Technik Rechte Hand bei Arpeggios

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Schönen Abend,

mich würde das Thema Arpeggios/Akkorde zerlegen interessieren.

Und zwar genauer: Gibt es da bestimmte Techniken für die rechte Hand?
Zieht man da den Wechselschlag Zeigefinge-Daumen einfach durch und wandert die Saiten rauf und runter?
So hatte ich das bisher mit ganz passablem Ergebnis gemacht. Allerdings sind Arpeggios in jedem Song für mich Lernsache. Die gehen nicht "mal eben so" von der Hand, sondern erfordern Konzentration und einüben. Ist das typisch?

Jetzt ist es so, dass mir in einer Videolektion empfohlen wurde Arpeggios so zu spielen, wie ich eine Konzertgitarre spielen würde. Finger anlegen (Daumen ans E, Zeigefinger ans A, Mittelfinger ans D und Ringfinger ans e) und jede Saiten mit dem zugewiesenen Finger bearbeiten.
Dazu einige Gedanken:
1. Das ist mitten im Lied eine Umstellung und besonders schwierig, wenn das Arpeggio von schnelleren Läufen unterbrochen wird.
2. Das ist relativ unproblematisch, wenn jede Seite nur ein Mal angeschlagen wird und man durchwandert, wenn aber einige Saiten unterschiedlich oft angeschlagen werden muss der doppelte Anschlag jedes Mal mit dem gleichen Finger gespielt werden. Das geht zwar motorisch ist aber "ungrovey"...holt mich aus dem Rhytmus raus.

Beispiellied:
Ozzy Osbourne - Mr. Crowley während des Gitarrensolos

|-----------55--------|-----------------------|-----33---33-------|
|---------55--55-----|-----------------------|--------3---33------|
|-3-3333-------3-3--|-----------------------|-1-11----------1-1-|
|----------------------|-1-11-1--11-1-1111-|--------------------|

Diese Passage ist mit dieser Techik unglaublich ungeil zu spielen.
Es gibt Lieder, wo das ein richtiges Problem wird, diese Technik durchzuhalten, aber da habe ich gerade keins präsent. Wie ihr sehen könnt, ist mir das Problem schon hier gekommen.

Hier ist es einfacher, weil jeder Ton nur einmal angespielt wird:
Iron Maiden - Alexander the Great im Intro

|-------9---9-9-9-9--|-------9---9-9-9-9---|
|----9-----9-9-9-9-9-|----9-----9-9-9-9-9-|
|-7--------------------|-7--------------------|
|----------------------|-----------------------| 2x, dann das Ganze zwei Halbtöne Tiefer

So, nun also mehrere Fragen:

Empfiehlt sich für Arpeggios eine bestimmte Spielweise (z.B. die oben genannte Technik), oder einfach den Wechselschlag durchziehen?
Wie macht ihr das? (Hier waren die Arpeggios ja noch extrem einfach weils ja nur Powerchordformen sind.)

Die andere Sache (um das Ganze noch komplizierter zu machen) ist Folgende:
Ich habe Bass von Anfang an mit den Fingern gespielt (weil ich das von der Konzertgitarre ganz vertraut fand), bin aber seit kurzem eher auf Plektrum-Trip, weil ich den Klang mag und damit mehr Rhytmusgefühl empfinde. Zudem macht es mir mehr Spaß. (Doofer Grund. ... Wobei... ;-))

Was mir beim Plektrumspiel aber noch mächtig zusetzt, ist das Spiel über mehrere Saiten. (Mit Fingern ist das übrigens kaum ein Problem.) Solange ich innerhalb eines Taktes nur zwischen zwei Saiten alternieren muss, ist das kein Problem. Wenn innerhalb eines Taktes drei Saiten gefragt sind, werde ich fahrig und schludrig. Das ist selbst bei einfachsten Arpeggios (die mit Fingern gut funktionieren) wie z.B. bei Alexander the Great ein Problem, weil ich immer die Nachbarsaiten mit anschlage und das Ganze unsauber klingt.
Außer den Tipp langsam zu üben (Mache ich!), gibt es gute Übungen, um speziell die Fähigkeit, sich mit Plektrum über mehrere Saiten zu "orientieren", zu trainieren?

Würde mich echt freuen, wenn ihr mir zu diesem Schwall an Fragen (oder zwei Fragekomplexe) Hilfe geben könntet.

Besten Dank euch schonmal.
 
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Schönen Abend,

mich würde das Thema Arpeggios/Akkorde zerlegen interessieren.

Und zwar genauer: Gibt es da bestimmte Techniken für die rechte Hand?
Zieht man da den Wechselschlag Zeigefinge-Daumen einfach durch und wandert die Saiten rauf und runter?
So hatte ich das bisher mit ganz passablem Ergebnis gemacht. Allerdings sind Arpeggios in jedem Song für mich Lernsache. Die gehen nicht "mal eben so" von der Hand, sondern erfordern Konzentration und einüben. Ist das typisch?

