Angst vorzuspielen

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Hallo Ihr Lieben,

viell. wird dieses Thema gelöscht. Hoffe aber trotzdem auf praktische Tipps.

Ich habe ein massives psychologisches Problem. Ein Therapie wäre aber übertrieben. Meine Akkordeonfreunde hier auf MB wissen das Problem. Dies habe ich erwähnt als wir uns getroffen haben.

Mir zittern massiv die Hände beim Vorspielen und mache Fehler, die ich zuhause im stillen Kämmerlein NICHT mache. Im Gegenteil, bei beiden Instrumenten spiele ich fließend betont, wenn ich die Stücke "drauf habe". Ich bin sozusagen am "Abrocken", "Ausleben".

Spiele ich was vor, habe ich eine Blockade.

Warum leide ich? Ich brauche nicht vorzuspielen, mir macht mein Hobby auch alleine Spaß bzw. habe ich es NICHT, wenn ich mit meiner Freundin zusammen spiele.

Das Problem ist: ich kriege ein Lied auf und im Unterricht muß ich es vorspielen. Wie soll mich meine Lehrer sonst verbessern? Die Angst ist so schlimm, daß ich nach zwei Takten abbrechen muß und wir erstmal ein "psychologisches Gespräch" führen müssen. Wir spielen dann meistens zusammen, dann kann ich alleine spielen. So kann sie gucken, wo die Fehler sind, die wir dann zusammen verbessern.

Es nervt mich so massiv.

Meine Kindheit ist so schlecht, daß man diese selbst miterleben muß, um es überhaupt zu glauben. An der Uni hatte ich Probleme anfangs Referate zu halten. Nach einem Wochenend Kurs, hatte ich alle Angst überwunden, so daß ich richtig "g**l war, Referate zu halten und diese interessant zu gespalten.

Deswegen weiß ich, daß "man" manchmal "nur" Anstöße, Tricks benötigt, um Angst zu überwinden ohne daß man gleich in der eigenen Biografie wühlt.

Hatte jmd ähnliche extreme Probleme? Ich weiß, daß ich höchstwahrscheinlich ein Exot bin. aber auf der Suche nach einer alltagstauglichen rel. einfachen Lösung, wende ich mich mal an Euch.

Noch bessere Frage: Welche Tipps und Übungen gibt es, um diese zu überwinden?

Mir selbst fällt als Trick ein:

Vorspielen, mir fallen aber keine Leute ein, zu denen ich wirkliches Vertrauen habe! Ich will mir ja auch keine negativen Erfahrungen zusätzlich holen.

Wie gesagt, ich will nicht in der Öffentlichkeit vorspielen oder bei Family, die ich eh nicht habe oder auf Partys. Ich will nur normal spielen können.

Danke für Euer Verständnis im Voraus und vor allen Dingen für Eure praktischen Tipps

Toni
 
Eigenschaft
 
... mir macht mein Hobby auch alleine Spaß bzw. habe ich es NICHT, wenn ich mit meiner Freundin zusammen spiele.
Hatte jmd ähnliche extreme Probleme? Ich weiß, daß ich höchstwahrscheinlich ein Exot bin.
Nein, ungewöhnlich ist das nicht.
Wer ordentlich in einer Band spielt, ist nicht unbdingt ein guter Solist.
Viele singen super im Chor, bekommen aber das Zittern, wenn sie - selbst mit Begleitung - eine Solostimme singen sollen.

Ein Versuch:
Die Öffentlichkeit die du bisher hattest, ist vermutlich gar nicht so öffentlich. Der Lehrer, Bekannte, Freunde, Familie etc.
Falls du ab und zu unterwegs bist, stell dich in einer wildfremden Stadt, wo dich wirklich gar keine Sau kennt, mal kurze Zeit als Straßenmusiker hin.
 
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Hallo Toni,

schon allein die Tatsache, dass Du das hier schilderst, zeigt dass Du Mut hast. Und vorweg: Du bist kein Exot :) Ich denke, dass viele (ich auch), die Deinen Post lesen, sich in in einer Art dort wieder erkennen.
Wie so häufig liegt es nicht an der Fähigkeit ein Instrument zu spielen, dass man meint nicht vorspielen zu können. Es ist die Situation ansich. Zuhause, wenn man allein ist, hat man seine gewohnte Umgebung, alles ist an seinem Platz. Man fühlt sich "sicher".
In einer Vorspielsituation hat man mindestens im wahrsten Sinne des Wortes einen "Unbekannten" dabei. Sprich eine Variabel, die man nicht einschätzen kann. Das führt dazu, dass der Körper Signale der Vorsicht sendet. Ein im Menschen verankerter uralter Instinkt. Die Frage lautet nun: Wie geht man damit um? Ihn "abzustellen" ist zwecklos. Funktioniert nicht. Ihn zu ignorieren ebenso. D.h. man sollte einen Weg finden damit zu leben. Du hast selbst schon einen Weg gefunden Referate zu halten. Das was dahinter steckt, ist eine ähnliche Geschichte und Du hast sie bewältigen können.

