Schlagzeugunterricht zunächst nur an der Trommel?

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Divesu
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Hallo,
Ich hätte mal eine Frage. Mein Sohn hat gerade hier im örtlichen Musikverein angefangen Schlagzeugunterricht zu nehmen. Sein Lehrer hat im gesagt, er wird zwischen 1 und 2 Jahren (!) erstmal nur an einer Trommel üben und erst dann ans gesamte Schlagzeug dürfen.
Ist das sinnvoll?
Er ist etwas frustriert, nur leider gibt es hier nicht allzu viele Alternativen.
Grüße
 
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Vielleicht gibt es auch andere Meinungen, aber ich finde das nicht sinnvoll. Folgende Gründe kurzgefasst:
1.) Die Motivation des Schülers dürfte in den Keller sinken, aber Musizieren sollte Spaß machen.
2.) Was bringen einen Übungen auf der Snare, wenn man 2 Jahre lang nicht Hand-Fuß-Koordination übt?
3.) Es gibt verschiedene Wege, ein Instrument erstmal kennen zu lernen und einfache Rock Beats z. B. kann man i.d.R. schon nach 1 Unterrichtsstunde spielen und dann damit weiterarbeiten (das ist übrigens meine Erfahrung).

Ich persönlich würde mit dem Lehrer sprechen und ihn fragen, wieso er so vorgehen möchte. (ok, eigentlich nicht wichtig, aber mich würde es interessieren). Anschließend kann man mit ihm ausmachen, dass man entsprechend anders vorgehen möchte.

Ich weiß auch nicht, welche Motivation dein Sohn hat, aber sicherlich möchte er aus Spaß Schlagzeug lernen und spielen können, evtl. mal in einer Band spielen, oder was auch immer - aber er möchte vermutlich nicht an der Julliard School zum weltbesten Drummer ausgebildet werden (und vermutlich gehen selbst die nicht so vor). Und deshalb halte ich die Vorgehensweise des Lehrers für ungünstig.

Meine Erfahrung, als ich anfing Unterricht zu nehmen: Wir übten einfache Rock Beats, diese kann man dann erweitern, Fills einbauen, später Musiktheorie, Songanalyse usw. Ich hatte jede Woche meine Freude daran und konnte auch gleich nach den ersten paar Stunden am Schlagzeug Verschiedenes spielen.
 
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Danke für die Antwort.
So ähnlich war mein Gefühl auch, da ich aber kein Instrument spiele, ist es schwer zu argumentieren.
Mein Sohn will einfach nur zum Spaß Schlagzeug spielen ;-)
 
Hi,
also ich hatte am Anfang(ca. 8 Jahre) mal einen Lehrer der nach dem Motto " Ich zeig dir die Technik, spielen kannst du wo anders. Zum Beispiel im Musikverein" Dementsprechend viel hab ich geübt. Dir sagt das jetzt wahrscheinlich nichts aber den ganzen Drummern sicher. In den ersten 3 Jahren Schlagzeugspielen waren die einzigsten Hefte Syncopation und Stick Controll. Dementsprechend hab ich auch "viel" ;) geübt. Das hat dann dazu geführt dass ich komplett mit dem Schlagzeug für 3 Jahre aufgehört hab. Nur weil meine Mutter meinte ich soll wieder Anfangen bin ich dann mi ca. 14 zu einem Klasse Lehrer!
Und der hat mir gezeigt wie viel Spass das machen kann. Er hat mit mir viel mit Play alongs zu Modernen Lieder gemacht. Dazwischen immer wieder Technik... Aber er hat mir gezeigt was ich mit der Technik spielen kann und wie man das ins Spielen eimbauen kann. So hat selbst Technik üben spass gemacht.
Was ich damit sagen will ist, dass man als Kink nicht übt wenn es keinen Spass macht. Die Technik sollte immer schön mit Sspielen zur CD gemischt werden. Weil wer 2 Jakre schon Trommelt und kein groove spielen kann der wird wahrscheinlich keine 2 Jahre durchhalten. Schau mal nach Privatlehrern, welche vielleicht auch nach Hause kommen!
LG theDrummer
 
