Hohner Lucia III "tiefes" Register

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Schon wieder ich, ja, ich will alles wissen ;-)

Was ist das Problem, wenn sich die Zungen in eine Balgrichtung so anhören? Bei den letzten beiden Tönen im Beispiel dürfte es noch (für meine Zwecke) akzeptabel sein, aber dazwischen drücke bzw. ziehe ich mal fester und mal leichter und dann klingt das schon arg grausig (ungefähr bei 1:10 Min).

Es tritt bei allen tiefen Tönen nur in einer Balgrichtung auf, die andere ist meistens ok.


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Register.jpg
 
Eigenschaft
 
Klingt wirklich grauslig!
Ich kann dir leider nicht helfen - mir fiel nur grad ein, daß du damit ja wunderbar den Hummelflug spielen könntest - summt ja alles schon von alleine...
:-D
Sorry - konnte mich grad nicht zurückhalten... :rolleyes1:

Ich hoffe, die Fachwisser hier können dir da einen guten Ratschlag geben, wie die Hummeln da wieder wegkommen...


:)
Lieben Gruß von Karin


Liebe Mod's: sollte euch (oder acc2009) das sehr unhöflich vorkommen - weg damit...
 
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Ja, kein Thema, hehe, meine "neue" alte Hohner-Kiste hat die Hummeln schon so im Bauch.
 
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Hallo und Beileid!

Ist das der einzige Ton, der Nebengeräusche produziert?
Ein einzelnes Ventil ist schnell oder günstig ersetzt, aber wenn alle fällig werden, war deine Neue kein Schnäppchen.

Gute Besserung (an deine alte Dame).

P.S.: Wenn man bedenkt, welche Geräusche Ventile sonst noch machen können und in welcher Lautstärke, dann meint es deine Luci noch gut mit dir.
 
Hallo,
in dem Klangbeispiel sind das schon einige, aber wenige Töne, und eigentlich nur im unteren Bereich bis mir so richtig auffielen.

Ich tippe jetzt von dem, was ich da im Diskant nicht eng anliegen sehe, auf 6-7 Stück laut meiner "Laien-Diagnose" des Innenraums.
 
In dem Fall solltest du nur die betroffenen tauschen lassen, aber zumindest einen Blick auf die Gesamtsituation werfen (lassen).
Das "lassen" deswegen, weil ein Ventil die Stimmung (des Akkordeons) beeinflusst und die Stimmzungen nach dem Ventilwechsel nachgestimmt werden sollten.
Dass die tiefen Töne eher auffallen, liegt ganz einfach daran, dass die Stimmzungen und damit auch die Ventile größer sind.
Auf die Gefahr einer weiteren Überraschung, probier auch einmal die Basstöne aus, am besten mit so wenig Luft, dass die (Leder-/Kunststoff-)Ventile schon die Gelegenheit haben, Geräusche zu produzieren, aber der Ton die Geräusche noch nicht übertönt.
Nach der Optik kann man grundsätzlich schon gehen, nur ist es normal, dass die großen Lederventile - die Lucia hat doch Lederventile oder ist Hohner da auch andere Wege gegangen? - sich erst auf Balgzug ganz anlegen und im Ruhezustand relativ weit abstehen, jedenfalls deutlich weiter als die kleineren oder die Plastikventile.
Es kommt eher darauf an, dass sich die Ventile noch gleichmäßig verformen lassen und nicht an der einen Stelle mehr und an der anderen weniger.
 
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In dem Gerät steckt so ein Mix aus Leder- und Kunststoff-Ventilen. Wenn ich dem Vorbesitzer trauen darf, war dies damals seine Artikelbeschreibung: "überholt und gestimmt". Er selbst hatte aber keinen Blassen von Akkordeons und da er glaub so 3-4 Stück rumstehen hatte, vermutlich noch von seinen Eltern, wollte er die schnellstmöglich an den Mann bringen, so einen Eindruck hatte ich jedenfalls.

Ach so, Bass-Seite: Da sehen mir die Ventile mehr teilweise sehr rot, dick und neu aus. Und generell finde ich die Bass-Seite noch sehr gut.
 
Das ist eindeutig ein Ventil-Problem bei den Stimmzungen. Dieses Problem hatte ich an meiner Tango III auch an einigen Tasten.

Die von Dir auf der Bassseite erwähnten "dicken roten Ventile" sind nicht die Ventile, um die es hier geht - diese dicken Ventile sind die Ventile, die sich beim Betätigen einer Taste / Knopfes öffnen. Für das Schnarren sind aber die an den Stimmzungen vorhandenen Ventile zuständig, die je nach Zug oder Druck, die Luft auf die innenliegenden oder aussenliegenden Stimmzunge zuführen. Diese Ventile gibt es als Kunststoff- und als Lederversion (teilweise auch kombiniert).

Speziell die Lederdichtungen verlieren im Laufe der Zeit ihre Elastizität und verspröden, so dass sie nicht mehr sauber auf- und zuklappen können. Leider ist der Austausch speziell der inneren Ventile nicht ganz einfach, sondern die ganze Stimmplatte muss runter und hinterher wieder eingewachst werden. Bei meinem Akkordeontechniker zahle ich hierfür 30 Euro pro Stimmplatte / Ton.

Viele Grüße,
Tobias
 
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Danke für die Infos. Dann weiß ich, was so etwas ungefähr kostet.
 
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Die von Dir auf der Bassseite erwähnten "dicken roten Ventile" sind nicht die Ventile, um die es hier geht - diese dicken Ventile sind die Ventile, die sich beim Betätigen einer Taste / Knopfes öffnen.
Ach so, da hatte ich etwas anderes gemeint, es ist schon ein Ventil, aber ein rotes, was sehr ähnlich zu manchen Klappen von Diskant und Bass aussieht. Siehe Foto.
 

