Songtext - was meint Ihr denn so dazu...?

Frank_aus_D
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Habe den folgenden Text verfasst - Musikrichtung wäre so Singer/Songwriter (?) oder auch bisschen poppig... (Musik gibt's im Entwurf, am konkreten Arrangement bastel ich noch)

Was meint Ihr? Kommt das was von rüber?



Aussichten

Mitten in der Arbeit
Mitten im Betrieb
Im Lärm der langen Tage
Sind die Aussichten himmlisch.

Tief in der Verzweiflung
Tief in heißer Wut
Tief in der Verstrickung
Sind die Aussichten himmlisch.


Ohne Mauer, ohne Maske, keine Rüstung, kein Visier:
Endlich bin ich angekommen, endlich bin ich ganz bei mir.
Kann in den Himmel schauen, in das Herz des Lichts.
Grenzenlos vertrauen. Ich fürchte mich... ich fürchte mich vor nichts.​


Vor der großen Entscheidung
Vor dem stummen Blick
Vor der dunklen Bedrohung
Sind die Aussichten himmlisch.

Nach dem Fall der Würfel
Nach dem Traum vom Glück
Nach dem letzten Vorhang
Sind die Aussichten himmlisch.


Ganz egal wie viele Meilen – jeder Schritt ein Schritt durch’s Ziel.
Ein Lebensbild aus lauter Teilen, über die ich früher fiel.
Hab‘ den Wind im Nacken, lebe jetzt und hier.
Und ich bin mir sicher – jeder Weg und jeder Umweg führt zu mir.

...

Ohne Mauer, ohne Maske, keine Rüstung, kein Visier:
Endlich bin ich angekommen, endlich bin ich ganz bei mir.
Kann in den Himmel schauen, in das Herz des Lichts.
Grenzenlos vertrauen. Ich fürchte mich... ich fürchte mich vor nichts.​


Denn die Aussichten sind himmlisch.
 
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Hi Frank aus D,
Dein Text hat mir auf Anhieb gefallen, er liest sich flüssig, hat einen guten flow und eine musikalische Umsetzung - mir fällt dazu grob Pop, Schlager, Rock ein - dürfte eine lohnende und nicht allzu schwere Aufgabe sein.

Das Thema ist klar, der Kniff beruht in der gezielten Enttäuschung der Erwartungshaltung, die dann zwar nicht mehr überraschend kommt, aber dadurch auch paradoxerweise bestätigend wirkt: Ach ja - es ist genau so anders wie zuvor. Man könnte hier variieren in der vierten Zeile, muss es aber nicht.

Für mich ist es eine Frage der musikalischen und gesanglichen Umsetzung hier das rechte Gleichgewicht zu finden zwischen Schwere und Leichtigkeit, Überraschung und Fluß ...

Viel Erfolg dabei!

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Hi Frank,

Schöne StrophenIdee: Mitten im Schlamassel himmlische Aussichten. Nicht schlecht, Herr Specht. Funktioniert bereits in diesem Stadium recht ordentlich bei mir.

------

Wenn du dennoch Anregungen suchst: Mir beispielsweise würde auf der Bühne ein lyrisches Du fehlen. Mal hier und mal da. Denn vermutlich hat sich das LI von jemanden, von fremden Glaubenssätzen emanzipiert. Dieses "Du" würde ich als kleinen emotionalen Farbpunkt unbedingt irgendwo einbauen. Vorstellbar wäre für mich, auch wenn diese Version weitere, oder andere Mehrdeutigkeiten anbietet:


Aussichten

Mitten in der Arbeit
Mitten im Betrieb
Im Lärm der langen Tage
Sind die Aussichten himmlisch.

Tief in der Verzweiflung
Tief in heißer Wut
Tief in der Verstrickung
Sind die Aussichten himmlisch.


Ohne Mauer, ohne Maske, keine Rüstung, kein Visier:
Endlich bin ich angekommen, endlich bin ich ganz bei mir.
Alles steht auf einmal in einem anderm Licht.
Ich seh dich gehn. Und ich fürchte... ich fürchte nichts

Vor der großen Entscheidung
Vor dem stummen Blick
Vor der dunklen Bedrohung
Sind die Aussichten himmlisch.

Nach dem Fall der Würfel
Nach dem Traum vom Glück
Nach dem letzten Vorhang
Sind die Aussichten himmlisch.


Ganz egal wie viele Meilen – jeder Schritt ein Schritt durch’s Ziel.
Nirgendwo die Schatten, über den ich früher fiel.
Hab‘ den Wind im Nacken, lebe jetzt und hier.
Ich seh dich gehnund jeder Weg, jeder Weg führt zu mir.

...
Ohne Mauer, ohne Maske, keine Rüstung, kein Visier:
Endlich bin ich angekommen, endlich bin ich ganz bei mir.
Alles steht auf einmal in einem anderm Licht.
Ich seh dich gehn. Und ich fürchte... ich fürchte nichts


Denn die Aussichten sind himmlisch.

(Und generell und profilaktisch: ist dieser Text noch recht allgemein formuliert. Ich studiere gerade die Wirkung des Gangsterraps und ahne, dass diese Texte sehr stark von ihrer unmittelbaren Anschaulichkeit der Bilder profitieren. Bilder, die ich oft nicht mag, aber trotzdem, man kann von ihrer Unmittelbarkeit lernen.)
 
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Moin Frank!

Schöner Text, hat mich sofort gepackt. :great: Da freu' ich mich auf die Vertonung und würde mich ansonsten dem Jongleur anschließen. ;)

Beste Grüße,
6f
 
Vielen Dank für die freundlichen Rückmeldungen!

Danke auch für das Textbeispiel. Allerdings kommt mir hier der Wechsel (Ich/Du) "gefühlt" wie ein kleiner Bruch vor. Ich erzähl' von mir - und wende mich zwischendurch ans "Du"...

Zum Lernen für mich: Hat jemand ein Beispiel für einen richtig gelungenen Text mit einem solchen Wechsel der Perspektive?

Gruß, Frank

EDIT: Hab' selbst schon was gefunden, das mich weiterbringt... :) Ich bleib' dran.
 
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Hallo Frank,

mich wiederum verwundert deine Verwunderung. ;-) Aus meiner Sicht wendet sich die Mehrheit der Songs an ein "Du" oder "Ihr"

Popmusik kommuniziert ja (imGegensatz zur Literatur) live mit seinem Publikum. Das ist für mich EIN sehr wichtiger Punkt. Es hilft dem Sänger kollessal, sich gelegentlich mit einem "Du" an das Publikum zu wenden.

Bei mich wird ein Text zu dem meistens automatisch persönlicher (!), wenn ich einen Ansprechpartner in den Text integriere. Das Gegenteil von "persönlich" ist für mich "abstrakt".... und abstrakte Texte mag ich nicht. Aber diese Gefahr sehe ich in deinem Text weniger.

Außerdem (das ist speziell meine Meinung) öffnet die Wahrnehmung des "lyrischen Dus" dem Texter mehr Gestaltungsmöglichkeiten, Textebenen, Perspektiven.

Und schließlich leben wir in einer Zeit, wo "Narzismus" eher zum Schimpfwort wird. Die Einbeziehung des LDs hat für mich auch etwas Sympathisches.

Ok, dann wünsche ich viel Spass beim Nachdenken und Recherchieren.

P.S. Aber nochmal: Dein Songtext funktioniert natürlich auch in der ursprünglich hier geposteten Variante. :)
 
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