Wissenswertes über Kabel / elektro-technische Zusammenhänge

Giusto
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Immer wieder gibt es Diskussionen über den Sinn und Unsinn von mehr oder weniger teuren Instrumenten- und Lautsprecherkabeln.
Oft werden teure Kabel gekauft in der Hoffnung, den Klang zu verbessern.
Ich will niemandem vorschreiben was er zu kaufen hat, ich will lediglich ein paar Informationen darüber liefern, wie ein Kabel überhaupt den Klang verändern kann und was dazu alles zusammen kommen muss.
Vielleicht denkt der Ein oder Andere nach dem lesen dieser Zeilen anders über die Werbeaussagen der Hersteller solcher Produkte.

Ich komme hier leider nicht ohne ein paar Fachbegriffe aus, erkläre die aber vorher.

(ohmscher) Widerstand

Er hat bei jeder Frequenz den gleichen Wert. Jeder elektrische Leiter hat einen Widerstand. je länger der leiter, desto höher der Widerstand. Je kleiner der Querschnitt, desto höher der Widerstand. Die Einheit für den widerstand ist Ohm.

Kapazität
Der Widerstand steigt zu tiefen Frequenzen hin an. Je größer die Kapazität, desto tiefer ist die Frequenz, ab der der Widerstand ansteigt. Die Einheit für die Kapazität ist Farad (F)

Induktivität
Der Widerstand steigt zu hohen Frequenzen hin an. Je größer die Induktivität, desto tiefer ist die Frequenz, ab der der Widerstand zu steigen beginnt. Die Einheit für die Induktivität ist Henry (H)

Nun nehmen wir uns als erstes das Instrumentenkabel vor.
Dazu muss man erst einmal wissen, was so ein Tonabnehmer überhaupt ist.
Ein passiver magnetischer Tonabnehmer ist im Prinzip nichts Anderes als ein isolierter Draht, der um einen oder mehrere Magneten gewickelt wird.

So ein Tonabnehmer hat einen ohmschen widerstand, der durch Länge und Querschnitt des Drahts zu Stande kommt. Dieser liegt üblicherweise zwischen 4 und 20 Kiloohm (kOhm). Ein Kiloohm entspricht 1000Ohm. Es gibt auch Tonabnehmer mit etwas höherem und niedrigerem Widerstand, aber die sind die Ausnahme und die Abweichungen sind auch nicht groß.

Ein Tonabnehmer hat auch eine Induktivität, denn er ist eine Spule. Werte zwischen 1 und 10 Henry sind üblich.

Eine Kapazität hat so ein Tonabnehmer auch, sie liegt üblicher weise zwischen 10 und 300 pF (Pikofarad, also Milliardstel Farad).

Daraus resultiert eine Güte (was hier nicht gleich gut bedeutet) und eine Resonanzfrequenz. Oberhalb der Resonanzfrequenz endet der Übertragungsbereich des Tonabnehmers. Tonabnehmer mit hoher Resonanzfrequenz klingen eher hell oder spitz, solche mit tiefer Resonanzfrequenz (das sind die mit hoher Induktivität) klingen eher warm oder dumpf.
Die Bei der Resonanzfrequenz ist der Tonabnehmer etwas lauter. je höher die Güte, desto größer die Überhöhung am oberen Ende des Übertragungsbereichs.

Wenn wir nun ein Instrumentenkabel zwischen Tonabnehmer und Verstärker stöpseln, passiert Folgendes:

Wir haben einen ohmschen Widerstand in Reihe zum Tonabnehmer. Das billigste Kabel, dass ich beim großen T gefunden habe, hat einen Innenleiter mit 0,22mm² Querschnitt. Der Querschnitt des Außenleiters (Schirm) ist weit größer, aber ich nehme ihn einfach mal auch mit 0,22mm² an, weil dessen Querschnitt nicht angegeben ist. Ich will euch nicht mit Formeln langweilen, das Kabel hat im ungünstigsten Fall einen Widerstand von 0,3 Ohm pro Meter.
Das ist selbst bei diesem dünnen Leiter im Vergleich zum Widerstand des Tonabnehmers so lächerlich wenig, dass man schon einige hundert Meter oder Kilometer Kabel verlegen müsste, um überhaupt einen Effekt zu erzielen.
Der Widerstand ist also raus, er hat bei üblichen Längen selbst bei einem billigen Kabel keinen Effekt auf die Wiedergabe.

