Öffnungen sind zu berücksichtigen (innen und außen).

Die stärkste Anregung des Raums durch den Port findet bei der Abstimmfrequenz in der Nähe von Begrenzungsflächen und
Ecken statt.

Ein BR Port in Boden- oder (Raum) Kantennähe kann sich also durchaus merklich anders verhalten, als ein Port mit großer
Entfernung .

Der Volumenstrom der Öffnung sollte vorzugsweise parallel zu den infrage kommenden Begrenzungsflächen
(Boden, Seitenwände, Raumkanten ...) austreten. Aber genau das passiert ja eben nicht. Der Rückseitige Port erzeugt i.d.R. einen Volumenstrom SENKRECHT zur Begrenzungsfläche. Tepiche und Bühnenvorhänge könnten sich dann in der "Nähe" des Ports durchaus im Sinne von Bedämpfung auswirken.

Wenn nicht (BR Öffnung zeigt z.B. auf Boden oder Wand mit rel. geringem Abstand) verlängert sich die eff. Länge des Kanals
(größere Massereaktanz auch Reibungsverluste können ansteigen) und die Abstrahlung wird geringer.

Bei sehr kleinen Abständen "ändert" sicht dann die Tuningfrequenz durch die "Verlängerung" des BR Kanals.
Bei kleinen Abständen verändert sich das Abstrahlverhalten und die Grenzfrequenz bedingt durch die akkustische Raumimpedanz.
 
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Deine Erklärungen machen für mich durchaus Sinn. Mich wundert nur im Vergleich die Aussage von Visaton, dass sie keinen Unterschied zwischen BR vorne und hinten bei 10 cm Wandabstand gemessen haben. Die dabei verwendete Box ist ja 40 cm tief, also vergleichbar mit Bassboxen.
Eventuell spielt hier auch noch die Abstimmungsfrequenz bzw. deren Wellenlänge (und die Relation zu den Abständen) eine Rolle. Die Vox 252 ist mit ca. 30 Hz sehr tief abgestimmt, tiefer als die meisten Bassboxen.
 
Aber mit einer BR auf der Rückseite bist du einfach "näher an der Wand" oder "in der Ecke" ... und die 30-40 cm machen dann schon etwas aus

Die Abstrahlung in den Raum und ausreichend freier Querschnitt in der Umgebung der Öffnungen sind zu berücksichtigen (innen und außen).

Die stärkste Anregung des Raums durch den Port findet bei der Abstimmfrequenz in der Nähe von Begrenzungsflächen und
Ecken statt.

Ein BR Port in Boden- oder (Raum) Kantennähe kann sich also durchaus merklich anders verhalten, als ein Port mit großer
Entfernung .

Der Volumenstrom der Öffnung sollte vorzugsweise parallel zu den infrage kommenden Begrenzungsflächen
(Boden, Seitenwände, Raumkanten ...) austreten. Aber genau das passiert ja eben nicht. Der Rückseitige Port erzeugt i.d.R. einen Volumenstrom SENKRECHT zur Begrenzungsfläche. Tepiche und Bühnenvorhänge könnten sich dann in der "Nähe" des Ports durchaus im Sinne von Bedämpfung auswirken.

Wenn nicht (BR Öffnung zeigt z.B. auf Boden oder Wand mit rel. geringem Abstand) verlängert sich die eff. Länge des Kanals
(größere Massereaktanz auch Reibungsverluste können ansteigen) und die Abstrahlung wird geringer.

Bei sehr kleinen Abständen "ändert" sicht dann die Tuningfrequenz durch die "Verlängerung" des BR Kanals.
Bei kleinen Abständen verändert sich das Abstrahlverhalten und die Grenzfrequenz bedingt durch die akkustische Raumimpedanz.


Ob nun Front- oder Rückseite sollte eigentlich egal sein (so wie flix ja schon geschrieben hat). Dies ist aber nur in einem idealen Raum so und wer spielt schon in einem. Ich denke, in den meisten Fällen sollte der Unterschied vernachlässignar sein, obwohl wahrscheinlcih hörbar.

Auch wenn der Port vorne ist, habe ich die rückwärtige Wand, die senkrecht zum Port steht. Die austretenden Frequnzen sind omnidirektional.

Ich denke, dass die Position des Ports im Raum (andere Interaktion der Abstrahlung mit dem Raum) zu den unterschiedlichen Wahrnehmungen führt.
 
Hi,

nur mal so als Gedanke:
Die Abstrahlung ist in den tiefen Frequenzen sicher omni-direktional, aber die Bündelung bzw. Auslöschung der Schallwellen sowie weitere Effekte und somit der Schalldruck ist doch vermutlich von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig (Position der Box, der Ports, Raumbeschaffenheit, Position des Hörers ...) .

Vllt meinte das aber tom-g bereits mit seinem letzten Satz.

Gruß
Ulrich
 
wenn nun Bassreflexöffnung auf eine "bass-schluckende" Wand strahlt ( Schwerer Bühnenvorhang, mit Tepichboden bezogene Wände ) ist die aufstellungsbezogene Auswirkung in Abhängigkeit der BR-Öffung schon sehr deutlich.
Weder Bühnenvorhang noch teppich absorbieren bei tiefen Frequenzen nennenswert Schall. Da hat man es mit Wellenlängen von mehreren Metern zu tun. Denen tut eine knapp 1cm dicke Dämmschicht nix.
Diese Erfahrung habe ich auch mit Bose 901 gemacht die dis Reflexöffnung "hinten" haben. Die besten Ergebnisse ergeben sich wen man diese Systeme etwa 1-1,5 m VOR einer akkustisch "harten" Wand aufstellt.
Mal davon abegesehen dass ich der Meinung bin, dass diese Lautsprecher am besten klingen, wenn sie am Boden des Müllcontainers aufschlagen, die 901 strahlen mit 8 Breitbandchassis nach hinten und nur eines strahlt nach vorne ab. In wiefern soll diese Fehlkonstruktion mit einer Bassreflex Box vergleichbar sein, die bis auf die Bassreflex Öffnung nur nach vorne abstrahlt?
 
Weder Bühnenvorhang noch teppich absorbieren bei tiefen Frequenzen nennenswert Schall. Da hat man es mit Wellenlängen von mehreren Metern zu tun. Denen tut eine knapp 1cm dicke Dämmschicht nix.

Mal davon abegesehen dass ich der Meinung bin, dass diese Lautsprecher am besten klingen, wenn sie am Boden des Müllcontainers aufschlagen, die 901 strahlen mit 8 Breitbandchassis nach hinten und nur eines strahlt nach vorne ab. In wiefern soll diese Fehlkonstruktion mit einer Bassreflex Box vergleichbar sein, die bis auf die Bassreflex Öffnung nur nach vorne abstrahlt?

Auch wenn es sicher Leute gibt die Dir bei der Bewertung der 901 Recht geben...

Um nun in diesem Thema nicht ueber Nahfeld und Direktfeld, Eulersche Formel und Schnelle sprechen zu müssen breche ich mein Engagement in diesem Threat an genau dieser Stelle ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Entscheidung, ich wäre gern tiefer in das Thema eingestiegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, wäre doch genau der richtige Thread gewesen - der Sound der Boxen.

Und du musst dich nicht bedroht fühlen - Threat. :)
 
Ich fühle mich nicht bedroht. Ich halte es nur für vergebene Liebesmüh mit jemandem zu diskutieren der so von seiner Meinung überzeugt ist.

Wie gesagt : Theoretisch ist es egal. Nach meinen Erfahrungen zeigt sich im echten Leben aber ein DEUTLICHER Unterschied.

Über das WARUM können wir reden. Nicht aber über die erlebte Tatsache das dem so ist.
 
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Ich halte es nur für vergebene Liebesmüh mit jemandem zu diskutieren der so von seiner Meinung überzeugt ist.
ich bin so lange von meiner Meinung überzeugt, bis man mir einen guten grund gibt, diese zu ändern. Eine schlüssige Argumentation wäre so ein Grund.
 

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