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Hallo acc2009,

das "komische Schnarren" sind schon sehr wahrscheinlich die Ventile.

Wenn alles in Ordnung ist, liegen die im Idealfall komplett an und dichten. Und wenn Gegendruck kommt, dann heben die sich von der Spitze her ab und öffnen mit zunehmendem Druck weiter.... Soweit der Idealfall.

Leider liegen die Ventile, speziell die Lederventile mit der Zeit nicht mehr so ideal an und stehen etwas ab.

Somit müssen die erst mit etwas Unterdruck angesaugt werden, bevor die dichten. Und das wiederum bedeutet, dass die Ventile, wenn auch ganz wenig, wie eine Feder gespannt werden (da sie ja im Ruhezustand etwas weiter abstehen) Und Federspannung heißt Rückfedervermögen. Und bei geringem Druck tun die Ventile dies mitunter auch und schwingen dann eigenständig, was so ein komisches Schnarren erzeugt. Der Prozess wird noch gefördert, wenn das Ventil nicht ganz parallel liegt, sondern aich vielleicht auch noch leicht in sich verdreht hat und somit nicht sofort dichtet.

Bei deinen Ventilen kommt noch hinzu, dass deine Ventile ein "Rückgrat" haben - also eine schmale (Metall) Feder, die das saubere Anliegen des Leders sicherstellen soll und verhindern soll, dass sich das Ventil zu früh öffnet und instabil schwingt.

Leider stehen die Federn bei deinen Lederventilen ab. Und das bedeutet nun, dass das Ventil , wenn es sich öffnet, gegen die Feder schnellt... und von dieser elastisch zurückgefedert wird. Da das Ventil ja aber öffnen sollte, öffnet das sich sofort wieder... und trifft wieder auf die Feder, die es zurückfedert. Somit kommt eine prima Schwingung zustande, die erst dann aufhört, wenn der Luftdruck so stark ist, um Ventil + Feder soweit Gegendruck zu bieten, dass das Ventil nicht mehr zurückfedern kann.

Das kann man nur richtig beheben, wenn man die Federdrähte ausrichtet, so dass diese im Ruhezustand möglichst auf ganzer Länge auf dem Ventil anliegt. Dann hat das Ventil von anfang an gleichmäßige Spannung und schnellt nicht unterwegs gegen einen Zusatzwiderstand, der es wieder zurückwirft.

Zwar können im Endeffekt noch alle möglcihen andere Effekte die Ursache sein - aber der beschriebene Effekt wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache bei dem heftigen Schnarren sein, das deine Lucia erzeugt.


Gruß, maxito
 
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Ach so, Bass-Seite: Da sehen mir die Ventile mehr teilweise sehr rot, dick und neu aus. Und generell finde ich die Bass-Seite noch sehr gut.

Die Ventile, die da so rot, dick und neu aussehen, gibt es gar nicht. Da hat sich einer etwas zurechtgepfriemelt, vielleicht weil er nichts anderes hatte. Die Dinger sollten auch unbedingt ersetzt werden.

Der Stimmstock auf dem Bild sieht mir eh so aus, als ob sich da jemand kräftig ausgetobt hätte. Das Wachs an den Stirnkanten der Stimmplatten sieht ja furchtbar aus.
 
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Das kann man nur richtig beheben, wenn man die Federdrähte ausrichtet, so dass diese im Ruhezustand möglichst auf ganzer Länge auf dem Ventil anliegt. Dann hat das Ventil von anfang an gleichmäßige Spannung und schnellt nicht unterwegs gegen einen Zusatzwiderstand, der es wieder zurückwirft.

Das heißt konkret, indem man die Feder des Ventils in die andere Richtung biegt bis es passt und sie anliegt? Also etwas "Überbiegen", damit sie in den Normalzustand kommt? Das ist die Bass-Seite, wo ich aber bisher noch keine bösen Sachen gehört habe wie in der Demo-Tonaufnahme.
 
Das heißt konkret, indem man die Feder des Ventils in die andere Richtung biegt bis es passt und sie anliegt?

ja, so war das gemeint.

Das ist die Bass-Seite, wo ich aber bisher noch keine bösen Sachen gehört habe wie in der Demo-Tonaufnahme.

Das kann auf der Diskantseite genauso auftreten. Da auf der Bassseite Ventile mit Drahtfedern verbaut sind, gehe ich davon aus, dass die Lederventile der Diskantseite genauso aufgebaut sind.

Der selbe Effekt kann auch mit Kunststoffverstärkungen auf den Ventilen passieren.

Ebenso wahrscheinlich ist aber auch , dass sich die Ventile verzogen haben und nun etwas verdrillt sind und nicht ganz plan aufliegen, wodurch die leicht ins schnarren kommen. Und als zweiter Nebeneffekt kann auch sein, dass die Ventile dadurch seitlich ausweichen und an der Kanzellenwand streifen. Hier hilft dann nur noch Platte rausnehmen, neue Ventile drauf und wieder einwachsen.

Gruß, maxito
 
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Hallo acc2009,

zudem solltest du schauen (lassen!?!), ob die Stimmplatten noch fest sitzen. Wie Musikerclaus erwähnt hat, sieht das Wachs nicht ganz nach Idealzustand aus.

Lose Stimmplatten können ebenfalls (durch Vibrationen und/oder "Nebenluft") ein undefinierbares Brummen/Flattern/Scheppern verursachen. Beide, kaputte Ventile und lose Stimmplatten können zusammen auftreten. Beides ist aber behebbar und lohnt sich m.E., wenn da Instrument gefällt und nicht völlig auseinanderfällt. Ggf. verschiedene Angebote einholen.

Gute Genesung für die Lucia,

Tobias R.
 
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