Pa-Gehäuse aus Plastik gießen lassen, wo?

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thetec
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Hi Leute,

ich spiele in letzter Zeit oft als Alleinunterhalter und wollte mir in nächster Zeit ein Stäbchensystem einer bekannten Marke zulegen. Jetzt kam mir allerdings die Idee selbst eine kleine PA zu bauen, es auf jeden Fall mal auszuprobieren.

Ich habe vor, mit einer CAD-Software das Gehäuse zu Planen. Die CAD-Software die ich benutzen würde heißt "Solidworks". Jetzt ist allerdings meine Frage, wo ich mein Gehäuse anfertigen lassen kann und ob ich denen dann einfach meinen CAD-Plan schicken kann und die gießen das Gehäuse dann einfach? Ich habe ein wenig gegoogelt finde aber nichts konkretes.

Kann mir da irgendjemand weiterhelfen?

Danke im Vorraus
 
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Das klingt sehr ambitoniert - ich vermute aber fast, es wird günstiger sein, Dir ein solches System fertig zuzulegen...

Aber DIY finde ich immer spannend und cool (wenn´s klappt :) )

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg damit!

Greetz,

Blake
 
Boxen im üblichen Selbstbau aus Holz ist nix aussergewöhnliches. Mit Geschick und Sachverstand lassen sich damit 1.Geld sparen, 2.ein gutes Ergebnis erzielen und 3.individuelle Ideen verwirklichen.
Deine Idee halte ich für mehr als gewagt und würde es nur dann machen wenn ich einen Haufen Zeit und irre Lust am Basteln hätte.
Kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Industriebetrieb einfach so mal ein Kunststoffgehäuse für eine einmalige Sache gießt (wer macht denn sowas....? Modellbaubetriebe eventuell - aber da kannst du dir gleich ein großes Bose-System kaufen.....)
Da werden ein paar Selbstbau-Kollegen sicherlich noch ein wenig mehr dazu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Afaik werden massive, starre Teile aus Kunststoff im Spritzgussverfahren in Form gebracht. Techniken wie Tiefziehen sind da eher ungeeignet. Die Werkzeuge dafür zu bauen (aka Formen) kostet eine ordentliche Summe Geld.
Es dürfte daher vermutlich preiswerter sein sich Einzelteile mit einem 3D-Drucker herstellen zu lassen. Da ist dann allerdings schon wieder die Größe problematisch.
 
Die im Markt befindlichen Kunststoffboxen dürften (weitgehend) Gehäuse haben, die im Spritzgussverfahren hergestellt werden.

Die dafür individuell anzufertigenden Werkzeuge (Formen) sind sehr teuer und amortisieren sich nur über entsprechend hohe Stückzahlen. Deswegen wird das Verfahren meist bei entsprechend großen Serien eingesetzt.

Alternativ könnte man Werkzeugmaterialien einsetzen, die schneller und damit kostengünstiger zu bearbeiten sind (z.B. Alu). Das ist aber immer noch viel zu teuer.

Alternativ könnte man noch mit Verfahren des Muster-/Prototypenbaus arbeiten, z.B. Silikonform (geringere Genauigkeit, weniger schöne Oberflächen), oder 3D-Druck (geringere Stabilität).
Hier könnte ggf. ein Betrieb, der sich auf Muster und Kleinstserien spezialisiert hat weiterhelfen.

Zu klären wäre auch noch, wie gut in der CAx-Software ein schwingungstechnisch optimiertes Gehäuse konstruiert und simuliert werden kann. Ohne diese Optimierung wirst du an dem Gehäuse keine Freude haben.

Alles in allem würde ich empfehlen, die Verwendung von Holz als Gehäusematerial mir in die Überlegungen einzubeziehen.

Trotzdem viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt und bitte hier weiter berichten.
 
So pauschal würde ich das nicht sagen. Alle andern Verfahren aus meinem Post weiter oben sind noch wesentlich teurer.

Den 3D-Druck halte ich aus Stabitätsgründen für ungeeignet.

Aber aus den Gründen habe ich ja auch ein Holzgehäuse nochmal in die Diskussion geworfen.
 
mein ich ja: ist irrelevant
 
Hey, danke für die Replays.

