Bose F1

Wie empfindet ihr den Klang der Bose F1?

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JuKu
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Hallo,

Dürfte ich euch mal nach eurer Meinung zu den so gelobten Bose F1 hören?
Hat sie vllt. jemand bei der Musik Messe oder irgendwo anders bereits live gehört und kann seine Meinung dazu schreiben?
Bose wird ja oft mehr von der Marketing Abteilung gelobt, als die Teile wirklich wert sind. Im mobilen Sektor (die kleinen mobilen Boxen zum Mitnehmen) scheint Bose recht beliebt zu sein, da sie dank der Class D Verstärkertechnologie sehr wenig Platz auskommen und eine sehr hohe Leistung erzielen. Von einigen Tontechnikern habe ich aber mittlerweile auch gehört, dass Bose mittlerweile im Veranstaltungssektor nicht mehr so das Wahre sein soll. Diese Meinungen können aber subjektiv sein.

Hier mal 2 Videos von den Bose F1:

Ich betreibe Hobby mäßig etwas Tontechnik bei einem kleinen Verein mit Band und wir wollen uns dieses Jahr neue Boxen zulegen. Wir beschallen sowohl z.B. Kirchen, als auch z.B. die Stadthalle und unsere Musikrichtung geht wohl eher in Pop & Rock.
Dieses Jahr wollen wir uns eine neue PA kaufen, die vorallem auch für Band und Gesang gut klingt und haben die so viel gelobten Bose F1 mal näher in Betracht gezogen. Da wir auf Sponsoringgelder angewiesen sind und deshalb die Boxen schon angeben mussten, ist eine Änderung jetzt bereits kaum noch möglich.
Diese Woche hatten wir dann endlich mal ein Bose F1 Demo System von einem Vertreter anliefern lassen / Probe gehört (Bose kam mit der Produktion lange nicht hinterher). Ich persönlich beziehe mich auf die Bose F1 Kombination, als Subwoofer + Hochtöner.

Bevor ich aber meine eigene Meinung zu den neuen Bose F1 schreibe, will ich noch ein paar allgemeine technische Fakten hinterlegen:
  • Aktives Boxensystem
  • Class D - Verstärker (digital, um mit wenig Platz viel Leistung herauszuholen)
  • Laut Thomann: "PA mit hohem Schallpegel für Bands, DJs und allgemeine Anwendungen"
  • Hochtöner im Line Array System
  • jede Box (bzw. der Verstärker) hat 1000 Watt
  • horizontaler Abstrahlwinkel von 100 Grad
  • sehr kompakt, nicht so besonders groß und "nur" 20kg schwer
  • Hochtöner (Bose F1 Model 812) kann auch ohne Subwoofer Bässe wiedergeben
  • Subwoofer (Bose F1 Subwoofer) besteht aus 2x 10 Zoll Woofern mit angeblich hoher Membranauslenkung
  • Es ist eine kleine Frequenzweiche integriert, allerdings kann man weder Frequenz noch den Anteil der Bässe, Mitten und Höhen selbst bestimmen - lediglich ein Schalter für Full Range (Bässe + Höhen) oder Höhen ist vorhanden. Laut den technischen Daten trennt der Subwoofer bei 100Hz das Signal in Bässe und Hochtonbereich
  • hat allgemein sehr gute Bewertungen bei Thomann, allerdings nicht allzu viele

