CD im Ausland aufnehmen!?

mika
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HCA - Raumakustik
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Hallo liebe Comunity.

Ich wollte mal fragen ob jemend von euch schonmal eine CD im Ausland aufgenommen hat?
Wie einige von euch ja wissen lebe ich mitlerweile in Mexiko. Hier habe baue ich auch schon die ersten Studios.
Jetzt würde ich gerne mal von euch wissen, ob Ihr als Band oder Einzelkünstler schonmal im fernen Ausland aufgenommen habt, oder ob das für euch eine Option wäre.

Ich habe mir gedacht, dass man zb als Band in einem fernen Land, mit anderer Kultur, mit einem Urlaub verbunden, super neue Einflüsse in seine Musik integrieren kann.
Vorteile:
-neue Musiker aus ganz anderen Kulturkreisen kennen lernen
-in einem anderen Ambiente, fernab vom Alltag sich nur auf seine Musik zu konzentrieren
-frische kreative Impulse durch andere Landschaften ,Natur und Nahrung
-günstigere Studiopreise (zumindest in Mexiko)
-kleinere Gigs in der Region des Studios
-kultureller Austausch
-Band-Urlaub inklusive
-wertvolle Lebenserfahrung


Ich bin momentan z.B. in Planung für ein mittelgroßes Studio in einem 5 Sterne Hotel an der Rivera Maya mit tollen einzigartigen Blick auf den weissen Starnd des Golfs von Mexiko. Der Buisnessplan sieht zwar eher Entertainment Projekte des Hotels vor, aber auch für Bandfs aus dem Auland könnte ich mir das gut vorstellen.
Die Hotels bieten sowiso alls All Inklisive an, und dieses wäre dann eben das All Inklusive plus Studio Paket.

Aber auch fernab von Stränden in kulturellen Oasen dieser Welt kann ich mir gut vorstellen, dass es der Musik gut tun würde diese wirklich ganze woanders aufzunehmen als man gewohnt ist.

Was denkt Ihr als Musiker darüber?
cheers
Mika
 
Eigenschaft
 
Tja, da ist vermutlich die große Trennlinie die zwischen Amateur und Profi. Denn als Amateur kann ich mir sowas überhaupt nicht vorstellen. Da bereitet man sich ja auf die Studiosession so optimal wie möglich vor, und fremder musikalischer Einfluß wäre da störend. Das 'Produkt' sollte ja aus wirtschaftlichen Gründen(Studiozeit) schon fertig sein. Daß da natürlich keine Kohle und auch keine Urlaubszeit für das Begleitprogramm da ist, ist dann selbstredend.
Wenn ich Profi wäre, und der einzige äußere Druck der vom marketing des labels wäre, dann fände ich deine Idee super.
 
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Ich gebe meinem Vorredner in weiten Bereichen recht. Als Amateur kann man sich sowas nicht leisten: Flugreise, Equipment und dann noch 2 bis 3 Wochen "Urlaub"? Das spasst nicht zusammen und fremde Einflüsse, bzw. Ablenkung stört eher. Studiozeit mag günstiger als in D sein, aber das Drumrum ist zu aufwendig. Damit spricht man eher Profis an.
 
Sehe ich ebenso wie meine Vorposter.

Ausnahme wäre aus meiner Sicht, wenn eine finanziell recht gut bestückte Band oder Einzelmusiker eine Art "Mariachi"-CD machen wollen, also mal experimentellerweise - oder weil es eh deren Richtung ist, mal fundierter - sowas wie Calexico machen wollen ... und dafür auch die entsprechende Atmosphäre atmen möchten.



So wie man, wenn man es sich gönnen möchte und kann, eine CD mit Richtung Country und Folk in Nashville aufnemen will - das paßt dann und ist sozusagen mit Geld nicht zu bezahlen ... bzw dann paßt das auch, dass man das recht günstig bekommen kann.

Geschäftlich gesprochen paßt es für mich, wenn Du es eh machen willst und das Vermieten des Studios ein nettes, aber nicht notwendiges Zubrot wäre ... ich würde also, was die finanzielle Planung angeht, sehr vorsichtig rangehen und möglicherweise, was eine Zusatzausstattung (also etwas, was Du für Deine Sachen nicht brauchst) angeht, diese erst realisieren, wenn Du auch gebucht wirst und es dann nötig wird für diese Auftrag ...