Konkret zum Vorspielen könnte ich Dir folgende Ratschläge geben.
1. Du hast sicherlich festgestellt, dass neben dem Zittern der Finger auch Dein Puls beschleunigt ist. D.h. es wäre ratsam den Körper bewusst runterzufahren. Z.B. durch langes Ein- und Ausatmen, oder was auch immer Deinen Körper entspannt. Das kann bei jedem Menschen anders sein. Es gibt Leute, die laufen vor der dem Gig eine Runde, umarmen Bäume, was auch immer. Alles was hilft, ist gut.
2. Ernährung. Hört sich vielleicht etwas lustig an, aber kann auch ein mitentscheidender Faktor sein. Wichtig ist, dass z.B. der Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt ist. Und damit meine ich natürlich keinen Alkohol!!! Viele vergessen das Trinken.
3. Du suchst Dir jemanden, dem Du vorspielen könntest. Und ihr fangt ganz langsam an. Z.B., dass die/derjenige während des Vorspiels in einem anderen Zimmer sitzt. Dann im selben Zimmer, vielleicht Rücken an Rücken. Du selbst bestimmst den Abstand und das Tempo. Versuch am Anfang nicht zuviel auf einmal. Lass Dir Zeit, Du musst niemanden etwas beweisen.

Falls du ab und zu unterwegs bist, stell dich in einer wildfremden Stadt, wo dich wirklich gar keine Sau kennt, mal kurze Zeit als Straßenmusiker hin.
Das halte ich hier in diesem Fall für keine gute Idee. Die Situation als Straßenmusiker aufzutreten ist eh schon schwer kalkulierbar und wahrscheinlich für Toni kontraproduktiv und diie Gefahr dabei noch unsicherer zu werden ist größer.
 
Grund: Zitat eingefügt
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Hi

du hast mit Sicherheit eine große Menge Leidensgenossen, nicht nur beim Vorspielen.
Im Sport gibt es sog. Trainingsweltmeister, wie mich, die im Wettkampf
nür 40-50% von dem zusammenkriegen was sie können.
Ich habe einen ganz einfachen aber guten Tip bekommen:

Keine Angst/Panik vor Fehlern, schließlich ist man ja auch nur ein Mensch

Mit der Zeit wird man lockerer und setzt sich selbst nicht mehr so unter Druck,
denn das ist des Pudels Kern

*flo*
 
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Da ist schwer was zu zu raten, wenn man kein geschulter Verhaltenspsychologe ist. Fakt ist, dass Dich sowas nicht als Einzigen trifft. So ein Phänomen ist weit verbreitet. Doch das Wissen hierüber hilft Dir auch nicht weiter. Ganz offenbar handelt es sich um eine Frage der Selbstsicherheit und nicht um eine Frage des musikalischen Könnens. Wenn Du also an etwas trainieren willst, trainiere Deine Selbstsicherheit. - Auch leicht gesagt. Vielleicht hilft es, im Alltag eine Weile als 'Exot' aufzutreten, sei es durch Klamotten oder etwas anderes. Hauptsache Du lernst (für Dich), dass die Meinung anderer nicht so wichtig ist und dass Du selbst entscheidest, was Du willst. Das hat vordergründig mit dem Akkordeonspiel nichts zu tun, sondern trainiert Deine "Abgebrühtheit" oder auch Gelassenheit. Du kannst Dich allerdings auch mit dem Akkordeon in den Garten setzen und dort üben. Dann können Passanten zwar hören, was passiert, Dir kann es aber wurscht sein, weil Du ja übst und überdies in vertrauter Umgebung. Falls ein Stück Garten an die Straße grenzt, setz Dich nach 1, 2 "Übungssitzungen" mal dort hin. Wenn jemand stehen bleibt, kannst Du auch ganz entspannt mit dieser Person ein bißchen Small Talk machen; Du musst nicht, ja solltest nicht mal zwanghaft weiterspielen/üben.