Diese Woche hatten wir ein Bose F1 Probe System da und ehrlich gesagt war mein persönlicher erster Eindruck von den Bose F1 nicht so gut, was aber vllt. auch einfach an den hohen Erwartungen an Bose lag, irgendwie empfande ich den Klang nicht als so natürlich. Mit einem Test Mic. (war leider nur ein Sennheiser Kondensator Mic.) und einem digitalen EQ mit Real-Time Analyzer habe ich zusätzlich den Frequenzverlauf beobachtet, um eine höhere Sicherheit über meine Aussagen zu haben. An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass ich die Tontechnik nur als Hobby betreibe und kein Profi bin! Ich bin daher auch auf eure Meinung direkt angewiesen! Außerdem wird die Demo Bose F1 Anlage auch öfters vorgezeigt und befindet sich demzufolge nicht mehr im neuesten Zustand. Desweiteren konnten wir nur ein Set (Subwoofer + Hochtöner) Probe hören - demzufolge leider keinen Stereo Sound. Desweiteren haben wir keinen EQ direkt dazwischen geschaltet, höchstens mal probeweise den parametrischen EQ im Mischpult genutzt.
Wir haben die selbe Musik auf den Bose F1 und später auf unseren alten Boxen nochmal als Referenz gehört.

Folgendes ist mir erstmal grundsätzlich aufgefallen:

1. Kompaktheit & Stabilität
Im Vergleich zu der ein oder anderen Box sind die Bose F1 deutlich leichter - dafür besitzen sie aber keine Rollen unten, sodass man sie auch wirklich immer umher tragen muss.
Auch ein Griff an der Seite fehlt, weshalb die Boxen dann auch trotz der 20kg (Hochtöner) bzw. 25kg (Subwoofer) auf mich schwerer wirkten, als sie sind. Wenn man sie dann quer hochhebt, geht es aber wieder.
Subwoofer und Hochtöner (siehe https://www.thomann.de/de/bose_f1_complete_bundle.htm) werden über so ein Plaste Teil miteinander verbunden - dies hielt zwar auch, allerdings wirkte dieses Teil für mich nicht allzu stabil und die Box ist beim Anfassen auch oben leicht hin und her gewackelt, zwar nicht so viel, aber doch merklich. Die Bose F1 besitzen sogar einen Mic. Eingang, wo man mal schnell ein Mic. anschließen kann (vermutlich sogar mit Phantom Spannung).

2. Subwoofer
Der Subwoofer hat nicht ganz so viel Druck erzeugt, wie ich mir erhofft hatte. Man hat zwar den Bass gehört, allerdings schien er mir mehr im höheren Bereich angesiedelt zu sein, als bei den typischen 50 - 90Hz. Der Bass war nicht dumpf, aber auch nicht definiert, vllt. eher entzerrt, aber man hat auch absolut gar nichts davon gespürt (wenn ich jetzt mal an einen Disko Vergleich denke - unsere alten Boxen bringen hier viel mehr Leistung). Unser EQ Real-Time Analyzer hat einen sehr hohen Ausschlag bei 80Hz angezeigt, dafür waren die restlichen Frequenzen im Bassbereich fast gar nicht vorhanden bzw. eher sehr gering. Gerade bei 50Hz und 90Hz habe ich hier einiges vermisst. Für mich erschien die Bass Wiedergabe daher auch nicht wirklich linear, wobei ich das wahrscheinlich nicht gut genug einschätzen kann - vllt. kann hier ein Profi mehr dazu sagen?
Ab einem bestimmten Level hat man dann sogar eine Art leichte Übersteuerung vernommen - der Bass klang dann nicht mehr so entzerrt, allerdings eher leicht wie Matsch. Dumpf war eher aber auch nicht. Mir schien es einfach so, als würden hier eine ganze Reihe an tiefen Frequenzen fehlen.