Da wäre ja noch die Induktivität, die in Reihe zum Tonabnehmer liegt. Sofern man das Instrumentenkabel nicht zu einer Spule aufwickelt, liegt die Induktivität bei einigen Mikrohenry (µH) pro Meter. Da geht es um Millionstel Henry, was nur die Größenordnung verdeutlichen soll, in der wir uns hier bewegen. Wieder ist dieser Wert im Vergleich zur Induktivität des Tonabnehmers so verschwindend klein, dass es keinen hörbaren Effekt geben wird, will man nicht zig Meter Kabel benutzen.

Da bleibt noch die Kapazität übrig. Eines vorweg, die hat tatsächlich einen hörbaren Einfluss.
Die Kapazität liegt zwischen Innen- und Außenleiter, also parallel zum Tonabnehmer. Wie am Anfang erklärt, steigt der Widerstand eine Kapazität zu tiefen Frequenzen. Packen wir also eine Kapazität parallel zum Tonabnehmer, werden hohe Frequenzen kurz geschlossen, bevor sie den Amp erreichen. Eine kleine Kapazität schluckt erst bei hohen Frequenzen das Signal. Je größer die Kapazität wird, desto tiefer die Frequenz, ab der sie uns die Höhen klaut und damit die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers nach unten verschiebt.
Ein gutes Instrumentenkabel hat eine Kapazität von etwa 80pF pro Meter, billige Exemplare können fast 200pF/m erreichen.
Durch den großen widerstand des Tonabnehmers selbst haben so kleine Kapazitäten schon einen Einfluss auf die Wiedergabe, denn sie verschieben die Resonanzfrequenz merklich. Das tun sie selbst bei den besten Kabeln, nur hat ein gutes Kabel erst bei einer viel größeren Länge die Kapazität eines Billigkabels. Ob man also ein hochwertiges 10m Kabel, oder ein billiges 3m Kabel nimmt, ist für den Klang relativ egal. Je länger das Kabel, desto mehr Höhen klaut es. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, so kann man mit einem billigen Kabel einem zu scharf klingenden Tonabnehmer etwas die Härte nehmen.

Noch einfacher hat man es bei aktiven Tonabnehmern oder hinter dem ersten Effektgerät mit Buffer. Die Ausgangswiderstände solcher Geräte liegen sinnvollerweise viel niedriger als die Widerstände von passiven Tonabnehmern, also in einem Bereich, in dem keiner der genannten Faktoren bei üblichen Kabellängen einen hörbaren Einfluss hat. Einige hundert Ohm sind da üblich.

Fazit:
Wie bereits in einem anderen Thema geschrieben:
Instrumentenkabel sind eigentlich ein einfaches Thema. Sind Kabel und Stecker mechanisch stabil und liegt die Kapazität unter 80pF/m, kann man nichts mehr raus holen, was einen Mehrpreis rational rechtfertigen würde.



Nun zum Lautsprecherkabel.
Da haben wir es mit einem Verstärker zu tun, dessen Ausgangsimpedanz nahe am Kurzschluss liegt und einem Lautsprecher, der ebenfalls recht niederohmig ist. Hier ist es noch einfacher als beim Instruemntenkabel.

Ein paar Worte zur Impedanz des Lautsprechers:
Wenn da 8 Ohm drauf stehen, ist das die Nennimpedanz. Die Impedanz im Übertragungsbereich darf maximal 20% niedriger sein, als die Nennimpedanz Ein 8 Ohm Lautsprecher kann also in seinem Übertragungsbereich auch mal 6,4 Ohm haben. Der Gleichstromwiderstand liegt nochmal niedriger. Misst man mit einem normalen Multimeter den Widerstand eines 8 Ohm Lautsprechers, muss man sich nicht wundern, wenn man einen Wert zwischen 5 und 7 Ohm am Gerät abliest. Da Gleichstrom nicht zum Übertragungsbereich des Lautsprechers gehört, ist das vollkommen in Ordnung.
Die Impedanz eines Lautsprechers ist nicht überall niedrig. Bei der Resoannzfrequenz steigt sie stark an und bildet eine Spitze aus, die ein Vielfaches der Nennimpedanz betragen kann. Zu hohen Frequenzen hin steigt die Impedanz auch auf ein Vielfaches der Nennimpedanz. Das haben wir der Induktivität der Schwingspule zu verdanken, die den Lautsprecher zusammen mit dem Magnet antreibt.