Und im Übrigen: geile Sache!

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Hallo, Mika,

was Du da skizzierst - die Vorteile - das ist ein tolles Komplettpaket, und vom Sachgehalt gebe ich Dir recht. Das "ferne Ausland" ist allerdings in dieser Dimension etwas, was sich vermutlich, wie bereits erwähnt, nur Profis leisten können - oder sehr ambitionierte "Hobbyisten", die sich mal einen Traum erfüllen möchten. Als reiner Musiker, ohne an den finanziellen Background denken zu müssen, finde ich die Idee sehr, sehr reizvoll...
Ich kann selbst keine Erfahrung aus dem "fernen Ausland" beisteuern, aber immerhin kurz von einer CD-Produktion berichten, die wir mal mit einer der Chöre, in denen ich aktiv bin, getätigt haben. Es ging um Pop- und Rockarrangements für Chor mit Bandbegleitung, und wir haben uns damals eine Woche nach Borkum zurückgezogen. Die Bandspuren waren zuhause bereits eingespielt, der Chor hat in 4-Stunden-Schichten aufgenommen (unser Chorleiter tut mir heute noch leid...). Das "raus-aus-dem-heimischen-Alltag" hat der Aufnahme sehr gut getan, alle waren aufmerksamer und entspannter. Das eine Stück, was wir zuhause noch aufgenommen haben, war im Vergleich hierzu ungeheuer zäh in der Entstehung.

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich kenne eine Amateur-Band, die im Ausland auf genommen hat; die sind dann aber auch für 4 Wochen in die Staaten geflogen.
Die eigentliche Problematik sehe ich eher in dem Land selbst. Mexiko ist rein musikalisch nicht so gut zu vermarkten wie die USA.
Wenn du es schaffst, dass in einem deiner Studios eine hammergeile CD produziert wird, die internationalen Erfolg hat, dann wird Mexiko interessanter.
 

OMG...ich habe mir das mal durchgelesen und jetzt habe ich total Angst vor Mexiko. An jeder Ecke wird man überfallen, vergewaltigt, von illegalen Taxis entführt, bekommt das Zika-Virus und dann ist da noch die erhöhte Erdbebengefahr.
Das liest sich wirklich schlimm. Ist das nur Panikmache oder geht es da wirklich so ab? Haiti z.B. ist auch ein Land, in welches ich nie reisen würde. Da wird man direkt von einer wilden, machete-schwingenden Meute niedergesäbelt.
 
Ist das nur Panikmache oder geht es da wirklich so ab?

Ich persönlich kann Dir diese Frage nicht beantworten, weil ich keine persönliche Erfahrung habe. Mika dann schon eher, wobei seine Antwort dann auch wenig objektiv ausfallen würde.

Aber ich finde deine Reaktion seltsam, weil sie ganz einfach dumm ist, ich dich aber nicht als dumm einschätze. Auf der einen Seite wollen die Leute doch Informationen (und wenn sie die nicht bekommen, oh weh...), aber es ist doch dumm diese nicht in einen Maßstab zu setzen und einfach überzogen zu reagieren, wie Du es getan hast, wohl auch um eine Diskussion etwas zu provozieren. ;) In Bottrop oder irgendwo in Spanien wird man wohl eher nicht entführt, weil man ein relativ schickes Auto und auffälligen (Mode-)Schmuck trägt, in Mexiko ist dafür die Wahrscheinlichkeit ungleich höher. Auch bekommt man (noch) nicht einen Virus der ungeborenes Leben schädigen kann, in Mexiko besteht die Chance. Es geht darum zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen, nicht um Panik zu schüren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe ja auch geschrieben "Mein Ideal..." und nicht "Da kann man doch nicht hinfahren, das ist ja der Vorhof zur Hölle!".
 
Also die Bundesrepublik und das ausländische Amt haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Bürger_innen. Insofern gilt für sie: safety first und dementsprechend fallen Risikomeldungen aus. Das sollte man auf dem Schirm haben. Um das für sich einschätzen zu können, ist es ganz gut, sich die Beurteilungen des auswärtigen Amtes für Länder, die man kennt, anzuschauen.

