Umfassende Musiktheorie

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Hallo,

Kurz zur aktuellen Situation: ich habe vor kurzem angefangen Klavier zu spielen interessiere mich für klassische Musik und dementsprechend auch für Musiktheorie.
Ich bin auf dem Gebiet kompletter Neuling, ich hatte bis dahin mit Musik nichts zu tun und möchte das nun 'nachholen'.
Schwerpunkt ist klassische Musik mit allem was dazu gehört, Rock, Pop Hip-Hol sind mir weniger wichtig.
Wichtig ist mir das ich nicht nur theoretisches Wissen habe sondern es auch anwenden kann. Z.B. das ich nicht nur weiss was die Sonatenhauptsatzform ist sondern diese auch, wenn ich ein Stück höre, erkennen kann, am Hören die Epoche bestimmen kann oder ein Stück selber analysieren kann ohne dabei auf Wikipedia oder ähnliches angewiesen zu sein usw.
Ich bin momentan etwas verloren und frage mich wie ich da an besten rangehe und welche Bücher in welcher Reihenfolge zu empfehlen sind?

Danke für alle Vorschläge :)
 
Eigenschaft
 
Dein Interesse an der Sache prädestiniert Dich ja geradezu für ein Studium der Musikwissenschaften. Wenn Dir das zuviel ist, dann telefoniere doch einfach mal mit entsprechenden Fachbereichen/Sekretariate. Da gibt es sicher Studenten (Fachschaft), die gute Tipps parat haben.
 
Ein Studium ist nicht möglich aber ich werde das versuchen danke.
Das Problem ist das viele Bücher bereits einen für mich deutlich zu hohen Anspruch haben da mir das grundlegende Verständnis und Fachbegriffe fehlen.
Gibt es vielleicht Lehrpläne die auf einem entsprechend geringen Level anfangen und sich dann steigern? Oder gibt es sogar fertige Programme?
Ist es realistisch diese Ziele autodidaktisch zu erreichen?
 
Hallo -

ich mache Dir zwei ganz konkrete Vorschläge, wie ich das angehen würde:

a) Lies die Seiten von Everard Sigal durch - insbesondere alles unter "Tonsatz". Lern beileibe nicht alles auswendig, was dort steht; und lern nicht alle Akkorde und ihre Symbole - aber fange Dich an "wohlzufühlen" mit den hauptsächlich verwendeten Symbolen der Funktionslehre, mit dem Lesen und dabei "in Dir Hören" von solchen "Mini-Strukturen" (angefangen mit der berühmten Kadenz). Wenn Du einiges oder vieles davon kannst, um so besser - aber trotzdem ist es gut, sowas als "Nachtlektüre" (auf dem Rechner? ... naja) "vor sich hin zu lesen" und dabei mit diesen Notationen "auf Du und Du" werden.

b) Lies "Musik Formen" von Diether de la Motte. Das Buch hat, finde ich, den Vorteil, dass es eine große Sammlung von kleinen und großen Strukturen einfach vorstellt und kommentiert - eher weniger als mehr, und eher im "Konversationsstil". Ich denke mir, dass man viele der Stücke auf youtube findet; und/oder sich vorspielen kann - und dann auch das "Zurück-Hören" (ich höre die Musik - erkenne ich die Formteile auch so wieder, wie ich's gelesen und mir gedacht habe?) ausprobieren kann.

Als dritter Vorschlag natürlich: Selber probieren, mit dem Wissen umzugehen. Ein Beispiel von mir steht hier ... sogar schriftlich "ausgearbeitet" :). Es geht (und ging mir) gar nicht so sehr drum, ob man da Recht hat, sondern viel mehr darum, dass man sich eben damit beschäftigt und was Interessantes herausfindet und Vergnügen daran hat ...

H.M.
 
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Gibt es vielleicht Lehrpläne die auf einem entsprechend geringen Level anfangen und sich dann steigern? Oder gibt es sogar fertige Programme?
Ja.
Ich habe vor ca 30 Jahren mit einem kleinen Büchlein angefangen, das ein guter Einstieg war.
Man könnte es als eine eine Art Vorkurs zur Harmonielehre sehen.
Lisl Hammaleser, Übungsprogramm Musiklehre compact, Schott Mainz
Das Büchlein enthält nur wenig Text, es bildet gut strukturiert über konkrete Beispiele und Aufgaben aus, die Lösungen sind natürlich auch enthalten.

