Meryl Streep als Florence Foster-Jenkins

  • Ersteller antipasti
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jemand der komplett schief hört (FFJ jetzt mal ausgenommen), hätte der überhaupt den Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen jahrelang Gesang zu trainieren?

Interessante Frage. Es gab hier manchmal User*innen, die dieses Problem hatten und denen ich die Frage ganz konkret gestellt habe.

Sie reagierten darauf meisten gereizt. Hier mal Zitate - bewusst ohne Namen:

Mir wird erzählt ich soll studieren, ich soll sachlich sein, ich soll jegliches Feuer in mir verlieren. Ich finde es traurig mich in einem MUSIK-Forum davor zu rechtfertigen, wieso ich etwas tue, was ich vielleicht nie lernen werde.

Schonmal was von L E I D E N S C H A F T gehört? Wenn das Herz dran hängt, kann man nunmal nicht anders.

Es scheint also so zu sein, dass mit dem Singen etwas grundsätzlich Emotionales, Lebendiges, Tiefes, mit der Seele Verkuppeltes, Leidenschaftiches verbunden wird. Etwas, was viele Menschen gerne hätten und glorifizieren – völlig unabhängig von ihrem Talent oder ihren Fortschritten. Und das kann sich je nach Ausprägung schon auf den Realitätssinn auswirken. In einer Gesellschaft, in der jedem versprochen wird "jeder könne alles sein", ist es natürlich schwer, Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren. Dass man Feuer und Leidenschaft auch für ein völlig anderes Talent - zB eine Wissenschaft, den Schrebergarten oder Elternschaft - entwickeln kann, war fern ihrer Fantasie. Wer frei sein will, muss singen.

Was all diese User*innen gemeinsam hatte: Sie waren hier eine kurze Zeit überdurchschnittlich aktiv, zogen sehr viel Aufmerksamkeit auf sich – um sich dann donnernd mit großem Vorhang zu verabschieden. In der Regel, weil sie bestimmte Sachen nicht lesen wollten oder weil die Aufmerksamkeit abflaute.

Ich kann dir nicht beantworten, ob dieser User*innen danach weiter versucht haben, zu singen. Aber ich habe da einen Verdacht.;)
 
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@peter55 - Die gute Madame Marguerite erinnert mich an die schaurig-schöne Bianca Castafiore. Wobei die lt. allwissender Müllhalde (Wikipedia...) auf Hergés Oma zurückgehen soll, wenn ich das richtig verstanden hab. Es muss in der Zeit nur so vor solchen Talenten gewimmelt haben. :D
 
Es scheint also so zu sein, dass mit dem Singen etwas grundsätzlich Emotionales, Lebendiges, Tiefes, mit der Seele Verkuppeltes, Leidenschaftiches verbunden wird.

Soweit sehr richtig.

Etwas, was viele Menschen gerne hätten und glorifizieren – völlig unabhängig von ihrem Talent oder ihren Fortschritten. Und das kann sich je nach Ausprägung schon auf den Realitätssinn auswirken.

Auch das stimmt sicherlich.

In einer Gesellschaft, in der jedem versprochen wird "jeder könne alles sein", ist es natürlich schwer, Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren.

Mein Gesangslehrer sagte mir aber auch in einer der ersten Stunden, das im Prinzip jeder singen lernen könne. Ich kann zwar den genauen Wortlaut nicht mehr exakt wiedergeben, aber er meinte damit natürlich sicherlich nicht, daß jeder der den Willen hat auch eine erfolgreiche Karriere hinlegen kann.
Es gibt sicherlich einige Menschen, denen das Gehör für die Richtigkeit von Tönen einfach fehlt, ob diese das dann erlernen können, sollen die Gesangslehrer(innen) diskutieren, da bin ich überfragt, vermute aber mal eher das es nicht klappen wird.