3. Klang
Mir persönlich kam der Klang bei einigen Frequenzen etwas spitz rüber - der Real-Time Analyzer hat hier auch gezeigt, dass Bose vorallem Frequenzen im Bereich 125 - 250Hz stark betont, gerade im Bereich um 250Hz empfande ich es als zu dominant, dafür hat mir der wärmere, rundere Klang und obere Mitten um die 4kHz gefehlt (beim Real-Time Analyzer war bei 4kHz kaum ein Ausschlag zu sehen). Ich habe erst diese Woche in einem Buch gelesen, dass zu viel im Bereich 200 - 2kHz zu einer Hörermüdung führen kann - ehrlich gesagt habe ich so etwas auch empfunden und ich empfande den Klang daher irgendwie etwas lw, das gewisse Etwas, das Interessante, die Charakteristik der Box, hat einfach gefehlt. Gitarren Verstärker nimmt man ja normalerweiße meist auch nicht direkt mit Klinke / XLR ab, sondern mit einem Mic. vor der Box - eben um die Charakteristik der Box mit zu nehmen. Wenn ich die Bose mal in diesem Apfel / Birne Vergleich einbeziehen darf, entsprachen sie wohl eher der direkten Abnahme und man hätte viel mit dem EQ arbeiten müssen. Auch erschien mit der Klang daher nicht so angenehm / rund.

4. Class D Verstärker

Die Bose F1 haben einen Class D Verstärker verbaut, welcher meist als digital bezeichnet wird. Class D Verstärker zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie mit extrem wenig Platz auskommen und viel Leistung erzielen können. Desweiteren sollen sie eine sehr hohe Effizient / Wirkungsgrad besitzen. Obwohl digital auf den ersten Blick erstmal besser klingt, werden Class D Verstärker laut Google erst sehr selten in der Veranstaltungstechnik eingesetzt, Class A/B Verstärker scheinen hier etwas stärker gefragt zu sein, auch wenn man mittlerweile dank des geringeren Platzes bei Class D Verstärkern bei größeren Veranstaltungen laut diversen Foren viel Transportplatz und damit Geld sparen soll und diese daher immer beliebter werden könnten. Kann es sein, dass digitale Verstärker einfach anders klingen?

Ich habe folgendes in diversen Foren gelesen: "Class D Verstärker verändern den Frequenzverlauf eines Lautsprechers im Höhen Bereich" - diese Meinung könnte recht subjektiv sein, ich habe auch gelesen, dass man dies nicht pauschalisieren darf, da es mittlerweile auch recht gute Endstufen gibt, die mit Class A/B ebenbürtig sind.

cl.PNG

Quelle: http://www.fairaudio.de/hifi-lexikon-begriffe/class-d.html

Kann es passieren, dass man sich seinen EQ gut einstellt, aber der Class D Verstärker dann einfach den Klang wieder an seine Box anpasst? (auch sowas habe ich schon gelesen) - immerhin beinhalten Class D Verstärker viele technische Sachen, wie Filter, Comparator usw.
Was sagt ihr zu den oben genannten Timing Fehlern und dem nicht linearen Verhalten?

5. Verzögerung
Uns ist eine kleine Verzögerung aufgefallen, als wenn man ein Delay verbaut hätte, welche wir mit unseren anderen Boxen (Class A/B Verstärker) nicht haben. Da wir die PA in einer Kirche getestet haben, kann es sich aber auch um Feedback und Hall gehandelt haben. Liegt das vllt. an Class D, da das analoge Signal erst ins digitale konvertiert (rasterisiert) werden muss? Hat hier jemand mehr Erfahrung und kann etwas dazu sagen?

6. Line Arrays
Für welche Locations / Veranstaltungsorte sind Line Arrays überhaupt sinnvoll? Gibt es Orte, wo sie weniger geeignet sind? In den Thomann Bewertungen und diversen anderen Foren kann man lesen, dass die Boxen bei der Verstellung des Line Arrays komplett anders klingen sollen. Die C Stellung soll hierbei wohl die beste sein.


Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?
Wie ist eure Meinung dazu?
Würdet ihr die Bose F1 eher empfehlen oder nicht und warum?
 