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Bzgl. Privatlehrer kann ich auch etwas sagen:
Ich hatte einen Drummer, der selber in einer Band spielte und dann privat unterricht gab. Der Vorteil war: Günstiger, auch in den Ferien wurde geübt (denn die meisten Musikschulen scheinen die Schulferien über - die ich damals noch hatte - keinen Unterricht zu geben, obwohl man zahlt) und er war sehr flexibel. Natürlich muss man so jemanden auch finden^^
Vielleicht gibt es irgendwo Aushänge in deiner Nähe oder du machst selber einen und evtl. meldet sich jemand.
 
Ich hatte die letzten 4 Wochen einen Schnupperkurs für Schlagzeugunterricht absolviert (4 * 45 Minuten).
Hier ist was ich gelernt habe:

1. Stunde: Grundbeat (4/4), mit Bassdrum Verschiebungen.
2. Stunde: 16tel Beat auf der Hi-Hat (double-sticking nannte er es)
3. Stunde: Paradiddles über das ganze Drumset verteilt.
4. Stunde: Moeller-Technik

Ich hatte zwar noch nie Schlagzeug unterricht, konnte aber schon etwas spielen (durch Autodidaktik), daher kann man es vielleicht nicht ganz vergleichen.

Ich fand die Abwechslung sehr gelungen, fordernd, aber nicht überfordernd.
Zu den Paradiddles meinte der Lehrer sogar: Die meisten (fortgeschrittenen) Schüler können nur Paradiddles auf dem Pad oder einer Trommel, aber nie auf das Drumset verteilt (was er schade fand).

Von daher halte ich von der Idee nur auf einer Trommel zu lernen wirklich gar nichts, aus meiner Anfängersicht.

Kommt natürlich auch auf das Alter und das Talent an. Mein Lehrer meinte z.B. Moeller-Technik würde er mit Kindern nicht machen.

Daher auch entweder einen anderen Lehrer suchen, oder mit ihm sprechen, oder deinem Sohn ein Buch kaufen, wenn er genügend Motivation und Selbstdisziplin mitbringt.
 
Ein gutes aktuelles Beispiel. Daran erkennt man gut, wie viel man schaffen kann.

Ein Buch kaufen und damit lernen ist jedoch riskant, wie ich finde. Natürlich besser als gar nichts und man kann sicherlich alles schaffen. Aber neben dem Fakt, dass man dafür eine höhere Selbstdisziplin aufbringen muss (daran scheitern viele), ist das Risiko vorhanden, dass sich Fehler einschleichen. Ein Lehrer kann genau darauf achten und einem ohnehin mehr erklären als ein Buch. Gerade als Anfänger ist ein Lehrer äußerst wichtig, wie ich finde.
Wenn man gewisse Basics verinnerlicht hat, kann man selber besser neues erlernen, als ganz zu Anfang. In sofern sollte man diesbezüglich vorsichtig sein.

Ich würde auch einfach mal mit dem Lehrer sprechen.
 
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Das stimmt ein Lehrer muss es schon sein! Später wenn dein Sohn älter ist so 16 kann und schon viel vom Geschäft versteht ist das Buch ne gute günstige Alternative!
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde das mal mit dem Lehrer besprechen und dann sehe ich weiter. Ich habe allerdings jetzt auch nochmal im Session (Musikladen, ist bestimmt einigen von euch bekannt) in der Schlagzeug Abteilung mit den Verkäufern, die selbst auch alle Musiker sind, nachgefragt, wie die das sehen. Dort bekam ich die Antwort, das sei eine sehr gute Vorgehensweise und durchaus üblich und sinnvoll. Vielleicht nicht 2 Jahre, aber doch eine ganze Weile.
Na gut, wir werden sehen, wie es weiter geht, viele Alternativen haben wir eh nicht.
 
