Korg M50

  • Ersteller Soundagent
  • Erstellt am
Soundagent
Soundagent
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.02.22
Registriert
12.01.09
Beiträge
87
Kekse
300
Ort
Weil im Schönbuch
c2Py5I.jpg

Da ich auf der Suche nach einer Ergänzung zu meinem Fender Rhodes mit elektronischen Leadvoices, rhythmischen Patterns zum Jammen und sanften Flächensounds zum Begleiten war, habe ich mir den M50, der mittlerweile 7 Jahre alt ist, für 390 Euro bei ebay-Kleinanzeigen geholt.
Hier zunächst für alle, die diese Workstation noch nicht kennen, die

Spezifikationen:

Tastatur


    • M50-61: „Natural Touch”-Tastatur, anschlagdynamisch
System

    • EDS (Enhanced Definition Synthesis)
Klangerzeugung

    • Polyphonie: Max. 80 Stimmen im „Single”-Modus/Max. 40 Stimmen im „Double”-Modus
* Die tatsächliche Polyphonie richtet sich nach den Einstellungen der Oszillatoren (Stereo-Multisamples, „Velocity Crossfades” usw.).

    • PCM-Werksspeicher: 256MB (umgerechnet in das 16-Bit-Linearformat)/1077 Multisamples (7 davon stereo), 1609 Drumsamples 116 davon stereo)
Programs:

    • Oszillatoren: OSC1 (Single), OSC1+2 (Double): Stereo-Multisamples werden unterstützt/4 Anschlagbereiche je Oszillator („Velocity Switching”, „Crossfades”, „Layer”).

    • Filter: 4 Routing-Möglichkeiten (einfach, in Serie, parallel, 24dB), 2 Multimodus-Filter je Stimme (Hoch-, Tief- oder Bandpass bzw. Bandsperre)

    • Drive-Schaltung: Nicht-lineare „Drive”- und „Low Boost”-Schaltung für jeden Oszillator.

    • Klangregelung: 3 Bänder, durchstimmbare Mitten.

    • Modulation: 2 Hüllkurven (Filter und Amp), 2 LFOs, 2 „Key Track”-Generatoren (Filter und Amp) und 2 AMS-Mixer pro Sound. Außerdem: Tonhöhenhüllkurve (Pitch EG), gemeinschaftlicher LFO, 2 gemeinschaftliche „Key Track”-Generatoren
Combinations:

    • 16 Timbres: Bis zu 16 Timbres. Einstellbarer Noten- und Anschlagbereich mit „Velocity Split”/„Layer”/„Crossfade”-Konfigurationen, Änderungen der zugeordneten Programs mit „Tone Adjust”-Funktion

    • Masterkeyboard-Funktionen: Steuerung externer MIDI-Geräte

    • Drumkits: Stereo- und Mono-Drumsamples. 4-fach Anschlagbereiche („Velocity Switch”) mit „Crossfade” und einstellbarer Überblendungskurve („Linear”, „Power”, „Layer”).

    • User-Combinations: 512 Combinations/384 ab Werk

    • User-Programs: 640 Programs/608 ab Werk

    • User Drumkits: 48 Drumkits/32 ab Werk

    • Preset-Programs: 256 GM2-Programs + 9 GM2-kompatible „Drums”-Programs
Effekte

    • 5 Insert-Effekte („In-Line”-Bearbeitung; Stereo-Ein-/Ausgabe), 2 Master-Effekte (2 Prozessoren; Stereo-Hin-/Rückweg), 1 „Total”-Effekt (Bearbeitung der an den MAIN-Ausgängen anliegenden Signale mit einem Kompressor, Limiter, EQ usw.; Stereo-Ein-/Ausgang), 3-Band-EQ (Bass, durchstimmbare Mitten, Höhen) für alle Spuren. 1x im Program-Modus, 16x (Timbres) im Combination-Modus, 16x (Spuren) im Sequencer-Modus.

    • Effekttypen: 170 Typen (alle Algorithmen können als Insert-, Master- und „Total”-Effekte fungieren). Anmerkung: Der „Total”-Effekt kann keine Doppelslot-Algorithmen ansprechen.

    • Modulation: Dynamische Modulation, 2 gemeinschaftliche LFOs

    • Bus für die Effektsteuerung: „Side Chain” (stereo) für Limiter, Kompressor, Gate, Vocoder usw.

    • Effektprogramme: Bis zu 32 pro Effekt
Zwei polyphone Arpeggiators

    • Program-Modus: ein Arpeggiator. Combination- und Sequencer-Modus: zwei Arpeggiators. 5 Preset Arpeggio-Pattern, 1028 User Arpeggio-Pattern (900 ab Werk)
Drum Track

    • Preset-Pattern: 671 Pattern (Speicherung mit den vorprogrammierten Sequenzer-Pattern)

    • User-Pattern: 1000 Pattern. Im Sequencer-Modus erstellte Pattern können zu „Drum Track”-Pattern umfunktioniert werden.

