Scheuklappen, oder wie ich 15 Jahre lang aufs falsche Pferd gesetzt habe...

  • Ersteller DerPatch
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Ja genau, dieses schöne Stück :great:
 
Es ist gut, beim Thema zu bleiben. Ich meine, dass es Scheuklappen erfordert, wenn man auf nur 1 Gitarre schielt oder meint, nur 1 Gitarre sei die richtige. Ich bin mittlerweile (mit 60 Jahren) so weit, dass ich verschiedene Gitarren nutze, weil sie einfach ganz unterschiedliche Klänge hervorbringen und abweichende Bespielbarkeiten erfordern. Sie haben eben Charakter. Das nutze ich aus, wenn ich recorde, denn es gibt nichts Einfältigeres, ja Dummes, immer den gleichen Klang zu verwenden. Ein Orchester nur mit Violinen wäre doch wohl auch ziemlich danaben. Für ein paar vereinzelte Stücke mag das gehen, aber schnell wird das seeehr langweilig, oder? Genauso verhält es sich bei Gitarren. Für die unterschiedlichen Genres kann man das damit vergleichen, als ob jede einen mehr oder weniger passenden eigenen Dialekt hervorbringt - und das sorgt für Vielfalt. Dass man 1 von vielen gerne spielt und dafür andere eher in der Ecke stehen lässt, ist in Ordnung, denn auch das Ausprobieren oder Komponieren mit dieser bestimmten Gitarre ist eine besondere Sprache, die eben diese Gitarre auszeichnet. Will man einen "Twäng" im Klang, braucht es eben eine Telecaster, will man "Jangling", erfordert es eine 330er/360er Rickenbacker, Country-Pop bedarf anderer Instrumente als Rock oder Metal, usf. Und was ist mit ruhigen Balladen? Wo ist der Platz für eine akustische Gitarre? Oder eine Semi-Hollow. Oder Jazzgitarre? Mit anderen Worten: Ich bin der Ansicht, dass man Gitarren funktional zu betrachten hat. Wer das nicht tut und sich der Vielfalt der Aromen somit verweigert, trägt eben die besagten "Scheuklappen". Der soll weiter nur Zucker zu sich nehmen. Aber das ist kein Geschmack, der trägt.
 
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Ein Orchester nur mit Violinen wäre doch wohl auch ziemlich danaben.
Etwas an den Haaren herbeigezogen. Wenn ein Klavierstück immer mit dem gleichen Klavier gespielt wird, wird es dadurch nicht langweiliger.
Um bei dem Vergleich zu bleiben: die Band wird auch nicht langweiliger, wenn der Drummer immer das gleiche Drumset benutzt.
Genauso verhält es sich bei Gitarren.
Da belegen die üblichen Verdächtigen,
dass es nicht so sein muß. Ich nenne nur mal ein paar:
Michael Schenker, Rory Gallagher, BB King, Albert Collins, Ritchie Blackmore,...
(natürlich hat man die auch schon fremdgehen gesehen, aber eher selten)
....wobei z.B. Gary Moore ein gutes Beispiel für verschlunge Wege der eigenen Tonfindung ist.

Ich brauchte in den 80´ern 90´ern immer einen Jammerhaken, heute stehen die Dinger im Keller rum.
Zum posen nehme ich ab und an mal so ein Teil mit, aber auf Dauer hören/spielen will das heute keiner mehr.
 
Da belegen die üblichen Verdächtigen,
dass es nicht so sein muß.
Jein. Ich will jetzt nichts lostreten, aber es gibt auch Leute die finden manche der von dir genannten üblichen Verdächtigen langweilig, im Sinne von eintönig, da sich für sie vieles einfach gleich anhört.
 