Ich kann nicht sagen, ob es üblich ist, aber warum sei es sinnvoll? Mir fällt nicht ein Grund ein, der dafür spricht. Zum Schlagzeug gehört doch mehr, als nur die Snare. Was spricht für monatelanges auf die Snare kloppen und mehr nicht? - salopp gesprochen.
 
alleine die aussage, dass dein sohn frustriert ist, zeigt schon, dass es keine gute herangehensweise ist. ich kenne so viele technisch herausragende pianisten und drummer, denen aber komplett die spielfreude fehlt. das hört man auch deutlich!
 
Wie wird man denn technisch herausragend, wenn man keine Spielfreude hat? Dann muss man ja hochmotiviert gewesen sein, die Technik zu üben. Und die Motivation dafür kommt eigentlich nur, wenn man auch Freude dran hat.

On Topic:
Wenn dein Sohn frustriert ist, dann ist es halt für seine Bedürfnisse die falsche Rangehensweise, denke ich.
Ich hab in der Jugend Gitarre gelernt, und ich stell mir das so vor, als hätte ich damals nur trockene Fingerübungen und Fingersätze auf der Gitarre gelernt, ohne Melodien, Solos, Akkorde, Sounds, Songs begleiten, Improvisation...

Mein Lehrer hat auch junge Schüler (Grundschulalter) und er meinte, in dem Alter kann man eben weniger Technik oder ähnliche trockenen Sachen machen, weil die Jungs viel zu ungeduldig und unmotiviert dafür sind und eine andere Einstellung/Erwartungshaltung an den Unterricht haben.
(nun weiß ich aber nicht wie alt dein Sohn ist).

Wenn ich im Schnupperkurs nur Rudiments auf einer Trommel oder Pad gemacht hätte, dann hätte ich den Schnupperkurs nicht fortführen wollen. Jetzt aber will ich weiter machen, weil es mir sehr ausgewogen erscheint.

"örtlicher Musikverein" klingt aber auch irgendwie so, als wäre das ein "Trommler", der im Karnevalszug nur auf der Snare spielt. Vielleicht kommt das Vorgehen auch daher.
 
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Hey @Divesu - ich hab genau mit einem solchen Lehrer angefangen...und der hätte mir die Lust am Trommeln auch um ein Haar genommen mit dieser Methode.
Grade wenn man mit einem Instrument neu beginnt und erstmal keine großen Ambitionen hat will man doch vor allem Spaß an der Sache haben.
Technik lernen kann man gleichzeitig ja immer noch, sollte (die grundlegenden Dinge wie Sitz-/Stickhaltung etc. mal außen vor) aber nicht zwangweise im Fokus stehen. Je nach Wunsch des Schülers.

Ein Lehrer sollte in jedem Fall auf diese Wünsche können, schließlich ist er irgendwo ja auch Dienstleister. So klingt das für mich nach jemandem, der nicht wirklich Bock hat Wissen zu vermitteln sondern vielmehr nach jemandem, der eben Geld damit verdient, immer wieder die selbe Leier runterzurattern:
Mal eben zwei drei Seiten aus ein paar Büchern kopiert, sind das für einen Anfänger schonmal ein paar Monate Bechäftigung.
Du glaubst gar nicht, was man aus ein paar Handsätzen alles rausholen kann. Allerdings finde ich, sind so Geschichten einfach schon zu weit vorgegriffen.
Wie schon gesagt wurde - was nützt es, wenn die Hände fit sind aber man nicht weiß, wie man das Ganze musikalisch am Set orchestrieren und umsetzen kann?