Das hört sich ja nicht gerade gut an. Das Material muss aus Plastik sein, weil ich, wenn ich es realisiere, ein schönes, geschwungenes Design haben und dabei ein Maximalgewicht von 15 Kilogramm nicht überschreiten möchte.

Wenn das mit der Spritzgusstechnik allerdings 10.000,- Euro aufwärts kostet kann ich es mir nicht leisten, aber planen kann ichs mal auf jeden Fall.

Aber die PA-Hersteller müssten doch auch Prototypen anfertigen bevor Sie mit einer PA in Serie gehen um etwaige Mängel festzustellen?

@mHs
Was meinst du genau mit schwingungstechnisch optimiertes Gehäuse simulieren? Gibt es eine CAD-Software die das kann? Ich habe bis jetzt noch nie mit einer CAD-Software gearbeitet. Perfekte Voraussetzungen also... Kann ich z.B. ein weißes Rauschen auf einen Speaker legen und das Abstrahlverhalten sowie Resonanzfrequenzen simulieren lassen?

Ich hab gelesen das "Solidworks 3D" die beste CAD-Software am Markt sein soll.
 
Aber die PA-Hersteller müssten doch auch Prototypen anfertigen bevor Sie mit einer PA in Serie gehen um etwaige Mängel festzustellen?

Das machen die auch und das wird die auch ne Stange Geld kosten.

Perfekte Voraussetzungen also... Kann ich z.B. ein weißes Rauschen auf einen Speaker legen und das Abstrahlverhalten sowie Resonanzfrequenzen simulieren lassen?

Es gibt für sowas spezielle Software/Plugins wie z.B. von Comsol das Acoustics Modul. Solidworks ist von Hause aus eher schwerpunktmäßig in der mechanischen Konstruktion und Simulation angesiedelt.

Edit: Gerade noch was schönes bei Tidal gefunden:

"...Lautsprecher bauen ist eigentlich eine einfache Sache: man baut Tieftöner und Hochtöner in eine stabile Kiste, schützt den Hochtöner vor tiefen Schwingungen und filtert die höheren Frequenzen aus den Tieftönern - fertig. Es wird immer irgendetwas dabei herauskommen, und je nach dem was, kann man das Ergebnis mögen oder nicht mögen. Oder darüber endlos diskutieren, das Ganze als Philosophie vermarkten und letztlich in Serie bauen. "
 
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Wunderbares Zitat :D
 
da das jetzt schon 2 Mal erwähnt wird: aus Kostengründen irrelevant
Da ein Spritzgusswerkzeug in der Größe mehrere (zehn)tausend Euro kostet, halte ich diese Aussage für gewagt.
mein ich ja: ist irrelevant

Irgendwie reden wir an einander vorbei: Das erste irrelevant-Zitat von @Harry bezieht sich auf 3D-Drucker, @Acrid Audio widerspricht und und begründet das damit, dass 3D-Druck immer noch deutlich günstiger als ein konventionelles Spritzwerkzeug ist (was ich für richtig halte) und Harry bestätigt den Widerspruch :gruebel:

Also nochmal: Werkzeuge für den konventionelle Spritzguss sind sehr teuer. 3D-Druck, für den man keine Werkzeuge braucht, "nur" den Drucker, bzw. einen Druckservice, sind wesentlich billiger, fällt für diese Anwendung aus meiner Sicht aber aus, weil dabei die notwendige Stabilität (und Oberflächenbeschaffenheit) fehlt.

Das Material muss aus Plastik sein, weil ich, wenn ich es realisiere, ein schönes, geschwungenes Design haben und dabei ein Maximalgewicht von 15 Kilogramm nicht überschreiten möchte.

Wie transportabel und Road-tauglich muss das ganze denn werden? Wenn die Optik wichtiger als die Road-Tauglichkeit ist und du beim Transport entsprechende Vorsicht walten lassen kannst, bzw. die Boxen ausschließlich in gut gepolsterten Cases transportierst, dann könntest du die Gehäuse ggf. auch über eine Form laminieren (z.B. GFK), anschließend viel schleifen, spachteln und lackieren. Das ist aber eine Wahnsinnsarbeit und ich würde mir das nicht antuen. Außerdem hat dass dann mit einer typischen PA-Box nicht mehr viel zu tun.