Ansonsten sollte man sich einfach dafür interessieren, wo man hinfährt. Mexico ist eben weder Italien noch Spanien oder Holland. Aber auch in Amsterdam sollte ich mir überlegen, wo ich wie ausgestattet hingehe, was generell für jede Großstadt gilt. Muss man noch erwähnen, dass man sich für mögliche Krankheitserreger, das Essen und sonstige hygienische Bedingungen zu interessieren hat, wenn man weiter weg fliegt? Das gilt für Asien genauso wie für Afrika und natürlich auch für Süd- und Nordamerika - das ist nichts, was nur für Mexico gilt.
Dass das Grenzgebiet USA - Mexico seine eigene Geschichte hat, sollte man auch irgendwann als interessierter Europäer mitbekommen haben.

x-Riff
 
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Hi,

schwieriges Thema. Ich denke, das ist vor allem eine Frage der Kosten und der Herangehensweise.

Für ein privates Projekt von einem Freund und mir haben wir uns 2012 auch mal ein kleines Urlaubswochenende gegönnt. Da er bei den Pfadis ist, konnten wir recht günstig an eine Hütte kommen. Da haben wir uns dann (samt Equipment) für ein verlängertes Wochenende einquartiert. Da sind wir am Ende mit ca 50€ pro Person plus Verpflegung gewesen. So fand ich das sehr entspannend, produktiv und stressfrei. Immer blos in der Studentenbude vorm Rechner hocken macht eben auch keinen Spass.

Die Kosten für professionelle Studiozeit und Luxushotels liegen meistens deutlich höher. Falls nicht All Inclusive, noch zuzüglich Verpflegung. Dazu noch Equipment und ggf Personal. Ich könnte nicht entspannt am Strand liegen und entspannen, wenn ich wüsste, dass ich dabei grade massiv Geld vernichte.
Für Profis, bei denen ein Label mit den finanziellen Spielräumen (und ggf Connections) im Hintergrund steht, mag das sicherlich anders ausfallen.

In einem hier auch beworbenen Video wird erwähnt, dass ein namhafter deutscher Act sich für Recordings auf eine Insel in Griechenland zurückgezogen hat. Dahinter stehen aber wie gesagt auch wieder andere finanzielle Mittel.

So Far...
Laguna
 
Ich habe mich in dieser Sache zwar schon zu Wort gemeldet, möchte aber trotzdem noch einen Aspekt hinterher schicken. Wenn professionelle Bands Aufnahmen im Ausland machen, setzen sie die damit zusammenhängenden Kosten von der Steuer ab, weil dort ja 'gearbeitet' wird. Als Hobbymusiker oder aufstrebender Musiker ohne eine Firma auf sich selbst angemeldet zu haben erkennt das Finanzamt sowas nicht an, selbst wenn eine Gewinnerzielungsabsicht dahinter steckt. d.h. wenn Profis sowas machen, hat das kostensenkenden (steuersenkenden) Charakter; Amateure wie ich oder die meisten von uns zahlen tatsächlich alles komplett aus eigener Tasche und jede Stunde, die faul am Strand in der Sonne gedöst wird, erzeugt nachts vermutlich ein schlechtes Gewissen, weil man seine Zeit verdaddelt hat...

Wenn jemand im Ausland ein Studio aufmacht, tut er das in erster Linie für lokale Musiker oder für arrivierte internationale Künstler, die die steuerlichen Aspekte nutzen können. Allerdings braucht man für Letzteres ein 1A Studio, einen 1A Produzenten und Renommee. Daher - ein Studio ins Blaue hinein in Mexico in einem Ressort oder Luxushotel aufzubauen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zum finanziellen Desaster führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi :hat:

Also dass Profis lieber in den USA ihre Aufnahmen machen, versteh ich. Dass es für Hobbymusiker nicht finanzierbar ist, in Mexico auszunehmen, kommt meiner Meinung auf die grösse des Projekts an. Wenn man 4 Wochen Aufnahmen macht, kann ich mir gut vorstellen, dass das Studio im Mexico so viel günstiger ist, dass man sich die Reise gleich mit finanzieren kann, und unterm Strich gleich viel bezahlt.

Sowas ist ja zB bei Zahnärzten am boomen: Leute die nicht nur bisschen Karies haben, sondern ein richtig grosser Eingriff geplant ist, da finanziert man die Reise nach Thailand locker mit, weil der Eingriff in Thailand nur ein Bruchteil dessen kostet, was man hier bezahlen würde...

