[Review] Mackie DLM12s 12" Subwoofer

  • Ersteller chris_kah
  • Erstellt am
chris_kah
chris_kah
HCA PA- und E-Technik
HCA
Zuletzt hier
17.04.24
Registriert
18.06.07
Beiträge
8.877
Kekse
110.820
Ort
Tübingen
Der Mackie DLM12s war einer der Kandidaten in meinem umfangreichen Subwoofer Vergleichstest und einer der beiden ursprünglichen Wunschkandidaten.

Unboxing:
Der Subwoofer kommt in einem kompakten Karton. Die Verpackung ist professionell gemacht mit Styroporecken, die ausreichend federn und genügend Abstand zwischen Karton und Gerät lassen.
MackieUnboxing1.jpg
MackieUnboxing2.jpg


Ausgepackt:
Der ist schön leicht (gut 22 kg) und noch klein genug.
Ich hab mal mein Cajon als Größenvergleich daneben gestellt.
MackieCajon.jpg



Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist tadellos. Der Subwoofer lässt sich an den bequemen Griffen noch gut tragen, wobei ein zentraler Griff oben vermutlich noch komfortabler gewesen wäre. Man kann den aber auch gut an einem Seitengriff allein tragen. Bei der matten Oberfläche bin ich etwas skeptisch, wie die nach längerem Gebrauch aussieht.
Die Griffschalen sind so hoch angebracht, dass man sie notfalls von oben mit 4 Fingern erreicht, um das Teil aus einer engen Verpackung (z.B. im Kofferaum) erst mal hochzuhieven. Sehr praktisch. Durch seine Größe und vor allem seine Tiefe ist der Subwoofer aber schon merklich unhandlicher als eine normale 12” (Top) Box. Verglichen mit einem 15” Sub immer noch seeeeeehr handlich.

Das Frontgitter ist aus relativ dünnem Material und war bei meinem Testexemplar, das wohl schon etwas herumgekommen ist leicht nach innen eingedellt. Optisch noch nicht zu sehen, aber zu fühlen. Unten in der Mitte ist eine grüne LED zur Einschaltkontrolle. Die kann von hinten auch abgeschaltet werden oder in die Betriebsart Clip gebracht werden. Dann geht die LED beim Clipping aus.
Die Anschlüsse und Einstellelemente an der Rückseite sind versenkt angebracht. Bei der unteren Reihe der Steckverbinder kommt man nicht so leicht an die Verriegelung der Ausgangskabel, solange drüber ein weiterer Stecker eingesteckt ist, weil die Abstände dann zu eng sind. Kein Problem, wenn man von oben her abbaut.
Es gibt 2 Eingänge und 2 Ausgangspaare, eines für Through und eines für die Tops, wo der Hochpassanteil der Frequenzweiche anliegt. So lassen sich auch Cluster zusammenstellen.
MackieVol.jpg

Beim Display war ich skeptisch, ob das praktikabel ist. Es hat einen sehr weiten Blickwinkel und lässt eine Bedienung zu, wenn man sich z.B. in einer Ecke von vorne über den Sub beugt, um noch etwas zu verstellen. Sehr praktisch! Wird längere Zeit nichts eingestellt, läuft das Mackie-Männchen über das Display, quasi als Bildschirmschoner.
MackieMaenchen.jpg

Wenn bei einer Veranstaltung Kinder im Raum sind, die sich auch mal hinter den Sub verirren, wird sie diese schöne Animation sicher auffordern, auf den Knöpfchen rumzudrücken. Da empfiehlt es sich doch, das Display zu verriegeln, denn dann leuchtet nur noch ein kleines Vorhängeschloss vor sich hin.Und man muss auch längere Zeit auf 2 Tasten gleichzeitig drücken, um es zu entriegeln.

Einschalten:
Keine Eigengeräusche. Leider gibt es einen kleinen Knackser an den Ausgängen zu den Tops. Der Subwoofer selber ist still. Beim Ausschalten geht es aber ohne Knackser. Also bei leisen Einsätzen “Wohnzimmertauglich”.

