Bünde abrichten bei neuer Gitarre?

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Casualty
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Huhu,

ich habe gerade recht günstig ein Retoure-Exemplar einer Epiphone Les Paul Custom Prophecy EX geschossen, das - soweit ich das sehe - in hervorragendem Zustand ist.

Allerdings ist das meine erste Les Paul und als bislang nur Powerstrat-Besitzer mit einer perfekt eingestellten Jackson DKMG bin ich extrem pingelig, was die Saitenlage angeht. Um mich nicht zu blamieren daher meine Frage: kann auch bei neuen Instrumenten ein Abrichten der Bünde erforderlich sein?

Ich habe gestern ziemlich viel an Brückenhöhe und Halsneigung herum gespielt - ein erträgliches Maß an Schnarrfreiheit ließ sich aber immer nur mit einer recht hohen Saitenlage verwirklichen. Beim Spielen ist mir aufgefallen, dass jedenfalls das 21. Bundstäbchen etwas zu hoch zu liegen scheint. Insgesamt wäre mir ein fachmännischer "Reset" am liebsten.

Kann zufällig noch jemand einen geeigneten Dienstleister im Raum Erfurt-Weimar-Jena empfehlen?

Vielen Dank!
 
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kann auch bei neuen Instrumenten ein Abrichten der Bünde erforderlich sein?

Aber sicher kann es das!
Wenn ich dran denke, wie viele neue Gitarren im 1000 Euro Bereich ich die letzten 2 Jahre in der Hand hatte, bei denen das auch nötig gewesen wäre...
Man kann es offensichtlich nicht erwarten, dass die Bünde perfekt abgerichtet sind - umso schöner, wenn es dann doch mal der Fall ist.

Ich würde allerdings, sofern das Instrument noch "spielbar" ist, nach Möglichkeit mindestens ein Jahr damit warten (wenn alle Jahreszeiten inkl. Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen mal durch sind), dann "lohnt" es sich meiner Meinung nach eher.
Bei fabrikneuen Instrumenten ist es halt schon oft so (auch bei teueren), dass das Holz noch etwas "arbeitet". Es kann also sein, dass du die Bünde bei der neuen Gitarre abrichten lässt und in ein paar Monaten tut sich am Hals noch was und es ist wieder nicht optimal.

Im von dir genannten Raum fällt mir spontan keiner ein, der sowas macht (ich wohne auch ganz woanders) - ich würde meine Gitarre aber eher dem Gitarrenbauer pder -tech meines geringsten Misstrauens in die Hände geben, notfalls auch gut verpackt dorthin schicken, als jetzt bevorzugt regional in der Nachbarschaft zu schauen. Bei den wenigsten wohnt so jemand, der das kann, gleich ums Eck - und ob Spritkosten oder für den Versand, das ist letztlich auch egal.
 
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Wenn es wirklich nur der eine Bund ist kannste den mit 'ner Bundfeile begradigen. Prüfen kannst du das, indem du eine Scheckkarte o.ä. über den betreffenden Bund legst. Dürfte kostengünstiger sein als ein Abrichten beim Fachmann. Habe das selbst schon bei 'ner Epi gemacht. Kein Hexenwerk.
 
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Der Kreditkarten-Check ergibt: es kippelt tatsächlich am 22. Bundstäbchen. Mir ist aber insgesamt - also über das gesamte Griffbrett - die Saitenlage zu hoch, was sich mit bloßem Einstellen nicht beheben ließ.

Aber schon einmal vielen Dank für die Antworten. Besonders die Auskunft, dass das kein sonderlich ungewöhnliches Problem ist, beruhigt mich ein wenig. Auch vielen Dank für den Link zu den Gitarrenlandwirten.
 
Wenn es wirklich nur der eine Bund ist kannste den mit 'ner Bundfeile begradigen. Prüfen kannst du das, indem du eine Scheckkarte o.ä. über den betreffenden Bund legst. Dürfte kostengünstiger sein als ein Abrichten beim Fachmann. Habe das selbst schon bei 'ner Epi gemacht. Kein Hexenwerk.