Jetzt ist es so, dass mir in einer Videolektion empfohlen wurde Arpeggios so zu spielen, wie ich eine Konzertgitarre spielen würde. Finger anlegen (Daumen ans E, Zeigefinger ans A, Mittelfinger ans D und Ringfinger ans e) und jede Saiten mit dem zugewiesenen Finger bearbeiten.
Dazu einige Gedanken:
1. Das ist mitten im Lied eine Umstellung und besonders schwierig, wenn das Arpeggio von schnelleren Läufen unterbrochen wird.
2. Das ist relativ unproblematisch, wenn jede Seite nur ein Mal angeschlagen wird und man durchwandert, wenn aber einige Saiten unterschiedlich oft angeschlagen werden muss der doppelte Anschlag jedes Mal mit dem gleichen Finger gespielt werden. Das geht zwar motorisch ist aber "ungrovey"...holt mich aus dem Rhytmus raus.

Beispiellied:
Ozzy Osbourne - Mr. Crowley während des Gitarrensolos

|-----------55--------|-----------------------|-----33---33-------|
|---------55--55-----|-----------------------|--------3---33------|
|-3-3333-------3-3--|-----------------------|-1-11----------1-1-|
|----------------------|-1-11-1--11-1-1111-|--------------------|

Diese Passage ist mit dieser Techik unglaublich ungeil zu spielen.
Es gibt Lieder, wo das ein richtiges Problem wird, diese Technik durchzuhalten, aber da habe ich gerade keins präsent. Wie ihr sehen könnt, ist mir das Problem schon hier gekommen.

Hier ist es einfacher, weil jeder Ton nur einmal angespielt wird:
Iron Maiden - Alexander the Great im Intro

|-------9---9-9-9-9--|-------9---9-9-9-9---|
|----9-----9-9-9-9-9-|----9-----9-9-9-9-9-|
|-7--------------------|-7--------------------|
|----------------------|-----------------------| 2x, dann das Ganze zwei Halbtöne Tiefer

So, nun also mehrere Fragen:

Empfiehlt sich für Arpeggios eine bestimmte Spielweise (z.B. die oben genannte Technik), oder einfach den Wechselschlag durchziehen?
Wie macht ihr das? (Hier waren die Arpeggios ja noch extrem einfach weils ja nur Powerchordformen sind.)

Moin!
Ganz kurz: Ich würde beim Fingerspiel ganz normal beim Wechselschlag bleiben, denn je nach Song kann man einfach schon den halben Takt verpasst haben, bevor ich meine Finger vom Wechselschlag in den "Konzertgitarrenschlag" umgelegt habe. Dabei ein kleiner Tipp:
Der Finger, der eine Saite anschlägt landet ja quasi automatisch auf der nächst tieferen Saite. Wenn du nun also einen Wechsel von einer höheren auf eine tiefere Saite hast, dann spiele beide Saiten mit dem gleichen Finger (dann wieder munter weiter wechseln, bis die geiche Situation das nächste Mal eintritt).


Die andere Sache (um das Ganze noch komplizierter zu machen) ist Folgende:
Ich habe Bass von Anfang an mit den Fingern gespielt (weil ich das von der Konzertgitarre ganz vertraut fand), bin aber seit kurzem eher auf Plektrum-Trip, weil ich den Klang mag und damit mehr Rhytmusgefühl empfinde. Zudem macht es mir mehr Spaß. (Doofer Grund. ... Wobei... ;-))

Weil es dir Spaß macht??? Das ist der beste Grund überhaupt! Und meiner Meinung nach der einzig wahre! ;)

Was mir beim Plektrumspiel aber noch mächtig zusetzt, ist das Spiel über mehrere Saiten. (Mit Fingern ist das übrigens kaum ein Problem.) Solange ich innerhalb eines Taktes nur zwischen zwei Saiten alternieren muss, ist das kein Problem. Wenn innerhalb eines Taktes drei Saiten gefragt sind, werde ich fahrig und schludrig. Das ist selbst bei einfachsten Arpeggios (die mit Fingern gut funktionieren) wie z.B. bei Alexander the Great ein Problem, weil ich immer die Nachbarsaiten mit anschlage und das Ganze unsauber klingt.
Außer den Tipp langsam zu üben (Mache ich!), gibt es gute Übungen, um speziell die Fähigkeit, sich mit Plektrum über mehrere Saiten zu "orientieren", zu trainieren?

Würde mich echt freuen, wenn ihr mir zu diesem Schwall an Fragen (oder zwei Fragekomplexe) Hilfe geben könntet.

Besten Dank euch schonmal.

Auch beim Plektrum hast du ja den "Wechselschlag", sowie unterteilt die "Upstrokes" und die "Downstrokes". Auch hier sollte man meiner Meinung nach versuchen, das Plektrum, wie beim Wechselschlag der Finger durchzuziehen beim Saitenwechsel. Hier funktioniert das sogar in beide Richtungen: Saite höher und Saite tiefer.
 
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Was die Wahl der Technik angeht, würde ich immer diejenige nehmen, mit der sich die betreffende Passage am besten spielen lässt. Es gibt da kein Dogma, im Gegenteil: Der Wechsel der Spielarten ist eine Bereicherung, ebenso wie der Wechsel der Anschlagsposition.

