Welcher PU ist das?/Poles einstellen

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Guten Morgen!

Ich habe 2 Themen:

1) Welcher PU auf den beiden Bildern ist das und wie sind da die Specs (Output, Magneten, RW/RP)? Müsste eigentlich ein Fender Am. Std. vor 2000 sein. Aber eben welcher genau?

2) Kann ich bei einem Single Coil -in meinem Fall ein Dimarzio FS1- die Stäbchen runterstellen, so dass alle gleich hoch sind? Die Höhenunterschiede sind aber nicht groß.
https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp110_fs1_bk.htm

Danke:)
 
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Es gibt Leute, die sich trauen, die Polepieces weiter in den Bobbin zu drücken. Ich würde es wohl nicht machen.

Klassische Singlecoils hatten/haben ein sog. Staggering. Da damals die Griffbretter noch einen kleineren Radius hatten (7,25") und die Saitenstärke sich noch Stahlseil nannte, war die G-Saite auch noch umwickeltt. Durch die unterschiedlich hohen Polepieces sollte für ein ausgewogenes Klangbild gesorgt werden.

Heute gibt es flache Radien (9,5", 12", 14" oder 16" und 7,25" gibt es natürlich auch noch) und dpnnere Saiten sind auch keine Seltenheit. Von daher gibt es viele Singlecoils auch mit Polepieces, die bündig zum Bobbin sind (SSL-1 gestaggert, SSL-2 flach, mal ein Beispiel von Seymour Duncan).

Wenn man jetzt versucht die Polepieces reinzudrücken, könnte es passieren, dass der Wicklungsdraht reißt und der Singlecoil defekt ist. Neuwickeln kostet in etwas so viel wie ein neuer Singlecoil. Bei vielen (oder fast allen) Singlecoils ist es nämlich so, dass der Draht direkt um die Polepieces gewickelt ist. Bei manchen klappt es, aber auf eigene Gefahr!

Beim FS-1 scheint das Staggering auch nicht so groß zu sein, von daher würde ich von der Idee Abstand nehmen.
 
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2) Nee kann man bei SCs nicht (jedenfalls nicht gefahrlos!!)
 
Hi,

Dein PU ist ein Am Std Neck oder Bridge PU, wahrscheinlich eher Neck. Man sieht das Anschlusskabel nicht, ist es recht kurz, ist es die Stegversion. Ich weiß nicht genau, wann das eingeführt wurde, aber die StegPUs hatten schon vor längerer Zeit zwei Schrauben bekommen, die von unten in den Spulenkörper gedreht waren und - ähnlich wie die Bodenplatte bei einem Tele-BridgePU - etwas mehr Output und Bass bringen sollten. Das heiße Anschlusskabel kenne ich für den Steg aber auch in gelb, vielleicht wurde das sogar gleichzeitig eingeführt.

Ich glaube, dass der stärkere BridgePU zeitgleich mit einem Facelift der Am Std eingeführt wurde, bei dem man von Pappel wieder auf Erle umstieg und das Logo von der 80er Jahre-Form zum Vintage-ähnlicheren Spaghetti-Logo geändert wurde. Auch die Kopfplattenform und das Bodyshaping wurden damals etwas in die Vintage-Richtung zurückgeführt, das muss nach meiner Erinnerung 1995 gewesen sein. 2000 kam dann die American Series, die nochmals etwas schönere Shapings und andere Detailverbesserungen brachte.

Jedenfalls hatten die mittleren, RW/RP gewickelten PUs immer rote Kabel für den heißen Anschluss. Bridge und Neck waren damals blau.

Diese PU-Spulen wurden mWn auch schon in MIJ- und den Tex-Mex-Modellen verbaut, nur ist da die Wicklung eine andere. Auch hat Dein PU keine gestaggerten Magnete (wie die Tex-Mex), sodass ich mir ziemlich sicher bin, dass es ein Flat-Pole American Standard vor 1996 ist. Neck- und Bridgemodell waren dabei mWn gleich gewickelt, der stärkere BridgePU kam erst danach mit der Wiedereinführung des Staggerings.

Das Staggering könnte man beim FS-1 evtl. schon verändern. Ich denke, dass der Draht hier gerade nicht direkt auf die Magnete gewickelt wurde, sondern um einen Plastik-Spulenkörper, in den die Magnete gesteckt sind. Plastik statt Fiber wird beim Dimarzio auf jeden Fall verwendet, und da würde es wenig Sinn ergeben, statt einem Körper zwei Platten zu gießen und die dann wieder über die Magnete zusammenzustecken. Man kann bei Dimarzio aber auch einfach nachfragen, die beantworten E-Mails eigentlich immer schnell und hilfreich.

Allerdings sitzen die Magnete meist sehr stramm, sodass man den PU dabei schon auch zerstören könnte. Dann können Magnete durch mechanische Impulse (sprich Schläge) ihre Kraft einbüßen, sodass man es, wenn überhaupt, durch Rausdrücken mit gleichmäßigem Druck versuchen müsste. Ob das überhaupt was bringt, ist für mich aber sowieso die Frage. Wie Du schon sagst, sind die Höhenunterschiede eh nicht groß, da wirst Du nix hören. Das ist das Risiko nicht wert.

Gruß, bagotrix
 
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Allerdings sitzen die Magnete meist sehr stramm, sodass man den PU dabei schon auch zerstören könnte. Dann können Magnete durch mechanische Impulse (sprich Schläge) ihre Kraft einbüßen, sodass man es, wenn überhaupt, durch Rausdrücken mit gleichmäßigem Druck versuchen müsste. Ob das überhaupt was bringt, ist für mich aber sowieso die Frage. Wie Du schon sagst, sind die Höhenunterschiede eh nicht groß, da wirst Du nix hören. Das ist das Risiko nicht wert.
Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen, das Risiko ist zu groß und bringt wenn nur etwas bei extremen Staggering, wie z. Bsp. bei den Fender TexMex, oder ähnlichen Pu's mit Kunstoff-Bobbin, welchen die DiMarzios (dort sind aber nur die beiden inneren Poles leicht erhöht) ja auch haben.

Ich selbst war ja etwas Risiko-freudiger und habe bei 2-en meiner TexMex die Magnete mit einer kleinen Zange vorsichtig herausgedrückt (diese werden allein durch ihre Größe und das flexible Kunstoff und das Wachs in den Löchern gehalten, geklemmt) um sie als günstige Dummy-Spule zwecks Brummunterdrückung einzusetzen. Hat hervorragend geklappt!

Sogar ein Rückbau war problemlos möglich, da ich für diesen oben beschriebenen Einsatz doch lieber billige Keramik Singles aus der Bastelkiste verwende und die gut klingenden TexMex wieder im Einsatz habe.

Aber, wie Bagotrix schon schrieb, lohnt sich das Risiko bei dem Dimarzio überhaupt nicht, da die zwei nur leicht erhobenen Polepieces nur leicht herausragen und der Effekt nicht hörbar sein wird!

:hat:
 
Wie ich mir vorab dachte, lass ich das mit den Magneten. Grundsätzlich wollte ich das schon wissen. Danke an alle!
 
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