Ich gebe mittlerweile selbst Unterricht, derzeit bei knapp 20 Schülern.
Größtenteils Kinder im Alter von 8 bis 16 und ich kann einfach aus der Erfahrung heraus sagen:
Ja, Technik ist wichtig und sollte auch von Anfang an durchgenommen werden. Das erspart einem später viel Zeit und Nerven wenn man von vornerein einfach lernt genau zu wissen, was man da eigentlich grade tut.
ABER - das eine schließt das andere ja nicht aus und das Spielen am Set sollte definitiv im Vordergrund stehen, begleitet von ein, zwei Handübungen am Pad oder auf der Snare (mache ich grundsätzlich immer als Warm-Up).
Viele Koordinationsübungen lassen sich genauso gut aufs Schlagzeug übertragen (und vor allem für Kinder akustisch auch besser wiedergeben).

Ich lasse die Kids grundsätzlich, bevor ich auch nur irgendwas beibringe erstmal übers ganze Schlagzeug hauen damit sie sich ein grobes Bild davon machen können, wie das alles klingt und drösel' dann nach und nach die einzelnen Fuktionen auf. In den ersten Stunden lernen sie dann normalerweise den Grundbeat, später kommen dann Fill-Ins über die Toms und mit Beckeneinsatz dazu und erst dann gehe ich eigentlich auf Rhythmik, Notenwerte und Blattlesen ein.
Aber so hat man jedenfalls direkt erste Erfolgserlebnisse, weil die Maschine einfach "rollt" und man was spielen kann, das eben auch nach was klingt.
Wenn ich jetzt Gitarre lernen wollte wäre es für mich glaube ich auch cooler, nach ein paar Minuten das Intro von Nothing Else Matters spielen als Dir nach ein paar Monaten sagen zu können dass da auf dem Notenblatt ein Dominantseptakkord steht, ohne aber eine Vorstellung davon zu haben wie der klingt und was man damit anstellen kann.

Ich habe natürlich auch einige Schüler, die zu mir kommen und bewusst Technik machen - die sind aber in der Regel auch einfach schon etwas älter, spielen schon länger, haben vielleicht auch schon Bands etc.

In dem Kontext wäre es natürlich interessant zu wissen, wie alt dein Sohn ist. Man kann sich gewisse Dinge auch selber beibringen wenn man ein bisschen Arbeit reinsteckt und ein grundlegendes Verständis für das Thema hat (fällt einem Erwachsenen denke ich im Endeffekt leichter), grade heutzutage ist das Internet ja voll von Tutorials und Onlinekursen - ein echter Lehrer ist aber immer besser!

Dass Dir die Mitarbeiter bei Session alle miteinander sowas gesagt haben kann ich mir fast gar nicht vorstellen - zumindest dem Team in Frankfurt traue ich da deutlich mehr Sachverstand zu :p


Soviel von mir zu dem Thema, hoffe ich konnte helfen.
Falls das mit dem Lehrer überhaupt nicht klappt und Ihr aus FFM bzw. Umgebung kommt würde ich Euch anbieten, mal unverbindlich auf eine kostenlose Probestunde vorbeizukommen :)

Liebe Grüße,
Fabian
 
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@Fabian
Danke für deine ausführliche Antwort.
Mein Sohn ist 12 Jahre alt und wir sind in der Nähe von Walldorf bei Heidelberg. Daher war ich auch im Session in Walldorf, sie könnten mir aber leider in meiner Nähe keinen Lehrer empfehlen. Aber die Mitarbeiter in der Schlagzeugabteilung sagten das so....
Hier in den Dörfern gibt es leider nicht viel und Heidelberg ist für eine Halbe Stunde Unterricht viel zu weit weg.
 
Ah okay...ja, das ist dann ne doofe Situation. Viele Schlagzeuglehrer haben halt eine Ausbildung im klassischen Bereich und haben mit Popmusik nicht allzu viel am Hut. Wie gesagt, pauschal aber zwei Jahre reines Pad-Geklopfe zu prophezeihen halte ich für ein Kind bzw. einen Jugendlichen für den falschen Ansatz. Grade, wenn er eben schon jetzt frustriert ist.