Selbstredend muss man alle Techniken entsprechend gut beherrschen.

Die von dir angegebene Passage ist nicht das, was ich mir als erstes unter Arpeggiospiel vorstellen würde. Im wesentlichen sind es ja mehrfach hintereinander gespielte Teiltöne eines Akkordes, dabei aber nur Grundton - Quinte - Oktave, wodurch also kein "harmonisch wirksamer" Akkord aufegbrochen gespielt wird.
Es ist also eher eine rhythmische Form als ein typisches Arpeggio (z.b. Grundton - Terz - Quinte - Oktave oder Grundton - Terz - Quinte - Septime - None)

=> innerhalb des Grooves also ganz klar ein Fall für die Standard Technik. Es erfordert nur entsprechende String skipping Fähigkeiten, und da haben erstaunlich viele fortgeschrittene Bassisten noch ihre Probleme, vor allem upwards
 
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Hallo Golem,

ich spiele oft 50ziger Jahre Elvis Presley Songs, da spielt der Bass Arpeggien (Grundton, Terz, Quinte, kl. Sexte oder Oktave - und dann wieder zurück). Linke Hand im Wechselschalg, rechts haben alle Noten ihren "festen" Fingerplatz (gut für die Orientierung). Deine Beispiele sind daher eher kein klassisches Arpeggienspiel (so auch II-V-I), sondern eher als Spielen einzellner Akkordtöne bzw. Töne aus Arpeggien.

Wegen der Rhythmik würde ich mit Wechselschlag spielen.

Zum Spielen mit Plek gibt es hier gute Übungen:

http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/bass-videoworkshop-plektrumspiel.html

Grüße
 
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[...] Die von dir angegebene Passage ist nicht das, was ich mir als erstes unter Arpeggiospiel vorstellen würde. Im wesentlichen sind es ja mehrfach hintereinander gespielte Teiltöne eines Akkordes, dabei aber nur Grundton - Quinte - Oktave, wodurch also kein "harmonisch wirksamer" Akkord aufegbrochen gespielt wird.
Es ist also eher eine rhythmische Form als ein typisches Arpeggio (z.b. Grundton - Terz - Quinte - Oktave oder Grundton - Terz - Quinte - Septime - None)

=> innerhalb des Grooves also ganz klar ein Fall für die Standard Technik. Es erfordert nur entsprechende String skipping Fähigkeiten, und da haben erstaunlich viele fortgeschrittene Bassisten noch ihre Probleme, vor allem upwards

Hallo Golem,

ich spiele oft 50ziger Jahre Elvis Presley Songs, da spielt der Bass Arpeggien (Grundton, Terz, Quinte, kl. Sexte oder Oktave - und dann wieder zurück). Linke Hand im Wechselschalg, rechts haben alle Noten ihren "festen" Fingerplatz (gut für die Orientierung). Deine Beispiele sind daher eher kein klassisches Arpeggienspiel (so auch II-V-I), sondern eher als Spielen einzellner Akkordtöne bzw. Töne aus Arpeggien.

Wegen der Rhythmik würde ich mit Wechselschlag spielen.

Zum Spielen mit Plek gibt es hier gute Übungen:

http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/bass-videoworkshop-plektrumspiel.html

Grüße

Ja, das ist kein klassisches Arpeggio. In der oben genannten Videolektion war es was in der Form Grundton-Terz-Quinte-Oktave. Und da wurde die "Konzertgitarrenhaltung" empfohlen. Ich hatte den Begriff trotzdem benutzt, weil es ja die Form eines Powerchords war. Und sind Arpeggios nicht "aufgebrochene Akkorde"? Klar, in dem Fall ohne Terz. Nur aus Interesse also die Frage: Ist das nur kein "klassisches Arpeggio", oder ist der Begriff Arpeggio hier musiktheoretisch völlig falsch?

OK...auf jeden Fall hätte ich jetzt bei euch das Fazit gezogen, dass es eben keine generalle Aussage gibt im Sinne von "Arpeggios werden IMMER mit der Technik gespielt". Nicht wahr? Also je nach Lied/Rhytmus.

Zu meinen beiden Beispielen: Ihr würdet nicht prinzipiell sagen, dass das mit Plektrum per se schlechter als mit Fingern zu spielen ist, oder? Ist vermutlich Übungssache?

Danke für den Link. Ich kannte die Seite und war etwas genervt davon, weil nichts Neues da stand, sondern nur die Basics...und habe durch deinen Post jetzt festgestellt, dass es da eine zweite Seite mit ganz sinnvollen Übungen gibt. Vielen Dank. ;-)
Ansonsten probiere ich zur Zeit die Übungen aus dem Bass Practice Book von "Just Chords", die ich bisher mit Fingern gemacht habe, mit Plektrum zu spielen.

Edit: Ähm... II-V-I, hast du den Beitrag wirklich 251mal bearbeitet? Oder gibt es ein (Viren)Problem bei dir oder in der Forensoftware? Nur so, falls du Fremdzugriffe hast. Liebe Grüße...
 
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