Das kann man irgendwie jedem vorwerfen.
Im Jazzbereich fallen mir da die Herren Sagmeister und Stern ein.
Klingt in meinen Ohren auch alles wie immer die selbe Pampe
(allerdings auf irre hohem Niveau, trotzdem laaangweilig)
 
aber es gibt auch Leute die finden manche der von dir genannten üblichen Verdächtigen langweilig, im Sinne von eintönig, da sich für sie vieles einfach gleich anhört.
wobei das ach so eintönige an manchen dieser Herren: sie haben teilweise mit vollkommen unterschiedlichen Gitarren aufgenommen als auf der Bühne gespielt. Blackmore hat bis In Rock eine ES gespielt, später zählte für Aufnahmen eine Thinline Tele zu seinen Lieblingsgitarren. Live aber seit 1970 fast ausschliesslich mit Strat unterwegs. Welche Gitarre spielt Jimmy Page? Eine Les Paul und die SG, richtig? Aber auch er hat im Studio eine Tele bevorzugt - unter anderem Stairway to Heaven damit aufgenommen.
Und nur weil einer für jeden Sound die "richtige" Gitarre hat, ist er deswegen nicht abwechlsungsreich. Denn wie schon auf der Vorseite geschrieben: der Sound kommt aus den Fingern - und ich weiss aus eigener Erfahrung: ja, ich spiele auf unterschiedlichen Gitarren durchaus etwas unterschiedlich. Aber es wird sich trotzdem nach mir anhören und ich kann die meisten Sachen die ich spiele auch auf anderen Gitarrentypen rüberbringen.

Es soll aber jeder glücklich sein mit seiner Auswahl an Gitarren. Ich bin total happy mit meiner Strat und der Tele. Aber ist schon ok, wenn einer auch noch eine Paula, eine SG, eine Halbakustische und was weiß ich sonst noch braucht. Ist ja nicht so, dass ich nicht auch manchmal nach anderen Gitarren schiele ;)
 
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Wenn ich nur eine einzige Gitarre besitzen dürfte, dann wäre es von den Soundmöglichkeiten und dem Aussehen her diese:

Zeitgeist.jpg


Fetter Rocksound auf dem Bride Pickup, Blues pur auf dem Neckpickup, super Handling und extravagante Optik.
 
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extravagante Optik
Ja, so kann man das natürlich auch nennen.
Ist aber bestimmt auch so ein charmanter Vogel, der mit Sicherheit viel Eigenständigkeit besitzt
und nicht immer den gleichen LPStratSG-Brei serviert.
 
Stimmt. Ist ein echter Hardrock-Teleklon von Mathias Schindehütte.
 
Zwischenzeitlich hatte ich mal ein sehr günstiges Angebot einer Strat, obwohl ich die bis dahin immer beiseiteschob, ist ja für mich keine richtige Rock Axt. Trotzdem wollte ich sie haben und aufgrund des recht günstigen Preises gab ich ihr ne Chance.

Ja wie???

Keine richtige Rock Axt???

Hendrix? Blackmore? Gallagher?? Ricky King??? ;)

Bei mir wars andersrum...
Über 20 Jahre "Strat forever!" Bloß nix mit nem geleimten Hals... Des knallt doch net... und dann bin ich in diese wilde skandinavisch schweinerockige RnR Kapelle eingestiegen...
Da waren im gesamten Umfeld nur Paulajünger! Vielleicht noch ab und zu ´ne SG oder ´ne Flying V.
Da kam ich dann doch in die Versuchung.

Jetzt hab ich seit acht Jahren eine Les Paul BFG und das ist die Hauptwaffe der Wahl.
Wobei ich für Sachen die cleane , bzw. angecrunchte Sounds brauchen die Strat immer mit dabei ist.
Und auch, wenn mal ne Saite reißt, oder anderes passiert greife ich als Backup auch heute noch lieber zu meiner vertrauten
Strat, als zu einer Paula, die ich nicht "persönlich" kenne. Denn bei der weiß ich nach fast dreißig Jahren fester (wenn auch teils offener)
Beziehung, wie sie auf was reagiert.
Ist ja in anderen Lebensbereichen nicht anders... :D
 
Gehts hier in dem Thread also wieder um die alte Frage , Paula oder Strat ?:)

Ich bin gerade dabei mich mit meiner SG anzufreunden , obwohl ich mich immer als "Strat cat" bezeichne , Auf einer Gibsn Mensur muss man in den Oberen Lagen (Ab 14. aufwärts ) halt besonders diszipliniert spielen , da naturgmäss weniger platz vorhanden ist ..aber ich find es halt gut wenn man sich "In beiden Welten" wohl fühlt
 
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manchmal fällt, wenn man oben Gitarren reinsteckt und schüttelt, unten auch ein Bass raus ... wie bei mir geschehen
 

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