Als ich selbst vor knapp 2 Jahren anfing, war ich ja auch der Meinung jeden Ton zu treffen, allerdings war das bei recht einfachen Country-Songs in bequemer Bariton-Lage ohne Kolloraturen und großartige Hoch-Tief-Wechsel auch nicht wirklich so schwer.
Als ich dann aber immer mehr Pop gesungen habe, und erstrecht als ich Bruno Mars entdeckte merkte ich ganz schnell, daß ich einigen Töne einfach zuverlässig meist daneben setze, dafür gibt es aber viele Ursachen auch unabhängig vom Gehör. Meistens ist es wohl eine Festigkeit in der Stimme, die schnelle und korrekte Tonwechsel verhindert, es kann aber auch einfach nur Unkonzentriertheit oder mangelde Kenntnis des Songs sein. Aber auch eine überhöhte Erwartungshaltung den kommenden Ton diesmal ganz präzise zu treffen, dann geht es nach meiner Erfahrung auch oft daneben, weil man sich dann wohl anspannt.
Am Gehör liegt es wohl nur, wenn man denkt alle Töne getroffen zu haben, dies aber zum größten Teil nicht der Fall war.

Also könnte man im Falle der FFJ wohl auch zu ihrem Schutz sagen, daß ihr durch die Erkrankung und Behandlung geschädigtes Gehör dafür sorgte, daß sie trotz Musikalität nicht mehr in der Lage war zu beurteilen, ob ein Ton korrekt getroffen war oder nicht und da es damals noch keine Pitchcorrection gab, wurden und blieben die Töne halt so schief.
By-the-way, hätte eigentlich die beste Pitchcorrection, die es heute gibt bei einem Live-Konzert FFJ in allen Tönen korrekt klingen lassen?

Was all diese User*innen gemeinsam hatte: Sie waren hier eine kurze Zeit überdurchschnittlich aktiv, zogen sehr viel Aufmerksamkeit auf sich – um sich dann donnernd mit großem Vorhang zu verabschieden. In der Regel, weil sie bestimmte Sachen nicht lesen wollten oder weil die Aufmerksamkeit abflaute.

Nunja, die Schuld würde ich nicht nur bei den User*innen suchen. ;)
 
Als ich dann aber immer mehr Pop gesungen habe, und erstrecht als ich Bruno Mars entdeckte merkte ich ganz schnell, daß ich einigen Töne einfach zuverlässig meist daneben setze, dafür gibt es aber viele Ursachen auch unabhängig vom Gehör

z. B. dass Bruno Mars Tenor ist :D

(musst du den Thread jetzt unbedingt mit deinen immer gleichen Themen kapern?)
 
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z. B. dass Bruno Mars Tenor ist :D

(musst du den Thread jetzt unbedingt mit deinen immer gleichen Themen kapern?)

Was hat das mit dem Stimmfach zu tun? Das ist bei Bruno Mars und mir das gleiche.
Ich will weder den Thread kapern oder in meine Richtung umlenken, noch über Stimmfächer diskutieren.
Ich hab unter anderem nur einige Ursachen dafür aufgezählt, warum man auch Töne versieben kann, trotz eines musikalisch guten Gehörs.
Dabei mich selbst nur als Beispiel genannt, diskutieren möchte ich aber hier nicht über mich, sondern über FFJ und andere "Profis", die so singen, nichts weiter! ;)
 
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Lieber @Tim

ich weiß nicht, warum du dich angesprochen fühlst und was deine Erfahrungen aus deinem GU jetzt mit den von mir beispielhaft erwähnten User*innen zu tun haben. Was die Forenaktivität angeht und das Generieren von Aufmerksamkeit, mag es da Parallelen geben. Was das Gehör/die Fähigkeit angeht: Keine Ahnung. Denn im Gegensatz zu dir haben die Hörproben geliefert.

Es geht dabei eben nicht ums "mal Töne versieben", wofür es diverse Gründe gibt, sondern um den unbedingten Wunsch, Singen zu lernen auch bei ungünstigsten Voraussetzungen und dafür zudem sehr viel Zeit und Geld zu investieren. Und das, ohne jemals erwähnenswerte Fortschritte zu machen.

Nunja, die Schuld würde ich nicht nur bei den User*innen suchen.