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Mir persönlich kam der Klang bei einigen Frequenzen etwas spitz rüber - der Real-Time Analyzer hat hier auch gezeigt, dass Bose vorallem Frequenzen im Bereich 125 - 250Hz stark betont, gerade im Bereich um 250Hz empfande ich es als zu dominant, dafür hat mir der wärmere, rundere Klang und obere Mitten um die 4kHz gefehlt (beim Real-Time Analyzer war bei 4kHz kaum ein Ausschlag zu sehen).
Sicher, dass du das richtig herum beschrieben hast? Wärme ist normalerweise in den Tiefmitten (Bereich 125-250 Hz) zu finden, um 4 kHz klingt es bei Überbetonung dagegen sehr schnell spitz, scharf und nervig. Der RTA sagt dir nur etwas über das System, wenn du keine Musik, sondern rosa oder weißes Rauschen als Eingangssignal verwendest.
Obwohl digital auf den ersten Blick erstmal besser klingt, werden Class D Verstärker laut Google erst sehr selten in der Veranstaltungstechnik eingesetzt, Class A/B Verstärker scheinen hier etwas stärker gefragt zu sein, auch wenn man mittlerweile dank des geringeren Platzes bei Class D Verstärkern bei größeren Veranstaltungen laut diversen Foren viel Transportplatz und damit Geld sparen soll und diese daher immer beliebter werden könnten. Kann es sein, dass digitale Verstärker einfach anders klingen?
Class D ist inzwischen eigentlich der Standard, A/B wird nur noch im günstigen Bereich verwendet, wenn das Gewicht eine geringere Rolle spielt. Bei höheren Leistungen gibt es noch einige Class H, aber neue Entwicklungen sind quasi ausschließlich Class D.
Das Zitat von fairaudio klingt mir nicht sehr technisch fundiert. Wollen die mit Timingproblemen auf Jitter hinaus? Was soll das mit ClassD zu tun haben?

Hörbares Delay darf eine ClassD nicht erzeugen.

Das Bose ist sicher kein richtiges "LineArray". Dafür ist die Box viel zu kurz. Ein LineArray funktioniert so ab 6 Elementen, ist also deutlich größer/länger. Nur weil man ein paar Chassis in einer Box übereinander schraubt, wird noch kein LineArray daraus.

Ich kenne F1 nicht aus persönlicher Erfahrung. Wenn dich die Boxen aber beim Test nicht überzeugen konnten, verstehe ich nicht, wieso du noch unsere Meinung brauchst.
Welche alten Boxen ziehst du als Referenz heran?
 
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Vielen Dank für deine Antwort!

Sicher, dass du das richtig herum beschrieben hast? Wärme ist normalerweise in den Tiefmitten (Bereich 125-250 Hz) zu finden, um 4 kHz klingt es bei Überbetonung dagegen sehr schnell spitz, scharf und nervig. Der RTA sagt dir nur etwas über das System, wenn du keine Musik, sondern rosa oder weißes Rauschen als Eingangssignal verwendest.

Das Problem ist, dass gerade bei genau 250Hz eine rießen Spitze war. Um die 4kHz gab es mal 1 - 2 Frequenzen die höher waren, der Rest war halt kaum da.
Das mit dem Rauschen hätten wir wirklich mal versuchen sollen...

Das Bose ist sicher kein richtiges "LineArray". Dafür ist die Box viel zu kurz. Ein LineArray funktioniert so ab 6 Elementen, ist also deutlich größer/länger. Nur weil man ein paar Chassis in einer Box übereinander schraubt, wird noch kein LineArray daraus.

Ich kenne F1 nicht aus persönlicher Erfahrung. Wenn dich die Boxen aber beim Test nicht überzeugen konnten, verstehe ich nicht, wieso du noch unsere Meinung brauchst.
Welche alten Boxen ziehst du als Referenz heran?

Wird halt von Bose als ein "richtiges Line Array" angepriesen, es sind 8 Woofer verbaut. Ein richtiges Line Array scheint es aber wirklich nicht zu sein, zumindest nicht so eins, wie man es aus großen Veranstaltungen vllt. kennt.