Als ich gerade die Verfügbarkeit nachgeschagen habe, fiel mir noch etwas auf, was dich interesseieren könnte. Den Autor kenne ich allerdings nur durch seine Klavierschule.
Heinz Christian Schaper, Formenlehre compact, Schott Mainz

Gruß Claus
 
Ich bin auf dem Gebiet kompletter Neuling, ich hatte bis dahin mit Musik nichts zu tun und möchte das nun 'nachholen'.

Wichtig ist mir das ich nicht nur theoretisches Wissen habe sondern es auch anwenden kann. Z.B. das ich nicht nur weiss was die Sonatenhauptsatzform ist sondern diese auch, wenn ich ein Stück höre, erkennen kann, am Hören die Epoche bestimmen kann oder ein Stück selber analysieren kann ohne dabei auf Wikipedia oder ähnliches angewiesen zu sein usw.

Das kommt mir vor, als wenn der Erstklässler gleich die Quantentheorie verstehen will.

Mein Rat: Ein Schritt nach dem anderen.
Step 1: Klavier spielen lernen. Ein paar Lieder, ein paar Grund-Akkorde, einfache Melodien ....
Step 2: Musiktheorie Basics: Mit welchen Tönen schlagen wir uns herum, wie sind diese benannt, Harmonielehre, Stufenakkorde, was ist eine C-Dur Tonleiter, wie werden Akkorde gebildet, ...
Step 3: Repeat 1 und 2 in kleinen Happen. Die Theorie wird nämlich dann verständlich, wenn du weisst, wie du sie auf den Tasten anwenden kannst.

Nimm (fürs erste) Abstand davon, gleich das Endziel am Horizont sehen zu wollen. Ideal zu Beginn ist ein Coach, ein Lehrer, der dich begleitet und dich in die Theorie Basics einführt. Dazu braucht es keinen jahrelangen Unterricht, ein paar Wochen / Monate als "Starthilfe" reichen aus, Disziplin und Motivation vorausgesetzt.
 
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Das sehe ich genauso.
Schritt 1 ist ein wenig Praxis auf dem Instrument, denn allein aus Büchern oder Internetseiten begreift man nicht viel.
Wie immer, wenn es um Musik geht, kommt es auf das eigene Hören an. Die eigene Hörerfahrung, das Gelernte und das Ausprobieren auf dem Instrument kann man dann mit den Inhalten der Musiktheorie verküpfen lernen.

Musiktheorie hat m.E. vor allem den Zweck, das verständige musikalische Hören durch methodisches Wissen zu erweitern.

Oben hatte ich einen Hinweis vergessen: das Stichwort zum Einlesen für den Anfang heißt "Allgemeine Musiklehre". Die umfasst den Stoff der Grundlagen für eine Beschäftigung mit der Harmonielehre.

Gruß Claus
 
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völlig richtig, ich würde auch erstmal eine Allgemeine Musiklehre lesen, nicht zuletzt weil dort auch Motivik und Rhytmik etc berücksichtig werden

Die Allgemeine Musiklehre von Hermann Grabner wäre so ein Standardwerk

vom selben Autor gäbs auch das "Handbuch der funktionalen Harmonielehre" das bereits recht ausführlich ist.

auf Englisch und etwas aktueller: Edward Aldwell: Harmony and Voice Leading

es gibt im Prinzip halt auch unterschiedliche Denkweisen, klassische Musik ist nicht gleich klassische Musik .

Im wesentlichen gibt es den Ansatz der Funktionstheorie und den der Stufentheorie.
Das ist für später. Du musst sowieso wahrscheinlich verschiedene Ansichten und Ansätze anschauen und für dich das rausnehmen was funktioniert .

Ist es realistisch diese Ziele autodidaktisch zu erreichen?

Aber sicher doch... Aber es wird halt ne Weile dauern bis sich das setzt.So wie bei allen anderen Dingen auch. Musiktheorie ist "nur" ein logisches System. Das musikalische Nachvollziehen dieser Strukturen wird weit länger dauern.

grüße b.b.
 
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