Dann wird wohl nur ein Gespräch mit dem Lehrer helfen. Sagen, dass er ans Set will und den Fokus daruf legen möchte. Wie gesagt, Technik ist gut und wichtig und sollte man auch regelmäßig daheim machen. Aber grade im Unterricht hat man doch normalerweise die Möglichkeiten, mal direkt am Schlagzeug zu spielen (können viele daheim ja nicht, grade, wenn sie noch kein Set besitzen).
 
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Ich denke, @der dührssen hat das schon ganz schön zusammengefasst. Ich habe zwar auch am Anfang viel Snare gespielt, allerdings gleichzeit immer mit beiden Füßen (Bassdrum, Hihat) begleitet und damit die Koordination gefördert. Aber gerade bei jungen Schülern sehe ich es eher so, dass es vor allem Spaß machen muss, so wie eigentlich immer, denn für was anderes spielen wir ja keine Instrumente.

Ich habe meinen Schülern immer gesagt, sie sollen Spaß sagen und auch sagen, worauf sie Bock haben und worauf nicht. Dabei habe ich immer bei allem viel Acht auf Techik gelegt und sie haben immer große Fortschritte gemacht, aber unter einem sauberen Aspekt. Gerade auch der Fakt, dass viele zu Hause kein Set haben, macht das noch wichtiger...

Beste Grüße,
Bacchus
 
Ich habe meinen Schülern immer gesagt, sie sollen Spaß sagen und auch sagen, worauf sie Bock haben und worauf nicht.

Das halte ich auch für sehr wichtig. Etwas, das keinen Spaß macht lernt man auch nur widerwillig.

Eine gute Freundin ist im örtlichen Musikverein (Blasmusik) die musikalische Leiterin. Die macht das gut, weil sie es versteht, gerade die jungen mit Abwechslung und Spaß zu locken. Mit Polka und Märschen kann man keine jungen Leute hinterm Ofen hervorholen, mit z. B. Filmmusik aus aktuellen Blockbustern schon.

Grundlagen braucht man schon, die sollte man aber immer versuchen in Songs einzubauen. Mit stumpfsinnigen Rudimentgeklopfe vertreibt man eher Schüler. Verteilt man das aufs Set oder baut das als Fill in einen Song ein, sieht das schon anders aus.
 
Das ist leider die Herangehensweise der wir damals auch gegenüber standen, als sich meine Eltern an der Musikschule wegen Schlagzeugunterricht erkundigten. Sie haben dann weitergesucht und kamen auf den Schlagzeuger des Orchesters des Akkordeonvereins im Ort, bei ihm war ich dann 6 Monate an der Snare und dann durfte ich immer mehr ans Set, die Vorangehensweise war für mich sehr gut. Vielleicht fragst du einfach mal in Orchestern oder suchst mal in irgendwelchen Musikerbörsen nach Schlagzeugern in deiner Nähe? Der Nachteil bei letzterem ist, dass sich die Qualität schlecht abschätzen lässt.
 