Ich denk sowas kann schon funktionieren. Man müsste sich vielleicht noch überlegen wie man hier zu Lande Werbung fürs Studio in Mexico macht.
 
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Oho, vielen Dank für die vielen Antworten. :)
DAs eine Hobbyband soetwas natürlich nicht bezahlen kann ist klar.
Hobbybands können sich ja nichtmal ein legalse Cubase leisten ;-)

Nein ich spreche hier natürlich in erster Linie von ambitionierten Bands oder Einzelmusikern, die jenseits der 30 sind, und professionell Musik machen, auch wenn nur neben dem normalen Beruf.

Mein spezielles Projekt hier ist zwar nur ein Beispiel, aber mein Intresse liegt eher an Musikermeinungen generell, wie so etwas in Deutschland bewertet wird.
Mein Projekt ist finanziell 100 % abgesichert, richtet sich großteils an den USAmerikanischen Markt (um die Ecke) und an sonstige Touristen in Cancun.
Dank der geplanten kooperation mit der "Hard Rock" Gruppe (Cafe/Hotels) liegt das gesamte Risiko bei diesem Konzern, und die Kontakte gehen natürlich in ganz andere Kreise als einen lokalkünstler einer Kleinstadt.

Ich habe nurmal grob runtergerechnet, und bin zu dem Ergebniss gekommen, dass ein kleines professionelles Studio in Deutschalnd das selbe kostet wie ein Highendstudio mit diesem Blick aus dem Aufnahmeraum (nur ein wenig höher, da das Studio ganz oben hin kommt)
P6101803.JPG


Bei einer Aufnahme und produktion von 4 Wochen ist man da locker im Bereich wo der Flug sich ausgegleichen hat, und die kosten allgemein, sondern nurnoch der Lokationfaktor entscheidet.

Zm Thema Mexiko allgemein:
Mexiko ist nicht gleich Mexiko.
Während es im Norden tatsächlich durchaus gefährlich sein kann (ich war selbst oft dort, und empfinde es nicht so) sind im mexikanischen Hochland , wo ich wohne, und an der gesamten Rivera Maya die Kriminalitätsraten deutlich unter denen deutscher Großstädte. Hier in Mexiko gibt es mit NACHDRUCK Reisewarnungnen nach Deutschland, besonders Köln seit anfang des Jahres. Das nurmal dazu wie Reisewarnungen bewertet werden können.


Ich würde mich freuen noch weitere Meinung zu deisem Thema hier sammeln zu können.
cheers
Mika
 
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Da sag ich doch mal: Mahlzeit!:D
Hab grad mal geguckt, wo das ist. ...riders in the storm...
 
Kann auch nur als Hobbymusiker mitreden, aber da ich eh bis hier gelesen habe ;-)

Ich kenne mehrere Bands aus meiner Gegend, mit ähnlichem Bekanntheitsgrad, die sich Aufnahmen im Ausland gegönnt haben. Unter anderem USA, Schweden und Deutschland. Zumindest bei den ersten beiden Stationen war es bei bekannten Produzenten und die Bands wollten halt unbedingt mit denen arbeiten. Im Fall von Deuschland (ich komme ja aus der Schweiz), war es es mehr eine Preisfrage.

Und da sehe ich auch schon die 2 Hauptgründe im Ausland zu recorden:
1) ich will unbedingt bei dem Produzent, weil Band XY dort aufnimmt
2) Ich gehe dort hin, weil es sich finanziell lohnt

Wenn das Preisgefälle USA -> Mexiko so ist wie Schweiz -> Deutschland, könntest du wirklich Kunden in den Staaten finden.
Wenn ich daran denke, dass eine befreundete Poprock Band letztes Jahr hier in der Schweiz gleich viel für die Aufnahmen in einem regionalen guten Tonstudio ausgegeben hat, wie die anderen Jungs für 2 Wochen bei einem renomierten Namen in Schweden, oder das ein paar Freunde vor Jahren für ein Album aus DE bei einem bekannten Studio weniger hingeblättert haben, als wir für ein Semi-Homestudio, müsste das doch klappen.

Als (Hobby-)Band bleibt halt die Frage: kann ich das an mehreren Wochenenden, oder Abend in der Region abwicklen, oder muss ich mir dazu 1-2 Wochen Ferien nehmen.
 

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