Leute!! NICHT immer gleich mit eine Feile arbeiten!! Und eine ganz genaue Kontrolle ist nur mit einem speziellen Werkzeug "Bundwippe" möglich, Kosten so um die 15-20€. Ein zu hoch stehender Bunddraht kann mit einem Holzrundstab und einem Hammer vorsichtig auf die richtige Höhe gebracht werden. Manchmal ist es noch nicht einmal das komplette Bündchen, sondern nur ein oder zwei Stellen. Mit der "Bundwippe" über die komplette Breite des Bundes prüfen, dort wo es hoch steht markieren mit einem Marker, und dann nur dort klopfen.
Aus "schlechter" Erfahrung prüfe ich hier JEDE Gitarre so, bei 22 Bünden dauert das eine Zeit. Aber ich habe noch KEINE Gitarre, egal in welcher Preisklasse erlebt, die ohne einen kleinen Fehler war!
 
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Ein zu hoch stehender Bunddraht kann mit einem Holzrundstab und einem Hammer vorsichtig auf die richtige Höhe gebracht werden.
Genau so habe ich es jetzt gemacht - man hat schon ganz gut sehen können, dass das Bundstäbchen nicht so tief wie die anderen sitzt. Mit ein paar Schlägen an den "sichtbarsten" Stellen hat sich das Stäbchen - ohne dass man auf den ersten Blick eine Veränderung sieht - so weit gesetzt, dass erst einmal nichts mehr kippelt oder schnarrt.

Ich werde zu gegebener Zeit mit der Kippel-Methode den ganzen Halb danach absuchen, ob noch Stäbchen herausgerutscht sind. Im Großen und Ganzen kann ich mit der jetzigen Saitenlage aber einstweilen leben und werde mir das professionelle Abrichten später vorbehalten.

Vielen Dank noch mal für eure Tipps.
 
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Hier das Werkzeug:
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Bundier Wippe. Preis bei Rall 18,50€. Mit Scheckkarte oder ähnlich wird es nicht genau genug, dazu sind hier die verschiedenen Flächen vorhanden um immer nur über 3 Bünde zu legen. Alles andere ist nicht genau genug, weil schon 10tel mm ausreichen um zu "schnarren"
 
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Wenn es wirklich nur der eine Bund ist kannste den mit 'ner Bundfeile begradigen.
Nu echt nicht.
Mit einer Bundfeile wird nach dem Abrichten die Bundkontur wieder "rund" gemacht.
Höre lieber auf Murle und klopfe etwas nach.

Wenns perfekt werden soll, schick das Ding zum Pleken.


P.S. Auch mal die Krümmung kontrollieren.
 
Nu echt nicht.
Mit einer Bundfeile wird nach dem Abrichten die Bundkontur wieder "rund" gemacht.
Höre lieber auf Murle und klopfe etwas nach.

Wenns perfekt werden soll, schick das Ding zum Pleken.


P.S. Auch mal die Krümmung kontrollieren.

Wenn alle Bünde sehr genau so kontrolliert werden, und nachgedrückt - oder angehoben, das geht auch - und der Hals danach vernünftig abgerichtet wird, ist plecen überflüssig!
 
Wenn alle Bünde sehr genau so kontrolliert werden, und nachgedrückt - oder angehoben, das geht auch - und der Hals danach vernünftig abgerichtet wird, ist plecen überflüssig!
Eben: Der Satz beginnt mit "wenn" und genau da liegt bei vielen das Problem.
 
Eben: Der Satz beginnt mit "wenn" und genau da liegt bei vielen das Problem.

Das Anschaffen der Bundierwippe, und die Investition einer Stunde Zeit (ca.) erspart aber die Kosten einer teuren, überflüssigen Plecaktion.
 
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