Die Frequenzweiche ist einstellbar
. Die Presets tastst man mit der Taste XVR durch und kann in der Betriebsart Variable mit den +/- Tasten die Frequenz in 3 Hz Schritten von 60 .. 120 Hz einstellen. Beim Verstellen gibt es einen kurzen Aussetzer im Ton aber ohne Knackser. Normalerweise wird im Betreib nichts verstellt, so ist das vollkommen in Ordnung.
MackieFW.jpg

Ich konnte recht schnell einen brauchbaren Übergang zwischen Sub und Tops hinbekommen. Ich musste die Lautstärken von Sub und Top anpassen. Wenn man dann die Frequenz durchstimmt, bleibt das Klangbild erhalten, nur die Frequenzanteile verschieben sich mehr oder weniger zum Subwoofer. So wünscht man sich das!

Die Stufung bei der Lautstärke (Taste VOL und dann die +/-Tasten) finde ich vor allem beim unteren Anschlag etwas grob. Ich habe dann bei den Tops fein nachgeregelt. Dann war der Klang allerdings gut. Das war vor allem im stillen Kämmerlein ein Punkt zusammen mit den kleinen Tops und bei Zimmerlautstärke. Es war kein Dröhnen bei einzelnen Frequenzen obwohl die Lautstärke eigentlich schon recht laut im Zimmer war. Im normalen Betrieb wird man eher 0dB oder mehr einstellen.

Eine weitere Einstellmöglichkeit ist das Delay. Netterweise werden gleichzeitig Meter, Feet und Millisekunden angezeigt.
MackieDelay.jpg

Man könnte, falls nötig, den Sub vor die Bühne stellen und das Delay angleichen. Daneben wären ohne Zusatzcontroller mit mehreren dieser Subs auch Anordnungen wie Cardioid Array (Braucht Delay + Invertierung) oder Endfire Array (braucht nur Delay). Zugegebenermaßen ist das eher Theorie, denn wenn solche Techniken zum Einsatz kommen, dann sind eher mehrere 15” oder 18” Subs im Spiel.
Und man könnte mit den passenden DLM Tops eine Full Range Delay Line bauen, wenn man das möchte. Das Delay wirkt nur auf den Sub, nicht auf die Tops (aber die DLM Tops können auch Delay).
Das Delay Feature ist für Verleiher interessant, die ihr Equipment in unterschiedlichen Einsatzarten nutzen wollen und dadurch ihren Fuhrpark klein halten können.

Wie klingt er denn?

Kurz: sehr gut!

Ich hatte den Mackie DLM12S auch schon in 2 anderen Konfigurationen vorher gehört, und da hat er mich überzeugt. Bei einer Jazz-Veranstaltung zusammen mit 2 QSC K8 Tops (Klingt sehr sauber) und Open Air (Oldies, Popmusik) zusammen mit einem LD 15" Sub unter je 2 JBL Line Array Elementen (erstaunlich viel Druck und Tiefgang für einen 12" Sub - denkt man gar nicht).
Dann konnte ich den auch gut mit meinen kleinen 6.5“ JBL Contol5 zusammen bringen. Und mit den RCF ART310A natürlich auch, denn das war meine Zielapplikation.
Er kann von ganz leise (kein wahrnehmbares Eigenrauschen) bis sehr laut. Und er klingt sehr ausgewogen.

Hier noch ein Bild im Einsatz:
aufbaulinks-jpg.434127


Von meinen getesteten Kandidaten war er der vielseitigste. Als Verleiher würde ich den daher schon in Betracht ziehen, denn er ist in vielen Kombinationen anwendbar. Dazu für seine Leistung lächerlich leicht und sehr handlich.

Gruß
Christoph
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Nachtrag (8.8.2016) Der Sub ist gerade sehr günstig zu haben. Thomann 888 EUR und ist damit ein Schnäppchen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben