Zehn Gebote zum Gitarrenkauf

  • Ersteller DerZauberer
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Na denn .. noch einmal eine Meinung zum ersten und zweiten Gebot: auch eine große Marke ist vor Gesetzmäßigkeiten des Marktes nicht gefeit. Der Preis einer Gitarre setzt sich mehr oder weniger zusammen aus dem Preis der Hardware, der Hölzer und den Lohnkosten für das Zusammenbauen. Transport vernachlässige ich mal, das macht heutzutage kaum noch was aus. ............

Gewinn brauchen die auch noch.....
 
Der Preis einer Gitarre setzt sich mehr oder weniger zusammen aus dem Preis der Hardware, der Hölzer und den Lohnkosten für das Zusammenbauen. Transport vernachlässige ich mal...
Das ist ganz einfach falsch.
 
Dann korrigiere mich bitte, aber pauschal zu sagen "das ist ganz einfach falsch", hilft doch niemandem weiter ... Fakten, Fakten, Fakten ...
 
Klaro ... mir ging's in erster Linie um die reinen dirket zuzuordnenden Stückkosten in der Produktion ... hätte ich erwähnen sollen, sorry dafür ... :engel:

Also, zur Verdeutlichung: nach den reinen Produktionskosten (die ich ursprünglich meinte) kommen noch Kosten u.a. für den Vertrieb, den Service, allg. Verwaltungskosten, ..., Gewinnmarge etc. "on top". Und wenn da schon spitz auf Knopf gerechnet wird, MUSS halt auch beim Produkt selbst gespart werden.

Oder aber: gleich beim Produkt sparen, dann geht nämlich die Gewinnmarge steil nach oben ...:evil:

Übrigens: Kosten für R&D (Entwicklung und Forschung) habe ich bewusst außen vor gelassen ... speziell bei den etablierten Marken sollten die Entwicklungskosten für die z.T. seit über 50 Jahren im Konzept unveränderten Prügel mittlerweile locker verdient worden sein ... und wo, bitte, gibt's bei den "Großen" wirkliche Innovationen???
 
Der Preis einer Gitarre setzt sich mehr oder weniger zusammen aus dem Preis der Hardware, der Hölzer und den Lohnkosten für das Zusammenbauen. Transport vernachlässige ich mal...
Erstens berechnet der Hersteller nicht nur die Materialkosten und Löhne, sondern viel mehr,
grob zusammengefasst neben Material und Arbeitskosten (Löhne) noch Maschinen/Anlagen, Overhad, Fertigungsgemeinkosten, Transport (wieso lässt du das Weg?) und Werkzeuge.
Schaut man genauer hin, findet man Maschinenleistung, Verschleiß, Werkzeuge, Amortisierung/Abschreibungen, Verpackung, Miete, Nebenkosten, Zinsen, Energie etc., und natürlich auch einen Gewinn.

Sonst könnte er es ja sein lassen.

Zweitens ist das nur das, was der Hersteller zahlt.
Das geht an nen Importeur, der wieder was verdienen will,
das geht weiter an nen Großhändler, wieder mit einer gewissen Marge, und dann an nen Laden. Genau: wieder inklusive einem Verdienst - mit den Herstellungskosten hat das kaum noch was zu tun.

Aber das ist dann, was du auf der Rechnung siehst: der Preis einer Gitarre
 
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Trotz aller möglichen Schnäppchen gilt also: Teuer ist in der Regel auch besser. Seid euch dessen bewusst.
... ok, ich bin nicht den ganzen thread durchgegangen, aber dieses Gebot ist eins nach dem Motto des 1. christlichen, wer's glaubt wird selig :D
Für E-Gitarren und die Maßstäbe, die der pervertierte ( :D ) Nachkriegsgeschmack geprägt hat, ist das, mit Verlaub, schlichter Unsinn.
Eine Telecaster ist nichts weiter als ein auf billigste Produktion abgerichtetes Konzept, umgesetzt mit den profitabelsten Komponenten. Auch die Teile, die per Custom-Shop-Hype in Preisregionen jenseits jeglicher Vernunft getrieben werden. Klingt doch, oder?
Eine Danelecto treibt das dann noch auf die Spitze. Kein Profiinstrument?

Ein Preis ist im Kapitalismus nichts weiter als ein Barometer für die (erwartete) Akzeptanz eines Angebotes, der Zusammenhang mit Werten wie "Qualität" oder tatsächlichen Ressourcenkosten ist eher zufällig, keineswegs jedoch zwangsläufig.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sonst könnte er es ja sein lassen.
... selbst das stimmt im Turbokapitalismus so nicht immer, es gibt Produkte, deren Preisgestaltung für den Verkäufer nur innerhalb eines Sortiments einen Sinn ergibt und die etwa mit den tatsächlichen Herstellungskosten, manchmal sogar nicht einmal mehr mit dem Einkaufspreis eindeutig verbunden ist.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... damit ich nicht nur sinnlos meckere :D : zweites Gebot :great:
 
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Also nimm's mir nicht übel aber es wäre doch besser gewesen du hättest den thread gelesen. Wir haben das preisthema wirklich ausgiebig diskutiert.
 
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Also nimm's mir nicht übel aber es wäre doch besser gewesen du hättest den thread gelesen. Wir haben das preisthema wirklich ausgiebig diskutiert.
... na denn, ich dachte es mir schon irgendwie :D Aber der angesprochene "Anfänger" wird vermutlich auch nicht immer den Aussagen alten Weisen 5 Seiten lang folgen, oder? ;)
 
Nein, vermutlich nicht:). Aber er wird vermutlich auch nicht auf Seite 6 springen um zu gucken ob da nochmal was steht ;)
 
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........

.... speziell bei den etablierten Marken sollten die Entwicklungskosten für die z.T. seit über 50 Jahren im Konzept unveränderten Prügel mittlerweile locker verdient worden sein ... und wo, bitte, gibt's bei den "Großen" wirkliche Innovationen???

Wenn das nur wahr wäre ....

Die Gitaristen würden denen die Türen einrennen um all die seit den 60gern 'unveränderte Prügel' zu kaufen

:rofl:
 
Vielleicht sollte man einfach
Teuer ist in der Regel auch besser. Seid euch dessen bewusst.
umändern in:

Besser ist in der Regel auch teuer.

Die Änderung ist zwar klein, aber es ist ein großer Unterschied. Und so stimmt er Satz schon eher denke ich.
 
Vielleicht sollte man einfach umändern in:

Die Änderung ist zwar klein, aber es ist ein großer Unterschied. Und so stimmt er Satz schon eher denke ich.

Hm das seh ich jetzt nur bedingt so.
Das sind halt zwei komplett unterschiedliche Aussagen, wo die Eine nichts mit der Anderen zu tun hat.
Und trotzdem sind Beide für meine Begriffe richtig.
 
Dass es zwei komplett unterschiedliche Aussagen sind sagte ich ja.

Die vorhergehende Diskussion zeigt allerdings doch klar darauf hin dass teurer nicht immer automatisch besser heißen muss. Damit wäre der Ursprungssatz eben nicht richtig.

Andere Meinungen dazu?
 
Ich glaube der Ansatz des Zauberers war, dem ratsuchenden Anfänger eben genau dieses Einzelfall-Gesülze aus der Abteilung " ich habe aber eine x und die ist viiiiel besser als die 4,8-mal teure y" zu ersparen.

IM REGELFALL und IM DURCHSCHNITT sind teure Gitarren einen Zacken besser als billige. Die Preisgestaltung hat einen Grund.

Das muss jemand wissen, der sich die erste Gitarre kauft ( und dafür im REGELFALL kein unbegrenztes Budget hat ).

Die theoretischen Erwägungen und Einzelfallbetrachtungen und Exotenbeispiele und vom hundertsten ins tausendste und "Ich weiss aber auch noch was!!!!", die den Thread jetzt seit einigen Seiten beherrschen, sind zwar gut gemeint, aber leider genau das, was die Kaufberatungs-Threads hier so unerträglich "nerdy" machen.

Fuck that! Du willst eine Gitarre kaufen?
Geh in einen Laden, probier die aus, die da sind und in dein Budget passen und nimm die mit, die dir gefällt. Spiel sie und hab Spaß damit. Wenn sie irgendwann nicht mehr passt: Kauf die nächste.
Aus. So einfach kann das sein.

DAFÜR hat Der Zauberer eine passende Betriebsanleitung geliefert - und die kann man so stehen lassen, imho.
 
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Finde den Beitrag auch insgesamt sehr gut, aber Gebot 1 war meiner Ansicht nach früher durchaus richtig, ist aber gerade durch die Entwicklung in den letzten Jahren nicht mehr pauschal richtig. Ich besitze ziemlich viele Gitarren und Bässe von billig bis teuer und habe z.B. vor zwei Jahren eien Squier Precision Matt Freeman für 385.- € gekauft. Ich wollte einen wirklich guten Preci haben und habe viel verglichen. Der Preis spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Er ist hervorragend verarbeitet und klingt einfach amtlich. Ich habe schon viele Precis für teures Geld gespielt, die weder von der Verarbeitung noch vom Sound an ihn heran reichten. Von einem hohen Preis auf hohe Qualität zu schließen ist auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht definitiv nicht richtig.
 
Originalzitat von Walter Becker von Steely Dan: " Mit teuren Gitarren ist es wie mit Nutten, die Tausend Dollar Hure tut alles was das Herz begehrt, die Hundert Dollar Nutte ist mit mehr Herz bei der Sache !!"

planet335
 
Na ja... Also grad im unteren Preissegment so ab 100-500 Euro unterschreib ich das jederzeit, dass die Gitarren umso besser sind umso mehr sie auch kosten. Sicher gibt es auch preiswerte Instrumente, die brauchbar sind, allerdings hab zumindest ich auch die Erfahrung gemacht, dass mit dem steigenden Preis auch die Qualität des Instruments steigt. Ab einer gewissen Qualität bzw einem gewissen Preis schenken sich die Gitarren dann auch nichts mehr und die 2000 Euro Gitarre ist wahrscheinlich nicht "schlechter" verarbeitet als eine 5000 Euro teure Gitarre. Allerdings würde wahrscheinlich keiner, der jetzt groß rausposaunt "wie egal der Preis nicht etwa ist" seine Fender Select gegen eine Squier eintauschen, weil die doch soooo geil klingt für ihren Preis....:D
 
Habe eben erst diesen thread gelesen. Super geschrieben von DerZauberer. Zum ersten Gebot ein paar Gedankengänge von mir. Klar merkt man an dem Kaufpreis auch die Qualität. John Ruskin hat einmal Folgendes geschrieben:


Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

John Ruskin

(1819 - 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer


Da ist was Wahres dran. Wissen wir Alle. Nun müssen wir aber beachten, dass die newbies noch nicht so viel Geld haben oder ausgeben möchten. Wenn man fürs Erste nur etwa 150 Eur ausgeben kann/möchte wird es mit einigen Qualitäten eng sein. Hier sollte man sich überlegen, wenn ein Instrument dann plötzlich 200 Eur kostet, es aber gut in der Hand liegt, bessere Mechaniken drin hat, usw. Dieses zu kaufen.

Nur nach Geiz ist geil zu kaufen ist Schwachsinn. Als newbie würde ich zu einem örtlichen Händler gehen, mich beraten lassen und einige Gitarren vor Ort anspielen. Nur so findet man seine Gitarre, nein andersrum, die Gitarre findet Einem. Das Selbstbewusstsein mit einem passenden Logo auf der Kopfplatte verspricht keine Qualität oder besseres Spielgefühl, ist nur für das Ego...
 

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