Die alten Boxen sind Omnitronic AS 900 Active System.
 
Das Problem ist, dass gerade bei genau 250Hz eine rießen Spitze war.
Das kann statt von der Box genauso von Raummoden oder auch vom Quellmaterial her kommen. Von daher ist die Aussage so nicht so viel wert.
 
Das Bose ist sicher kein richtiges "LineArray". Dafür ist die Box viel zu kurz. Ein LineArray funktioniert so ab 6 Elementen, ist also deutlich größer/länger.

Das ist so nicht richtig. Ein Line Array besteht per Definition aus der vertikalen Kombination mehrerer Schallquellen mit isophasischem Abstrahlverhalten, wobei die Bündelung im Hochtonbereich diverser technischer Kniffe (fast jeder Hersteller hat da was anderes entwickelt, vieles funktioniert) bedarf, im Mittel und Tieftonbereich schlicht durch das ankoppeln der Treiber auf der gleichen Impulsachse geschieht. Das geschieht schon in dem Moment, wo man zwei dieser Elemente kombiniert. Damit käme man zwar nicht weit (bzw. im vertikalen Sinne hoch/tief), der Effekt ist dennoch gegeben. Die bekannten Säulenlautsprecher, gern auch mit der deutschen Bezeichnung "Linienstrahler" versehen, sind im Mitten und Höhenbereich im übrigen auch nichts anderes als genau das: Line Arrays.

Gerade die "kleineren" Systeme wie JBLs VRX Serie (noch präziser handelt es sich dabei um ein constant curvature line array) werden gern mit paarweise gestackten Tops eingesetzt. Das es dabei nur zwei Tops pro Seite sind macht sie nicht weniger zum Line Array.

Was Bose da gebaut hat kann also durchaus funktionieren, erst recht vor dem Hintergrund, dass ein Line Array per Definition einer Idee folgt (-> Zylinderwelle), welche ohnehin nie ganz zu erreichen ist.

Viel wichtiger ist, ob einem das Klangideal und die traditionell recht deftigen Preise zusagen. Das muss halt jeder selbst überlegen. Aber da der TE ja eh schon auf dieses System festgelegt ist sehe ich nicht so recht den Sinn darin, warum man nun hier behilflich sein sollte, ihm das schönzureden. Mir fielen auf die Schnelle gleich mehrere Systeme ein, welche ich dem Bose System jederzeit vorziehen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich gebe ich dir recht, aber ich sehe bei der F1 keinen Wellenformer, sondern nur 8 Breitbänder die einfach übereinander geschraubt wurden und die im Winkel zueinander variiert werden können. Gut, die Schrägen werden einen Einfluss haben, aber im Hochtonbereich funktioniert das doch nicht mehr nach der LineArray-Technologie? Gerade Säulenlautsprecher sind aus meiner Sicht keine LineArrays, solange nicht mehrere Hochtöner mit Wellenformer verwendet werden.
Interessanterweise wird die F1 auch gar nicht so beworben, sondern als "flexible Array". Das trifft es auch besser.

Und für die vertikale Bündelung (und damit den Sinn des Prinzips) des gesamten Array ist zu tieferen Frequenzen hin die Länge durchaus relevant.
 
Ne, das haut nicht ganz hin. Entscheidend für den charakterisierenden Effekt eines Line Arrays ist, dass der ganze Schlamassel isophasisch und mit klar definiertem, recht begrenztem vertikalen Winkel aus den einzelnen Einheiten austritt. Denn nur so werden Phasenauslöschungen verhindert, welche beim Stacken von Punktschallquellen ansonsten unweigerlich auftreten.
WIE das geschieht, ist dabei völlig egal. Das lässt sich im Hochtonbereich über Waveguides realisieren, kann aber auch mit physikalischen, bautechnischen Tricks auf "virtuellem" Wege erreicht werden. Waveguides kommen auch bei Punktschallquellen zum Einsatz, haben aber bei Line Arrays eine etwas andere Aufgabe.

JBL und HK Audio nutzen da u.A. verschieden lange Kanäle, Nexo z.B. dann wieder eine Paraboltechnik, Nexo eine Art Horntechnik. Bei der HK Elements Reihe hat man aber z.B. den Waveguide durch sehr geschicktes platzieren der einzelnen Breitbandlautsprecher unnötig gemacht. Ähnliches vermute ich auch bei der Bose.
In jedem Fall hat man sich hier der Effekte eines Line Arrays bedient, sonst klänge das ganze bei gegebener Bauform absolut grausam.

Die Länge eines Arrays hat in der Tat auch Auswirkungen auf den Klang des ganzen, natürlich immer relativ zum Raum. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass ein Line Array keines ist, da es die fixe Länge X hat.

Es gilt hier also zu unterscheiden zwischen dem Bild, welches man gemeinhin im Kopf hat wenn jemand von einem Line Array spricht, nämlich der typischen Banane, und der tatsächlichen Definition eines Line Arrays.

Über ersteres bist du gestolpert und auch nicht ganz zu unrecht, denn unter Line Arrays erwartet man landläufig natürlich ein skalierbares, flugfähiges System und keine Bose F1, da bin ich ganz bei dir.
Ich wollte nur anmerken, dass man da etwas vorsichtig sein muss, denn selbst eine HK Nano 600 nutzt Line Array Technologie, ist von der Stadionbanane aber in etwa so weit weg wie die Erde von der Sonne. Und nur weil eine F1 einen vergleichbar ungewöhnliches Weg geht heißt das nicht, dass es nicht funktionieren kann. Nach meinen Erfahrungen mit Bose habe ich zwar dennoch keine hohen Erwartungen an den Klang, aber um das festzustellen hat ja jeder einen Satz Ohren bekommen und kann da selber mal prüfen was die so sagen.
 
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Zwei kleine Beobachtungen noch am Rande - im Video schön zu erkennen ist, dass die Bose selbst verglichen mit einem traditionellen 2.2 System nicht sehr dezent aussieht. In der Regel sind Linienstrahler optisch eher zurückhaltend, die Bose schreit förmlich "HIER IST EINE PA!" Subjektiv verdeckt sie auch einfach recht viel, auch wenn das objektiv gar nicht mal so viel mehr ist als bei anderen Systemen. Das muss man mögen, grad in Kirchen.
Zum zweiten fällt auf, dass das System offenbar schon für einen simplen Clubgig nicht ausreichend Einstellwege hat, so dass man es aufbocken musste. Ob das nun so praktisch (Gefahr des Umfallens) und ästhetisch ansprechend ist, wenn die PA im Einsatz immer auf irgendwelchen Kisten herumsteht...? Das ist schon ein Faktor, denn mit Standardausrüstung wie 35mm Stativen und Distanzstangen sprechen die Bose-Geräte ja traditionell nicht.

Zur letzten deiner Fragen: Grundsätzlich ist ein kleines Line Array im Sinne dessen was sich gemeinhin Linienstrahler nennt (also z.B. HK Elements) für Kirchen genau richtig. Durch das definierte Abstrahlverhalten werden Reflexionen an Boden und Decke minimiert, dadurch trägt der Direktschall weiter. Folgerichtig "wirft" man den Schall bei vergleichbarer Lautstärke weiter als mit Punktschallquellen bzw. benötigt bei gleicher Weite eine geringere Lautstärke, hat also mehr Headroom bevor der Raum an sich übersteuert. Punktschallquellen sind in solchen Situationen per Definition im Nachteil, da sie den Schall per Konstruktion stärker gewinkelt (nämlich von einem Punkt aus sphärisch im Rahmen der spezifischen Abstrahlcharakteristik der Box) ausstrahlen. Das Klangbild ist daher in akustisch lebhaften Räumen diffuser.

Hast du die Bose denn mittlerweile mal vor die Flinte bekommen?
 
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Vielen Dank für diese zahlreichen Antworten! :D
Wir haben uns die Bose F1 mittlerweile zugelegt und ich muss sagen, dass ich mittlerweile echt begeistert bin! :D
Ich hätte nicht gedacht, dass sie nach dem Probe Hören, was ja nicht so geil war, doch noch so viel raus reißen können.
Auch die Veranstaltungstechniker Firma, die uns die eine Box damals zur Probe dagelassen hat, war sehr erstaunt, da sie komplett anders klangen...

Fakt ist aber:
Mono und Stereo macht bei den Bose ganz viel aus.

Und eine kleine Kritik gibt es noch:
Trotz der sehr großen Wattzahl scheinen mit die alten Omnitronic Boxen etwas lauter gewesen zu sein, bevor sie geclippt haben.
Die Bose F1 übersteuern ab einer gewissen Lautstärke etwas im Höhen Bereich.
Außerdem wirkt die Aufstellung mit den Subwoofern unten und den Hochtönern oben jetzt nicht so stabil, aber es funktioniert.

Dafür ist der Bass auch schon bei den Hochtönern so heftig, dass man theoretisch bei kleinen Veranstaltungen die Subwoofer gar nicht unbedingt mehr brauchen würde.
Auch das Liften an eine Traverse hat einwanfrei geklappt, allerdings ist kein Lifting Geschirr standardmäßig mit dabei, hier haben aber solche Hacken aus dem Bau Markt sehr geholfen.
 
Trotz der sehr großen Wattzahl scheinen mit die alten Omnitronic Boxen etwas lauter gewesen zu sein, bevor sie geclippt haben.

Watt ist auch kein Kriterium für Lautstärke.
 
Das stimmt.
Allerdings hat gerade Bose einige Patente darauf, aus wenig Platz viel raus zu holen.
Und dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen an Bose.
 
Auch das Liften an eine Traverse hat einwanfrei geklappt, allerdings ist kein Lifting Geschirr standardmäßig mit dabei, hier haben aber solche Hacken aus dem Bau Markt sehr geholfen.
Bitte? Ihr wisst aber schon, dass das nicht erlaubt ist und ihr mehr als Ärger bekommt, wenn so ein Ding (knapp über 20kg) runter kommt.
 
Bitte? Ihr wisst aber schon, dass das nicht erlaubt ist und ihr mehr als Ärger bekommt, wenn so ein Ding (knapp über 20kg) runter kommt.

Du hast mich falsch verstanden. :D
Die Bose F1 wird an 2 Stellen fixiert, einmal kommt direkt ein Lifting Geschirr ran, welches uns eine Veranstaltungstechniker Firma geliehen hat, sowie zur Fixierung nach hinten oder vorne nochmal was.
Der Veranstaltungstechniker hat uns genau gesagt, was wir da kaufen sollen (es war kein "Hacken", da es eher geschlossen war / verschließbar war, aber ich kann es nicht genauer beschreiben) und die wissen sicherlich schon, was sie erzählen.
Die haben ja auch die Traverse gestellt.
Und gesichert wird sie ja auch nochmal extra.

Hier mal nen Bild:
https://www.thomann.de/de/bose_f1_model_812.htm?ref=search_rslt_bose+f1_363070_2

Ganz oben sind 2 Löcher, die extra von Bose für das Lifting Geschirr vorgesehen sind, durch den Griff oben werden sie nochmal gesichert und hinten am Griff / was auch immer da war nochmal schräg gestellt.
Wir hatten damals extra vorher bei Bose angefragt, ob und wie man die liften kann, bevor wir die gekauft haben.

Die Antwort von mir oben kam wohl so rüber, als hätte man so ne Bose F1 einfach "aufgehängt"? :D
Die Sicherung ist natürlich das A&O.
 