... um Gottes Willen, nein so geht das meiner Meinung nach gar nicht. Ich habe mit 6 oder 7 auf Eimern und Töpfen gespielt :), mit dem Traum irgendwann mal ein eigenes Schlagzeug zu haben. Schlagzeug ist ein Instrument, bei dem man irgendeinen guten Übungsraum haben muss (eigenes Haus - kam erst später, Keller, etc.). Mit 18 habe ich dann richtig anfangen können und mir ein Schlagzeug gekauft. Da ich schon etwas Erfahrung gehabt habe, konnte ich auch gleich einfache Beats spielen. Ich hatte dann mehrere Lehrer. Keiner hat diese Meinung vertreten. Ganz im Gegenteil, um eine bessere Koordination und Körpergefühl zu entwickeln ist es elementar wichtig, die Grundausstattung einer Schießbude auch zu nutzen. Mal ganz davon abgesehen, dass das auch mehr Spaß macht und einem Vertrauen in sein Schlagzeugspiel bringt. Einen guten Lehrer zu haben ist sehr sinnvoll. Sicher kann man auch sehr viel autodidaktisch lernen aber es ist sinnvoll grundlegende Dinge sich beibringen zu lassen (Stockhaltungen, Strokes, Umgang und Technik mit der Fußmaschine und so weiter...). Ein guter Schlagzeuglehrer zeichnet sich darin aus, dass er zunächst das Schlagzeug erklärt, den Focus auf die Grundlagen legt, die einzelnen Übungsphasen langsam (Tempo) beginnt (Schnelligkeit kommt von selbst), den/die Schüler/in dort abholt, wo er/sie gerade steht, ein Wunschlied einstudiert und daran arbeitet, das Tempo des Unterrichts an der Fähigkeit des Schülers anpassen kann etc..
JoJo Maier hat mal gesagt, Schlagzeugspielen ist wie Architektur, erst baust Du Dir ein Fundament (Grundlagen), danach baust Du auf dieses Fundament einen Turm (Spieltechnik), nach einiger Zeit wirst Du herausfinden, dass das Fundament nicht mehr ausreicht um einen größeren Turm darauf zu setzen. Dann reißt Du alles ab und beginnst wieder ein Fundament zu bauern, diesmal größer als das vorherige um einen noch größeren Turm darauf zu setzen. Dann nach einiger Zeit ..... . Bedenke immer, Schlagzeuger denken nicht in Wochen oder Monaten sondern in Jahren und es ist eines der meist unterschätzten Instrumente überhaupt. Ich bin nun 53, habe in einigen Bands gespielt und dann Kinder bekommen. Nach zwanzig Jahren Auszeit habe ich überlegt, ob ich mein Schlagzeug nun verkaufen oder einer Musikschule spenden soll oder wieder anfange zu spielen. Ich habe mich fürs weitermachen entschlossen und es nicht bereut. Auch nehme ich wieder Unterricht und es tut mir gut. Die Entscheidung seine Kinder ein Instrument spielen zu lassen ist vielleicht eines der wertvollsten Dinge, die Du Deinem Sohn mitgeben kannst. Das sollte nicht schon im Keim erstickt werden. Es gibt viel zu lernen und die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Das macht den besonderen Reiz aus. Ich empfehle, dass ihr euch einen anderen Lehrer sucht auch wenn er weiter weg wohnt. Lieber einmal im Monat eine gute Stunde haben und den Rest zuhause eintrommeln als viermal im Monat einen schlechten Lehrer zu haben. Mit Geduld und Liebe zum Instrument und Deiner Begleitung wird er viel Spaß daran haben. Also dann groovt mal los :great: Servus Thorsten
 
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Hallo Divesu,

man kann übrigens auch an weniger Trommeln spielen, z. B. wird im Garagenrock oft auf einem minimalistischen Schlagzeug gespielt. Das geringste sind zwei Trommeln mit meist einem Becken (Je nachdem, auf welcher Stelle man z. B. die Snare usw. anschlägt, hört es sich anders an), aber das setzt, wie ich meine, sehr gute Koordination voraus - die muß Dein Sohn erstmal noch lernen. Eine Trommel ist dafür definitiv zu wenig! (Wegen o. g. Beispiel möchte ich vorweg sagen, daß man Schüler auch nicht in eine einzige Musikrichtung lenken sollte!).

Ich vermute jedoch, daß Dein Sohn vielleicht leider (!) einen desillusionierten Musiklehrer hat. Soviel ich weiß, haben scheinbar meist junge Schüler ein Problem mit u. a. Pünktlichkeit und haben nicht regelmäßig die Hausaufgaben gemacht / nicht geübt. Scheint wohl bei Musiklehrern wirklich Alltag zu sein, aber sodaß manch ein Musiklehrer in Laufe seiner Berufszeit eine solche Einstellung entwickelt kann, alle Schüler von vornherein in dieser negativen Weise gleichzusetzen. Unter solch einer Lehrkraft darf jedoch unter keinen Umständen ein Schüler leiden. Unbedingt weiterhin nach einer anderen Unterrichtsmöglichkeit Ausschau halten!

Ich wünsche alles Gute.
 
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