Klangänderung durch Tonabnehmer Einbau ?

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Moin!

Ich suche gerade eine akustische Gitarre (als Ergänzung zur elektrischen) und habe wohl eine gefunden die mir einerseits gefällt und andererseits mein Budget nicht sprengt.

Beim probieren im Laden hatte ich auch diverse Gitarren mit einem Tonabnehmer / Stimmgerät in der Hand. Dabei fand ich es großartig das Stimmgerät gleich mit eingebaut zu haben. Einen Tonabnehmer brauche ich eher nicht, weil ich damit wohl ausschließlich zu Hause spielen werde.

Diese Tonabnehmer (Fischman 101, 201 ect.) kann man echt günstig kaufen und es drängen sich mir folgende Fragen auf:

- Sind diese Tonabnehmer zum Stimmen brauchbar?
- Ändert sich der Klang der Gitarre, wenn durch den Einbau ein Ausschnitt in die Zarge eingearbeitet wird?


Grüße aus Hamburg

Thomas
 
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Letzten Endes hängt die Antwort auf beide Fragen davon ab, wie fein Dein Gehör ist - was keiner hier wissen kann. Für mich könnte ich wohl mit "Ja" und "Nein" antworten - "ja", weil hinreichend genau, "nein", weil ich den nicht auszuschließenden Verlust wohl nicht bemerken würde. Es würde mir aber trotzdem nicht im Traum einfallen, ein Zargenradio einzubauen bzw. einbauen zu lassen. Ein Clip-Tuner hat aus meiner Sicht keinen Nachteil - ausser vielleicht, dass man ihn vergessen kann. Aber für den Fall habe ich noch die app.
 
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Also nur wegen dem Stimmen würde ich auf keinen Fall eine Gitarre extra mit Tonabnehmer nehmen.
Die bereits erwähnten Clip-Tuner sind i.d.R. besser und haben meist auch die bessere Anzeige.

Tonabnhemer sind was für den Live-Betrieb wo Feedback keine Mikrofonierung zulässt.
Eine klangliche Offenbarung sind die erwähnten Fishman aber nicht.
Zwecks Aufnahme gilt sowieso: Mikro, egal ob in der Gitarre ein Pickup ist oder nicht.

Der Preamp stört aber normal nicht, die Zarge soll ja Abstand zw. Decke und Boden halten und nicht schwingen.
Das einzige Problem, warum mache den Pickup doch mitkaufen ist, dass Cutaway oft mit Pickup gekoppelt wird, zumindest bei günstigeren Instrumenten, da hast du dann keine Wahl.
 
Nur zum Stimmen sind die eingebauten Tuner bei Gitarren mit Pickups weniger komfortabel als die Clip Tuner. Ich stimme immer mit meinem Korg Cliptuner.
Daher lohnt sich das definiv nicht für dich, wenn du nicht ohnehin verstärkt spielen willst.

Der größte Vorteil bei den Stimmgeräten, die nicht über Mikrofon gehen, sondern angeclipst werden oder über den eingebauten Pickup gehen, ist die Unempfindlichkeit gegenüber Störgeräuschen. Man kann in einer Kneipe mit lautem Gebrabbel leise stimmen.

Ursprünglich habe ich Stimmgeräte abgelehnt, weil ich mit einer Stimmgabel und Gehör auch sehr schnell und zuverlässig stimmen kann, das Feintunig per Flageolet. Aber das geht leider nicht, wenn zuviel Störgeräusche drumherum sind. Von daher habe ich mit fleigenden Fahnen die Seiten gewechselt.

Gruß
Christoph
 
Beim probieren im Laden hatte ich auch diverse Gitarren mit einem Tonabnehmer / Stimmgerät in der Hand. Dabei fand ich es großartig das Stimmgerät gleich mit eingebaut zu haben. Einen Tonabnehmer brauche ich eher nicht, weil ich damit wohl ausschließlich zu Hause spielen werde.

Ich würde es dann lassen, ich mag erstens keine Zargenradios (auch wenn ich Instrumente damit habe, aber ich würde es nicht einbauen lassen), zweitens schwankt auch die Qualität der Stimmgeräte. Für die Bühne mag es ok sein (sieht auch auf der Bühne besser aus als ein Cliptuner). Ansonsten merke ich aber auch die Unterschiede zwsichen einem Einfach-Tuner für 10€ und dem Peterson. Die Genauigkeit eines Billg-Tuners (die in einer lauten Band reicht) sollte man relativ schnell auch mit den Ohren hinbekommen, der "Grün-Bereich" der Cheapos ist aber noch deutlich breiter als der des Peterson. Das ist noch mal Gehörschulung extra.

Ich würde aber auch bei der Nachrüstung einer Bühnengitarre kein Zargenradio haben mögen, ich verstelle mir schon zu häufig die Regler unabsichtlich.

Ändert sich der Klang der Gitarre, wenn durch den Einbau ein Ausschnitt in die Zarge eingearbeitet wird?