Von "Schuld" habe ich überhaupt nicht gesprochen. Es war für mich lediglich ein Indiz dafür, dass Menschen, deren Antrieb ein romantisiertes Ideal des Singens ist oder eine irreale Wunschvorstellung, sich früher oder später unter praktizierenden Musiker*innen nicht mehr wohl fühlen. Ich finde das auch durchaus verständlich und völlig normal. Da kann man niemandem die Schuld geben. Obwohl mich Juristik fasziniert, bin ich in einem Juristen-Forum ebenfalls kaum aktiv. Weil es da halt nicht so cool zugeht wie bei Ally McBeal oder Boston Legal.:)

Im Übrigen wird niemand gezwungen, hier mitzumachen. Auch du nicht, lieber Tim.

By-the-way, hätte eigentlich die beste Pitchcorrection, die es heute gibt bei einem Live-Konzert FFJ in allen Tönen korrekt klingen lassen?

Die "beste" Tonhöhenkorrektur funktioniert halbwegs natürlich klingend auch nur im engen Bereich innerhalb einer vorgegebenen Stimmung. Ich weiß nicht, wie weit FFJ danebenlag. Aber es hätte auch nichts genützt, da sie ja auch rhythmisch gern daneben lag. Und Rhythmus / Phrasierung ist nun mal genauso wichtig wie der Ton.

Außerdem glätten einige Hardware-Corrector auch Vibrati, die dann durch künstliche ersetzt werden können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer klassischen Performance gewünscht ist.
 
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Es scheint also so zu sein, dass mit dem Singen etwas grundsätzlich Emotionales, Lebendiges, Tiefes, mit der Seele Verkuppeltes, Leidenschaftiches verbunden wird. Etwas, was viele Menschen gerne hätten und glorifizieren – völlig unabhängig von ihrem Talent oder ihren Fortschritten. Und das kann sich je nach Ausprägung schon auf den Realitätssinn auswirken.

Ja das denke ich auch! Was ich dabei zumindest beim klassischen Gesang aber noch interessant finde: damit man vokale Musik in solistischer Form einigermassen gut emotional umsetzen kann (und das Ganze z.B. nicht einfach in ein Geschrei ausartet), braucht es zuerst einmal ein gewisses Mass an technischen Fertigkeiten. Ich kann da mich selber als Beispiel nehmen: vor meiner Gesangsausbildung habe ich jahrelang und auch sehr gerne im Chor gesungen und habe auch recht fleissig zuhause geübt. Das unbeschreibliche und so süchtig machende Glücksgefühl das ich heute beim singen (und zwar auch beim "nur" üben im stillen Kämmerlein) meist ;) empfinde, war mir damals aber noch fremd (und stellte sich auch beim gelungensten Chorauftritt nicht in dieser Form ein).
Es mussten sich erst die entsprechenden solistischen Resonanzen entwickeln. Auch in der ersten Ausbildungsphase war dieses Gefühl noch nicht so völlig da, resp. immer nur in kurzen Momenten. Die Technik musste sich so festigen, dass man nicht dauernd an sie denken muss und man sich immer auch mal wieder einzig und allein auf den Inhalt des Stücks einlassen kann. Die Stimme musste sich so befreien, dass sie natürlich schwingt. Erst da war bei mir das Gefühl, der Ton füllt den ganzen Körper aus und erst da kam dann auch dieses enorme Glücksgefühl. Oder @antipasti wie du so schön sagst, dieses mit der Seele verkuppelt sein! Ist ja gar nicht so einfach zu beschreiben, aber jetzt fühle ich mich nie so "authentisch" wie wenn ich singe.


Mein Gesangslehrer sagte mir aber auch in einer der ersten Stunden, das im Prinzip jeder singen lernen könne.

Die Frage ist hier natürlich erstmal wie man "singen" resp. "singen können" definiert ;)

Ich kann zwar den genauen Wortlaut nicht mehr exakt wiedergeben, aber er meinte damit natürlich sicherlich nicht, daß jeder der den Willen hat auch eine erfolgreiche Karriere hinlegen kann.

Die "erfolgreiche Karriere" würde ich da mal gar nicht als Massstab nehmen, "singen können" fängt schon sehr viel früher an! Anders gesagt, lange nicht jede(r), der/die singen kann, macht eine grosse Karriere, dazu gehören noch viele andere Dinge, die völlig unabhängig von der schönen Stimme sind!

Es gibt sicherlich einige Menschen, denen das Gehör für die Richtigkeit von Tönen einfach fehlt

Und das denke ich, kann schon grad gar kein Massstab sein für Talent. Das Treffen der Töne ist nichts anderes als die absolute Grundvoraussetzung, will man es später auch nur zu ein bisschen was bringen. Sicher kann man das Gehör im Laufe des Singenlernens, sofern nötig, noch verbessern und sicher gibt es auch bei Talentierten immer wieder mal Intonationstrübungen, die dann v.a. technische Ursachen haben oder mit inadäquanter Körperspannung einhergehen, aber wenn da ein grundsätzliches Problem besteht, wird weder ein erfolgreiches Chorsingen möglich sein, von solistischen Auftritten - bei denen dann auch jemand zuhören möchte ;) - ganz zu schweigen!
 
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Es ist sehr simpel. Die Technik kann jeder lernen (von körperlichen/gesundheitlichen Leiden mal abgesehen), aber es wird noch lange nicht aus jedem ein guter oder auch nur brauchbarer Sänger. Denn dazu gehört noch vieles mehr. Technik ist Mittel zum Zweck, der Werkzeugkasten. Aber nur, weil ich mir einen Werkzeugkasten kaufe, bin ich noch lange kein Schreiner.

Davon abgesehen darf jeder singen, der Bock drauf hat. Dann klingt es halt kacke, so what? Das wird ja erst zum Problem, wenn es sich andere anhören sollen/müssen oder man damit Reichtum und Ruhm anstrebt - und selbst das haben schon mehr als genug Leute ohne große sängerische Fähigkeiten hinbekommen.

FFJ hat ihren Traum verwirklicht und gesungen. Sie ist so ziemlich die einzige klassische Sängerin, die ich mit Namen kenne und hat ihren eigenen Kinofilm mit einem Weltstar in der Hauptrolle. Punkt.

Insofern: Go FFJ!! :rock:
 
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Davon abgesehen darf jeder singen, der Bock drauf hat. Dann klingt es halt kacke, so what? Das wird ja erst zum Problem, wenn es sich andere anhören sollen/müssen oder man damit Reichtum und Ruhm anstrebt - und selbst das haben schon mehr als genug Leute ohne große sängerische Fähigkeiten hinbekommen.
Volle Zustimmung zum ersten Satz!

Ich glaube, dass früher, zu Zeiten meiner Großmutter, viel mehr gesungen wurde. Viele hatten nicht viel, es gab auch nicht so viel Unterhaltung, man saß auf der Bank vor dem Haus anstatt vor dem Fernseher, und da sang man halt selbst, wenn man unterwegs war, vielleicht Volkslieder, vielleicht anderes, was man gern hörte. Wenn ich als kleines Kind mit meinen Großeltern oder mit meinen Eltern einen Ausflug gemacht haben, so haben wir auch immer gesungen. Meine Oma konnte sehr gut eine Terz zur Melodiestimme singen und kannte alle Texte, meine Mutter kannte auch viele Texte.
Wenn wir jetzt einen Ausflug machen, dann wird maximal das Radio angemacht, wenn wir uns denn auf einen Sender einigen können. Zuhause läuft das Fernsehen. Und wenn einer anfängt zu singen, wird er von den anderen bös angeschaut.

Ich denke, singen ist etwas, was man auch viel üben muß, damit es gut wird. Und am besten übt man das schon in früher Kindheit. Problem dabei ist, dass wir alle mit unseren Kindern nicht mehr so viel singen, so zumindest mein Eindruck.
Intonation und das Gehör dafür erfordern beide viel Übung. Und das ist es, was vielen heute fehlt.
Meine Mutter hat auch oft nicht die Tonlage gehalten, trotzdem konnte sie sehr vieles singen, und es machte Spaß, mit ihr zu singen. Und wenn man zu mehreren singt, muß man sich sowieso ständig auf eine Tonlage 'einigen' - genauso wie einige Stimmen im Chor den Gesang nach unten ziehen können (passiert öfter als nach oben).

Was noch dazukommt ist, dass lange Zeit bis heute es verpönt ist, in der Öffentichkeit zu singen. Das macht doch keiner. Und wer das trotzdem tut, der hat doch bestimmt einen Dachschaden, oder? :gruebel:
Außerdem, was konnte man gut singen? Volkslieder!
Und die sind ebenso verpönt. Sei es noch wegen der Manipulationen in der Hitlerzeit, sei es wegen des Musikantenstadls ...

Ich plädiere dafür, besonders mit Kindern mehr zu singen! :whistle: :juhuu:


BTW: Ist der Film eigentlich schon raus? Würde ich auch gerne sehen ;)
 
Offensichtlich wohnen wir auf verschiedenen Planeten.

Problem dabei ist, dass wir alle mit unseren Kindern nicht mehr so viel singen, so zumindest mein Eindruck.

Hier es so, dass ein 5jähriges Kind mindestens in einem Chor ist, Schlagzeugunterricht hat und wenigstens ein paar Dutzend Sitzungen Musikgarten hinter sich.

Was noch dazukommt ist, dass lange Zeit bis heute es verpönt ist, in der Öffentichkeit zu singen.

Der neuste Trend heißt "Rudelsingen". Gibt es ständig in Großstästen.

Was aber tatsächlich anders ist als "früher": Das meiste passiert unter professioneller Anleitung, nicht unbedingt innerhalb der Familie.
 
Ich frage mich, ob sie beim Film es irgendwie so verpacken, dass sie die Originalaufnahmen nehmen oder ob es jemand neu ein"singt". Wenn das jemand neu einsingt, dann stelle ich mir das auch schwierig vor. Wenn man gut singen kann, sitzt das ja in Fleisch und Blut und kriegt das nicht mehr authentisch hin schlecht zu singen. Und eine schlechte Sängerin müsste dazu stehen schlecht zu sein oder wie soll das Casting ablaufen "Hey, du singst so sensationell schlecht, du bist unsere perfekte FFJ!"

Hier es so, dass ein 5jähriges Kind mindestens in einem Chor ist, Schlagzeugunterricht hat und wenigstens ein paar Dutzend Sitzungen Musikgarten hinter sich.
Das trifft eher auf sogenannte Helikoptereltern zu und Akademikernachwuchs. Klein Karl Friedrich Theodor soll ja schließlich gut in Mathe werden und kulturell gebildet sein.
Der neuste Trend heißt "Rudelsingen". Gibt es ständig in Großstästen.
Kenn ich nicht, aber München ist ja keine Großstadt :D

Das meiste passiert unter professioneller Anleitung, nicht unbedingt innerhalb der Familie.
Das stimmt meiner Wahrnehmung nach. Für alles muss es doch ein Tutorial geben! Kreativität auch beim Lernen, Problemlösendes Denken, ohje da könnte man ja was falsch machen und sich was verbauen!
Hausmusik wird auch kaum noch praktiziert. Und die meisten stellen sich da was stocksteifes, langweiliges im Kreis sitzen und Blockflötenquartett vor und dass Leute die das machen total zugeknöpft und stockkonservativ sind.

Warum jemand, der so ein schlechtes Gehör hat trotzdem weitersingt? Der hört ja nicht, dass es schief ist, der glückliche. Wär ja nicht so weiter schlimm, wenn nicht noch übertriebene Ambitionen dahintersteckten wie Popstar werden, Ausbildung zum Musicaldarsteller, etc., wo die Grundvoraussetzungen nicht gegeben sind und sein werden. Und das dann nicht einzusehen, sich nicht mal zu hinterfragen und nur zu sagen, die anderen wären ja nur neidisch und würden das Potential nicht sehen.
Ok ist, wenn man dazu steht und kein Problem damit hat der Star auf jeder Bad-Taste-Party zu sein. Da hat reisbrei recht mit "Dann klingt es halt kacke, so what?"
 
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Ich frage mich, ob sie beim Film es irgendwie so verpacken, dass sie die Originalaufnahmen nehmen oder ob es jemand neu ein"singt".

Keine Ahnung, ob auch Originalaufnahmen verwurstet wurden. Aber ein beliebtes Thema in der Pressearbeit zum Film ist eben genau, dass es für Meryl Streep eine Herausforderung war, schlecht zu singen, weil sie es eigentlich kann.

Kenn ich nicht, aber München ist ja keine Großstadt

Doch, ist groß genug: http://www.rudelsingen.de/termine/muenchen

Das trifft eher auf sogenannte Helikoptereltern zu und Akademikernachwuchs.

Ich gestehe, dass ein Teil meines Umfelds aus eben solchen besteht. ;)
 
Im Film "Madame Marguerite" wurde imho auch neu eingesungen.

Man muss schon sehr gut singen können, um bewußt so daneben zu singen ...
 
in diesem thread geht es um einen film mit Meryl Streep als Florence Foster-Jenkins.

Das hätte ich ohne dein aussagekräftiges und intelligent gekürztes Zitat beinahe vergessen! :rolleyes:

Ja das denke ich auch! Was ich dabei zumindest beim klassischen Gesang aber noch interessant finde: damit man vokale Musik in solistischer Form einigermassen gut emotional umsetzen kann (und das Ganze z.B. nicht einfach in ein Geschrei ausartet), braucht es zuerst einmal ein gewisses Mass an technischen Fertigkeiten. Ich kann da mich selber als Beispiel nehmen: vor meiner Gesangsausbildung habe ich jahrelang und auch sehr gerne im Chor gesungen und habe auch recht fleissig zuhause geübt. Das unbeschreibliche und so süchtig machende Glücksgefühl das ich heute beim singen (und zwar auch beim "nur" üben im stillen Kämmerlein) meist ;) empfinde, war mir damals aber noch fremd (und stellte sich auch beim gelungensten Chorauftritt nicht in dieser Form ein).

Dieses Glücksgefühl habe ich schon in den ersten Wochen kennengelernt, in denen ich 1-2 Lieder auswendig singen konnte, meine Gesangsleistung war da aber noch alles andere als brauchbar.
Wenn ich heute etwas schaffe bzw. merke das etwas klappt, was bisher noch nicht klappte, stellt sich das Glücksgefühl auch wieder ein, wahrscheinlich stärker als damals.

Bei FFJ wird das wohl ähnlich gewesen sein, wenn ihr Gehör kaputt war, hat sie vermutlich meist nicht gemerkt, wie doll die Töne daneben lagen und war hinterher mit sich zufrieden.

Die "erfolgreiche Karriere" würde ich da mal gar nicht als Massstab nehmen, "singen können" fängt schon sehr viel früher an! Anders gesagt, lange nicht jede(r), der/die singen kann, macht eine grosse Karriere, dazu gehören noch viele andere Dinge, die völlig unabhängig von der schönen Stimme sind!

Stimmt, ich suchte nur nach einem Maßstab dafür, um jemand allgemeingültig als gute(n) Sänger/in einstufen zu können.

Da bei FFJ die Konzerte wohl sehr ausverkauft waren und die Preise entsprechend hoch, wird es schwierig mit der Einordnung "erfolgreiche Sänger/in".

Was noch dazukommt ist, dass lange Zeit bis heute es verpönt ist, in der Öffentichkeit zu singen. Das macht doch keiner. Und wer das trotzdem tut, der hat doch bestimmt einen Dachschaden, oder? :gruebel:

In Großstädten gibt es doch jede Menge Straßenmusiker (meist Gitarre und Gesang), die bekommen meist sogar Geld in den Hut geworfen, zumindest im Laufe von Stunden.
 
Sry, wenn ich hier so quer reingräztsche, aber das, lieber Tim:

Dieses Glücksgefühl habe ich schon in den ersten Wochen kennengelernt, in denen ich 1-2 Lieder auswendig singen konnte, meine Gesangsleistung war da aber noch alles andere als brauchbar.
Wenn ich heute etwas schaffe bzw. merke das etwas klappt, was bisher noch nicht klappte, stellt sich das Glücksgefühl auch wieder ein, wahrscheinlich stärker als damals.

Bei FFJ wird das wohl ähnlich gewesen sein, wenn ihr Gehör kaputt war, hat sie vermutlich meist nicht gemerkt, wie doll die Töne daneben lagen und war hinterher mit sich zufrieden.
ist zu gut.

Du stellst Dich auf eine Stufe - oder vergleichst Dich zumindest - mit Florence Foster-Jenkins?

Hahaha, das gefällt mir, nimm doch bitte mal einen Song von Dir auf und laß mich hören, ok? :) :) :)
 
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Das hätte ich ohne dein aussagekräftiges und intelligent gekürztes Zitat beinahe vergessen! :rolleyes:
@dubbel hat vollkommen zu Recht darauf hingewiesen, daß du schon wieder versuchst, einen Thread zu kapern, obwohl es um etwas völlig anderes geht. Und du machst direkt mit einem Beitrag weiter, in dem weitere fünf "ich" vorkommen. Meine Güte, irgendwann ist aber auch mal gut.
 
Jetzt mal unabghängig vom schiefen Gesang. Ich kenne auch ein paar Sängerinnen aus meinem Umfeld, die singen nicht falsch aber trotzdem will sie keiner hören.
Man benötigt ja auch noch ein angenehmes Timbre und ein gewisses Durchsetzungsvermögen der Stimme. Außerdem muss es auch noch zum Genre passen.

Ich hab mal bei einer Band mit Pop-Rock-Songs gehört: "Die Sängerin klingt wie Kirchenchor, das geht gar nicht!". Die Sängerin hat eigentlich sauber gesungen aber es klang halt einfach zu brav und zu kopfig.

Es ist schwer selbst einzuschätzen, ob man gut ist und wie man bei den Leuten ankommt. Und manche ignorieren auch gekonnt die Reaktionen, die gegen eine gute Leistung sprechen und reden sich alles schön.
Siehe FFJ.
 
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Jetzt mal unabghängig vom schiefen Gesang. Ich kenne auch ein paar Sängerinnen aus meinem Umfeld, die singen nicht falsch aber trotzdem will sie keiner hören.

Klar, sowas gibt es auch viel - das ist wohl das, was Tonja meint. Die Intonation ist nicht Teil des Talents, sondern lediglich die Grundvoraussetzung, um überhaupt irgendwann mal singen zu können.

Das Besondere bei FFJ war wohl zum Einen, dass sie mit so viel Überzeugung falsche Töne gesungen hat, als wären sie richtig. Und dass sie vor allem eine "Dame der Gesellschaft" war, mit einem betuchten Umfeld. Und es dadurch eben leicht hatte, schnell einen Bekanntheitsstatus zu erreichen. Hinzu kommen ihre exzentrischen Bühnen-Outfits. Wäre sie ein Zimmermädchen gewesen, das schlecht singt, hätte es niemanden gekümmert.

Eine Rezension auf den von @peter55 erwähnten Film aus Frankreich, der laut Presse von FFJ inspiriert ist, trägt daher den passenden Titel "Wer reich ist, muss nicht singen können".
 
FFJ muss wohl auch in der Avantgarde-Szene ziemlich bekannt gewesen sein. Sowas wie die Hipster von damals. Hauptsache keine alten Konventionen:).

Einmal hätte ich es mir vielleicht auch angehört
aber öfters kann man sich das sicher nicht antun.
(Das ist ein bisschen wie einen Helge Schneider-Film anschauen:ugly:)
 

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