Aber die PA-Hersteller müssten doch auch Prototypen anfertigen bevor Sie mit einer PA in Serie gehen um etwaige Mängel festzustellen?
Werden sie auch, aber sie haben auch die Möglichkeit der Refinanzierung dieser teuren Prototypen über den Verkauf der Serienbox.

Was meinst du genau mit schwingungstechnisch optimiertes Gehäuse simulieren?

Bin mir nicht sicher, ob die Linksammlung von Acrid Audio deine Frage schon beantwortet hat.
Jedes Boxengehäuse wird durch die Schwingung der verbauten Speaker ebenfalls zum Schwingen angeregt. Am meisten anfällig sind die größeren Flächen und das natürlich abhängig von der Steifigkeit des Materials. Dies kann man unterbinden, indem man die Materialstärke erhöht, Material auswählt, dass möglichst steif ist, oder versucht, größere Flächen durch Verrippungen zu versteifen.
Dieses Versteifen geht bei Holzboxen, indem man innen Leisten aufklebt. Bei einer Kunststoffbox müsstest du entsprechend innen Rippen vorsehen, die du auflaminieren müsstest, bzw. in einer Spritzgussform vorsehen müsstest.

Bei einer Spritzgussform müsstest du dann zusätzlich noch dein Design auf Entformbarkeit und sinnige Fließwege des Materials im Werkzeug optimieren.
Möglich ist das sicherlich, aber wenn du das noch nie gemacht hast, dann würde ich das Thema Spritzguss gedanklich wieder streichen. Das wird zu komplex, teuer und dürfte anfangs von diversen Misserfolgen begleitet werden.

Gibt es eine CAD-Software die das kann?
Sicherlich, aus eigener Erfahrung kann ich aber nichts empfehlen.
 
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@mHs : sorry wenn es etwas missverständlich war.
Aber sowohl die Gießerei als auch ein 3D-Druck sind irrelevant und praxisfremd - um es mal gelinde auszudrücken.
@thetec : ich weiß nicht aus welcher Branche du stammst oder was du sonst so beruflich machst. Aber das scheint mir alles etwas völlig daneben zu sein.
 
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Naja, wir versuchen hier ja zu helfen, oder zumindest Denkansätze zu liefern. Deshalb meine Auflistung der Verfahren mit jeweils ein paar Anmerkungen.
Und im Vergleich zu den verschiedenen Spritzgießverfahren ist der 3D-Druck wesentlich günstiger, fällt aus meiner Sicht aber aus anderen Gründen aus, s.o.
 
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Eine weitere Technik zur Herstellung wäre das Fräsen der Teile aus dem vollen Block mittels einer CNC-Fräse.
Die Frage ist natürlich welcher Kunststoff der richtige ist ... da gibt es nämlich bekanntlich mehr als einen und jeder hat so seine Vor- und Nachteile ... in sämtlichen Bereichen die man sich so vorstellen kann.

Und dann wären da noch diverse Kunstharze, die auch nichts anderes als Kunststoffe, mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen, sind ... die könnte man sogar selber gießen.
 
Es gibt noch diverse formgebende Verfahren für Kunststoffbauteile. Die mir sonst noch bekannten halte ich hier aber nicht für anwendbar.

Ich habe auch schon mal Hörner mit unter Druck ausgehärtetem PU-Schaum hergestellt. Das stellt aber extrem hohe Anforderungen an die Form und dürfte deshalb hier nicht anwendbar sein.

Brachte aber eine gute Oberfläche und eine für mich erstaunliche Festigkeit ;)
 
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@Harry
Ich bin ausgebildeter Konditor. Hauptberuflich pflanze ich aber Apfelbäume an und produziere Apfelsaft.

Ich habe jetzt mal einer Firma die Spritzgussteile fertigt eine Anfrage geschickt. Ich bin gespannt wie hoch der Kostenvoranschlag ausfällt.
 
Da bin ich auch gespannt. Halte uns bitre auf dem laufenden.
 
Da es sich hier um ein Stäbchensystem handelt stellt das auch nicht die Anforderunegn an ein Gehäuse wie eine 15/12-1" Box.
Auch in Holz lassen sich geschwungene Formen bauen da die Materialdicken ja nicht wie üblich 12/15mm betragen müssen.
 

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