Sicherlich grundsätzlich ja, ohne dass man eindeutig wird vorhersagen können, in welcher Größe und ob "zum Schlechten" oder "zum Guten" hin. Da spricht der Physiker in mir, Gitarren sind komplexe Systeme, bei denen es wenig gibt, was keinen Klangeinfluss hat. Aaaaber: Du wirst es aller Voraussicht aber nicht merken, da Du gar keinen echten a/b-Vergleich wirst machen können, da zwischen "Gitarre abgeben" und "Gitarre fertig abholen" zu viel Zeit liegt. Nennenswerte Unterschiede sind nicht zu erwarten.
 
Ich stand 1991 bei meiner Lowden auch vor der Entscheidung was für ein Tonabnehmer eingebaut werden sollte.
Damals gab es allerdings kaum Auswahl, kein Internet und nur wenige Läden mit Erfahrung mit solchen Dingen.
Die meisten Gitarren hatten weder Abnehmer, noch "Zargenradio".
Ich baute damals in meine George Lowden S22 (O10/O22) dann selbst einen zweiteiligen K&K FanTaStick Piezo unter die Stege ein.
Geändert wurde dabei bei der Gitarre nur folgendes:
Zwei kleine Bohrungen durch die Decke im Eckbereich der Nutfräsung in der der Steg sitzt:
Die Endknopfbohrung wurde aufgebohrt und eine Endpinbuchse eingesetzt.
Die Stege wurden in der Höhe um 1mm flacher gefeilt und den Platz für die Piezos zu bekommen.
Der Klang der Gitarre hat sich dabei nicht geändert und ich habe einen passiven Tonabnehmer, der damals, wie heute mit hochohmigen Hi-Z-Eingängen super klingt und keinerlei Rauschen, leere Batterien, oder ähnliche Probleme hat.
Tatsächlich ireversibel habe ich nur die Stege geändert. Die Löcher stören alle nicht und ändern auch keinen Klang.
Stege kann man natürlich problemlos ersetzen.
Und auch Endknopfbuchsen sind alle sehr ähnlich und ich könnte eine andere einbauen, oder sogar wieder auf einen normalen gedrechselten Endknopf zurückbauen.
Dagegen sind doch schon manche Zargenradios in der Zeit kaputt gegangen und lassen sich oft nur schwer, oder mit Kompromissen ersetzen.
Insofern ist die Frage der Klangbeeinflussung nicht die einzige beim nachträglichen Einbau, sondern auch die Ersatzteilversorgung mit Pickup und Elektronik.
In der ganzen Zeit seit 1991 sind die Verstärker viel rauschärmer geworden und es gibt Funksysteme, die ebenfalls direkt mit dem passiven Signal zurecht kommen: Mein line6 Relais G30 habe ich da auch schon erfolgreich getestet :)
Ich bin froh, dass ich mich damals nicht auf einen Einbauvorverstärker festgelegt habe.

Ich würde Dir raten einen Anklemmtuner zu verwenden. Da bleibst Du flexibel und krisensicherer.

Kleine Ergänzung: Der Klang dieses K&K FanTaStick-Piezo-Abnehmers ist wirklich sehr gut! Etwas mittenbetonter wie die Abnahme der Gitarre per Mikro, aber wirklich gut! Ich bin hoch zufrieden, von Anfang an.
Für Aufnahmen nutze ich ihn ebenfalls: Rechter Kanal der Piezo, linker Kanal per Mikro mit dem Audio Technica AT2035.
Gibt einen tollen Stereo-Sound!
In dieser Hörprobe kommt erst die Aufnahme mit dem Audio Technica AT2035, dann mit dem K&K FanTaStick-Untersteg-Piezo und dann stereo zusammen.
Die Aufnahme ist unbearbeitet!
https://soundcloud.com/geigit/sound-comparison-lowden-s22-with-at2035-kk-fantastick-piezo-both-in-stereo
 
Moin!

Zunächst erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe die Gitarre jetzt gekauft und soweit ganz glücklich damit.

Ob ich jetzt so ein Radio einbauen lasse muss ich mir jetzt noch überlegen, da ich ja eigentlich nur die Funktionalität des eingebauten Stimmgeräts benutzen möchte/werde.

Für die Bühne ober Aufnahmen ist mein geschrammel sowieso nicht ambitioniert genug ;-)

Grüße aus Hamburg

Thomas
 
Was ist es denn für eine geworden?
Aufwand und Nutzen eines TA-Systems nur um ein Stimmgerät eingebaut zu haben, steht für mich in keinem Verhältnis. Wie schon geschrieben, csind die externen im Regelfall genauer. Gute chromatische, egal nun in welcher Ausführung, gibt es unter 20 €...
 
Moin Frank!

Am Ende ist es eine Sigma DR 1ST für rund dreihundert Geldeinheiten geworden. Eigentlich wollte ich gerne eine voll Mahagoni in matt haben, aber nach langem probieren im Shop ist es dann doch Hochglanz mit Fichtendecke geworden.

Und jetzt mache ich meine ersten akustischen Gehversuche. Ist ja doch irgendwie anders und wegen der dickeren Saiten nicht immer leichter ;-)

Pink Floyds „Money“ ging auf Anhieb recht gut, Black Sabaths „NIB“ geht verdammt in die Finger und mit Motörheads „Whorehouse Blues“ kämpfe ich gerade, weil ich keine Noten finde und das in jedem Tutorial anders erklärt wird… Egal, ich mach weiter ;-)

Grüße aus Hamburg

Thomas
 
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