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Die Antwort von mir oben kam wohl so rüber, als hätte man so ne Bose F1 einfach "aufgehängt"?
Genau! Du kannst doch einem alten Mann nicht so kommen und bei mir einen Herzkasper auslösen. Uff.

Mach doch mal ein Bildchen von dem Geschirr. Das würde mich nun schon interessieren.
 
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Sry, wollte dich nicht erschrecken! :D

Wir haben es leider nicht mehr, da es nur geliehen war...
Aber falls wir es mal wieder nutzen, könnte ich vllt. mal eins machen. :D
 
Das wäre super, denn auf die Lösung bin ich echt gespannt. Bose bietet ja kein Zubehör, geschweige denn Flughardware an.
 
Du hast mich falsch verstanden. :D
Die Bose F1 wird an 2 Stellen fixiert, einmal kommt direkt ein Lifting Geschirr ran, welches uns eine Veranstaltungstechniker Firma geliehen hat, sowie zur Fixierung nach hinten oder vorne nochmal was.
Der Veranstaltungstechniker hat uns genau gesagt, was wir da kaufen sollen (es war kein "Hacken", da es eher geschlossen war / verschließbar war, aber ich kann es nicht genauer beschreiben) und die wissen sicherlich schon, was sie erzählen.
Die haben ja auch die Traverse gestellt.
Und gesichert wird sie ja auch nochmal extra.

Hier mal nen Bild:
https://www.thomann.de/de/bose_f1_model_812.htm?ref=search_rslt_bose+f1_363070_2

Ganz oben sind 2 Löcher, die extra von Bose für das Lifting Geschirr vorgesehen sind, durch den Griff oben werden sie nochmal gesichert und hinten am Griff / was auch immer da war nochmal schräg gestellt.
Wir hatten damals extra vorher bei Bose angefragt, ob und wie man die liften kann, bevor wir die gekauft haben.

Die Antwort von mir oben kam wohl so rüber, als hätte man so ne Bose F1 einfach "aufgehängt"? :D
Die Sicherung ist natürlich das A&O.
Hallo @JuKu,
wollte mal nachfragen ob ihr Bose F1 immer noch benutzt und wie zufrieden seit ihr nach längerem testen und ausprobieren, wie ist euere Erfahrung?
Wir sind eine 5 Köpfige Band und wollen in ein neues PA System investieren.
Zuvor hatten wir Dynacord Boxen zusammen mit einem Dynacord Powermate und waren sehr zufrieden.

Gruss Jole
 
Hallo @josipdesire,

Bis jetzt sind wir mit den Bose F1 recht zufrieden.
Am besten finde ich es aber geliftet - den Unterschied kann man da auch nochmal deutlich (wie bei den meisten Boxen) hören.
Wenn man die Hochtöner einfach standardmäßig auf die Subwoofer setzt, sind die recht niedrig, besseren Klang kann man da auch erreichen, wenn man 2 extra Stative für die Bose F1 Hochtöner verwendet, um diese beiden nochmal höher zu bekommen.
Selbst ein Hochtöner bringt übrigens auch sehr guten (definierten) Bass.
Aber klanglich sind sie eig. echt top und haben auch einen recht linearen Klangverlauf.
Von daher würde ich eine Kaufempfehlung abgeben, rate euch aber dennoch einmal die Bose vorher (z.B. bei Thomann) "Probe zu hören".
 
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Danke dir für die Info.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das System mit Sub's mit den Haltern wo der Hochtöner kommt , vom Sound nicht so prickelnd wie wenn man extra Boxenstative für die Hochtöner verwendet .
Wir werden auf jeden Fall bei Thomann vorbei schauen und testen , ich finde jedoch das Konzept genial, nur der Sound muss noch passen.
 
Grund: Überflüssiges Komplettzitat des Vorgängerbeitrags entfernt
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