Ich habe mal jemanden getroffen, der Trompete an einem Fluss geübt hat, wo ein kleiner Wasserfall war. Das wäre eine erste Steigerung, denn Du bist dann nicht mehr "zuhause" in der Wohlfühlumgebung, aber auch nur bedingt in der Öffentlichkeit.

Als Straßenmusiker in einer fremden Stadt zu spielen halte ich für ganz falsch. Das ändert gar nichts am Lampenfieber. Man hat trotzdem das Gefühl, sich zu blamieren. Aber wenn man lernt, dass die Meinung der anderen nicht entscheident ist und man eigentlich tun kann, was man will, ist das wohl ein Schritt in die richtige Richtung.
 
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Als Straßenmusiker in einer fremden Stadt zu spielen halte ich für ganz falsch. Das ändert gar nichts am Lampenfieber. Man hat trotzdem das Gefühl, sich zu blamieren.
Das halte ich hier in diesem Fall für keine gute Idee. Die Situation als Straßenmusiker aufzutreten ist eh schon schwer kalkulierbar und wahrscheinlich für Toni kontraproduktiv und diie Gefahr dabei noch unsicherer zu werden ist größer.
Ich hab die Reaktion befürtchtet und es deshalb als "Versuch " deklariert, der sich auch schnell wieder abbrechen lässt.
Er soll dafür auch nirgemds extra hinfahren sondern es bei einer Reise nebenbei versuchen.
Er musst dafür auch keinen superöffentlichen Plaz nehmen.
Ich hab das gelegentlich auf dem Bahnhof gemacht, wenn ich ein Instrument dabei hatte. Ich habe bei der Aktion gemerkt, dass das viel lockerer ist als sich vor persönlich bekannten Publikum hinzustellen.

Er scheint Probleme damit zu haben, dass Leute ihn direkt begutachten und beurteilen, deshalb auch der negative Lehrereffekt.
Mache Leute machen sich unterbewusst zu viele Gedanken, was die Leute, die sie kennen denken, wenn ...
Da kann es helfen ein Publikum zu haben, das einem schnurzegal ist. Wenn doch nicht, dann ist es auch eine Erkenntnis die vielleicht weiter hilft.
Es ist nicht ganz klar, ob es darum geht, sich grundsätzlich nicht zu Blamieren oder nur unter "Bekannten".
Folgendes kann nämlich ein wichtiger Punkt sein:
Aber wenn man lernt, dass die Meinung der anderen nicht entscheident ist und man eigentlich tun kann, was man will, ist das wohl ein Schritt in die richtige Richtung.
 
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Hoi
Das hört sich für mich nach Versagensangst an. Ich bin kein ausgebildeter Psychologe, habe jedoch seit einigen Jahren Erfahrung als Gitarren- und Schülerbandlehrer für Kids / Teenager im Alter zwischen 10 und 16 Jahren.

Was ich in diesem Fall immer rate ist: "Stell dir das schlimmstmögliche Szenario vor, wenn du beim öffentlichen Vorspielen versagst!" Sobald die Schüler nämlich mal weiterdenken und sich vorstellen, was dann passieren wird, merken sie, dass sogar das Worst-Case-Szenario gar nicht so schlimm ist.

Doch wie gesagt, ich bin kein Psychologe. Falls du dir damit im Weg stehst und dich diese Situation belastet, dann rate ich zu fachmännischer Hilfe.
 
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Hallo,
hat hier jemand Therapeut geschrieben? :D
"Echtes" Lampenfieber, ist mit vielen leicht erlernbaren Techniken in den Griff zu bekommen. Aber wohl kaum via Youtube-Video.;)
Wenn Du unter Lampenfieber leidest, ist es behandlungswürdig und klar die Domäne von Verhaltenstherapeuten/innen.
Grüße
Markus
 
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Hallo Toni,

im Gitarrenunterricht spiele ich die Stücke auch immer schlechter als zu Hause.
Am Anfang hatte ich befürchtet, mein Lehrer denkt, ich hätte nicht geübt, inzwischen denke ich, dass das bei vielen Schülern so ist und der Lehrer das gewohnt ist.

Was ich aber auch merke ist, dass ich direkt am Anfang, wenn ich noch nicht "warmgespielt" bin schlechter spiele als nach ein paar Minuten. Wenn ich dann die Gitarre im Unterricht auspacke und als erstes mein geübtes Stück vorspiele, hab ich die Zeit zum Warmspielen nicht. Im Laufe der Unterrichtsstunde wird es dann besser. Vielleicht ist es bei dir eine Kombination aus Lampenfieber und Startproblemen.