    • Einstellbare Funktionen: Trigger Mode/Sync/Zone
Sequenzer

    • 16 MIDI-Spuren + 1 Master-Spur, 128 Songs
    • Auflösung: 480PPQ (Schritte/Viertelnote)
    • Tempo: 40~300 BPM (Auflösung: 1/100 BPM), Bis zu 210.000 MIDI-Ereignisse, 16 Preset-/16 User-Templates (Song-Vorlagen), „Cue List”-Funktion: 20 Cue List-Speicher. 99 Schritte für die Festlegung der Song-Reihenfolge (Wiederholungen möglich). Cue Lists können in Songs umgewandelt werden. Pattern/RPPR: 671 Preset-/100 User-Pattern (je Song), RPPR („Realtime Pattern Play/Recording”): 1 Satz je Song. Format: Korg M50-Format, SMF (Format „0” und „1”) wird unterstützt
Datenspeicherung

    • Load, Save, Utility

    • „Data Filer”-Funktion (Archivieren und Laden von SysEx-Dumps anderer Geräte)
Spielhilfen

    • Joystick, SW1, 2

    • Chord Trigger-Taster: Chord Trigger-Taster 1~4 (nicht anschlagdynamisch), CHORD ASSIGN-Taster

    • Steuersektion: –CONTROL ASSIGN-Taster (REALTIME CONTROL, EXTERNAL, ARP) –RESET CONTROLS-Taster –4 Regler (REALTIME CONTROL: Echtzeitmodulation, EXTERNAL: External-Modus. Externe MIDI-Steuerung, Arpeggio-Steuerung)* Im External-Modus können die 4 Regler und die 4 Chord Trigger-Taster für die MIDI-Fernbedienung verwendet werden. 128 Zuordnungssätze können gespeichert werden. (102 sind ab Werk vorhanden. Hiermit können Sie Software-Synthesizer und DAW-Programme ansteuern.)

    • Schlagzeugspur: An/aus

    • Arpeggiator: An/aus
Bedienoberfläche

    • Display: Grafikfähiges und druckempfindliches TouchView-Display (schwarz/weiß), 320 x 240-Pixel-Display

    • MODE: Taster= COMBI, PROG SEQ, GLOBAL, MEDIA

    • Werteingabe: Taster= Auf/Ab, 10er-Tastenfeld, –, (.), ENTER, COMPARE, VALUE-Fader, VALUE-Rad

    • BANK: Taster= A … GM (für Combination A, B, C, D)

    • SEQUENCER: Taster= PAUSE, REW, FF, LOCATE, REC/WRITE, START/STOP

    • TEMPO: Taster= TAP TEMPO, TEMPO-Regler

    • Andere: Taster= PAGE SELECT, EXIT, VOLUME-Fader, Display-Kontrast
Anschlüsse

    • Audio-Ausgänge: L/MONO, R: 1/4” TS (mono), unsymmetrisch (der Volume-Fader beeinflusst nur L/Mono und R), Kopfhörer
    • MIDI: IN, OUT
    • Schnittstelle: 1x USB (TYPE B), SD-Kartenschacht
    • Anschlüsse für Spielhilfen: Dämpferpedal (unterstützt stufenlose „Half-Damper”-Pedale und herkömmliche Fußtaster), definierbarer Fußtaster, definierbares Schwellpedal
Stromversorgung

    • Anschluss für AC-Netzteil (DC12V, 3500mA), POWER-Taster
    • Stromversorgung: Ortsübliche Spannung
    • Leistungsaufnahme: 35W
Abmessungen und Gewichte

Abmessungen in mm (B x T x H):


    • M50-61: 1027 × 294 × 106

    • M50-61: 6,8kg
2. Bewertung

Bedienung
Nachdem man sich an die relativ intutive Bedienung gewöhnt hat, wird man überwiegend im Combinationmodus arbeiten, weil man hier gleich 16 Programms übereinanderschichten und von den 2 Arpeggiatoren bearbeiten lassen kann. So lassen sich hier ganze Arrangements bequem vorprogrammieren und als User-Combi abspeichern. Zusätzlich kann man die eigenen Programs oder Combinations auch auf einer SD-Karte sichern.
Zum Jammen kann man außer den Arpeggiatoren jederzeit den Drumtack nutzen. Bei den Arpeggiatoren und dem Drumtrack hat man ein schier unbegrenztes Material an Begleitpatterns aller Genres zur Auswahl.
Das Display ist äußerst komfortabel, und der Touchview bietet wirklich schnellen Zugriff auf sämtliche Parameter. Somit geht die Bedienung wirklich leicht von der Hand, und die Menus sind gut durchdacht aufgebaut, sodass man alle Parameter bequem verändern und bearbeiten kann. Man hat auf diese Weise in relativ kurzer Zeit die für einen interessanten Sounds zusammen gestellt.
9o9FrM.jpg