Nun ans Eingemachte.
Wir schließen unsere Boxen normalerweise Mit kabeln zwischen 1 und maximal 10m Länge an. Üblich sind 1-2m. Größere Längen kommen nur bei PA Lautsprechern auf ziemlich großen Bühnen und im ELA Bereich zum Einsatz. Die klammern wir mal aus, hier geht es um die Verbindung zwischen Instrumentenverstärker und Box.
Üblich sind Querschnitte zwischen 1,5 und 4mm².

Wieder haben wir den ohmschen Widerstand, eine Kapazität und eine Induktivität.
Hier liegt der Fall aber anders, denn die angeschlossene Impedanz ist niedrig.
So verliert die Kapazität ihren Einfluss. Schaut man sich die Bauteile von Frequenzweichen an fällt auf, dass selbst bei sehr hoch getrennten Hochtönern Kondensatoren im µF Bereich verwendet werden. Da spielen ein paar pF gar keine Rolle.
Bei der Induktivität ist es ähnlich. Um überhaupt Einfluss zu haben, müssten es schon Millihenry sein und keine Pikohenry, wie bei nicht aufgewickelten Kabeln üblich. Selbst einige µH hätten keinen Einfluss.

Der ohmsche Widerstand ist auch halb so wild.
Ein Kabel mit 2x 1,5mm² Querschnitt hat einen Widerstand von etwa 0,024 Ohm pro Meter. Damit liegt er so weit unter der tiefsten Stelle der Lautsprecherimpedanz, dass der Einfluss auch bei einer 10m langen Leitung nicht hörbar ist.
Dickere Kabel machen nur dann Sinn, wenn sich die Leistung im Bereich über einem Kilowatt bewegt, ansonsten ist es sinnlos.

Es werden viele teure Kabel verkauft mit den abenteuerlichsten Behauptungen der Hersteller.
Um nicht auf einen Bauernfänger herein zu fallen sollte man prüfen, ob diese Behauptungen belegt werden oder ob sie einfach nur als Behauptungen stehen bleiben. Da liest man von Kristallstrukturen, höchster Reinheit, Skineffekt und vielen anderen Dingen, die bei unserer Anwendung keinen Einfluss haben.
Man kann mit vielen Fachausdrücken und allen nur denkbaren Einflussfaktoren um sich werfen, wichtig ist die Größenordnung.
Ein Beispiel:
Sicher kann man eine Schubkarre aerodynamischer gestalten und einen Reifen verwenden, der selbst Geschwindigkeiten von einigen hundert km/h stand hält. Man kann nachweisen, dass diese Maßnahmen wirken, nur haben sie keinen Einfluss wenn es darum geht, ein paar Kilo Steine, Erdreich oder Sonstiges in Schrittgeschwindigkeit zu befördern.

Genau so lässt sich nachweisen, dass Instrumentenkabel A einen etwas geringeren Widerstand hat, oder dass die Kapazität um ein Pikofarad niedriger liegt. Nur hat das keinen hörbaren Einfluss wenn es darum geht ein Signal von einem passiven Tonabnehmer zum 5 oder 10m weiter entfernten Verstärker zu transportieren.

Es interessiert auch nicht, ob ein Lautsprecherkabel nur 0,1 statt 0,5µH hat, wenn selbst zehnfach höhere werte keinen hörbaren Einfluss hätten.

Das ist alles genau so egal, wie ein um 0,5ml niedrigerer Verbrauch beim Auto.

Und nun noch ein paar Worte an die, die behaupten, trotzdem Unterschiede zu hören:
Habt ihr das schon mal überprüft? Also richtig überprüft?
Ich meine damit einen Doppelblindversuch. Wenn man weiß, welches Kabel gerade angeschlossen ist, was es kostet, dass es oft empfohlen wird und so weiter...., dann wird man auch Unterschiede hören. dabei ist es vollkommen egal, ob diese Unterschiede da sind oder nicht.
Um herauszufinden, ob die Unterschiede wirklich vorhanden sind bleibt einem nur übrig, unvoreingenommen zu testen.
Bei Kabeln ist das gar nicht so schwer. Man braucht nur eine weitere Person. Diese nimmt zwei (oder mehr) verschiedene Kabel, steckt jedes in einen identischen Gartenschlauch, lötet identische Stecker an und markiert die Kabel mit Zahlen oder Buchstaben. Es darf keinen Hinweis darauf geben, welches Kabel in welchem Schlauch steckt. Am besten sieht man die andere Person während des Versuchs nicht einmal.
So hat man keine Möglichkeit, von Optik, Felexibilität, Anfassgefühl oder sonst was auf das Kabel zu schließen. Es bleibt nur der Klang übrig, um sie zu unterschieden. Nach möglichst vielen Durchgängen (wobei man nach jedem Durchgang seinen Tipp auf einem Blatt Papier notiert), kann man das Ergebnis auswerten. So erhält man ein verwertbares Ergebnis.

Egal was ich schreibe, ich bin immer bereit mich durch eine schlüssige Argumentation vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Die Betonung liegt auf "schlüssige Argumentation".
 
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Gut zu wissen, danke :)
Aber eine Frage:
Ich habe von jemanden gehört, der einen Blindtest gemacht hat.

Er hat woch 2x Das gleiche Material genommen, bloß ein mal Normales Lötzinn genommen, und ein mal Gold-Silber Lötzinn
Er (und 24 andere) haben einen hörbaren Unterschied festgestellt
Ist das physikalisch logisch?
 
Ich habe von jemanden gehört, der einen Blindtest gemacht hat.

Er hat woch 2x Das gleiche Material genommen, bloß ein mal Normales Lötzinn genommen, und ein mal Gold-Silber Lötzinn
Er (und 24 andere) haben einen hörbaren Unterschied festgestellt

Da interessiert mich das Studiendesign und die Trefferquote.
Aber Höransagen gibt es reichlich. Mich interessieren die Aussagen, die nicht nur Behauptungen sind.
Ist das physikalisch logisch?
Nein, eher nicht.
was sollte an einem Gold/Silber Lötzinn auch anders sein? Der Gold- bzw. Silberanteil kann eh nur minimal sein, denn immerhin muss das Zeug ja auch noch bei den fürs Weichlöten typischen Temperaturen schmelzen. Am Leitwert ändert sich also nicht viel und das hätte bei der kurzen Strecke auch keine hörbaren Auswirkungen. Mit Edelmetallen lassen sich viele Produkte gut verkaufen. Der tatsächliche Nutzen ist aber eher zweifelhaft. Gold ist sogar ein schlechterer Leiter als Kupfer. Macht sich einfach gut, wenns auf der Packung steht.

Eine mögliche Erklärung habe ich allerdings. Ich hatte einmal das zweifelhafte Vergnügen, mit Silberlötzinn zu arbeiten. Das Zeug wollte selbst bei hohen Temperaturen nicht so recht fließen, statt einer sauberen Lötstelle gab es trotz aller Mühe eher einen Klebepunkt, der sich schnell wieder löste.
das Zeug war noch viel schlimmer als bleifreies Lötzinn.

Vielleicht waren die gehörten Unterschiede also nur das Ergebnis einer schlechten Verbindung.

Ich habe zum Glück noch ein knappes Kilo Lötzinn mit Bleianteil. Das fließt auch bei recht niedrigen Temperaturen schön und die Lötverbindungen die ich damit mache halten bombenfest. Ich ziehe das Zeug jedem Silber- oder Goldlötzinn vor, weil ich damit sehr zuverlässig eine niederohmige, haltbare Verbindung herstellen kann.
 
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Das Lot zwischen zwei Leitern bildet einen Übergangswiderstand und eine Serienkapazität. Die Werte sind jedoch so klein, dass es absurd wäre zu behaupten einen Unterschied zu hören.
Wenn es einen Unterschied gibt, dann weil eines der Kabel nicht sauber verlötet wurde - das will nämlich auch gelernt sein ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier mal eine nette Videoreihe

Does Cable Length Really Matter?


Cable vs Length


What Exactly Does A Buffered Pedal Do, And Should You Care


The Ultimate Tone Saving Tool: A Guitar Buffer
 
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*edit*

Klasse Beitrag!:great:

Ich kann also meine alten Leader Whirlwind- und Fender-kabel (3-6m) ohne schlechtes Gewissen weiterbenutzen, bis sie kaput gehen. Die halten sowieso ewig.

Edit: mein Gitarrenkabel geht als erstes in einen Lehle-Sunday Driver (Buffer), der aber einen für mich hörbaren positiven Unterschied im Klang und Anschlagsverhalten macht.

lg
 
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Danke, hab mir auch Mühe gegeben

Edit: mein Gitarrenkabel geht als erstes in einen Lehle-Sunday Driver (Buffer), der aber einen für mich hörbaren positiven Unterschied im Klang und Anschlagsverhalten macht.
Nach Effektgeräten mit Buffer oder reinen Buffern ist es eh wurscht, ob man ein schlechtes oder gutes Kabel nimmt, zumindest in Hinblick auf den Klang. Das Problem mit der Kapazität betrifft nur die ziemlich hochohmigen passiven Tonabnehmer.
 
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Schöner Beitrag!
Aber ein bisschen Voodoo ist doch ab und zu auch gute Unterhaltung :D
 
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Nach Effektgeräten mit Buffer oder reinen Buffern ist es eh wurscht, ob man ein schlechtes oder gutes Kabel nimmt, zumindest in Hinblick auf den Klang. Das Problem mit der Kapazität betrifft nur die ziemlich hochohmigen passiven Tonabnehmer.

Wie kommt es eigentlich, dass anscheinend nach wie vor Gitarren üblicherweise nur passive "Elektronik" haben? Bei Bässen sieht hat sich das anders entwickelt, oder? Ist das alles nur dem richtigen Vintage-Klang geschuldet?

Ich habe jedenfalls schon vor über 30 Jahren meinem Bruder einen simplen Verstärker in seine Gitarre gebaut. Ein Transistor (BC 238?), zwei Kondensatoren, drei Widerstände. Oder so ähnlich. Hat schön Krach gemacht :-D
 
Wie kommt es eigentlich, dass anscheinend nach wie vor Gitarren üblicherweise nur passive "Elektronik" haben? Bei Bässen sieht hat sich das anders entwickelt, oder? Ist das alles nur dem richtigen Vintage-Klang geschuldet?

Ja, schon richtig!
Eine Strativari soll ja auch so klingen, wie sie ursprünglich von ihrem Erbauer gedacht war.

Denke ich.
 
Aber ein bisschen Voodoo ist doch ab und zu auch gute Unterhaltung
Absolut. Bei mancher Artikelbeschreibung lach ich mich kaputt. Mir tun nur die Leute leid, die drauf rein fallen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wie kommt es eigentlich, dass anscheinend nach wie vor Gitarren üblicherweise nur passive "Elektronik" haben?
es ist am einfachsten zu bauen und macht eigentlich keine Probleme
Bei Bässen sieht hat sich das anders entwickelt, oder?
Eigentlich nicht. Auch wenn eine aktive Elektronik bei Bässen weiter verbreitet ist, sind die meisten Bässe passiv.
Ist das alles nur dem richtigen Vintage-Klang geschuldet?
Eine aktive Elektronik bietet einfach mehr Möglichkeiten bei der Klangregelung, dem Ausgangspegel und man kann ohne Einbußen lange Kabel her nehmen.
Mir war das nie wichtig, deswegen reichen mir bei meinen E- Gitarren und E- Bässen passive Tonabnehmer. Bei akustischen Instrumenten schaut es anders aus, denn die dort verwendeten Piezo Abnehmer kommen eher schlecht als recht ohne Preamp aus.
 
Wie kommt es eigentlich, dass anscheinend nach wie vor Gitarren üblicherweise nur passive "Elektronik" haben? Bei Bässen sieht hat sich das anders entwickelt, oder? Ist das alles nur dem richtigen Vintage-Klang geschuldet?

Man wird keinen Klangunterschied zwischen einer rein passiven Lösung oder einer mit Impedanzwandler + Kondensator hören, wenn der Kondensator die gleiche Kapazität aufweist, wie das Kabel im passiven Setup.

Die meisten Gitaristen haben wahrscheinlich Probleme mit der Batterie im Instrument. Zum mal ausprobieren fräst man nicht am Holz rum und die Lösung mit dem 9V-Block im Tremolofach... naja, habs ausprobiert, ist eine wackelige und nervige Angelegenheit, so dass ich letzten Endes doch fräsen ließ.

Es gibt aber auch gute Gürtellösungen bei denen das Kabel auf 1m Länge begrenzt wird. Bspw. das Redeemer Belt Pack von Creation Audio
http://www.creationaudiolabs.com/#!redeemer/cqq6
Habe aber auch schon einige gesehen, die sich ein Bufferpedal mit DIY Bastelei an den Gürtel gehängt haben. Fände ich persönlich praktischer als so ein Teil auf dem Pedal-Board zu haben (wenn man überhaupt eines hat). Am Gürtel (besser in der Klampfe) kann man sich 10m Kabel dran hängen. Ist der Buffer auf dem Board und hat 10m Kabel davor, hat man nichts gewonnen.

Ein anderer Punkt ist, dass die meisten mit aktiver Elektronik gleich die aktiven Pickups von EMG im Kopf haben und damit einen bestimmten Sound verbinden.

Den "Vintage"-Ton kriegt man aber auch aus aktiver Elektronik ;) Die einfachste Variante ist der bereits erwähnte Impedanzwandler/Buffer, mehr habe ich auch nicht.

PS: ich würde trotzdem auf Pedale ohne Buffer achten und einen vernünftigen separaten Buffer kaufen. Buffer ist nicht gleich Buffer, es gibt da schon große Qulitätsunterschiede.
 
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Die meisten Gitaristen haben wahrscheinlich Probleme mit der Batterie im Instrument.
Ich habe schon bei meinen akustischen Instrumenten mit Preamp das Problem, dass die Batterie immer dann leer ist, wenn man den Preamp mal braucht. Daher bevorzuge ich bei magnetischen Tonabnehmern die Lösung ohne Preamp.
 
Ich habe schon bei meinen akustischen Instrumenten mit Preamp das Problem, dass die Batterie immer dann leer ist, wenn man den Preamp mal braucht. Daher bevorzuge ich bei magnetischen Tonabnehmern die Lösung ohne Preamp.

Bei den Pedalen bekommt man es auch hin immer volle Batterien zu haben ;)
Als Gürtel zum Hosenträger habe ich einen Push/Pull-Poti als Bipass. Die aktuelle Batterie habe ich jetzt seit fast 6 Monaten drin und das Ding ist jeden Tag aktiv. Kommt natürlich immer auf die Effizienz der Schaltung an.
 
Bei den Pedalen bekommt man es auch hin immer volle Batterien zu haben
da war mir das dauernde Hantieren mit Batterien auch zu blöd, die hängen alle an einem Netzteil.
 
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Phantastischer Artikel. Kann grad keine Kekse verteilen (also nicht an Dich "schon wieder" :D)... wenn man den Artikel jetzt noch mit Standard-Empfehlungen fuer "gute" Kabel erweitert, gibt es wahrscheinlich Zeter und Mordio von einigen Herstellern.

Oder eben auch nicht, weil Voodoo-glaeubige Gitarristen trotzdem teuer Custom-Boutique-Kabel kaufen werden.
 
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wenn man den Artikel jetzt noch mit Standard-Empfehlungen fuer "gute" Kabel erweitert,
Da kann ich keine Empfehlungen abgeben. Das billigste Thomann Kabel ist bei 3m Länge nicht schlechter als das beste Kabel bei 6m Länge. Da kommt es eigentlich nur noch auf vernünftige Stecker an.
Oder eben auch nicht, weil Voodoo-glaeubige Gitarristen trotzdem teuer Custom-Boutique-Kabel kaufen werden.
Sollen sie ruhig tun. Die wirklich Gläubigen kann man auch mit einer schlüssigen Argumentation nicht überzeugen.

Mir ging es nur darum einen Beitrag zu schreiben der informiert, damit jeder seine Entscheidung treffen kann und nicht gleich auf den ersten Bauernfänger rein fällt, der mit vielen tollen Begriffen und blumigen Klangbeschreibungen um sich wirft, um seine teuren Strippen unters Volk zu bringen.
Zudem bin ich ausgesprochen faul und kann künftig einfach diesen Thread verlinken, wenn es mal wieder um Kabelklang geht. Auf lange Sicht spart das viel Tipperei. Diese Option steht natürlich auch allen anderen faulen Leuten offen.
 
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