Wenn du weniger Probleme hast, wenn du zuerst gemeinsam mit Lehrer spielst, dann fangt doch immer so an, dann musst du dich nicht jedesmal darüber ärgern, dass du gleich wieder abbrechen musst.

Gruß Oktober
 
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Wie läuft es denn, wenn du ein Aufnahmegerät vor dich hinstellst?
Das wäre dann quasi ein "Zuhörer", den du aber jederzeit löschen kannst.
Er ist super kritisch, aber wird nicht persönlich, wenn du dich verspielst.
Könnte da etwas sein, mit dem du üben kannst Ängste abzubauen?
 
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Danke erstmal für Euer Verständnis. Ich will ja nicht angeben, aber bei mir ist es wirklich, daß ich dann wie gelähmt bin. Gar nix geht. Das ist doch schrecklich.

Ich muß alles erstmal sacken lassen, wobei mir die Aufnahme ganz sympatisch ist...für den Anfang

Herzlichen Dank

Toni
 
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Hallo, Exot bist du da sicher keiner, die Angst vor anderen zu spielen haben viele.
Du hast es ja schon einmal auf der Uni geschafft, diese Angst zu überwinden. War vielleicht bei diesem Wochenendkurs irgendeine Technik dabei, die du auch beim der Musik anwenden kannst? Da hast du ja schon eine positive Erfahrung und das ist einer der Schlüssel zum Erfolg.

Um kurz aus meiner Erfahrung zu schildern: ich spiele zwar seit über 30 Jahren Gitarre und Bass und hatte da eigentlich nie ein Problem mit Lampenfieber, eine gewisse Nervosität ist normal. Aber zu singen und gar in ein Mikro hinein wär mir bis vor einem halben Jahr nie im Leben eingefallen. Bis ich mal paar Songs vorbereitet hab und halt, weil kein anderer da war, selbst gesungen. Die Aufnahme hab ich dann an paar Leute verschickt, die sie für gut befunden haben.
Dann hab ich angefangen mehr zu singen, auch bei meinen, leider gescheiterten, Versuchen eine Band zu gründen hab ich, zumindest vorläufig, den Leadgesang übernommen. Das hat mich am Anfang auch Überwindung gekostet vor anderen zu singen. Und schliesslich war ich dieses Wochenende auf einem Musikertreffen, und da hab ich erstmals auch Live bei einigen Nummern den Leadgesang übernommen. Und bin ganz natürlich mit dem Mikro umgegangen.

Es geht also, und wie gesagt, die positive Erfahrung hast du ja eigentlich schon mit den Referaten gemacht. Versuch dich zu erinnern, was es war, dass es damals offenbar "klick" gemacht hat. Therapeut brauchst du vielleicht keinen, aber einfach mal eine Starthilfe. Kann natürlich etwas dauern, aber das ist machbar, dass nur die normale Nervosität bleibt. Und dass man sich dann verspielt - Schwamm drüber, passiert jedem ständig ;)
 
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Ins Orchester gehen könnte helfen. Da hört dir persönlich erstmal keiner so wirklich zu, weil alle in erster Linie mit sich selbst (bzw. dem Dirigenten oder dem Gesamtklang) beschäftigt sind, trotzdem bist du nicht allein im Raum. Möglichst ein Spaß-/Rentner-Orchester, in dem genug Leute sitzen, die auch nicht so wirklich rasend toll spielen, selbst wenn du eigentlich richtig gut bist. Und wenn du erst in der 2. Probe beim 3. Stück jeden 4. Ton mitspielen kannst, dann ist das doch ein Anfang, auf dem sich aufbauen lässt. Vielleicht auch einfach mal nur ein paar Proben lang stumm mitgreifen (geht mit dem Akkordeon doch, oder?), bis man sich an die neue Situation gewöhnt hat? Dirigent und Nebensitzer sollten allerdings informiert sein, sonst treten sie unter Garantie mit einem lockeren Spruch ins Fettnäpfchen. Ein nettes/williges Orchester kann mit Sicherheit eine Atmosphäre schaffen, in der du dich entspannst.
Ich bin seit frühester Kindheit im Chor/Orchester, aber ohne die Sicherheit, die mir die anderen geben - nie wieder!
 