Die Tastatur ist für Synthspieler perfekt, aber sicher nichts für Klavierspieler, die eine gewichtete Tastatur gewohnt sind.
Die Drehpotis für die wichtigsten Klangfaktoren sind hochwertig und verrichten ihre Arbeit wie sie sollen. Das Bedienkonzept ist simpel, und man findet die gesuchten Programs oder Combinations auf Anhieb, was bei 640 bzw. 384 Stück keine Selbstverständlichkeit ist.
T4vjSJ.jpg

Zusätzlich zum Arpeggiator bietet die Akkordtriggerfunktion mit 4 Tastern die Möglichkeit, bestimmte, häufig wiederkehrende Akkordmuster abzuspreichern und per Tastendruck abzurufen.
Auch kann man einzelne Tasten mit Begleitpatterns belegen und diese dann im Spiel live abrufen (RPPR-Funktion).
KGx9g8.jpg

Im Sequenzermodus ist es möglich, durch die Auto-SongSetup Funktion sämtliche Einstellungen und Bearbeitungen einer Combi direkt zu übernehmen und auf dieser Basis dann einen Song aufzunehmen. Im Songmodus kann man außerdem diverse Songteile oder ganze Songs als separate Soings anlegen und dann in einer Cuelist aneinanderreihen. Auch kann man beliebige Teile eines Songs als Loop programmieren und auf diese Weise eigene Begleitpatterns erstellen. Die Möglichkeiten, die dieser Sequenzers für eine Liveperformance bietet, sind wirklich enorm. Überhaupt ist der M50 für das Livespiel geradezu geschaffen!


Sounds
Und wie klingt das Ganze nun? Wer die Vorgängergeneration Trition, oder die Wavestation und andere ältere Korgsynth kennt, dem wird Manches bekannt vorkommen. Allerdings hat der M50 nicht nur die 32MB der Triton Workstation, sondern satte 256MB eigene Sounds.
Und hier muss man klar sagen, der Schwerpunkt des M50 liegt nicht nur auf elektronischen Sounds, sondern es gibt durchaus einige sehr gute, speicherintensive Grand- und Epianosounds. Dafür ist allerdings die Tastatur des 61 Tasten Synth nicht sehr geeignet. Wer also ein Stagepiano braucht, sollte die 88 Tasten-Version mit gewichteter Tastatur nehmen. Wer aber den M50 wie ich als Erweiterung seines FenderRhodes nutzt, wird diese Pianosounds nicht unbedingt nutzen, wobei die Wurlitzer-Sounds immerhin eine nette Alternative zum Fendersound bieten.
Unschlagbar dagegen sind die Synth- und Hammondorgan-Sounds, denn hier hat man eine riesige und sehr gut klingenede Auswahl.
Es gibt Unmengen an bewegten und ruhigen Flächen und agressiven bis sanften Leadvoices inklusive der Orgelsounds aus der CX-3 Hammondsimulation. Letztere sind wirklich eindrucksvoll und durch die Layerfunktion auch untereinander gut kombinierbar.
Überhaupt ermöglicht die bis zu 16-fache Layerfunktion unheimlich satte Sounds.


Es gibt 4 Demosongs, die man sich hier anhören kann:
http://www.korg.de/produkte/fruehere-modelle/m50-produktinfo/m50-produktinfo-1.html
Vor allem die ersten drei Songs demonstrieren die eindrucksvolle Klangvielfalt des M50.


Praxis und Fazit
Der M50 ist eine echte Workstation,die man auf dem Kleinanzeigenmarkt für einen unschlagbaren Preis unter 400 Euro bekommen kann. Ein Universal- und Alleskönner, besonders gut und brauchbar auch für alle, die einerseits elektronische Musik mögen, andererseits für Neosoul und Jazz eine Erweiterung ihres Fender-Rhodes Pianos mit gut einsetzbaren elektronischen Sounds suchen.
Als Masterkeyboard ist er ebenfalls sehr gut zu gebrauchen. Ich spiele über den M50 zusätzlich einen MicroX und nutze dafür die beiden oberen Oktaven.
In jedem Fall eine Empfehlung für alle, die nicht viel Geld anlegen wollen, wobei der Spaßfaktor beim Jammen vor allem durch die rhythmischen Patterns kaum zu überbieten ist.
Und für alle, die viel unterwegs sind, kann man sagen, dass der M50 mit knapp 7 Kilo noch gut transportabel und in einem recht soliden Gehäuse untergebracht ist. Überhaupt sieht das Teil unverschämt gut und professionell aus!
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben