Boutique Pickups - Alles nur Voodoo?

  • Ersteller Enkin Fled
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Es laufen immerhin genug Irre herum, die sich z.B. Joe - Bonamasse - Signature - PUs für mehrere 100 € kaufen, weil sie damit hoffen, dass sie damit über ihren Line 6 Spider 15 wie Joe Bonamassa klingen.... .
das ist aber keine Manufaktur sondern Industrie, wo nur ein Etikett draufgeklebt wird... (vereinfacht ausgedrückt)
und 'ne Lachnummer gegenüber Dr. Dres 'Label' für Kopfhörer

cheers, Tom
 
Sehen wir es doch einfach mal so: wenn jeder für sich, also der Drummer, der Bassist, der Gitarrist, die Sänger... Keyboarder... die Tonleute etc etc... alle das Beste aus ihrem Equioment 'rauskitzeln wollen - Vodoo oder nicht - im Endeffekt haben wir dann sowas wie "Entwicklung" ... mir als Drummer oder als Tonmixer ist es hinterher völlig wurscht ob der Gitarrist seinen interstellares Drahtseil um eine freischwingende, mikrobeschichtete Magnetspule gewickelt hat um damit seine nitrolackierte Stratocaster aus dem Custom Shop von Albert Einstein anzufeuern... irgendwie wird seine Gitarre "gut" zu meinen (ich bin der Drummer!) spezialbeschichteten Pinstripe Ölfellen aus dem Unterdruckverfahren auf den ultradünnbeschichteten spezialgeleimntem Bubinghaholz passen... und der Tonmixer hat alles mit seinen superfrequenzneutralen Hochleistungsmics von 1 bis 1 Mio khz optisch isolierten Spezialkabeln in seine hochfrequenzauflösende Mixkonsole geschickt, wo er jetzt mit seinen hochauflösenden Analysefilter jedem Instrument seine idealen Frequenzen zuweist... ... nur dann müssen wir nicht von Jimmy Hendrix schwafeln und das es so ein geiler Gittarist war... ... wo ist mein Grass?
 
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..bei dem man genaue Spezifikationen des Bunddrahtes und seiner Isolierung auswählen könnte..
..man sollte dann vielleicht auch noch auswählen können zwischen - "von links nach rechts gewickelt" und / oder "von rechts nach links gewickelt" :D
 
Du meinst so wie bei Jogurt? Ich finde ja z.B. immer das links drehende Milchsäuren irgendwie vollmundiger und besser bekömmlich sind als rechtsdrehende. Da muss daher kommen, dass linksdrehende Milchsäuren - soweit ich weiß - im Körper natürlich vorkommen und es dadurch bei der Verdauung zu sehr angenehmen Interferenzen kommt.

Wie gesagt, das ist nur meine Theorie, aber könnte da eine Parallele zu den Wicklungen der PUs verborgen sein?
 
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@emptypockets :D:D;)

Das Thema Boutique ist immer so eine Sache. Von den Meinungen her alle unter einen Hut zu bekommen funktioniert eh nicht, jeder macht da so seine Erfahrungen. Wenn jemand bereit ist einen teuren Satz Bonamassa Boutique Duncans zu kaufen und dann dadurch glücklich wird, ist es ja vollkommen in Ordnung, was aber nicht heißen soll, das er vielleicht mit einem Satz "Serien/Standard" Duncans NICHT glücklich geworden wäre. Da fehlt dann vielleicht nur der "Bonamassa Mojo".

Ich habe mit Boutique PUs auch schon meine Erfahrung machen dürfen. Hatte damals knapp 300€ für die Pickups hingeblättert und die Dinger konnten einfach nix. Leblos, ohne jeglichen Druck, dumpf etc. Klar, jetzt gibt es Leute die da behaupten, " Jaaa, dann kann es natürlich nur an der Gitarre liegen, sie ist einfach zu schlecht und der Pickup kann ja nur das übertragen, was die Gitarre hergibt , blablabla.." Das interessante und auch lustige daran war nur, als ich diese Boutique Dinger dann verkauft hatte (was von den einen auf den anderen Tag passierte) , sagte der neue Besitzer zu mir ganz trocken, " Du hattest recht, die Teile können echt nichts"! Also Bingo - ist jetzt wahrscheinlich seine Gitarre auch zu schlecht gewesen, na klar, muss ja ;) ;)

Hatte mir dann einen Satz Pickups gekauft, die dann weniger als die Hälfte gekostet hatten und die haben ihre Sache dann deutlich besser gemacht, als die teuren Dinger zuvor ! Seitdem kaufe ich, wenns um Pickups geht nur noch "Standard" Ware, der Rest wird mit dem Amp und den Fingern ausgeglichen !

Aber ich bin froh das ich diese Erfahrung machen durfte, denn jetzt bin ich geheilt !!!
 
Du wirst lachen: ich habe eine Gitarre mit Amber - Pickups, die ganz außerordentlich hervorragend klingt!
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man die "Boutique - PUs" nennen kann, weil die ja serienmässig eingebaut wurden.

Außerdem kann ich mir insbesondere nicht sicher sein, ob der gute Klang ausschließlich, überwiegend oder gar nicht auf die PUs zurückzuführen ist, oder ob die Gitarre einfach insgesamt gut ist, so dass die Bauteile einfach insgesamt gut sind und auch gut aufeinander abgestimmt wurden.

Da ich mit der Gitarre, so wie sie ist, sehr zufrieden bin, würde ich nicht im Traum darauf kommen, da irgendwie 'rumzufrickeln. Wüßte auch wirklich nicht, was da zu verbessern wäre.

Also nehme ich sie mir und freue mich einfach, sie zu spielen, ohne mir ständig Gedanken zu machen, wie ich die Wicklung meiner PUs eventuell noch verbessern könnte, damit sie noch ein wenig spritziger, satten, vintager, durchsetzungsfähiger, kräftiger, mit mehr "bottom" (wie ich diesen Ausdruck liebe!!!!), lauter, komprimierender, rückkopplungsresistenter oder - um es auf die Spitze zu treiben - "fordernder", "treibender", "bluesiger", "rockiger", "ehrlicher" oder was auch immer sich für Stilblüten ausgedacht ausgedacht werden, um Klangerlebnisse verbal zu beschreieben, klingen k ö n n t e.
 
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Ich traue es mir kaum in diesem Thread zu erwähnen - wahrscheinlich werde ich dann nicht mehr ernst genommen, aber: ich habe mal in meine Mexico-Strat die 'originalen Fender 57/62 PUs verbaut (ist natürlich nur Stangenware!!)... Resultat: die Gitarre klang soo ganz gut.... aber irgendwie, ich weiss nicht .... dann wollte ich sie verkaufen und schraubte die Originalen Mexico-PUs wieder ein... Resultat: die Gitarre wird nicht mehr verkauft!! (So, jetzt habe ich meine Mexico Strat und ihre PUs wenigstens in einen Boutique Thread plaziert... mitmachen ist alles, 'ne Goldmedaille brauch ich nicht!!!)
 
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Da ich mit der Gitarre, so wie sie ist, sehr zufrieden bin, würde ich nicht im Traum darauf kommen, da irgendwie 'rumzufrickeln. Wüßte auch wirklich nicht, was da zu verbessern wäre.
Das ist natürlich der ideal Fall - besser geht es nicht ! Aber das kenne ich auch, meine SG ist von der Elektrik und Pickups her komplett original / Serie belassen und da würde ich NIE andere Pickups reinlöten, auf den Gedanken würde ich erst garnicht kommen. Das nennt man wohl totale Zufriedenheit!
 
Schaut euch mal an, woraus so ein Tonabnehmer besteht. Dann schaut euch an, was die Teile kosten. Fragt euch, wie lange es dauert, den zu wickeln / wachsen usw. Dann schaut nach, was der Tonabnehmer kostet. Dann fragt euch, was ihr da bezahlt.

Das Wort "Boutique" ist in über 99% der Fälle kompletter Schwachsinn, ebenso wie "custom". Solange die Tonabnehmer nicht exakt für die Gitarre gebaut wurden, die ihr da in den Fingern habt - und ihr diese Arbeit finanziert habt - ist das ein blindes Tauschen. Außer, der Urzustand ist kompletter Murks - das gibts natürlich auch.

Es gibt mit Sicherheit supertolle vintage - so toll - weil alt - und kostet - 10000€ Gitarren, die zufällig mit dem billigen 20€ Tonabnehmer von Ebay genau ihren "sweet spot" haben.

Das heißt nicht, dass die ganzen Hersteller alle viel zu teuer sind und zusperren können - nicht falsch verstehen - aber dass es automatisch was bringt, viel Geld für Tonabnehmer auszugeben, kann man sachlich gesehen absolut nicht behaupten.
 
Wenn ein gewisses Qualitätsniveau bei Pickups erreicht ist, ist der Rest eigentlich Geschmackssache.
Ich habe schon mal aus einer Les Paul einen Seymour Duncan Antiquity PAF rausgeworfen und durch einen Tonerider (der nur ein Drittel des SD kostet) ersetzt,
weil er mir einfach besser gefallen hat.
Genauso habe ich momentan eine Epiphone Sheraton (MIK 2004), deren Pickups so "spot on" sind, dass ich sie niemals tauschen würde.
 
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Ich behaupte mal, dass es ab einer gewissen Qualitätsstufe (die schon locker von Fender-Mexiko PUs erreicht wird) letzlich nur noch darauf ankommt, wie gut alle Teile zusammenwirken.

Was der Klang der "Butikke"-PUs angeht, so vergleiche ich das gerne mit Weinproben "erlesener" Tropfen, wo der furztrockene und bittere, aber sündhaft teure Rotwein mit Adjektiven wie "mit leichter Brombeernote im Abgang" oder "man schmeckt die Septembersonne des Osthangs" belegt werden. Auch da werden locker mal 100 Euro für das Zeugs bezahlt.

Naja, wer´s mag und das Geld hat ..
 
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Ich habe den Eindruck, dass hier viele mitschreiben, die bezüglich Boutique Pupsen keine Erfahrungen haben. Ich habe bei meiner R0 von 1990 die originalen Bill Lawrence gegen VIP Lovers ausgetauscht. Die Kosten sind für das gebotene absolut moderat. Die Gitarre war vorher eine richtige Rockgeige, die Pup's waren heiss und stark komprimierend. Neu tönt die Paula genau so wie ich mir das gewünscht hatte.

Die Kosten rein auf das Material und die Fertigungszeit zu reduzieren ist ziemlich naiv. Da kommen viele andere Faktoren dazu wie Entwicklungskosten, Miete, Maschinenpark, Fiskalabgaben, Sozialabgaben, Miete etc. überlege man mal, wieviele Pus man verkaufen muss, um alle diese Kosten zu zahlen und auch noch seinen Lohn zu erwirtschaften.

Zudem ist es ohnehin Geschmacksache welche Pup's man mag, genau wie beim zitierten Wein. Wenn ich gerne den lieblichen Wein mag (würg :igitt:), dann sollte Mann sich nicht abfällig über die trockenenTropfen äussern, sondern einfach akzeptieren dass änder die geil finden und halt eben die aufgerufenen Preise zahlen. Ist bei sämtlichem Butikkezeugs ähnlich. Wer's will, kaufen und sonst sein lassen.
 
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Das ist eine gute Frage.
Wann beginnt Boutique bei PUs? Ich verwende zu 90% nur Häussels und sehe mich damit nicht in der Boutiqueklasse oder etwa doch?
Hier und da, darf es auch al eine BareKnuckle sein.
 
das Weinbeispiel ist eigentlich (vermutlich ungewollt) sehr treffender Vergleich...
die Qualität eines Weins lässt sich unabhängig vom Preis geschmacklich recht einfach erkennen

ich habe im Urlaub regelmässig einen lokalen Landwein konsumiert, der mit Kronkorken für 3€ die Flasche serviert wurde
das war solides Handwerk zum Sofortverzehr: jedes Jahr eine neue Auflage, normalerweise gab's nur die aktuelle
wenn sich aber doch mal eine Flasche des 'anderen' Jahres auf den Tisch verirrte, war das eindeutig zu erkennen
ein klares Merkmal für unverpanschte Qualität
ich kann mich auch an einen hervorragenden 'Roten' aus 2 Liter Flaschen erinnern...
ein 'echter' Liebhaber (oft im oberen Preissegment unterwegs) hat darauf angesprochen nur gesagt: ja, der ist klasse...

die exquisiten Tropfen haben ihren Preis in erster Linie aufgrund kleiner Mengen und aufwendiger Herstellung
sie sollen ein Geschmackserlebnis bieten... und das muss nicht zwangsweise 'lecker' heissen

mancher hört beim Ton halt etwas genauer hin, ein anderer achtet beim Geschmack auf Details...
wieder andere wollen einfach nur Party machen oder sich was hinter die Binde kippen
und dann sind da natürlich auch die (eingangs erwähnten) Experten, die es nur am Etikett festmachen können...

cheers, Tom
 
Zudem ist es ohnehin Geschmacksache welche Pup's man mag, genau wie beim zitierten Wein.

Aha. Jetzt weiß ich Bescheid.

Aber kaufe ich nicht in Wahrheit eine Gitarre? Und nicht in erster Linie einen PU? Klingt nicht die Gitarre? Im Zusammenspiel aller Bauteile, zu denen unter anderem auch ein PU zählt?

Und wenn ich mir eine Flasche trockenen, herben Wein gelauft habe, ist es normal dann da Zucker 'reinzukippen, weil er dann mehr meinem Geschmack trifft?
Sollte ich dann nicht eigentlich meine ursprüngliche Kaufentscheidung in Zweifel ziehen?

Ist es nicht ein wenig "naiv" (um 'mal Deine Beschreibung der intellektuellen Fähigkeiten von "Nicht - Boutique - Bewunderern" zu zitieren) zu glauben, dass entweder eine "schlecht" gefertigte Gitarre durch besonders teure und hochwertige PUs zu einem Top - Instrument gemacht, oder eine sowieso schon Top - Gitarre durch noch "toppere" PUs noch massiv besser gemacht werden kann?

Natürlich darf sich jeder in seine Gitarre schrauben, was er mag. Aber bitte nicht immer erklären, dass alle anderen, die das für nicht so heilsbringend, und ja Voodoo - Geldschneiderei halten, für "naiv", "technikfeindlich", schlicht dumm erklären.

"Dann hast Du eben keine Ahnung!" ist aber natürlich immer ein einfaches, schlagendes, nachvollziehbares Argument..... .
 
Dafür bist du ein Meister im Verdrehen von Aussagen, deshalb hat es keinen Sinn näher auf deine Argumentation einzugehen.
 
es gibt wohl auf beiden Seiten Leute, die dem jeweils anderen Lager eine Heilsbotschaft bringen wollen...
A: du bist zu taub/unfähig den Unterschied zu hören - also bilde dich erstmal weiter
B: wieso schmeisst du dein Geld für etwas heraus, das im Endeffekt gar nix bewirkt ?

weder Deltablues noch meine Wenigkeit fallen in die Kategorie A - wer's nicht hört/braucht kann es einfach lassen
es ist eine persönliche und subjektive Entscheidung
ich besitze einen 25€ Brüllwürfel, der zufällig für meine Ohren das erfüllt, wofür andere bei einem Boutique-Label kaufen
oops, es geht ja um Pickups: ich habe mir mal 'vorrübergehend' ein Artec Schallochteil zugelegt, bis der 'richtige' Flatbucker da ist...
tatsächlich wurde der nie bestellt, weil das Billigteil einfach perfekt passte
das hat nichts mit einer unterstellten(?) elitären Haltung zu tun ;)
ich sehe bzw höre da übrigens immer das 'Gesamtkunstwerk' - auch wenn der Fokus mal auf 1 Komponente liegt

cheers, Tom
 
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