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Das Thema "Selbstsicherheit" wurde ja schon ein paarmal genannt, und spielt sicher auch eine große Rolle. Ein ander Aspekt dieser Sache ist die schlichte Gewöhnung an (anfangs) ungewohnte, herausfordernde Situationen.

Ich kenne die von dir beschriebene Aufgeregtheit und geichzeitige "Gebremstheit" ebenfalls - in abgemildeter Form allerdings.

Über die Jahre habe ich mich daher immer wieder in Situationen gezwungen, vor denen ich eigentlich Angst hatte, um die Nervosität durch Gewöhnung zu bekämpfen. Ob das bei dir der richtige Weg ist, vermag ich nicht zu sagen, aber wenn du die Vorschläge zwischen "im Garten spielen" bis "Strassenmusik" mal durchdenkst, ist bei einer dieser Varianten vielleicht das richtige Maß an "Unsicherheit" und Zuversicht dabei, wo du dir zutraust, doch noch den Ruck zu geben und dich da durchzubeissen?

Du tust das ja gewissermassen ja jetzt schon, jedesmal wenn du zu deinem Lehrer gehst, und da tut sich doch sicher auch was von Stunde zu Stunde?
 
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das ist alles etwas extrem, aber im Prinzip bei den Meisten so,
nur die Wenigsten fühlen sich anfangs richtig wohl und verlassen dann zumeist die Bühne nicht,

selbst bei lokalen Band sieht man gut, wie einige sich großartig fühlen, andere am liebsten hinter dem Vorhang weiterspielen möchten
dazu gehören auch Synphoniker, die sogar Medikamente nehmen ...

nun zu Praxis, kurzgefasst,
eine Methode, die ich nicht stundenlang erklären möchte, ist, vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen aktiv in Ruhe in den Bauch zu atmen und sich nach einigen Minuten einen guten Auftritt im Detail vorzustellen, Mitmusiker, Publikum, etc., Du meisterst den Auftritt,

dieselbe Ruheübung ohne Vorstellen kannst Du auch täglich zweimal durchführen und vor dem Auftritt (sollte eh jeder) mit Entspannung eines bestimmten Körperteils, dann eines anderen Körperteils, etc. (Platz für Männerwitze, haha, nun geht es weiter:)

ansonsten wächst man in die Rolle des Auftretenden, von ganz klein bis hin zu groß, wie oben schon gesagt


viel Erfolg
 
Herzlichen Dank noch mal für die gute Tipps. Viell. spiele ich wirklich mal bei mir hinterm Haus. Es ist auch je nach Fassung mal besser oder schlechter.
Zusammenspiel ist viel besser. Immer wenn ich alleine vorspiele, geht nix mehr. Oh weh.
Liebe Grüße
Toni
 
Wie ist es denn, wenn Du nicht alleine spielst, sondern mit anderen zusammen? Gibt es keine Akkordeongruppe? Da könntet Ihr gemeinsam vor Publikum auftreten, und der Druck wäre nicht alleine auf Dir. So kannst Du Dich langsam vortasten, vielleicht mal zu einer Msuikgruppe, wo Du der einzige mit Akkordeon bist, die anderen Schlagzeug, Gitarre, Bass etc. spielen. Nachdem ich Jahre in einer Band gespielt habe, war das mit dem alleine vor anderen irgendwann auch kein Problem mehr.
Ich kann mich noch gut an Prüfungen erinnern - vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber ähnlich. Musste ein Jahr Abi ranhängen, und auch zwei Semester Studium, weil ich in den prüfungen versagt habe, obwohl ich im Prinzip fachlich gut vorbereitet war. Am Ende hab ich mit autogenem Training diese Angst in den Griff bekommen, und meine Prüfungen bestanden.
 
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Hier ist ja auch noch ein durchaus vergleichbar gelagerter Thread:
https://www.musiker-board.de/threads/schüchtern-am-instrument.642007/unread

Ich sag' mal so: Nicht jeder ist eine Rampensau, und nicht jeder muss eine sein. Ich bin auch eher nervös und nicht in meiner Komfortzone, wenn ich irgendwie mal was vorspielen soll. Aber gut, da will ich halt durch und dann geht's auch. Letztlich ist das eine "Kopfsache" und damit weit jenseits von dem, wo einem ein Forum wirklich helfen kann - man kann sich Anregungen holen, aber sollte nicht erwarten dass man konkret anwendbare Tipps bekommt.

Aber du siehst - allein bist du nicht. Nur wie stark das ausgeprägt ist und wie man da am besten von weggkommt... das ist sehr individuell.
 
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